Regie: Albert Pyun
Hauptdarsteller:
Jean-Claude van Damme –> Gibson
Vincent Klyn –> Fender
Dayle Haddon –> Peral
und in einer mikrigen Nebenrolle Ralf Moeller
Cyborg ist der etwas irreführende Titel eines ansonsten recht netten Endzeitstreifens von 1989.
Hintergrundstory:
Nach dem obligatorischen Untergang der Zivilisation müssen sich die Überlebenden mit einer schrecklichen Seuche herumschlagen.
Die letzten Wissenschaftler versuchen ein Heilmittel gegen diese Seuche zu finden. Um dies zu schaffen brauchen sie daten aus einem Archiv in NewYork. Daher bauen sie einen weiblichen Cyborg, Pearl, der die Daten besorgen soll.
Handlung:
Die Handlung des Filmes ist recht simpel und schnell erzählt.
Peral, der Cyborg, wird nach auffinden der Daten von einer Raiderbande (im Film Piraten genannt) gefangen genommen. Der Anführer der Bande, Fender, hat eigene Pläne mit dem Heilmittel gegen die Seuche und will Pearl selbst nach Atlanta (dem Sitz der Wissenschaftler) bringen.
Die Piraten werden von Gibson verfolgt, der mit Fender eine persönliche rechnung offen hat.
Um die reise zu beschleunigen überfallen die Piraten eine kleine Siedlung, töten alle bis auf eine junge Frau, Nandy, und reisen mit dem erbeuteten Schiff weiter. Gibson findet Nandy, die sich in den Kopf gesetzt hat Pearl zu befreien. Bei der Landreise schlagen sich Gibson und Nandy mit einer weiteren Bande herum, treffen auf Fender, der Gibson buchstäblich kreuzigen lässt und schließlich kommt es vor den Toren Atlantas zum großen Showdown.
Im verlauf des Filmes wird durch diverse Rückblenden erläutert warum Gibson hinter Fender her ist. Auch der Hintergrund warum Pearl ein Cyborg ist wird kurz angerissen.
Persönliches Urteil:
Sieht man mal von den minderwertigen Leistungen der Schauspieler, der gruseligen Umsetung der ansich potenzialbehafteten Story und die für Van Dammefilme jener Zeit typischen Showdowneffekt ab, hat der Film gewisse reize. Das postapokalyptische Szenario als solches ist in vielen details doch gut gelungen und glaubwürdig.
Besonders interessant finde ich die Tatsache das im Film vor allem Messer (in den verschiedensten Größen und Formen) zum Einsatz kommen. Schusswaffen sehen nach Marke Eigenbau aus und werden nur selten verwendet werden. Das macht die Szenerie glaubwürdig, denn Munition und Waffen wachsen ja nicht auf Bäumen…
Es gibt aber auch einige doch sehr peinliche Hirnverbranntheiten die jeglicher Vernunft entbehren. Bestes Beispiel ist die Szene in der Gibson am kreuz hängt:
Hängt da rum, hat durch beide Handgelenke Armbrustpfeile geschossen und ist fast am verrecken. Dabei denkt er an die vergangenheit (Rückblende), dreht total auf und haut mit seinem Fuss so lange gegen den etwa 20 cm durchmessenden Längsbalken bis dieser Durchbricht und er mit samt dem Kreuzrest aus etwa 3 Metern seitlich in den dreck fällt… Gipfel dieser Unsinnigkeit ist jedoch, das er ein paar Szenen später bereits auf Fender in Atlanta wartet und im großen Showdown mit verbundenen Handgelenken gegen diesen kämpft, gerade so als hätte er die Verletzungen garnicht. Hier ist der grad an Realität gegen 0.
Alles in allem würde ich dennoch sagen das der Film es wert ist angeschaut zu werden. Allein schon weil die Endzeit-Szenerie gut ist.
Autor: Shadowrunner