Ralf marschiert weiter und steht bald unmittelbar vor der finseren Eingangstür. Die Räumlichkeiten dahinter - soweit man es im Dunklen erkennen kann - liegen in wüster Zerstörung, doch kein lebendes Wesen ist zu sehen.
"Was siehst du?", ruft Graham gerade so laut wie nötig seinem Kollegen zu. Ralf schüttelt nur den Kopf. "Nichts. Was immer da war - jetzt ist es weg..." Nachdem er alle Ecken eingeblickt und sich vergewissert hat, dass ihm aus einem dunken Schatten nichts hinterrücks anspringen kann, senkt der Hüne das schwere Geschütz und kehrt um.
"Man beobachtet uns...", brummt er tonlos sachlich. "Wahrscheinlich warten die Biester auf die Nacht, wenn wir wehrlos sind, um uns dann anzufallen und aufzufressen.", wirft Claire in die Runde. Der bissige Unterton in Richtung Graham ist deutlich herauszuhören.
"Wir sind nicht wehrlos.", antwortet dieser gefasst. "Du wirst sehen, wenn wir die dicke Panzertür hinter uns wieder zu ziehen, sitzen wir so sicher wie in einem Safe!" "Deinen Optimismus hätte ich gerne, alter Mann! Jedenfalls werden wir es hier nicht herausfinden..."
"Ja, allerdings." Gramps packt das Gewehr wieder über die Schulter. "Der Park mag uns wenig Deckung bieten, aber einen schnelleren Weg gibt es nicht und immerhin kann sich auf dem offenen Gelände auch niemand vor uns verstecken oder uns auflauern. Sehen wir zu, dass wir weiterkommen."
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Mit seinen wunden Tretern sprintet Sanchez nicht halb so schnell wie Jordan und kommt deshalb (und weil er einen weiten Bogen um den Schwarm zieht) arg verspätet, aber unbeschadet, als letzter am mittlerweile gezügelten Lastentier an. Bis auf einen gehörigen Schrecken ist ihm nichts widerfahren, auch wenn ihm die Krabbler teilweise dicht auf den Fersen waren. Die Ameisen verteilen sich nun etwas und fächern aus, halten aber noch immer die Richtung, in die auch die drei Männer plus Brahmin geflohen sind. Noch etwa 30 Meter sind sie entfernt und Lili wird bereits wieder etwas unruhig und scharrt mit den Hufen.
Als Jordan die Hose mit dem Schuh wendet, eilt noch eine einzige einsame Ameise aus dem Hosenbein und wuselt über den trockenen, harten Ödlandboden. Viele winzige Flecken auf dem Stoff zeigen, dass die Abwehraktionen des Ranchers hier und da durchaus erfolgreich waren. Allerdings finden sich ähnlich viele Flecken auf seinen nackten Beinen, die von winzigen Bissen übersät sind, teilweise sogar minimal bluten und dazu auch noch zu brennen anfangen, was wohl dem aggressiven Urin zuzuschreiben ist.