Jordans Suche nach einer zweiten Bleibe endet erfolglos. In absehbarer Entfernung breitet sich nur Ödland aus und die nächsten Häuser, die ein Dach und vier intakte Wände bieten, stehen in den Ausläufern der Stadt Dallas. Diese Vororte sind allerdings einige Stunden Fußmarsch entfernt und wenn er, Greg und der Mexikaner Graham und Co. nicht unbedingt folgen oder entgegenkommen wollen, wäre der Weg wahrscheinlich reine Zeit- und Kraftverschwendung.
"Das wäre wohl eine gute Idee... aber ich sehe keine andere Unterkunft, Señor.", antwortet Sanchez auf die Frage und blickt sich ebenfalls um.
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"Wasser und Lauge? Claire!! Wasser und Lauge!" Graham versucht Sheela zu beruhigen, während die Blonde den Arztkoffer umstülpt und dessen Inhalt komplett auf den Boden schüttet, um dann darin herumzuwühlen. "Ja, ja, ich such ja schon."
Ralf steht ungerührt daneben und verzieht nur den Mund. Er macht einen Schritt auf Sheelas Rucksack und kramt kurz darin herum. Als er findet, was er sucht, schließt er ihn wieder und tritt an die Frau heran, in der Hand eine gefüllte Wasserflasche. Breitbeinig thront er über der Ärztin, öffnet die Ration Wasser und entleert sie schüttelnd über Sheelas Kopf und Schulterpartie. Sie bekommt einen guten Schwall direkt ins Gesicht.
"Ich find hier nix!", flucht Claire fast zeitgleich. "Hier sind lauter kleine Fläschchen, aber nirgendwo steht Lauge drauf! ... Ah, warte mal... Nee. Scheiße, das isses auch nicht..."
Sheelas Schmerzen lassen etwas nach. Das Wasser wäscht die ätzende Substanz, die ja nur in geringen Menger ihr Unheil wirken konnte, vollständig davon. Im Gesicht und auf dem Kopf hat sie jetzt rote Placken, die wie leichte Verbrennungen aussehen. Es schmerzt noch ordentlich, aber solange die wunden Stellen nicht berührt werden, lässt es sich gezwungenermaßen halbwegs aushalten. Zwar hat der Regen auch ihre Kleidung malträtiert und ein paar kleine Löcher in den Kittel geätzt, doch die Schultern (und generell die bedeckten Stellen des Körpers) sind größtenteils unbeschadet davongekommen. Ein paar wenige rote Stellen, doch im Vergleich zum Gesicht verschmerzbar.
"War das genug Wasser?", brummt Ralf tonlos und wirft Sheela die leere Plastikflasche vor die Füße.
Draußen tobt der RAD-Stürm und der rabenschwarze Regen ergießt sich über die Ruinen der Stadt und erneuert die Schwärze ihrer Fassaden. Graham wendet seinen Blick nun wieder Richtung Ausgang und versucht der Ärztin dann aufzuhelfen, indem er ihren Arm nimmt, um sie zu stützen. "Wir müssen weiter rein. Bei Crows Holzbein, ich will nicht wissen, wieviel Strahlung wir schon abbekommen haben. Und wir sitzen hier wie Ratten auf dem Teller..."