Beschreibung:
Ein Ort, den man allgemein eigentlich nur als 'Die Ranch' oder 'Die Farm' kennt. Die McGee Ranch ist weniger eine einfache Ranch, als vielmehr ein kleiner Staat für sich. Etwa ein gutes Dutzend Familien leben hier, schotten sich weitestgehend von der Außenwelt ab und heißen Fremde selten willkommen, sofern sie überhaupt jemanden außerhalb ihrer Reihen Einlass gewähren. Die Politik des Ortes ist verschlossen und abweisend. Der Grund, warum man sich dennoch einer recht großen Bekanntheit erfreut und sich weitestgehend autark versorgen kann - wenn auch nicht ganz ohne die Hilfe der vorbeiziehenden Karawanen - liegt weit zurück und ist heute keinem außerhalb der dort lebenden 'Rancher' wirklich bekannt.
Noch viele Jahre vor dem Großen Krieg erwarb der alte Alastair McGee die heruntergekommene Brescada Ranch, im südwestlichen Teil Texas' gelegen, und erklärte sie zu seinem Wohnsitz. McGee war ein Eigenbrötler und Aussteiger, der nicht viel auf die Gesellschaft und ihre Lebensweise gab. Dennoch verstand er es hervorragend, die Dinge zum eigenen Gunsten zu wenden, und kam als erfolgreicher Geschäftsmann so zu großem Reichtum. Er richtete das lange unbenutze Grundstück wieder her, erweiterte es großflächig, ließ Vorratskammern errichten und heuerte viele Leute für Viehzucht und Ackerbau an. Ganze Familien kamen, um auf der Ranch zu leben und zu arbeiten. McGees Traum, ein Fleckchen Land zu unterhalten, welches abseits der lauten und verdreckten Welt selbstständig überleben konnte, begann langsam Form anzunehmen. Als die Schrecken des Krieges selbst durch stärkste Propaganda nicht mehr schönzureden waren, sah er sich in seinem Tun nur bestätigt und prophezeite den von ihm schon lange vorhergesehenen Fall der Menschheit voraus. Umso erpichter erweiterte er das Land, grub tiefe Keller und hortete Trinkwasser. Weitere Arbeitskräfte wurden angeheuert, um das Gut mit hohen Zäunen und dicken Mauern vor Eindringlingen abzuschirmen. McGee igelte sich unbeachtet ein, während der Rest derWelt mit immer schnelleren Schritten dem Unabwendbaren entgegentrat.
Als die Bomben schließlich fielen, nahm sein Grundstück nur kollaterale Schäden, denn so weit abgelegen jeglicher Zivilisation gab es wenig, das einen direkten Angriff lohnenswert gemacht hätte. Die Spätfolgen der Bomben und der Umsturz des Klimas, welcher in Form gewaltiger Gewitter und unfassbarer Stürme über die Erde wüteten, auch noch lange nachdem die letzten Explosionen verklungen waren, ließen das Fleckchen Utopia allerdings nicht unbefleckt. McGee und die Familien und Menschen, die er um sich geschart hatte, überlebten jedoch im Schutz unterirdischer Zufluchtsstätten. Vorräte gab es genug, ebenso wie Trinkwasser, und sogar große Teile des Viehs konnten unter Tage in Sicherheit gebracht werden. Jahre später, als die Wut der Natur nachließ und die ersten Überlebenden aus ihren Verstecken krochen, begannen die Menschen der Ranch mit der Wiederaufnahme ihres alten Lebens. Doch Ackerbau erwies sich als schwierig und nur wenig ergiebig, denn die trockene Erde war tot und vergiftet. Auch das noch übrige Vieh litt unter den neuen Bedingungen und wurde zu großen Teilen krank. Nichtsdestotrotz befand man sich in einer weitaus aussichtsreicheren Position als viele andere, die die Apokalypse überlebt hatten, und so dauerte es nicht lange, bis Plünderer über die Ranch herfielen, um sich aus der eigenen Not heraus mit Gewalt das zu holen, was zum Überleben notwendig war.
Es gelang McGee, sein Utopia zu verteidigen. Viele Jahre sind seither verstrichen und der Alte ist mittlerweile Vergangenheit. Seine beiden erwachsenen Söhne treten an seine Stelle und führen die Nachkommen jener Menschen, die die Ranch einst erschufen. Wie damals, so wollen sie auch heute noch unter sich bleiben. Sie betreiben Handel mit den Karawanen, meiden aber sonst den Kontakt mit anderen Menschen und kümmern sich nur um sich selbst. Ab und an heuern sie Söldner für die Verteidigung ihres Gebietes an, denn die Raider sind heute wie damals ein gewichtiges und nicht zu lösendes Problem. Die Zahl jener 'Outsider', wie sie die Leute von außerhalb nennen, ist jedoch klein und die Menschen der Ranch bevorzugen es, sich selbst zu helfen, so weit es denn möglich ist.
Wenig weiß man über das, was hinter den Mauern vor sich geht, doch sicher scheint, dass viel von dem, was vor dem Krieg dort in Sicherheit gebracht wurde, auch heute noch Bestand hat. Kaum High-Tech, doch unverseuchtes Trinkwasser und in ansehnlichen Mengen gesunde Tiere, so wie man sie kaum noch anderswo finden kann. Das in Fort Worth so hoch angesehene Wappentier, das 'Longhorn', wird ausschließlich auf der Ranch gezüchtet. Fast nirgendwo sonst im Ödland sind gesunde Vertreter dieser Spezies zu finden, die nicht ihren Ursprung hier haben, und sie bilden das ertragreichste Handelsgut der Ranch.