Jordan betritt den weitläufigen Laden. Drinnen stehen direkt zu seiner Rechten und Linken je eine Wache an der Wand. Die eine mustert ihn kurz und nickt ihm freundlich zu. Weiter hinein befinden sich überall riesige Tische, Schränke, Kisten und Kartons. Es ist wirklich faszinierend, für jeden Geschmack scheint etwas dabei zu sein. Einige Bücherregale und Pappkartons vorne links sind vollgestopft mit alten Magazinen, Comics, Enzyklopädien, Lexika, Sachbüchern und Romanen aller Art. Mittig stehen mehrere Wühltische und ein paar niedrige Warenregale, ihrerseits gefüllt und bestückt mit allerlei Gebrauchsgegenständen. Vom primitiven Stück Seil bis hin zum Geigerzähler ist alles zu finden.
Eine gesonderte Ecke bedient den angehenden Informatiker. Platinen, Kabel und andere Computer- und Roboterteile, von zerschossen, verkohlt oder durchgebrannt bis perfekt erhalten, liegen dort für den potentiellen Käufer bereit. Rechts führt ein türloser Durchgang in ein benachbartes Zimmer von ebenfalls beachtlicher Geräumigkeit. Dieses ist dem Waffennarren gewidmet. In Waffenschränken, auf Tischen und an Wandhalterungen hängen, liegen und stehen hier Schießprügel und Nahkampfwaffen aller Art, Qualität und Preisklassen. Eine weitere Wache bewacht den Eingang, mit schwerer Lederrüstung und einer AK 47 im Anschlag. Auf einem gut sichtbaren Schild neben dem Durchgang steht: 'Zugang nur in Begleitung von Ladenpersonal.'
Am Ende des Hauptraumes, hinter den Wühltischen und Regalen, breitet sich eine lange Theke aus. Dahinter befinden sich ebenfalls ein paar Schränke, Regale und verschließbare Schaukästen. Weite drei Türen sind in der Nähe zu sehen. Die erste ist hinten rechts. Hinter ihr geht es über eine Treppe hinauf in den ersten Stock des Gebäudes, was man im Moment jedoch nicht erkennen kann, da die Tür geschlossen ist. Hier steht ebenfalls ein Wachmann postiert. Eine weitere Tür befindet sich in unmittelbarer Nähe an der hinteren Wand des Hauptraumes. Sie liegt jenseits der Theke und ist nur von dort aus zugänglich. Schließlich führt ein letzter, verschlossener und bewachter Durchgang hinten links im Raum hinaus auf den Hof, wo Jordan wenige Augenblicke zuvor die Stallungen ausmachen konnte.
Zwei Kunden befinden momentan im Laden und stehen an der Theke. Sie unterhalten sich mit einem Mann, etwa Mitte fünfzig, relatig hager, mit hoher Stirn und lichtem hellbraunen Haar. Er trägt ziemlich feine Kleidung. Ein helles Hemd und darüber eine dunkelgrüne Weste. Die Hose ist aus braunem Anzugstoff und seine für den Moment unsichtbaren Schuhe sind aus schwarzem Leder.
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"Es übersteigt ihre Möglichkeiten?! ES ÜBERSTEIGT IHRE MÖGLICHKEITEN?!" Der Krach dringt nun bis vor die Tür und plötzlich lugt die schwangere Frau in den Raum, sieht ihren Mann aufgebracht und mit wild umherfuchtelnden Händen vor Sheela stehen. "Schatz w-was ist denn los?"
Der Farmer zeigt wütend auf Sheela. "Sie will uns fortschicken, uns sterben lassen, das ist hier los! Obwohl sie gesagt hat, dass sie uns helfen wird! Nur weil wir sie nicht bezahlen können, lässt sie uns im Stich! Sie sagt, das Baby wird nicht überleben, wenn wir sie nicht bezahlen. Mary, hörst du?! Sie sagt es wird sterben und sie will nichts dagegen tun!" Er macht zwei schnelle Schritte auf Sheela zu, packt sie am Kragen ihres Arztkittels und rüttelt sie wild durch. "Wie können sie so kaltherzig sein?! Sie sagten, sie würden sehen, was sie tun können. Und jetzt tun sie gar nichts! Hören sie?! GAR NICHTS!!"
"Liebling bitte, hör auf damit!", ruft die schwangere Frau völlig perplex und eilt schwerfällig in das Zimmer. Ihr dicht hinterher folgen die beiden kleinen Kinder, der Junge total verwirrt, das Mädchen laut heulend an seiner Hand.
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"Westlich der Badlands? Aber... die Badlands liegen doch im Westen und dahinter ist nichts außer verstrahltem Ödland... ?", versteht Claire den Scherz nicht und verschränkt mit fragendem Blick die Arme. "Lasst uns gehen. Ich habe Hunger.", schaltet sich völlig unerwartet wieder Ralf mit in die Unterhaltung ein und stapft an den beiden vorbei, führt dabei lässig Lili am Seil, die träge hinterher schlurft. Claire zuckt nur mit den Schultern.
"Er ist... ein Brummbär.", versucht sie Greg zu erklären. "Aber wenn es hart auf hart kommt, willst du niemand anderen an deiner Seite haben! Naja, folgen wir seinem Beispiel und machen uns auf den Weg, wir können uns auch unterwegs noch unterhalten. Sag, hast du schonmal Kurgan kämpfen sehen? Er ist der große Champion hier in Fort Worth. Kämpft im Three Seven... Man sagt, noch keiner hat ihn je geschlagen! Ralf behauptet ja, er würde Psycho spritzen und Buffout schlucken, aber das ist hier in der Arena verboten. Ich glaube, er ist nur etwas neidisch..."
Die beiden machen sich auf und folgen Ralf durch die Menge, die dem finster dreinblickenden Koloss und seinen beiden unterschiedlichen Begleitern bereitwillig Platz macht. Die zwei Riesen und die zierliche Frau erregen einiges an Aufsehen. Viele halten die Männer für starke Arenakämpfer, was ja auch nicht allzu weit von der Wahrheit entfernt liegt. Greg überlegt kurz. Er kennt Kurgan und hat ihn schon ein paarmal kämpfen sehen. Ein echtes Tier, auf das die Definition 'Mensch' nur noch vage zutrifft. Dieses Monster bewegt sich in einer anderen Liga als er selbst und könnte es vielleicht sogar mit ihm und Ralf im Doppelpack aufnehmen. Ein Großteil der tödlichen 'Unfälle' im Ring gehen ebenfalls auf sein Konto.
Die drei bahnen sich ihren Weg weiter gen Süden und Greg marschiert die gleiche Strecke zurück, die er vorhin hochgekommen ist. Nach einer Weile biegen sie jedoch in eine Seitenstraße ein und nähern sich langsam dem großen Platz, auf dem Ed Fullers großes Geschäft steht.