Wollt eigentlich nicht das Zünglein an der Waage sein aber hier scheint sonst keiner zu voten...egal ich leg mal los
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Cerebro und der zynische Krüppel:Diesmal ist's relativ lang geworden aber ich persönlich habe damit kein Problem und ich denke der Text hat seine Länge auch durchaus verdient. Stilistisch eigentlich in Ordnung, da gibts nich viel zu meckern. Der Erzähler hat meines Erachtens etwas zu wenig Distanz zum Subjekt der Story. In einem Roman würde man dir diese Art der brachialen und vulgären Erzählweise wohl auf Dauer nicht durchgehen lassen aber in der Kurzgeschichte funktioniert sie ganz gut, zumindest solange der Fokus noch auf die Hauptfigur gerichtet bleibt.
Zum Inhalt: Ich muss sagen, ich habe den Text mit etwas gemischten Gefühlen gelesen. Irgendwie findet man den verkrüppelten Mann auf der einen Seite ziemlich unsympathisch und wendet sich fast schon angewidert von ihm ab, andererseits hat man auch etwas Mitgefühl für ihn und seine Situation, besonders am Ende als ihn auch noch sein Bruder verläßt. Das Thema ist nicht unbedingt neu, ist aber überzeugend rübergebracht worden und passt auch zur thematischen Vorgabe.
Fazit: Nicht schlecht, obwohl ich durchaus bessere Texte von dir gelesen habe. Ein bitterer Beigeschmack bleibt, der aber ausnahmsweise nicht von Unzulänglichkeiten des Textes sondern von der recht plausiblen Darbietung des Inhalts herrührt (der eben eher bitter und traurig zugleich ist).
Molot und der Sklave seiner Welt:Stilistisch eigentlich auch in Ordnung. Allerdings haben sich da einige Redewendungen eingschlichen die nicht korrekt sind. Der Text ist m.E. auch etwas zu kurz für die Thematik. Ein, zwei Absätze mehr hätten hier echt nicht geschadet. Er wirkt auch ehrlich gesagt etwas dahingeklatscht auf mich. Nicht in puncto Inhalt - darauf komm ich noch zu sprechen - sondern eher im Sinne von Unfertig und mit Fehlern behaftet. Das ganze hätte man nochmal durch den Rechtschreib- und Ausdrucksfleischwolf drehen sollen.
Zum Inhalt: Mann Molot
...also wirklich! Das Thema trifft die Vorgabe wirklich gut und die Idee dahinter ist auch in Ordnung. Gerade deswegen find ichs schade, dass du dem ganzen nicht noch den letzten Schliff gegeben hast. Raiden scheint nicht gerade Glücklich mit seiner Situation zu sein, das ist offensichtlich aber diese innere Zerissenheit und viell. die Umstände die dazu geführt haben hättest du etwas besser hervorheben können. Ansonsten eine gute Geschichte, das muss man ihr lassen.
Fazit: Ein guter Gedanke, der das Thema fast im Bulls Eye trifft, dem aber leider etwas an Substanz fehlt um richtig zu überzeugen.
Ergebnis: Cerebros Werk überzeugt durch Sicherheit im Text und im Inhalt, während Molots Geschichte, meiner Meinung nach, die Thematik besser trifft und von der Grundidee her etwas interessanter ist. Allerdings hat er es hier etwas schleifen lassen was die Abrundung des Textes anbelangt. Daher gebe ich Cerebro den Vorzug. Dennoch muss ich euch beiden Respekt aussprechen, es bis hierhin geschafft zu haben und hoffe es folgt irgendwann ein weiterer Contest mit noch mehr Teilnehmern und Geschichten.
Gruß B.