Der Helm wird von Greg in der Dunkelheit falsch eingeschätzt. Bei näherer Betrachtung sieht er nach High-Tech aus. Eine Schädelplatte aus massivem Stahl umrundet den Kopf und geht auf Höhe der Brauen in ein zweigeteiltes Visier über. Nase und Mundpartie werden von einer metallernen Maske abgedeckt, an deren Kinnfront und zu beiden Seiten die Bauteile der eingebauten Gasmaske herausstehen. Der Kopfschutz bildet eine in sich geschlossene Einheit. Würde man darunter sprechen, wäre wahrscheinlich fast gar nichts zu hören, weshalb es durchaus möglich ist, dass eine Art Mikrofon diesen Nachteil behebt.
Als das Gequietsche der zweiten Tür verklungen ist und sich Greg auf eine hastige Suche nach Brauchbarem begibt, findet er 12 einzelne Schrotpatronen Kaliber 12 auf dem Boden herumliegen. Zusätzlich entdeckt er die robusten, leider größtenteils zerrissenen Reste weiterer Kleidungsstücke, die der Mann getragen haben muss. Der Gürtel ist jedoch noch vollständig heil und beinhaltet ein paar kleine Taschen, aus denen der Hüne eine Kleine Energiezelle sowie 35 Deckel fingern kann. Das Geld klimpert leicht, doch im Gang bleibt es vorerst ruhig. Zu guter Letzt entdeckt Greg ein arg mitgenommenes Stimpak, dessen Injektionsnadel allerdings unmittelbar am Austrittspunkt abgrochen wurde und das in dieser Form wenig Nutzen bringen wird.
Die Waffe des Toten bleibt unterdessen verschollen, ebenso wie Gregs Stiefelmesser, das sich nicht mehr an seinem Platz befindet. Die Überlegung, durch welche Türen das schnüffelnde Etwas gegangen ist, bringt ihn ebenfalls zu keiner eindeutigen Lösung. Der Gang liegt dunkel und gespenstisch da, als wäre nichts passiert. Kein Laut ist zu hören und dennoch fühlt sich der Hüne beobachtet...
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Jacob Morell liegt rücklings auf einem Bett, dessen beste Tage bereits lange zurückliegen. Die Hände hinter dem Kopf verschränkt, starrt er an die Decke und lässt die vergangenen Tage Revue passieren. Nach dem Begräbnis seines Vaters im Ödland war er weitergezogen - einfach der Nase nach und auf der Suche nach einem Platz und neuen Ziel im Leben. Er weiß nicht mehr genau, wieviele Tage er gewandert war und wieviele Nächte er gerastet hatte. Eine lange Zeit begleitete er eine kleine Karawane auf dem Weg nach Fort Worth, doch als sie in einem kleinen Örtchen - an dessen Namen sich Jacob schon nicht mehr erinnern kann - Zwischenstopp gemacht hatte, war er einfach weitergezogen. Es hieß, das Reisen in dieser Gegend sei - zumindest in der Nähe der Handelsstraßen - relativ sicher und tatsächlich hatte er einmal eine kleine Rangerpatrouille in der Ferne gesehen.
Zwei Tage darauf begann jedoch sein großes Unglück. Zuerst war er mitten in der Nacht von einem kleinen Sandsturm überrascht worden und hatte in Panik und dem Versuch, der Naturgewalt irgendwie zu entgehen, die Orientierung verloren. Nach einem langen Fußmarsch in die - wie er glaubte - richtige Richtung, schälte sich schließlich eine dunkle Stadt aus dem staubverschleierten Horizont, doch in der Nacht darauf wurde er im Schlaf überwältigt und verschleppt. An die nun folgende Zeit, eingekerkert in tiefer Dunkelheit, konnte er sich nur noch vage erinnern, doch dann hatte man ihn aus seiner Einzelzelle geholt und gefragt, ob er medizinische Kenntisse besitzen würde. Als sich dies bestätigte, wurde ihm kurzfristig das Angebot unterbreitet, sich gegen Hilfe freier bewegen zu können. Jacob hatte mehr oder weniger gewillt akzeptiert - dies war nun etwa einen Tag her gewesen...
Die Gruppe hier nannte sich Crows Grudge, nach einem alten Volkshelden unter den Outlaws, und hatte sich im Untergrund der Stadt Dallas in einer Art Schutzbunker eingenistet, um irgendetwas von Bedeutung aus dessen verrosteten Trümmern zu bergen - soviel hatte Jacob mittlerweile aus Gesprächen heraus belauschen können. Vieles blieb zwar noch ungeklärt, doch allein durch ihre Ausrüstung war ihm klar, dass es sich hierbei nicht nur um den simplen Plünderraubzug einer gewöhnlichen Raiderbande handeln konnte. Allerdings war verwunderlich, dass bei einer so gut ausgestatteten Truppe ein Mangel an Ärzten bestand und sie in die Not geraten waren, ihn um Hilfe zu bitten - oder besser gesagt, um Hilfe zu zwingen, denn das war wohl der passendere Ausdruck. Eines war dennoch sicher: Jacob musste hier weg und zwar so schnell wie möglich. Sobald sein Nutzen aufgebraucht war, würde man ihn entweder wieder wegsperren oder einfach entsorgen, daran hatte er keinerlei Zweifel.
Sein Gedankenspiel endet, als sich die metallerne Eingangstür zu seiner Unterkunft unter lautem Gekratze automatisch öffnet. Auf halben Weg bleibt sie stecken und der dunkel gekleidete Mann auf dem Gang davor tritt in die schmale Lücke und presst sie mit dem Fuß zu einer Seite hin weiter auf, während er sich mit dem Rücken an der festgefahrenen anderen Türhälfte abstützt. Er trägt eine schwere Rüstrung und dicke Stiefel, darüber einen robusten Mantel aus schwarzem Material. Der braunhaarige Kopf ist unbehelmt.
"Arbeit oben am großen Tor!", knurrt er übel gelaunt. Sein Gesicht sieht blass aus und er macht einen abgeschafften und ausgemergelten Eindruck. Schlafentzug und große Müdigkeit schreien förmlich aus den roten, dunkel umrandeten Augen. "Sieh zu, dass du deinen Hintern da hin bewegst..."