Sakaya verdreht ob dieser Belehrungen genervt die Augen und bleibt kurz stehen, als die Blonde in ihrem Rucksack herumfummelt. Sie schaut aus der Dunkelheit heraus auf die junge, verskag-punkte Frau hinab, wie man nunmal auf jemanden hinabsieht, dessen Weltbild und Motivation man nicht nachvollziehen - und die Person dementsprechend auch nicht leiden - kann. Sich im Gesicht herumwischend überlegt sie kurz, warum sie sich eigentlich nicht schämt, so herumzulaufen. Die Haare, diese übertriebene Rüstung, die alberne Maske ... die Shi schnauft leise und spöttisch. Das erste Mal nach langer Zeit hat sie mal wieder für einen kurzen Augenblick eine Gelegenheit, zu schmunzeln. Sie muss an dieses andere, bescheuerte Mädchen denken, das so ähnlich rumläuft - bestimmt haben die beiden noch mehr gemeinsam, die haben sich ja auch vorhin noch unterhalten. Das würde so einiges erklären.
Sie wartet noch einen weiteren Augenblick bis Saint seine Munition in Empfang genommen hat und geht dann langsam weiter, damit die anderen sie schnell einholen können. Dabei blickt sie noch ein Mal flüchtig zu Valerie und schüttelt verständnislos den Kopf. Und die beschweren sich alle über ihre schöne Heimat. Solche Leute brauchen wohl schweißdurchtränkte Kleidung, Dreck am ganzen Körper und Sand in den Schuhen, damit sie sich wohlfühlen. Über das sonstige Verhalten will Sakaya nicht mal nachdenken. Mittlerweile teilt sie fast vollständig Einstellung ihres Onkels und vieler anderer Menschen in Frisco: Verlasse die Stadt und lasse dich mit solchen Leuten, solchen lǎowài, ein und du kriegst garantiert irgendwelchen Ärger. Aber das kann man ja jetzt sowieso nicht mehr rückgängig machen, wieso also großartig drüber nachdenken. Die Shi schüttelt ihre unproduktiven Gedanken ab und konzentriert sich wieder auf das vor ihr liegende.