So, ich habe jetzt gerade das elfte Kapitel gelesen, und langsam fängt das Buch an, mich ein wenig zu nerven. Ich habe schon seit längerer Zeit den Eindruck, dass der Autor wohl so viele verschiedene Metrostationen, Personen, Gruppierungen und Co. wie möglich in seiner Geschichte unterbringen will. Da stößt der Protagonist mal auf eine interessante Person (der alte mit dem behinderten Kind oder Khan) oder eine vielversprechende Gruppe (die Che Guevara-Brigade) und ein paar Seiten weiter trennen sich die Wege schon wieder, aus teils völlig hanebüchenen Gründen. Und so geht das jetzt schon die ganze Zeit. Da ist kein bisschen Kontinuität drin, sodass ich mittlerweile schon gar keine Lust mehr auf neue Charaktere habe. Dazu ist Artjom selbst auch noch irgendwie ne Wurst.
Also schlecht ist es ja auf keinen Fall, das Buch. Aber Glukhovsky wollte da wohl wirklich einen zu perfekten Epos schreiben und alle möglichen Elemente irgendwie noch mit reinwursteln. Hier Faschiste, da Kommunisten, Zeugen Jehovas (?!), ein Handelsring (den ich noch mit am realistischsten finde) und was weiß ich, was noch alles in der Metro rumturnt. Hätte er das alles ein wenig simpler gestaltet und die Stimmung vom Anfang gehalten und weiterentwickelt, wäre ich sehr viel zufriedener mit dem Buch. Mal sehen, ob das letzte Drittel noch was rumreisst.