Metro 2033 - Dmitry Glukohowsky
Vorwort:Es ist das Jahr 2033. Nach einem verheerenden Krieg liegen weite Teile der Welt in Schutt und Asche. Auch Moskau ist eine Geisterstadt. Die Überlebenden haben sich in die Tiefen des Metro-Netzes zurückgezogen und dort eine neue Zivilisation errichtet. Eine Zivilisation, wie es sie noch nie zuvor gegeben hat.
Story:Der junge Artjom wurde noch an der Oberfläche geboren und hat mit seiner Mutter in der Metro, bis zu seinem fünften Lebensjahr, überlebt... Dann kamen die Ratten. Seine Mutter rettete ihm das Leben mit den Worten: „Hab Mitleid, rette ihn Soldat...“ Nun ist er selber einer der Posten, die für das Überleben und Wohlergehen ihrer Station Sorge zu tragen haben.
Mehrere Gefahren scheinen im Dunkel zu lauern... Patroullien verschwinden nach und nach und gelegentlich wird auch mal eine Station einfach überrannt. Die Leute scheinen einfach einzuschlafen und haben keine Chance zur Gegenwehr...
Die Reise des Protagonisten beginnt als seine Station, die unabhängige WDNCh im Norden des Metronetzes, ein Abkommen mit der Rischkaja schließen will. Artjom fällt dieser Schritt nicht schwer, da er mittlerweile bemerkt hat, dass sein Ziehvater Sascha langsam vor der mentalen Belastung einknickt und Hunter, ein alter Bekannter von Sascha ihn um den Gefallen bittet sich zur Polis (griech. Stadt) durchzuschlagen, falls dieser nicht aus den nördlichen Tunneln zurückkehrt.
Gerüchte werden Wahrheiten, Wahrheiten verschwimmen zu Gerüchten...
Fazit: Das Zahlungsmittel in dieser Welt sind Patronen, sehr makaber war der getroffene Vergleich relativ zu Anfang des Buches: Eine Patrone, ein Menschenleben; Ein Stück Fleisch, 20 Menschenleben; eine bisschen Spaß mit einer Prostituierten, nur 100 Menschenleben...
Das Buch ist sehr gut geschrieben und baut auch sehr schnell Spannung auf, die auch die meiste Zeit aufrecht erhalten wird. Schwierig wird es manchmal zu lesen, wenn der Autor mit den vielen Eigennamen der Stationen um sich wirft und auch noch erklärt, wie diese umbenannt wurden. Mit unter kann man dabei schon einmal den Überblick verlieren oder beschriebene Routen nicht so ganz leicht nachvollziehen.
Aus meiner Sicht ist es etwas schade, dass der Autor ausschließlich die Geschichte Artjoms erzählt und nicht gelegentlich auch mal parallele Geschehnisse anderer Personen aufgreift, die nicht gerade mit ihm unterwegs sind. Außer bei Rückblicken oder wenn ein anderer Charakter etwas erzählt, erfährt man somit nur das Geschehen um Artjom, auch sieht man nur Artjoms Gefühlswelt und wie er die anderen Wahrnimmt. Allerdings muss man dazu sagen, dass dies natürlich zur Spannung beiträgt und ein legitimes Stilelement ist. Wer weiß, vielleicht kommen ja noch andere Bücher vom Autor, die auf dieses Szenario aufbauen sollen.
In wie weit so eine Story glaubwürdig ist sei mal dahin gestellt, da die menschliche Psyche (mentale Beeinflussungen, etc.) angeht noch zu viele Rätsel aufweist und es weiterhin eine Fiktion ist. Die Kreaturen, die in dem Buch beschrieben sind, können entstanden sein durch die Strahlung, wobei der Autor meines Erachtens noch zu viele Lebewesen hat, die an der Oberfläche leben.
Die beschriebenen Charaktere haben alle ihre Eigenarten und sind meist auch in sich schlüssig, natürlich gibt es gelegentlich so Standartcharaktere, die dann aber eh nur kurz angeschnitten werden.
Empfehlung: Ganz klare Kauf- und Leseempfehlung von mir, auch wenn es vom inhaltlichen in eine etwas andere Richtung geht als Fallout. Dennoch erkennt man einiges wieder, vor allem schafft es der Autor immer wieder ein Gefühl der Beklemmung aufzubauen...
Siehe auch:
http://metro2033.org Hier findet ihr eine Karte der Stationen und bei der blinkenden Station eine kleine Leseprobe.