Sorry fuers Posten in einen "toten" Thread, aber ich denke das Thema bleibt ja interessant.
Ich bin ja nun auch schon paar Monde hier angemeldet, aber der Thread hier hat mir immer Fragen aufgeworfen, was ich wohl machen wuerde.
Die wahrscheinlichste Variante wird wohl sein, dass ich nach den ersten 2-3 Tagen draufgehen werde, wenn nicht Leipzig selbst mit einem Boembchen bedacht wird. Dann waere natuerlich gleich Ruhe im Karton. Da ich keinerlei handwerkliche Faehigkeiten noch einen großen Ueberlebenswillen besitze, wird mir durch die Strahlung + die allgemeine Devastation wohl nix anderes uebrig bleiben als zu krepieren.
Und das ist auch etwas, was mich wundert, was hier soviele schreiben. Ihr unterschaetzt den psychischen Wert, den "soetwas" auf uns ausueben kann. Gehen wir mal davon aus, es bricht das totale Chaos aus, eine Regierung gibt es nicht mehr, kein Telefon, Internet, die gesamte Kommunikation bricht zusammen. Erstens mal - woher soll man wissen, welche Staedte getroffen wurden, welche nicht? Wir sind doch viel zu sehr an unsere gewohnte Zivilisation angepasst, so traurig wie es ist. Die , die die Moeglichkeit haben, verschanzen sich in Bunkern wenn die Bomben fallen. Selbst wenn die Vorraete fuer, sagen wir mal 2 Jahre reichen, was kommt danach? Auch wenn man vlt. sogar ABC Schutzanzuege hat (wieviel Strahlung koennen die eigentlich absorbieren btw? wuerde mich sehr interessieren) steht man einer im besten Falle sterbenden, unwirtlichen Welt entgegen. Das hat wie gesagt nicht nur koerperliche Auswirkungen, es hat auch enorme psychische Folgen. Niemand stumpft so schnell ab, dass er einfach mal so den einen oder anderen "abknallen" kann. Viele stellen sich das vielleicht schoen vor, Ruinen, yay! Das kann man erkunden, es weckt die Abenteuerlust, das ist ja verstaendlich. Aber viele blenden das Leid, das Elend, den Gestank, den bloßen Anblick von hunderten zerstuemmelter, verbrannter Leichen aus. Niemand verkraftet das einfach so. Es kann mir keiner weißmachen, dass er das alles egal findet, das kauf ich demjenigen einfach nicht ab. Alleine schon in den Minuten des Bombenalarms, des ploetzlichen Ausfalls aller Kommunikationsgeraete wuerden sich viele (darunter auch ich ) mit hoher Wahrscheinlichkeit im uebertragenen Sinne in die Hosen scheißen, man waere viel zu paralysiert um einen klaren Gedanken zu fassen.
Darum denke ich, dass das einige hier mal bedenken sollten. Klar - Fallout ist auch mein Lieblingsspiel, aber es ist nicht die Realitaet. Niemand hier kann (zum Glueck) aus Erfahrung sagen, welch grausame Dinge der Atomkrieg nach sich zieht. Viele stellen sich das aber auch viel zu einfach vor, habe ich das Gefuehl.... Das ist jetzt vlt. eine recht pessimistische Einstellung, aber ich denke viele die hier posten und sagen "ha, ich pack mir den rucksack und geh mal nach da oder da" wuerden im Ernstfall nichts dergleichen tun, sondern einfach Panikverhalten zeigen. Und in panischen Situationen neigt der Mensch nun mal zu "Herdengruppierungen" wenn die kritische Masse an der Anzahl vom Menschen erreicht ist. Da ist nicht viel mit "ich schlag mich alleine durch", da geht es ums Ueberleben, und das laesst sich nunmal in der Gruppe leichter bewerkstelligen als alleine.
Also um auf die Frage nochmal zurueckzukommen : Wahrscheinlich ist es, dass ich einfach in Asche verwandelt werde. Fuer den unguenstigen Falle dass dem nicht so ist, wuerde ich mich wohl einer Gruppe anschließen, Plaene erstellen wo es hingeht usw. Da ich nur in irgendwelchen Geisteswissenschaften begabt bin, wird mein Nutzen fuer die Gruppe gering sein, aber hauptsache man gewaehrt sich gegenseitig Schutz.
Da ich mit den Strahlungswerten nicht auskenne und wie schaedlich der Fallout genau ist, wueßte ich auch nicht, wo ich hingehen soll. Darueber wuerd ich mich aber gerne fortbilden, hat da jemand interessante Links zufaellig?
Und wenn ich die Frage moeglichst unrealistisch, aber mit meiner Abenteuerlust verbinden soellte. wuerd ich sagen ich wuerde uebers Mittelmeer gen Afrika reisen, mit dem Boot.Vielleicht unterwegs ein paar Ueberlebende treffen und dort am Aequator ein neues Leben ohne materielle Werte beginnen. Wahrscheinlich ist es auch das, was Fallout fuer mich ausmacht : ein Neuanfang.