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Dungeon ohne Wiederkehr

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Hellspawn:
Vorspann

Star Wars Titelmusik und eine schräg nach hinten, in das All hinein
verlaufende Schrift, der folgendes zu entnehmen ist:

In einer Zeit vor der Unseren, in einer Zeit vor der Zeitrechnung, in einer
Zeit vor der die letzten Dungeon vernichtet, die verbliebenen Drachen
getötet und die Helden dieser Welt arbeitslos wurden, trugen sich
Geschichten zu, deren Überlieferungen bis heute überlebt haben.

Diese hier handelt von den wohl bekanntesten vier Vertreten dieser ausgestorbenen
Gattung (nicht der Drachen). In einem einzigartigen Meisterwerk wurden deren
Taten niedergeschrieben, wie sie sich einst wirklich zutrugen. Trotz
zahlreicher Drohungen Mancher die Geschichte nicht zu lesen, der
Aufforderungen alle Aufzeichnungen zu verbrennen, sowie der durchgesetzten
UN-Sanktionen, ist sie hier und heute erschienen.

Begeben sie sich in der nächsten Stunde in die Welt von Turefu dem Krieger, Hobin Rood den
Meisterdieb, Nihilisticus den Paladin und Elfi der Lieben. Lassen sie einen
lieblos verfaßten, nahezu Brechreiz erregend schlechten, von allen Kritikern
zerrissenen Text, Einzug in ihren Alltag gewähren.

(Die in diesem Schriftstück vorkommenden Namen und Personen, sowie die
Schauplätze, sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten
Personen ist rein zufällig und nicht beabsichtigt.)

Musik aus.

Frühmorgens:

Die anderen Mitglieder seiner Gruppe schliefen alle noch. Welch Glück!
Nihilisticus der Paladin lehnte sich über Elfis Schlafsack. Das kleine Gör
hatte die Augen noch geschlossen und schien tief und fest vor sich hin zu
dösen. Ein Lächeln umspielte ihren lieblichen Mund. Wahrscheinlich träumte
sie gerade den Traum in dem sie Prinzessin Elfi von Grinsenhausen war,- also
jenen Traum mit dessen Ausführungen sie die anderen, insbesondere
Nihilisticus, schon so oft, über Stunden hinweg, gelangweilt hatte. Wie er
sie dafür haßte!

Er zog seinen Dolch aus dem Gürtel und betrachtete über
dessen Klinge hinweg Elfis Gesicht. Jetzt würde sie ja sehen was sie davon
hatte, dieses auf ekelerregende Weise ständig gutgelaunte Miststück!
Als er gerade mit seinen Waffe ansetzen wollte, um Elfi ihres blond,
gelockten Haarschopfes zu berauben, schlug sie ihre großen blauen Augen auf
und sah ihn an. Schnell ließ er den Dolch hinter seinem Rücken verschwinden.

"Guten Morgen Nihi!", stieß sie erfreut hervor und drückte ihm einen Kuß auf
die rechte Wange. Eine Woge unvorstellbaren Ekels stieg in ihm empor.
Nihlisticus versuchte seine Fassung wiederzuerlangen,- den Schein aufrecht
zu erhalten welchen er vor den anderen wahren mußte. Keinesfalls dürfe seine
wahre Natur zum Vorschein kommen,- er würde wieder in dieses Kloster
gesteckt werden.

Es war schwer für ihn trotz des schon fast schmerzenden Brechreizes ein
Lächeln zustande zu bringen, und wahrscheinlich glich es ungewollt dann doch
mehr dem irren Grinsen eines Serienkillers, der seiner toten Mutter auf dem
Dachboden gerade zeigen will, um welches Glanzstück er seine Augensammlung
gestern Nacht erweitern konnte. Aber Elfi war nicht gerade die Hellste was
das betraf. In ihren Augen waren alle Geschöpfe dieser Welt brav, lieb und
süß, es sei denn Turefu der Krieger oder Hobin Rood der Meisterdieb, welche
beide noch schliefen, trichterten ihr, im Bezug auf eine bestimmte Person,
etwas anderes ein.

"Guten Morgen Elfi.", brachte er gequält hervor. "Und bitte: Nenn mich nicht
ständig Nihi! Mein Name ist Nihilisticus.", fügte dieser hinzu.
Daraufhin verdrehte Elfi die Augen und sah ihn belehrend an, bevor sie
sagte:
"Nihildingsbums ist aber ein ganz schön doofer Name, viel zu lang und zu
schwer auszusprechen. Ich find einfach Nihi viel besser. Außerdem klingt der
nicht so ernst." Den letzten Satz hatte sie demonstrativ mit einer tiefen
pseudoernsten Stimme gesprochen, wie um dem Ganzen den nötigen Nachdruck zu
verleihen. Nihlisticus wollte gerade seinem Drang nachgeben und damit
beginnen sie an Ort und Stelle zu erwürgen, als ein lautes Gähnen hinter ihm
ertönte. Er drehte sich um.

To be continued ... wenn Ihr Bock habt  :D

HumanGrunt:
WEITER!!!!!!

Hellspawn:
Fortsetzung ...

Turefu der Krieger war gerade erwacht.
Dieser saß aufrecht in seinem Schlafsack und streckte seinen unbekleideten,
von zahlreichen Bergen und Tälern übersäten, muskelbepackten Torso.
Das knarren seiner Sehnen ertönte derart geräuschvoll, daß ein Vogelschwarm
der gerade noch in den Bäumen um sie herum verweilt war, panisch aus diesen
aufstieß und in einer, für den Menschen so chaotischen Formation, über ihnen
zu kreisen begann. Als er diese Prozedur, bei der sich Unmengen von menschlichem
Material in Bewegung gesetzt haben mußten, beendet hatte, küßte er, selbstverliebt
wie er nun einmal war, seinen Bizeps.

Dann betrachtete er Elfi und Nihilisticus der seine Waffe inzwischen gänzlich
verschwinden hatte lassen.
"Guten Morgen wünsche ich euch,- meinen treuen Begleitern, welchen ich
erlaubte mich auf meinen Abenteuern im Kampf gegen das Böse zu begleiten.",
verkündete Turefu sich selbst verherrlichend, wie nahezu jeden Morgen.
Nihilisticus, der fand, daß dieser Krieger eindeutig ein zu lautes Organ
besaß, wußte was als nächstes folgen würde.

"HA! Ich weiß das wird heute noch ein erfolgreicher Tag! Ein Tag der die
vielen Heldenepen von Turefu dem Krieger um ein weiteres glorreiches Stück
erweitern werden!", prahlte er, weniger zu Elfi und Nihilisticus gewandt,
als zu der fiktiven Kamera in welche der Krieger sein Gesicht streckte,
bevor er seinen gewaltigen Körper vollends aus dem Schlafsack erhob, seinem
Schwert einen lässigen Tritt verpaßte, worauf es ihm mit dem Griff genau in
die Hand sprang.

Nihilisticus überlegte, schon seit er Turefu das erste mal getroffen hatte,
wie er es wohl anstellen mußte, dieses Schwert so zu präparieren,
daß es ihm einmal, nur ein einziges mal, mit der Klinge voran in die Hand
springen würde.

"Wo wir gerade dabei sind Namen in den Dreck zu ziehen.", sagte
Nihilisticus. "Ich finde Turefu ist ein ziemlich beschissener Name für einen
Krieger. Klingt irgendwie nach Tuntefu, oder Tante Tunte.

Elfi kicherte:
"Was ist denn eine Tunte?", fragte sie, während ihr Blick neugierig durch
die Runde wanderte.
"Ach vergiß es. Das erklären wir dir wenn Du gr..., ähhh, eines Tages etwas
reifer bist.", antwortete Nihilisticus ihr.
Turefu war inzwischen an ihn herangetreten.
"Hah! Wenn ich nicht wüßte, daß du ein Paladin bist, würde ich dir Dererlei
Verunglimpfung meines ach so stylischen Namens wahrhaft übel nehmen.", dabei
schlug er ihm kameradschaftlich, mit der flachen Hand, auf den Rücken.
Das einzige Problem war nur,- dieser omnipotente Kontinentalmuskel war nicht
in der Lage, einen solchen Schlag auch in der angebrachten
kameradschaftlichen Stärke zu dosieren.
Nihilisticus spürte wie seine Rüstung am Rücken eingedellt wurde.
Um die Situation nicht auch noch peinlich für ihn aussehen zu lassen,
zwang er sich auf den Beinen zu bleiben und zu lächeln,
zumindest würde er dieses irre Grinsen wieder zustande bringen.
Ein paar Sekunden vergingen in denen sich ein paar, jetzt lose,
Schrauben, scheppernd ihren Weg durch die Rüstung, nach unten, zu seinen
Stiefeln hin, suchten.

"So wird's wohl sein...", stammelte Nihilisticus, ohne dabei seine Miene zu
verändern, sich fragend ob er in den folgenden Nächten noch auf seinem
Rücken schlafen könnte.

"Na, dann wollen wir doch mal sehen ob wir nicht Hobin, meinen treuen
Begleiter, diese Schlafmütze wach bekommen." Turefu schritt unbeirrt zu
dessen Schlafsack hinüber und versetzte diesen einen "sanften" Tritt.
Wer wünscht es sich nicht, so geweckt zu werden, dachte Nihilisticus.

Fortsetzung folgt ...

HumanGrunt:
MEHR!!!!!!

Hellspawn:
Fortsetzung

Zehn Minuten nachdem Hobin Rood der Meisterdieb aus dem Schlafsack gesegelt
war,- natürlich nicht ohne kopfvoran eine fatale Bruchlandung an einem Baum
hinzulegen, hatte Turefu den Versuch, seinen bewußtlosen Freund mittels
"leichtem Tätscheln" wach zu bekommen, immer noch nicht aufgegeben.

Nihilisticus war überzeugt davon, daß Hobin von diesem "Wachtätscheln
 zumindest ein paar gelockerte Zähne zurückbleiben würden. Einzig und allein
Elfi fand diese Einlage, wie eigentlich alle Unfälle die Hobin erlitt,
urkomisch. Sie gluckste immer noch, Gefahr laufend von einem erneutem
Lachanfall heimgesucht zu werden, vor sich hin. Er fand dieses
allmorgendliche Chaos, welches Turefu jedesmal wieder verursachte zutiefst
befriedigend,- vor allem wenn jemand anderes den Senf abbekam.

Dann schrie Hobin plötzlich voller Schmerzen auf, als Turefu ihn gerade
erneut tätschelte:
"FINGER WEG DU PROLL!!!", ertönte es.
"Ahhh, ist unsere Mimöschen wieder zu Sich gekommen?", begrüßte ihn der
Krieger während er in seine Hände klatschte.
"Mimöschen!? ICH-BIN-ACHT-METER-DURCH-DEN-WALD-GESEGELT!", brüllte ihn Hobin
an.
"Nanana, nicht übertreiben. Das waren höchstens 5 Meter.", stellte Turefu
die Situation richtig. "Das wird meinem kleinen, geschickten Freund wohl
nichts anhaben können, oder?"
"Scheiße, mein Kopf! Wo ist unser Sanipriester? Kann der mich nicht schnell
mal heilen?" Hobin sah sich um, dann wieder Turefu an.
"Neeein, kann er nicht,- den hat ja Turefu letztens aus Versehen im Fluß versenkt,
als wir diesen überqueren wollten. Nein, nein hat er gesagt der Turefu, ich werf
dich locker bis nach drüben. Mach Dir wegen der Bäume keine Sorgen, ich werd
schon treffen, daß hat er gesagt der Turefu!" Hobin machte seinen Ärger
Luft, was Turefu allerdings nicht im Mindesten zu stören schien. Dieser
küßte schon wieder seinen Bizeps.

Nihlisticus konnte sich noch gut daran erinnern. Es wäre prinzipiell ein
Leichtes gewesen den etwas angeschlagenen Priester aus den reißenden Fluten
zu bergen,- hätte er nicht, als die anderen die Klippen gerade nach unten
kletterten, um eben dies zu bewerkstelligen, aus versehen die Gerölllawine
in Bewegung gesetzt, die dem heiligen Mann den Rest gab. Er hatte Priester
noch nie gemocht, was wohl an seiner Kindheit im Kloster lag, und außerdem
mußten sie dann ja noch Hobin retten, der aus irgendwelchen Gründen den Halt
verloren hatte. Damit blieb den anderen zumindest ein gewisser Teilerfolg.

Diese Geschichte war jetzt beinahe zwei Wochen her und der Dieb nahm sie
Turefu immer noch übel,- wahrscheinlich weil er die Heilkräfte des Mannes am
dringendsten benötigte. Hobin war nun einmal der Typ Mensch, der es
bewerkstelligen konnte sich beim Scheißen das Genick zu brechen.
Als er sich wieder beruhigte und Elfi aufhörte zu lachen, gab Turefu den Befehl zum Aufbruch.

"Nun denn, lasset uns unsere Pferde satteln und in Richtung des Dungeon ohne
Wiederkehr reiten, dort das letzte Gefecht mit dem Bösen führen, siegreich
zurückkehren und meine Heldenepen unters Volk bringen...", er sah sich kurz
verdutzt um. "Ach ja! Pferde! Die sind uns ja vorgestern Nacht durchgegangen
weil sie ein gewisser Hörr Hobin nicht richtig angebunden hat", sein Blick
erfaßte diesen wieder.

"ICH-HAB-DIE-PFERDE-RICHTIG-ANGEBUNDEN!", brüllte der Beschuldigte zurück.
Ja, das hast Du ausnahmsweise wohl, dachte Nihilisticus, den Blick
scheinheilig in Richtung des Himmels gerichtet.
"Genauso wie Du letztens die Wachen überlistet hast? Wer ist denn
anschließend gekommen und hat dich befreit? Na, wer war das wohl. Genau,-
dein treuer Freund Turefu, der war´s."
"Ja, es war ja auch eine so tolle Idee von dem Hörrn Turefu mich erst zu
erschlagen, als Leiche rauszuschmuggeln und anschließend wiederzuerwecken!
Das nehm ich dir übel! Nur das du´s weißt!", er hatte inzwischen, genau wie
Turefu, einen hochroten Kopf bekommen.

"Jetzt hört mal auf zu streiten!", quengelte Elfi dazwischen.
Beide sahen kurz zu ihr hinüber, dann verstummten sie, den Blick betreten zu
Boden gerichtet. Elfi war zwar eine durchaus erwachsene Halbelfe, jedoch
wegen des Unfalls in der Elfenweinfabrik bis heute etwas,- um es auf den
Punkt zu bringen,- zurückgeblieben. Es beschämte sie vor jemanden mit einer
solch kindlichen Natur zu streiten, zumal Elfi die Liebe noch nichts von dem
tragischen Verlust ihres Gruppenmagiers Pandalf, letzte Woche, erfahren
hatte.

"Können wir dann endlich aufbrechen? Ich sing auch wieder mein Wanderlied
für euch!", versuchte sie die beiden Streithähne weiter zu besänftigen.
Kaum hatte die Kleine den Satz ausgesprochen, grinste Nihilisticus wieder
auf diese seltsame Weise,- ähnlich als hätte er sich gerade in die Hose
geschissen, dachte Turefu.

Fortsetzung folgt

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