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Foren Rollenspiele => Rollenspiele => Thema gestartet von: Hellspawn am 05. September 2006, 08:47:16 Uhr

Titel: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Hellspawn am 05. September 2006, 08:47:16 Uhr
Vorspann

Star Wars Titelmusik und eine schräg nach hinten, in das All hinein
verlaufende Schrift, der folgendes zu entnehmen ist:

In einer Zeit vor der Unseren, in einer Zeit vor der Zeitrechnung, in einer
Zeit vor der die letzten Dungeon vernichtet, die verbliebenen Drachen
getötet und die Helden dieser Welt arbeitslos wurden, trugen sich
Geschichten zu, deren Überlieferungen bis heute überlebt haben.

Diese hier handelt von den wohl bekanntesten vier Vertreten dieser ausgestorbenen
Gattung (nicht der Drachen). In einem einzigartigen Meisterwerk wurden deren
Taten niedergeschrieben, wie sie sich einst wirklich zutrugen. Trotz
zahlreicher Drohungen Mancher die Geschichte nicht zu lesen, der
Aufforderungen alle Aufzeichnungen zu verbrennen, sowie der durchgesetzten
UN-Sanktionen, ist sie hier und heute erschienen.

Begeben sie sich in der nächsten Stunde in die Welt von Turefu dem Krieger, Hobin Rood den
Meisterdieb, Nihilisticus den Paladin und Elfi der Lieben. Lassen sie einen
lieblos verfaßten, nahezu Brechreiz erregend schlechten, von allen Kritikern
zerrissenen Text, Einzug in ihren Alltag gewähren.

(Die in diesem Schriftstück vorkommenden Namen und Personen, sowie die
Schauplätze, sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten
Personen ist rein zufällig und nicht beabsichtigt.)

Musik aus.

Frühmorgens:

Die anderen Mitglieder seiner Gruppe schliefen alle noch. Welch Glück!
Nihilisticus der Paladin lehnte sich über Elfis Schlafsack. Das kleine Gör
hatte die Augen noch geschlossen und schien tief und fest vor sich hin zu
dösen. Ein Lächeln umspielte ihren lieblichen Mund. Wahrscheinlich träumte
sie gerade den Traum in dem sie Prinzessin Elfi von Grinsenhausen war,- also
jenen Traum mit dessen Ausführungen sie die anderen, insbesondere
Nihilisticus, schon so oft, über Stunden hinweg, gelangweilt hatte. Wie er
sie dafür haßte!

Er zog seinen Dolch aus dem Gürtel und betrachtete über
dessen Klinge hinweg Elfis Gesicht. Jetzt würde sie ja sehen was sie davon
hatte, dieses auf ekelerregende Weise ständig gutgelaunte Miststück!
Als er gerade mit seinen Waffe ansetzen wollte, um Elfi ihres blond,
gelockten Haarschopfes zu berauben, schlug sie ihre großen blauen Augen auf
und sah ihn an. Schnell ließ er den Dolch hinter seinem Rücken verschwinden.

"Guten Morgen Nihi!", stieß sie erfreut hervor und drückte ihm einen Kuß auf
die rechte Wange. Eine Woge unvorstellbaren Ekels stieg in ihm empor.
Nihlisticus versuchte seine Fassung wiederzuerlangen,- den Schein aufrecht
zu erhalten welchen er vor den anderen wahren mußte. Keinesfalls dürfe seine
wahre Natur zum Vorschein kommen,- er würde wieder in dieses Kloster
gesteckt werden.

Es war schwer für ihn trotz des schon fast schmerzenden Brechreizes ein
Lächeln zustande zu bringen, und wahrscheinlich glich es ungewollt dann doch
mehr dem irren Grinsen eines Serienkillers, der seiner toten Mutter auf dem
Dachboden gerade zeigen will, um welches Glanzstück er seine Augensammlung
gestern Nacht erweitern konnte. Aber Elfi war nicht gerade die Hellste was
das betraf. In ihren Augen waren alle Geschöpfe dieser Welt brav, lieb und
süß, es sei denn Turefu der Krieger oder Hobin Rood der Meisterdieb, welche
beide noch schliefen, trichterten ihr, im Bezug auf eine bestimmte Person,
etwas anderes ein.

"Guten Morgen Elfi.", brachte er gequält hervor. "Und bitte: Nenn mich nicht
ständig Nihi! Mein Name ist Nihilisticus.", fügte dieser hinzu.
Daraufhin verdrehte Elfi die Augen und sah ihn belehrend an, bevor sie
sagte:
"Nihildingsbums ist aber ein ganz schön doofer Name, viel zu lang und zu
schwer auszusprechen. Ich find einfach Nihi viel besser. Außerdem klingt der
nicht so ernst." Den letzten Satz hatte sie demonstrativ mit einer tiefen
pseudoernsten Stimme gesprochen, wie um dem Ganzen den nötigen Nachdruck zu
verleihen. Nihlisticus wollte gerade seinem Drang nachgeben und damit
beginnen sie an Ort und Stelle zu erwürgen, als ein lautes Gähnen hinter ihm
ertönte. Er drehte sich um.

To be continued ... wenn Ihr Bock habt  :D
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: HumanGrunt am 05. September 2006, 08:55:56 Uhr
WEITER!!!!!!
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Hellspawn am 05. September 2006, 09:06:29 Uhr
Fortsetzung ...

Turefu der Krieger war gerade erwacht.
Dieser saß aufrecht in seinem Schlafsack und streckte seinen unbekleideten,
von zahlreichen Bergen und Tälern übersäten, muskelbepackten Torso.
Das knarren seiner Sehnen ertönte derart geräuschvoll, daß ein Vogelschwarm
der gerade noch in den Bäumen um sie herum verweilt war, panisch aus diesen
aufstieß und in einer, für den Menschen so chaotischen Formation, über ihnen
zu kreisen begann. Als er diese Prozedur, bei der sich Unmengen von menschlichem
Material in Bewegung gesetzt haben mußten, beendet hatte, küßte er, selbstverliebt
wie er nun einmal war, seinen Bizeps.

Dann betrachtete er Elfi und Nihilisticus der seine Waffe inzwischen gänzlich
verschwinden hatte lassen.
"Guten Morgen wünsche ich euch,- meinen treuen Begleitern, welchen ich
erlaubte mich auf meinen Abenteuern im Kampf gegen das Böse zu begleiten.",
verkündete Turefu sich selbst verherrlichend, wie nahezu jeden Morgen.
Nihilisticus, der fand, daß dieser Krieger eindeutig ein zu lautes Organ
besaß, wußte was als nächstes folgen würde.

"HA! Ich weiß das wird heute noch ein erfolgreicher Tag! Ein Tag der die
vielen Heldenepen von Turefu dem Krieger um ein weiteres glorreiches Stück
erweitern werden!", prahlte er, weniger zu Elfi und Nihilisticus gewandt,
als zu der fiktiven Kamera in welche der Krieger sein Gesicht streckte,
bevor er seinen gewaltigen Körper vollends aus dem Schlafsack erhob, seinem
Schwert einen lässigen Tritt verpaßte, worauf es ihm mit dem Griff genau in
die Hand sprang.

Nihilisticus überlegte, schon seit er Turefu das erste mal getroffen hatte,
wie er es wohl anstellen mußte, dieses Schwert so zu präparieren,
daß es ihm einmal, nur ein einziges mal, mit der Klinge voran in die Hand
springen würde.

"Wo wir gerade dabei sind Namen in den Dreck zu ziehen.", sagte
Nihilisticus. "Ich finde Turefu ist ein ziemlich beschissener Name für einen
Krieger. Klingt irgendwie nach Tuntefu, oder Tante Tunte.

Elfi kicherte:
"Was ist denn eine Tunte?", fragte sie, während ihr Blick neugierig durch
die Runde wanderte.
"Ach vergiß es. Das erklären wir dir wenn Du gr..., ähhh, eines Tages etwas
reifer bist.", antwortete Nihilisticus ihr.
Turefu war inzwischen an ihn herangetreten.
"Hah! Wenn ich nicht wüßte, daß du ein Paladin bist, würde ich dir Dererlei
Verunglimpfung meines ach so stylischen Namens wahrhaft übel nehmen.", dabei
schlug er ihm kameradschaftlich, mit der flachen Hand, auf den Rücken.
Das einzige Problem war nur,- dieser omnipotente Kontinentalmuskel war nicht
in der Lage, einen solchen Schlag auch in der angebrachten
kameradschaftlichen Stärke zu dosieren.
Nihilisticus spürte wie seine Rüstung am Rücken eingedellt wurde.
Um die Situation nicht auch noch peinlich für ihn aussehen zu lassen,
zwang er sich auf den Beinen zu bleiben und zu lächeln,
zumindest würde er dieses irre Grinsen wieder zustande bringen.
Ein paar Sekunden vergingen in denen sich ein paar, jetzt lose,
Schrauben, scheppernd ihren Weg durch die Rüstung, nach unten, zu seinen
Stiefeln hin, suchten.

"So wird's wohl sein...", stammelte Nihilisticus, ohne dabei seine Miene zu
verändern, sich fragend ob er in den folgenden Nächten noch auf seinem
Rücken schlafen könnte.

"Na, dann wollen wir doch mal sehen ob wir nicht Hobin, meinen treuen
Begleiter, diese Schlafmütze wach bekommen." Turefu schritt unbeirrt zu
dessen Schlafsack hinüber und versetzte diesen einen "sanften" Tritt.
Wer wünscht es sich nicht, so geweckt zu werden, dachte Nihilisticus.

Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: HumanGrunt am 05. September 2006, 09:22:08 Uhr
MEHR!!!!!!
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Hellspawn am 05. September 2006, 11:04:16 Uhr
Fortsetzung

Zehn Minuten nachdem Hobin Rood der Meisterdieb aus dem Schlafsack gesegelt
war,- natürlich nicht ohne kopfvoran eine fatale Bruchlandung an einem Baum
hinzulegen, hatte Turefu den Versuch, seinen bewußtlosen Freund mittels
"leichtem Tätscheln" wach zu bekommen, immer noch nicht aufgegeben.

Nihilisticus war überzeugt davon, daß Hobin von diesem "Wachtätscheln
 zumindest ein paar gelockerte Zähne zurückbleiben würden. Einzig und allein
Elfi fand diese Einlage, wie eigentlich alle Unfälle die Hobin erlitt,
urkomisch. Sie gluckste immer noch, Gefahr laufend von einem erneutem
Lachanfall heimgesucht zu werden, vor sich hin. Er fand dieses
allmorgendliche Chaos, welches Turefu jedesmal wieder verursachte zutiefst
befriedigend,- vor allem wenn jemand anderes den Senf abbekam.

Dann schrie Hobin plötzlich voller Schmerzen auf, als Turefu ihn gerade
erneut tätschelte:
"FINGER WEG DU PROLL!!!", ertönte es.
"Ahhh, ist unsere Mimöschen wieder zu Sich gekommen?", begrüßte ihn der
Krieger während er in seine Hände klatschte.
"Mimöschen!? ICH-BIN-ACHT-METER-DURCH-DEN-WALD-GESEGELT!", brüllte ihn Hobin
an.
"Nanana, nicht übertreiben. Das waren höchstens 5 Meter.", stellte Turefu
die Situation richtig. "Das wird meinem kleinen, geschickten Freund wohl
nichts anhaben können, oder?"
"Scheiße, mein Kopf! Wo ist unser Sanipriester? Kann der mich nicht schnell
mal heilen?" Hobin sah sich um, dann wieder Turefu an.
"Neeein, kann er nicht,- den hat ja Turefu letztens aus Versehen im Fluß versenkt,
als wir diesen überqueren wollten. Nein, nein hat er gesagt der Turefu, ich werf
dich locker bis nach drüben. Mach Dir wegen der Bäume keine Sorgen, ich werd
schon treffen, daß hat er gesagt der Turefu!" Hobin machte seinen Ärger
Luft, was Turefu allerdings nicht im Mindesten zu stören schien. Dieser
küßte schon wieder seinen Bizeps.

Nihlisticus konnte sich noch gut daran erinnern. Es wäre prinzipiell ein
Leichtes gewesen den etwas angeschlagenen Priester aus den reißenden Fluten
zu bergen,- hätte er nicht, als die anderen die Klippen gerade nach unten
kletterten, um eben dies zu bewerkstelligen, aus versehen die Gerölllawine
in Bewegung gesetzt, die dem heiligen Mann den Rest gab. Er hatte Priester
noch nie gemocht, was wohl an seiner Kindheit im Kloster lag, und außerdem
mußten sie dann ja noch Hobin retten, der aus irgendwelchen Gründen den Halt
verloren hatte. Damit blieb den anderen zumindest ein gewisser Teilerfolg.

Diese Geschichte war jetzt beinahe zwei Wochen her und der Dieb nahm sie
Turefu immer noch übel,- wahrscheinlich weil er die Heilkräfte des Mannes am
dringendsten benötigte. Hobin war nun einmal der Typ Mensch, der es
bewerkstelligen konnte sich beim Scheißen das Genick zu brechen.
Als er sich wieder beruhigte und Elfi aufhörte zu lachen, gab Turefu den Befehl zum Aufbruch.

"Nun denn, lasset uns unsere Pferde satteln und in Richtung des Dungeon ohne
Wiederkehr reiten, dort das letzte Gefecht mit dem Bösen führen, siegreich
zurückkehren und meine Heldenepen unters Volk bringen...", er sah sich kurz
verdutzt um. "Ach ja! Pferde! Die sind uns ja vorgestern Nacht durchgegangen
weil sie ein gewisser Hörr Hobin nicht richtig angebunden hat", sein Blick
erfaßte diesen wieder.

"ICH-HAB-DIE-PFERDE-RICHTIG-ANGEBUNDEN!", brüllte der Beschuldigte zurück.
Ja, das hast Du ausnahmsweise wohl, dachte Nihilisticus, den Blick
scheinheilig in Richtung des Himmels gerichtet.
"Genauso wie Du letztens die Wachen überlistet hast? Wer ist denn
anschließend gekommen und hat dich befreit? Na, wer war das wohl. Genau,-
dein treuer Freund Turefu, der war´s."
"Ja, es war ja auch eine so tolle Idee von dem Hörrn Turefu mich erst zu
erschlagen, als Leiche rauszuschmuggeln und anschließend wiederzuerwecken!
Das nehm ich dir übel! Nur das du´s weißt!", er hatte inzwischen, genau wie
Turefu, einen hochroten Kopf bekommen.

"Jetzt hört mal auf zu streiten!", quengelte Elfi dazwischen.
Beide sahen kurz zu ihr hinüber, dann verstummten sie, den Blick betreten zu
Boden gerichtet. Elfi war zwar eine durchaus erwachsene Halbelfe, jedoch
wegen des Unfalls in der Elfenweinfabrik bis heute etwas,- um es auf den
Punkt zu bringen,- zurückgeblieben. Es beschämte sie vor jemanden mit einer
solch kindlichen Natur zu streiten, zumal Elfi die Liebe noch nichts von dem
tragischen Verlust ihres Gruppenmagiers Pandalf, letzte Woche, erfahren
hatte.

"Können wir dann endlich aufbrechen? Ich sing auch wieder mein Wanderlied
für euch!", versuchte sie die beiden Streithähne weiter zu besänftigen.
Kaum hatte die Kleine den Satz ausgesprochen, grinste Nihilisticus wieder
auf diese seltsame Weise,- ähnlich als hätte er sich gerade in die Hose
geschissen, dachte Turefu.

Fortsetzung folgt
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: HumanGrunt am 05. September 2006, 11:45:21 Uhr
MEEHEEEERRRR
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Hellspawn am 05. September 2006, 12:03:56 Uhr
OK ... ihr bekommt mehr ... Fortsetzung ...

"Nun gut, meine Begleiter, lasset uns zuerst neue Pferde besorgen, um
zumindest ein wenig stylischer auszusehen wenn wir durch die Gefilde
wandern.", verkündete Turefu, bevor er seinem Bizeps wieder zu verwöhnen
begann.

Plötzlich, ohne jegliche Vorwarnung, fragte Elfi:
"Wo ist eigentlich Pandalf hin?"
Sie blickte sie alle drei mit großen Augen an.
"Also Kleines, ich wollte es dir ja eigentlich schonend beibringen,... in
zwei, oder drei Wochen zumindest."
Turefu wußte genau, daß sie in zwei, drei Wochen keineswegs mehr in der
Lage war sich auch nur im Mindesten daran zu erinnern wer dieser Magier Pandalf war.
"Der von uns allen sehr geschätzte Pandalf hatte leider einen tragischen Unfall."
führte er etwas zögerlich weiter aus.

Elfi sah ihn immer noch mit großen Augen an.
"Wie soll ich sagen... Als er von unserem letzten Abenteuer nach Hause
kam... Du weißt ja, er hat diese Katze...", während er das sagte fuchtelte
er nervös mit den Händen herum, als ob er erwarten würde, daß bei Elfi jeden
Moment der Groschen fällt.
"Er hatte vergessen deren Futternapf anzufüllen bevor er mit uns aufbrach.
Das Tier war ziemlich sauer deswegen... Es hat ihm Eine mit den Krallen
verpaßt, mußt du wissen...", er hielt kurz inne.
"Ja, na und?" Elfi sah jetzt verdutzt drein.
"Er war erst auf der ersten Stufe..." Turefu hoffte, daß sie es jetzt
schnallen würde.

"Oh! So ein Unglück. Habt ihr ihn denn nicht Wiedererweckt?"

"Ich kann mich da an so eine Geschichte mit einem Priester, der eigentlich
für die ganze Wiedererweckerei zuständig war, erinnern...", begann Hobin,
bevor er von Turefu unterbrochen wurde.

"Das machen wir dann in zwei, oder drei, Wochen. In Ordnung?" Er hatte einen
hoffnungsvollen Gesichtsausdruck, als er das aussprach.
"Von mir aus... Von welchem Priester redet ihr eigentlich dauernd?",- wieder
ziemlich neugierig. Hobin und Turefu blickten sich kurz erleichtert an.
"Ach, von keinem." Der Krieger wedelte lässig mit der Hand als ob nichts
gewesen wäre, womit das Thema, zumindest vorläufig, beendet zu sein schien.

Sie begannen damit ihr Reisegepäck zusammenzupacken und machten sich auf den
Weg zur nächsten Gaststätte, (in der sie natürlich auch übernachten hätten
können,- aber das wäre Turefu dem Krieger zu unstylisch gewesen) um sich
neue Pferde zu besorgen. So wanderten sie dahin, Elfis Lied, in dem sie die
Sonne, Bäume und was sie sonst noch alles in ihrem Blickfeld lag, begrüßte,
lauschend,- mit einem grenzdebil grinsenden Nihlisticus als Schlußlicht.

Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Ye ol' Dinkley McD0nk am 05. September 2006, 12:11:25 Uhr
sehr toll ^^
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Hellspawn am 05. September 2006, 12:53:16 Uhr
Später an diesem Tag ...

Turefus Ritt zum Dungeon ohne Wiederkehr (DOW) - Take 1

Was für ein Gefühl endlich wieder ein Pferd unter seinem Arsch zu haben!

Turefu galoppierte dahin, den Wind im Gesicht, die Sonne spiegelte sich auf
seinem eingeölten Torso wieder, sein langes Haar wehte hinter ihm her.
 
Es folgt eine Zeitlupeneinstellung.

Der Krieger zieht sein Schwert und wirbelt es wild, hoch über seinen Kopf.
Kurz bevor dieser die Kamera passiert grinst er, gerade so, daß seine Zähne
einen Moment zu sehen sind und sich die Sonne auf diesen brechen kann. PING.
Als er dann am Bild vorbeirast kann der Zuschauer einige kleinere Steine erkennen
die von den Hufen des Pferdes hochgeschleudert werden, dann scheinbar an der
Rückseite der Leinwand abprallen.

Es folgt eine dunkle Staubwolke die den gesamten Ausschnitt einhüllt.
Die Kamera schwenkt um 180 Grad.

Der aufgewirbelte Staub bildet eine, vom Wind seitlich verwehte Linie, bis
hin zu Turefu und seinem Reittier, die am Horizont verschwinden.
Eine dunkle, männliche Stimme ertönt aus dem Off:
"TUREFU, ein Mann und der von ihm gerade erst geklaute Gaul kämpfen gegen das Unrecht."
Der Titelsong folgt.

"Hallo liebes Gras, hallo liebes Häschen, hallo liebe Blätter, hallo liebe
Pferdeäpf... Ihhhhh!!!", so war das wenn Elfi ihre Wanderlieder vor sich
herträllerte.

Nihilisticus hatte sich inzwischen seinen letzten Rest Sigelwachs in die
Ohren geträufelt. Die Schmerzen des heißen Materials empfand er immer noch
angenehmer als Elfis glockenhelles Singsang.

So ritten sie gemütlich dahin.
Hobin sah zu Nihilisticus hinüber. Diese Miene machte ihm langsam Sorgen. Er
fand, daß der Paladin in letzter Zeit gar nicht gut aussah. Als sie sich
nach dem Urlaub in der Stadt wieder getroffen hatten, waren dessen
Nasenlöcher seltsam gedehnt gewesen,- außerdem wies sein Gesicht eine Menge
Kratzspuren auf, die erst jetzt zu verheilen schienen. Sie wollten ihn zur
Rede stellen, aber Nihilisticus hatte nur breit gegrinst und gemeint er
würde ihnen die Geschichte ein andermal erzählen. Hobin war das nur Recht
gewesen, denn ihn selbst mußten die anderen, wegen seines mißlungenen
Einbruchs und Turefus überaus genialen Rettungsversuches, erneut
wiedererwecken lassen. Danach fühlte Hobin sich immer ein paar Tage ganz
duselig.

"Der kommt sicher zurück, sobald er gemerkt hat das wir ihm nicht gefolgt
sind. So wie immer.", versuchte Hobin ein Gespräch anzufangen. "Turefu, mein
ich.", ergänzte er nach einem kurzen Augenblick des Schweigens.

Der Paladin schien ihn nicht zu hören. Vielleicht betete er gerade zu seinem
Gott, dachte der Dieb. Möglicherweise rührt daher auch dieser
Gesichtsausdruck. Es war durchaus denkbar, daß es etwas mit Hingabe zu tun
hat, führte er seinen Gedanken weiter. So würde es wohl sein. In diesem Fall
wollte er den ehrenhaften Mann zu seiner Rechten nicht weiter stören.

Nihilisticus fand es zum kotzen, daß sie wieder Pferde besaßen. Bei all der
Mühe die er sich gemacht hatte diese loszuwerden. Eigentlich war es durchaus
auf der Hand gelegen, daß sie mit Hilfe des Meisterdiebes die Tiere, ohne
größere Probleme, stehlen konnten.

Dem Plan nach, zumindest in jenem den sie auch Hobin Rood mitteilten,
sollte der Dieb über das Dach des Stalles in diesen einsteigen, das Tor
von Innen öffnen und die Salamis auf vier Hufen hinaus, zu den anderen treiben.

Natürlich wußten sie alle wie es eigentlich kommen sollte.
Die drei warteten vor der Gaststätte bis Hobin mit einem lautem Schrei und
nicht leiserem Gepolter vom Dach stürzte, wobei er die Dachrinne mit sich nahm
und mitsamt dieser in dem Pritschenwagen, der im Hof geparkt hatte, einschlug.
Das Gefährt setzte sich daraufhin natürlich sofort in Bewegung, rollte ungebremst
über den nicht ganz ebenen Platz und kollidierte schließlich mit dem Holzschuppen
gegenüber.
Dessen Wand hielt dem Aufprall nicht statt. Der Dieb, inklusive Teile des Wagens,
wurden ins Innere des Raumes geschleudert. Später sollte sich herausstellen, daß der
Wirt dort seine agrarwirtschaftlichen Gerätschaften wie Sensen, Mistgabeln,
Schaufeln und dergleichen zu lagern pflegte.
Jedenfalls waren die Wachen nach dieser ungestümen Attacke und nicht zuletzt
durch die Stunden dauernde Bergungsaktion, die sie durchführten um den Eindringling
festnehmen zu können, derart abgelenkt, daß sie nicht bemerkten, wie die drei ihnen die
Pferde stahlen. Höchstens Elfis Gekichere hätte sie beinahe verraten. Später
befreiten sie den etwas ramponierten Dieb.
Hobin bestand, wie immer nach seinen Fehlschlägen, vehement darauf,
daß diese geniale Aktion genau das war, was er herbeiführen wollte und sie nur
deshalb zum Erfolg gelangt sein.
Alle hatten ihm zugestimmt und zu seiner Heldentat beglückwünscht.
Schließlich verpaßten sie Hobin noch ein paar Verbände und machten sich dann
wieder auf den Weg.

Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Hellspawn am 05. September 2006, 13:20:35 Uhr
Fortsetzung ...

Wie immer war Turefu voraus geritten. Sobald er auf einem Pferd saß konnte
er nicht anders, als mit diesem im Dauergalopp durch die Landschaft zu
preschen. Keiner von ihnen wußte was dabei in dem Krieger vorging und
zumindest Nihilisticus hatte für sich beschlossen, daß er es gar nicht
wissen wollte.

Meistens, wenn Turefu merkte das seine "Begleiter" nicht in dieses
halsbrecherische Tempo gefallen waren, hielt er inne und wartete
bis er von ihnen wieder eingeholt wurde. Natürlich stürmte der Krieger dann
sofort wieder von neuem los, das Spiel wiederholend.

Als der Tag langsam zu Ende ging, konnten sie ihn in der Ferne erkennen.
Turefu ging ihnen bereits entgegen, sein Pferd am Schweif hinter sich
herziehend. Auch aus der Distanz konnten die drei erkennen, daß dieses am
Rücken lag, vermutlich die Zunge aus dem Maul hängen ließ, und alle Hufe von
sich streckte.
Neben Gruppenmitglieder waren Pferde sein hauptsächliches Verschleißmaterial.
Keiner von ihnen hatte bis jetzt ein Reittier gesehen, welches dem
wild-durch-die-Gegend-Gestürme des Kriegers länger als einen, oder zwei Tagen, standhielt.
Möglicherweise würde Nihilisticus´ geheiligtes Tier diese Strapazen aushalten,
wenn es sich denn im Betracht auf die Drogenexzessen, denen dieses ständig
ausgesetzt wurde, und dies wußte nur der Paladin selbst, überhaupt zu einer
derartigen Geschwindigkeit bewegen ließe.

Turefu der Krieger stieß schließlich mit den anderen zusammen. Ohne zunächst
ein Wort zu sagen hielt er demonstrativ das Pferd hoch und deutete darauf,
als würden die anderen angesichts dessen sofort die selbe Empörung empfinden
wie er.
"Also so einen schlechten Gaul hatte ich noch nie.", raunzte der Krieger,
wie so oft nachdem er einen dieser zugrunde geritten hatte. Es sei denn das
Dahinscheiden wurde durch einen Unfall, wie zum Beispiel einer Kollision mit
einem Baum, oder ähnlichem, verursacht.
Dann maulte Turefu immer darüber wie schlecht sich sein Untersatz doch manövrieren
hatte lassen, oder wie "scheißblind", ähnlich pflegte er es dann auszudrücken,
dieser doch gewesen wäre. Keiner von ihnen konnte mehr zählen wie oft sie schon die Fetzen eines
über zwanzig Meter verteilten Rosses aus den Wäldern räumen mußten.

"Was für einen Waldläufer unser Turefu doch abgeben würde!", verkündete
Nihilisticus.
"Geheiligt seien die mannigfaltigen Fähigkeiten unseres Anführers!"
Der Paladin hob dabei beschwörend seine Arme, richtete den
Blick in Ferne. "Mit seiner Muskelkraft ersetzt er jeden auf Schlösser
spezialisierten Dieb, sein messerscharfer Verstand läßt die Magier dieser
Welt beschämt zu Boden blicken, das unzählige Wissen über welches er verfügt
stellt jeden Priester in den Schatten und angesichts des Humors in
Kombination mit der bis jetzt unübertroffenen, wenn auch zweideutigen
gemeinten, Schlagfertigkeit wirkt jeder Barde wie ein billiger
Schmierenkomödiant! Die Götter mögen dich segnen! Dich, den Mr.
Entertainment!"

"Hah! Ich danke euch, mein treuer Begleiter. Ihr erfüllt mich mit Stolz",
kommentierte der Krieger die sarkastische Geste des Nihilisticus´ und küßte
daraufhin seinen Bizeps, der an manchen Stellen schon Knutschflecken
aufwies.
"Nun denn, wie dem auch sei, ich benötige einen neuen Gaul, der mich trägt.
Einen welcher mich im gebührlichem Maße würdevoll erscheinen läßt."
Turefu liebäugelte das stumpf dreinblickende Pferd des Paladins.

"Macht doch mal Platz." Im gleichem Atemzug sah sich Nihilisticus von seinem
heiligen Reittier geworfen.
Als er sich wieder aufgerichtet hatte, den Mund immer noch voller
Strauchwerk, saß der Krieger schon auf seinem Eigen und wollte diesem die
Sporen geben. Das Pferd sah daraufhin gelangweilt einmal nach links, dann
nach rechts und begann schließlich zu grasen.
Angesichts der Extraportion des Schwarzen Lotus den es heute Morgen
von Nihilisticus erhalten hatte, nichts das ihn überraschen konnte.

"Was ist denn los mit diesem Mistvieh?", stieß der Krieger überrascht
hervor, immer noch bei dem Versuch das Pferd in Bewegung zu setzen.
"Ähhh, das ist ein heiliges Tier, mußt Du wissen...", erklärte Nihilisticus.
"Es läßt sich nur von seinem Herren reiten."
"Achso-aha!" des Kriegers Blick erfaßte Hobins Roß.

Während dieser ähnlich unsanft aus dem Sattel gebeten wurde, ging er zurück
zu seiner treuen Brunhilde und strich ihr sanft über die Nüstern. Als er
sich sicher war, daß die anderen gerade nicht zu ihm herüber blickten,
zauberte er ein paar der schwarzen Blätter aus seiner Gürteltasche und hielt
sie ihr unter das Maul. Gierig wurden diese verschlungen.
Langsam aber sicher überschritt der tägliche Konsum der Droge seine finanziellen Mittel.
Nihilisticus überlegte, ob er bei seinem Heimattempel vorgeben solle, er
habe Brunhilde bei einem der vielen Abenteuer verloren, wahrscheinlich würde
er so einen neuen, zumindest in den ersten Jahren noch günstigeren Gaul,
bekommen.

Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Hellspawn am 05. September 2006, 14:19:42 Uhr
Fortsetzung ...

Kurz nach dieser Reorganisation und ein paar Kilometer weiter,
Hobin war dazu verdonnert worden hinter ihnen herzulatschen,
stießen die vier Helden auf ein Schild an der Straße.
Sie blieben kurz stehen und betrachteten dieses.

Es vergingen ein paar stille Sekunden bis der Krieger verlegen zu
sprechen begann:
"Öhhmm, was steht denn auf diesem Schild? Die Schrift ist von der Witterung
derart zerfressen, daß es mir nicht möglich ist sie zu entziffern."
Und das von dem Mann der vorgab die Augen eines Falken zu besitzen.

Natürlich war es kein Geheimnis, daß Turefu weder des Schreibens noch
des Lesens mächtig war und wahrscheinlich würde er diese Fähigkeit auch
nicht mehr erlernen, angesichts der seltsamen Entwicklung der man in dieser Welt ausgesetzt war,
bei der zwar die Kampfeskraft ständig steigt, nur selten jedoch andere Fertigkeiten.

"Da steht: Letzte Gaststätte vor dem Dungeon ohne Wiederkehr (DoW) und
wenn ich letzte sage, meine ich letzte." las ihm Hobin den seltsamen Text vor,
von dem man meinen könnte eine höhere Macht gab ihnen an diesem Punkt ihres
Abenteuers einen subtilen Hinweis.

Sie sahen sich alle kurz an.
"Nun, wenn es sich um die letzte Gaststätte vor dem DoW handelt sollten wir
diese Gelegenheit nutzen und dort einkehren, denke ich.", meinte Turefu.
"Ja, besser wir leisten diesem eindringlichen Hinweis folge. Bevor wir noch
Ärger kriegen.", stimmte ihm Hobin zu.

Nihilisticus und die singende Elfi erklärten sich ebenfalls einverstanden.

Lesen Sie morgen...
"In der wirklich letzten Gaststätte vor dem Dungeon ohne Wiederkehr (DoW)"
Fortsetzung folgt...

Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Hellspawn am 06. September 2006, 08:43:33 Uhr
Fortsetzung ...

In der wirklich letzten Gaststätte vor dem Dungeon ohne Wiederkehr (DoW)

Sie hatten alle an einem der kreisrunden Tische Platz genommen und warteten
darauf, daß der Wirt kommen würde. Der Schankraum des großen Gebäudes wirkte
gemütlich. Die Wände, an denen auch die Öllampen, welche den Raum erhellten,
befestigt waren, wurden darüber hinaus auch mit Fellen, sowie so manchen
ausgestopften Schädel eines Tieres geziert.

Sie mußten Elfi insgesamt dreimal davon abhalten mit diesen ein Gespräch anzufangen.
Kein leichtes Unterfangen,- wenn man berücksichtigte, daß ihr niemand sagen wollte wie
diese Tiere an die Wand gelangt waren.

Turefu der Krieger hatte sich inzwischen der seltsamen, braunen Glasphiole,
die an ihrem und auch auf den anderen Tischen standen, zugewandt. Er
musterte stirnrunzelnd das Etikett, hielt dann die Flasche weit von sich,
ohne dieses aus dem Blick zu verlieren und kniff die Augen zusammen.

"Meine Reiteraugen scheinen noch zu sehr auf meinen stürmischen Ritt heute
Nachmittag eingestellt zu sein. Kann mir jemand sagen was auf diesem Etikett
steht?", versuchte er eine weitere peinliche Situation zu überspielen.

"Zeig mal." Hobin griff sich die Phiole. "Da steht: Maggy.", berichtete er,
nicht ohne einen tadelnden Blick auf den Krieger zu werfen.

"Magie? So ein Blödsinn! Wer würde schon Magie in eine Flasche stecken?",
tat Turefu die Erklärung des Diebes ab.
"Ich sagte da steht: MAGGY, nicht: Magie, Hörr Alphabet.", gab dieser
erzürnt zurück.
"Und was soll das sein, dieses MAGGY? Kann mir das der Hörr Ich-Weiß-alles
einmal erklären?"
"Ach, leck mich doch mal am...", setzte Hobin mit geballter Faust an, als er
von Elfi unterbrochen wurde.
"Ich werde vor dem Essen noch schnell mal Pipi machen gehen.", verkündete
sie, erhob sich vom Tisch und verschwand schließlich in dem Gang neben der
Theke.
Die Blicke der beiden Streithähne richteten sich auf Nihilisticus, der bis
jetzt still dagesessen hatte.
"Was? Was ist los?", wollte dieser wissen.
"Vielleicht solltest du es unserer kleinen Freundin gleichtun und schnell
noch einmal Kacken gehen. Ich hab keine Lust mehr dir jedesmal, wenn es dich
in der Hose zu kneifen beginnt, dabei zu helfen den Hinterteil deiner
Rüstung abzuschrauben, auf das der Hörr Ich-hab-weder-Blase-noch-Darm-unter-Kontrolle
sein Geschäft verrichten kann." giftete ihn Hobin an.

Da hatte der Dieb vollkommen recht, fand Nihilisticus. Seine Rüstung war, in
dieser Hinsicht, wirklich ein Problem. Er verstand auch warum Hobin keine
Lust mehr hatte ihm bei der Verrichtung seines Geschäfts zu helfen,- nachdem
er das letzte mal genau in dem Moment abpfefferte, als dieser den Deckel, an
seiner Rückseite, öffnete. Was für eine schöne Sauerei dies doch gewesen
war. Hobin verweigerte es zwei Tage auch nur ein Wort mit ihm zu wechseln.
Nicht das ihm solches unrecht gewesen wäre. In Anbetracht der Tatsache, daß
der Dieb bestialischer als das Innere eines Drachenklosetts gestunken hatte,
wollte eigentlich niemand mehr mit ihm reden. Genaugenommen verweigerte ihm
sogar sein Pferd den Dienst,- bevor sich später Turefu an diesem zu schaffen
machte und es zugrunde ritt.

Nihilisticus schüttelte den Kopf "Nein ich muß nicht, ehrlich."
Die beiden anderen sahen ihn noch einen Moment mißtrauisch an, während
Nihilisticus entschied, daß morgen Vormittag eine gute Zeit für sein
Geschäft sein würde.

Schließlich trat der Wirt an ihren Tisch. Dieser war in seinen besten
Jahren, allerdings schon ein wenig dickleibig und besaß fast keine Haare
mehr.
"Meine Herren, was darf es denn sein?", fragte dieser.
Turefu sprach für sie alle:
"Für jeden ein Bier,...", zählen konnte dieser Hammel auch nicht, "...ein
Tagesmenü und erklärt uns doch bitte was dieses MAGGY sein soll.
Anschließend dürft ihr auch eines der Schwerter, in die ich meinen Namen
eingravieren habe lassen, an eure Wand hängen. Am besten irgendwo, wo es
jeder sehen kann. Immerhin habt ihr nicht jeden Tag einen Helden wie mich zu
Gast."
Der Wirt verdrehte daraufhin die Augen, nickte dann zustimmend und fuhr fort:
"Drei Bier, dreimal das Tagesmenü. Gut." Dann deutete er auf die Phiole
"Das ist Maggy.", begann er. "Man kann es zur Würzung in die Suppe geben.
Die meisten meiner Gäste mögen es sehr."
"Stellt ihr das selbst her?", wollte Hobin wissen, während er die Flasche
musterte.
"Ja, wir haben im Keller eine hauseigene Produktion." Der Wirt schien immer
ungeduldiger zu wirken. "Sonst noch was?"
"Nein. Beeilt euch mit dem Essen,- mein Magen führt schon Luftsprünge auf.",
antwortete Turefu, der nur selten ein nutzloses Wort wie "Bitte", oder "Danke" verwendete.
Der Wirt verschwand dann wieder hinter der Theke.

Als das Essen kam scheuten sie sich nicht das Maggy auszuprobieren.
Schließlich waren sie Abenteurer, die sich von allem was für sie neu war
regelrecht magisch angezogen fühlten,- wie es sich eben gehörte.
Elfi war von ihrem Geschäft immer noch nicht zurück.
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: HumanGrunt am 06. September 2006, 08:48:33 Uhr
Abpfefferte  ;D ;D ;D

WEITER!!!
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Hellspawn am 06. September 2006, 10:10:04 Uhr
Fortsetzung ...

Als sie den dunklen Gang neben der Theke, welcher augenscheinlich zu den
Toiletten führte, betreten hatte wurde es ihr zu dunkel. Zunächst versuchte
Elfi sich an den Wänden entlang zu tasten, bis sie sich den Kopf an einem
Balken stieß. In diesem Moment verschwamm ihr Blickfeld kurz, schrumpfte
zusammen auf einen kleinen leuchtenden Ball, bevor dieser sich wieder auftat
und ihr die, jetzt in grün getauchte, Umgebung offenbarte.

Sie vergaß jedesmal wieder auf ein Neues, wie man die Gabe der Infravision,
welche ihre Rasse besaß, nutzte. Normalerweise versetzte Hobin, oder Nihilisticus, ihr
rechtzeitig einen Klaps an den Hinterkopf, wenn es nötig war im Dunklen zu
sehen. Elfi mußte wieder kichern. So ein glücklicher Zufall aber auch, daß
mit dem Balken.

Sie sah sich kurz um. Dieses grün gefiel der Kleinen immer wieder,-
allerdings entzog sich ihr immer noch der Sinn des Fadenkreuzes und der
seltsamen Zahlen, welche ständig am Bildrand entlang wanderten. Manchmal
wurden auch alle Personen die sie sah mit einem Kästchen markiert und als
"Target" bezeichnet. Daraufhin folgten meist immer mehr Zahlen, mit denen
Elfi noch weniger anzufangen wußte.

Gerüstet wie sie jetzt war, folgte sie den Gang weiter. Zu ihrer Linken, wie
zu ihrer Rechten, waren jede Menge Türen,- alle unbeschriftet. Elfi fragte
sich wie sie so jemals die Toilette finden sollte, wenn hier niemand die
richtigen Symbole für Männlein und Weiblein, welche auch sie verstand,
anbringen konnte. Schön doof, fand sie das.

So beschloß das Halbelfchen einfach eine der Türen der linken Seite
auszuprobieren, was sich als folgenschwerer Fehler entpuppen sollte.

In dem darauf folgenden Raum waren weitere drei Türen. Elfi verließ sich auf
ihren "Instinkt" und ging durch eine dieser. Danach hatte sie noch ein paar
weitere Türen durchschritten, war zwei Treppen nach unten und eine nach oben
gegangen. Jetzt hatte sie völlig die Orientierung verloren. Doofer ging es
eigentlich gar nicht mehr, fand sie. Die Hoffnung nicht aufgebend stieg sie
schließlich noch eine Leiter hinunter, die an eine Tür mit der Aufschrift
"Maggy Produktionszentrale", eine Zeile darunter "Unbefugten ist der
Eintritt nicht gestattet!", führte. Elfi überlegte angestrengt ob sie nun
befugt oder unbefugt sei. Sie kam zu dem Schluß, daß sie diesen ganzen
Befugniskram eigentlich für Dumfugnis hielt.
Also trat das Halbelfchen ein. Sie fand sich in einer riesigen Halle wieder.
Überall waren Förderbänder montiert auf denen irgendeine undefinierbare Masse lag.
An manchen Stellen konnte sie Trichter erkennen, aus deren Öffnungen
die Hinterteile von ganzen Kühen ragten.
An den Vorderseiten dieser traten die toten Tiere als Kuhspaghetti aus
und wurden der Masse auf der Fördertechnik beigefügt.
Weiter hinten fand sich noch ein Trog, der entfernt an eine Waschmaschine
erinnerte. In diesem lief der grüne (Elfi war sich nicht sicher ob sie ihre
Infravision noch eingeschalten hatte) Schleim zusammen, wurde mit einer
gelblichen Flüssigkeit vermengt und anschließend in den braunen Fläschchen
abgefüllt. Eigentlich war das nicht der Ort den Elfi aufsuchen wollte. Sie
drehte sich um und stieß beinahe mit der Gestalt, die plötzlich hinter ihr
aufgetaucht war zusammen.

Jener Mann war in eine dunkle Robe gehüllt, trug um den Hals ein Amulett auf
dem sich ein Totenkopf, umsäumt von einem Pentagramm, abbildete und hatte
die Kapuze tief in das Gesicht hängen,- so, daß man dieses nicht richtig,-
mit Außnahme der rot leuchtenden Augen, natürlich, sowie der unteren Hälfte
des Kinns, welche mit Eiterbeulen, teilweise auch mit Schwären, übersät
war,- erkennen konnte.

"Boah! Hast du mich aber erschreckt!", begann Elfi. "Das ist nicht fein sich
so von hinten her an einen anzuschleichen.", tadelte sie die Gestalt.
Diese kommentierte ihre Kritik mit einem langezogenem, kehligem Grunzer.
"Laß mich vorbei, ich muß aufs Klo." Elfi versuchte den Mann wegzudrängeln,
worauf dieser sie unsanft am Arm packte. Nach einem weiteren Grunzen begann
der Mann, der anscheinend an einem dicken Kehlkopfkrebs litt, zu sprechen:
"Ich, der Bote der Finsternis, bin gekommen um dich und deine Freunde davon
abzuhalten den Dungeon ohne Wiederkehr aufzusuchen. Mein Meister der über
die dunklen Mächte herrscht wird es keinesfalls dulden, daß...

Elfi unterbrach den Mann:
"Dein Kinn sieht ja echt schlimm aus. Benutzt du keine Salben gegen die
Herpes?" Sie sah den Boten kritisch an. "Du weißt schon, daß man da was
machen kann, oder? Setz dich mal da hin." Elfi drückte den Boten auf einen
Stuhl, der mitten im Raum stand und zog ihm die Kapuze zurück. Das Gesicht,
welches sich auf dem jetzt entblößtem, kahlem, von zahlreichen Eiterbeulen
heimgesuchten Schädel fand, wies einen überraschten Ausdruck auf. Die rot
leuchtenden Augen erloschen in diesem Augenblick und ließen leere, dunkle
Höhlen zurück.
"Was bei allen Dämonen der Hölle hast Du vor mit mir!?", wollte der von
Panik heimgesuchte Mann wissen.
"Mal sehen wie ich dir da helfen kann." Elfi kramte in ihrem Rucksack herum
und förderte ein paar Fläschchen, Dosen und anderen Krimskrams hervor.
"Zuerst werden wir dich mal von den Geschwüren befreien, denk ich." Sie
begann mit einer Nadel die Beulen des Mannes aufzustechen und wischte die
ausdringende Flüssigkeit mit einem Tuch weg.
"Nein! Nicht! Bei den Hämorrhoiden auf denen ich sitze,- laß das! Bitte!",
flehte der Bote.
"Was? Hämorrhoiden hast Du auch? Das sehen wir uns dann gleich mal an.",
fuhr Elfi unbeirrt fort. "So, jetzt wollen wir doch mal herausfinden was wir
mit ein bißchen Puder und Schminke erreichen..."
"Nein, umsatanswillen, NEIN!!!" Die Angst, welche er verspürte, ließ ihn
jetzt vollends die Kontrolle über seine Beine verlieren. Langsam begriff der
Finstere, daß es keinen Sinn machte weiter um Gnade zu winseln,- er würde
die Folter über sich ergehen lassen müssen.
"Wo ist denn meine Peelingcreme? Ach ja hier...

Es vergingen noch zwanzig qualvolle Minuten.

Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: HumanGrunt am 06. September 2006, 10:23:06 Uhr
ROFL!!! MEHR!!!
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Hellspawn am 06. September 2006, 10:33:50 Uhr
Fortsetzung ...

"So jetzt noch schnell die Perücke zurecht gekämmt...", vollendete Elfi ihr
Werk schließlich. Sie fand, daß der Bote jetzt richtig adrett aussah. Als
sie mit dem Haarersatz fertig war, klappte sie ihren Taschenspiegel auf und
hielt ihn dem Mann, der jetzt wie eine Mischung aus Robert Redford, James
Dean, Richard Geere, Kurt Russel, Brad Pitt, Robert de Niro, John Travolta,
Tom Cruise und dem King aussah, vor dessen Gesicht.

Wo war es geblieben? Selbst die Pickel die er über die Jahre hinweg in
seinem Antlitz angebaut hatte,- einfach verschwunden. Die Zucht der Herpes
war besonders schwierig gewesen und allem Anschein nach völlig umsonst, wie
er jetzt feststellen mußte. Selbst Narben hatte das Biest vernichtet.
Finger- und Zehennägel geschnitten, faule Körperstellen ausgeschabt und
überschminkt, das einst so wunderbar bestialische Achselhaar entfernt,
überall Puder aufgetragen, sogar gegen Mundgeruch war ihm etwas verabreicht
worden. Die Person die er im Spiegel sah konnte nicht er selbst sein.
Ungläubig starrte er weiter auf das Bild, nicht zu einem vernünftigen
Gedanken fähig.

"Jetzt wird dich sogar deine Mama wieder mögen.", meinte Elfi und lächelte
zufrieden.
Seine Mutter hatte er gegessen, als er gerade mal das neunte Lebensjahr
vollendet hatte. Schließlich konnte er, zunächst nur ganz schwach, fühlen,
wie sein entwichener Verstand langsam, fast gemächlich, wieder zurückkehrte
und mit ihm das kalte Grauen. Der Bote sprang auf und kreischte aus vollem
Halse, bis sämtliche Luft aus seinen Lungen entwichen war. In wilder Panik
versuchte er den Knoten des Mascherls zu lösen, das er umgebunden bekommen
hatte,- vergebens.

Er stolperte rückwärts, stürzte, richtete sich wieder auf und stürmte aus dem Raum.
Niemals wieder würde er seinem Meister des Bösen, der über den DoW herrschte,
unter die Augen treten können. Nicht so.

Elfi klatschte sich selbstzufrieden in die Hände, als sie gesehen hatte, wie
sehr sich der Mann über die Pflege freute. Nachdenklich blickte sie auf die
fünf vollen Eimer, in denen sich die Flüssigkeiten, welche sie zuvor aus dem
Gesicht des Boten drücken mußte, befanden. Das Halbelfchen war sich sicher,
daß dieses Zeug ganz schön ansteckend war und überlegte was sie damit tun
sollte. Nach ein paar Sekunden öffnete sie den Deckel des Dings, das wie
eine Waschmaschine aussah und entleerte den Inhalt der Behältnisse über
diesem. So, weg ist es, dachte Elfi sich.

Sie mußte noch ein paar Minuten auf der Suche nach dem Klo verbringen, bis
sie dieses endlich fand. Als sie ihr Geschäft hinter sich gebracht hatte,
kehrte das Halbelfchen zurück in die Schankstube und konnte gerade noch
hören wie Turefu etwas sagte.

"Dieses Maggy ist vorzüglich ehrenwerter Herr Wirt!", rief der Krieger
diesem zu. "Meint ihr, ihr könnt mir ein paar dieser Fläschchen überlassen?"
Der Wirt, welcher sich eindeutig geschmeichelt fühlte, antwortete:
"Natürlich mein Herr. Es müßte gerade eine neue Ladung fertig geworden sein.
Ich werde kurz in den Keller gehen und sehen wie es darum steht."
Kurz bevor er in dem Gang neben der Theke verschwand, betrat Elfi wieder den
Schankraum. Sie ging zu ihren Freunden, nahm Platz, betrachtete eine Weile
die braune Phiole, welche am Tisch stand, schüttelte schließlich den Kopf
und wandte sich wieder dem Hirschkopf über ihrem Tisch zu.
"Weißt Du Hirschi, es ist voll doof wenn man alles grün sieht.", wollte sie
diesem von ihrem Überdruß an der Infravision erzählen.
Hobin verdrehte die Augen, stand auf und versetzte ihrer Begleiterin einen
Hieb an den Hinterkopf.
"Besser?", fragte er.
Elfi sah kurz verdattert aus der Wäsche, lächelte dann und meinte:
"Ja super! Danke Hobi!"
Dieser setzte sich wieder auf seinen Stuhl.

Es vergingen ein paar stille Minuten in denen Elfi dem Hirschkopf von ihrem
Traum, in dem sie immer Prinzessin Elfi war, berichtete, als es im
Obergeschoß der Gaststätte plötzlich laut polterte. Kurz darauf konnten sie
das Bersten von Glas hören. Nahezu im selben Augenblick sahen sie jemanden
am Fenster, neben der Eigangstür, vorbeistürzen und mit einem dumpfen Laut
auf dem gestampften Lehmboden, wie er sich außerhalb des Gebäudes fand,
aufschlagen. Die Gestalt rappelte sich, mit dem Rücken zum Fenster, wieder
auf, richtete die Arme hoch, als wolle sie die untergehende Sonne umarmen
und brüllte:
"SCHEISSE SEH ICH GUT AUS!!! WIE IST DAS NUR MÖGLICH!!! WIE ZUR HÖLLE KANN
ICH NUR SO GUT AUSSEHEN!!!"
Sie blickten sich alle, mit Ausnahme von Elfi, kurz an. Nihilisticus wandte
sich an Turefu "Hast Du zufällig Verwandte hier?"
Dieser schüttelte den Kopf und entgegnete:
"Nicht das ich wüßte. Außerdem glaub ich nicht das der soooo gut aussieht.
Wäre ja noch schöner. Immerhin ist das mein Abenteuer."
"Gehen wir doch nachsehen.", schlug Hobin vor.
"Ja das werden wir. Und wenn er doch nicht so gut aussieht wie er meint,
werde ich ihm zeigen wo es langgeht!", verkündete der Krieger, bevor sie
alle drei aufstanden und nach draußen gingen.

Sämtliche Gäste blickten zu der Tür hinüber, die sie offen stehen hatten
lassen. Für einen Moment geschah gar nichts. Dann ertönte die Stimme des
Kriegers "Scheiße, bei den Göttern, der sieht wirklich verdammt gut aus!"
"So etwas hab ich noch nie gesehen!", hörte man Hobin draußen erstaunt
aufschreien.
"Hahaha! Sieht aus als ob Turefu unser Platzhirsch, ein wenig Konkurrenz
bekommen hätte!", vernahmen die Gäste den lachenden Nihilisticus.
"Ich gebe dir gleich Konkurrenz, wenn du nicht sofort deine Klappe hältst!
", erwiederte der erzürnte Turefu.
Dann erklang die Stimme des Gutaussehenden:
"BITTE, ICH HALT DAS NICHT MEHR AUS!!! TÖTET MICH! ERLÖST MICH VON MEINEM
LEID! ES IST ZU SCHÖN!"
"Hah! Das kann er haben!", konnte man den gekränkten Koloß noch sagen hören,
als schon ein lautes "FLATSCH" ertönte. Dann waren die Fenster, an der
vorderen Front des Gebäudes, plötzlich verdeckt mit frischem Blut und ein
paar Kleiderresten.

Es folgte wieder kurze Stille, die von einem Dieb, welcher sich gar nicht
zufrieden anhörte unterbrochen wurde:
"SAG MAL HAST DU SIE NOCH ALLE? HÄTTEST DU NICHT WARTEN KÖNNEN BIS WIR EIN
PAAR SCHRITTE ZURÜCKGETRETEN SIND, BEVOR DU IHN ÜBER DEN GESAMTEN INNENHOF
VERTEILST!?!?! SIEH DIR DIESE SAUEREI AN! ICH BEKOMM DIE KLEIDER NIE WIEDER
SAUBER!!!"

Während der Dieb noch schimpfte begann der Paladin zu lachen, daß man Angst
haben mußte, er würde ersticken. Zwischen den beiden fragte ein hörbar
beruhigter Turefu den Dieb, was er denn geglaubt hätte was er mit dem
Gutaussehenden machen würde.
Immer noch diskutierend betraten die beiden, gefolgt von einem lachendem
Heiligen, wieder die Gaststätte. Sie zogen ein Spur aus Blut, welches von
deren immer noch, von oben bis unten, besudelten Kleidern tropfte, hinter
sich her. Nihilisticus prustete weiter. Auf seinem Gesicht zeichneten sich
in den roten Sprenkeln kleine Rinnsale, von den Tränen, die zurückzuhalten
er nicht imstande war, ab. Er stürzte, von einem erneutem Lachanfall
heimgesucht, zu Boden und verkündete:
"Hahaha, dieser Gutaussehende sieht jetzt gar nicht mehr so gut aus, Haha!!!
Er sieht eher aus als hätte ein Drache zu einer Landung auf ihm angesetzt,
Pruhuhuhu. Ich glaub es wird noch Tage, wenn nicht Wochen, dauern bis die
letzten Reste des Typs wieder auf der Erde aufsetzen! Wuhuhuhuuu!"

Die Leute in der Gaststätte sahen alle betreten auf ihre Füße, oder starrten
Löcher in die Luft. Keiner wagte es ein Wort zu sagen, zumal der Krieger
sein Schwert immer noch nicht weggesteckt hatte und mit diesem statt dessen
seine Gesten zu untermalen schien. Sie setzten sich wieder an ihren Tisch wo
Elfi immer noch mit dem Hirsch beschäftigt war.
Als sie ihre Freunde erblickte fragte sie: "Was ist denn mit euch passiert?"
Sie überlegten alle kurz. Es war Hobin der ihr schließlich antwortete:
"Ach so, naja, weißt du, wir haben im Stall kurz einer schwangeren Kuh
geholfen ihr Baby auf die Welt zu bringen..."
Im hinteren Bereich des Schankraums hörte man jemanden erbrechen.
"Ach so, na gut...", meinte Elfi gelangweilt.

Forsetzung folgt ...
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: HumanGrunt am 06. September 2006, 10:40:11 Uhr
 ;D ;D ;D.... HERRLICH

Bitte mehr davon...
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Hellspawn am 06. September 2006, 11:56:10 Uhr
Fortsetzung ...

Der Wirt, welcher durch die ganze Sauerei nicht im mindesten überrascht
schien, trat wieder an den Tisch. Auf seinem Arm hatte er an die zehn
Flaschen Maggy.

"Hier bitte der Herr." Er stellte sie dem Krieger auf dem Tisch. "Sind alle
frisch aus der Mischanlage.", fügte er hinzu.
"Oh sehr gut!" Der Krieger griff sich eines der Würzmittel und betrachtete
es durch das braune Glas, gegen das Licht.
"Sieht irgendwie klarer und träger als jenes zuvor aus.", stellte er fest.
Sein Gegenüber zuckte mit den Schultern und entgegnete:
"Möglich. Nicht alle Mischungen sind gleich, wißt ihr."

Elfi dachte angestrengt nach, doch ihr wollte einfach nicht mehr einfallen
was dieses Maggy mit dem Keller zu tun haben könnte. Sie wurde in ihrem
bunten, aber lustigen Gedankengang unterbrochen, als ein Mann an den Tisch
trat und sich räusperte. Dieser war in eine lange blaue Robe gekleidet,
welche mit gelben Sternchen und Mondsymbolen verziert war. Er trug einen
spitzen Hut im selben Design. In seinem langem, weißem Bart waren zwei
kleine Zöpfe geflechtet, die jeweils mit einem rotem Schleifchen
zusammengehalten wurden. Unter einem Arm hatte der Mann ein Buch geklemmt,
im anderen hielt er einen kleinen schwarzen Stab mit ebenfalls einem gelben
Sternchen am Ende.

"Darf ich mich vorstellen?", begann er und fuhr unaufgefordert fort: "Mein
Name ist Panda..., ich meine Randalf. Ich bin der neue Magier eurer Gr...,
ähhhh,- meine natürlich,- ich habe eure Heldentat von soeben beobachtet und
meine ihr seht aus als ob ihr noch einen Magier in eurer Gruppe benötigen
würdet." Er sah die vier mit erwartungsvollem Blick an.

"Schon wieder?", raunzte Turefu. "Wir hatten doch schon mal einen."
Er winkte gelangweilt ab.
"Aber ich bin nüüützlich.", erklärte Randalf, als hätte er diese Antwort
nicht erwartet.
"Verschwinde Wicht, oder du wirst es diesem Gutaussehenden gleichtun.",
drohte ihm der Krieger, welcher den Magier langsam als aufdringlich empfand.
"Aber wenn der SL sagt, daß...", wollte sein Gegenüber fortfahren, wurde
jedoch von Turefu unterbrochen "Aber, aber, aber, ich hör immer nur aber."
Turefu erhob sich und packte Randalf am Schlafittchen.
Dessen lautstarken Protest ignorierend, machte er sich in Richtung Tür auf.
"So, dann wollen wir mal sehen wie weit der Magier fliegt, wenn ich ihm eine
dresche.", fuhr er währenddessen fort.
"Bitte nicht! Nein! Ich bin doch noch auf der ersten Stufe!", flehte dieser.

Als Turefu die Tür lässig mit dem Fuß auftrat, schlug ihm ein kalter Wind
entgegen. Draußen hatte es zugezogen, ein paar Blitze kündigten bereits ein
Unwetter an. Desto weiter der Krieger voranschritt, desto stärker schien
dieses in seiner Intensität zu werden. Hobin war derjenige, der das Zeichen
schließlich zu deuten wußte. Er folgte dem Krieger und dessen Golfball nach
draußen.

Nach einem kurzem Gespräch traten die drei wieder ein. Das Gewitter schien
schon wieder nachzulassen. Randalf war immer noch bleich im Gesicht und
zitterte sichtlich.
"Von mir aus, kommt er halt mit." Turefu schien beleidigt zu sein. "Aber
wenn er nur einmal unangenehm auffällt wringe ich ihn aus wie ein nasses
Handtuch, damit das klar ist."

"Gehen wir dann langsam schlafen?", maulte Elfi als alle wieder versammelt
waren. Sie stimmten darin überein, daß es schon spät wäre und sie ja morgen
früh aufstehen mußten. Also begaben sie sich auf ihre Zimmer. Turefu der
Krieger in einem und Elfi die Liebe mit Nihilisticus, der ja schließlich
Paladin war, weshalb niemand erwartete, daß er ihr zu nahe rücken würde, in
einem zweiten.

Hobin Rood der Meisterdieb zog es vor im Schlafsaal zu übernachten da,
wie er sich ausdrückte, er noch ein paar Erledigungen zu machen hätte.
Als er das sagte zwinkerte Hobin heftig mit dem rechten Auge.
Turefu scheuerte ihm daraufhin eine und fragte den Dieb was mit seinem
Sehorgan denn nicht stimme.

So gingen sie zu Bett.

Und morgen zu lesen ... "Die Nacht in der letzten Gaststätte vor dem DOW" ... Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: HumanGrunt am 06. September 2006, 12:37:06 Uhr
MEEEEEEHHHHHHRRRR *sabber*
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: doctor death am 06. September 2006, 14:15:28 Uhr
 JAAAAAAAAAAA MEHR!!!!
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Ye ol' Dinkley McD0nk am 06. September 2006, 14:48:37 Uhr
lol wie geil der arme kleine bösewicht ^^
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Hellspawn am 07. September 2006, 08:33:06 Uhr
Forsetzung ...

Die Nacht in der wirklich letzten Gaststätte vor dem Dungeon ohne Wiederkehr (DoW)

Hobin Rood der Meisterdieb betrat den Schlafsaal. Es waren zahlreiche
Reisende anwesend. Unter ihnen versuchte er denjenigen auszumachen, der den
dicksten Geldbeutel trug. Er faßte einen Mann am anderen Ende des Raumes ins
Auge. Dieser war in eine hellblau-glitzernde Toga gehüllt, ein wenig
dickleibig und im Gesicht auffällig geschminkt. Alles in allem ein wenig
tuntig, fand er. Der Begleiter der Tunte war eine barsch dreinblickende
Gestalt mittleren Alters. Dieser, im Gegensatz zu dem Dicken, recht normal
gekleidete Mann, trug einen Geldbeutel in der Größe welche Hobin bevorzugte.
Vermutlich handelte es sich bei ihm eigentlich um den Aufpasser der Tunte,-
einem wahrscheinlich verwöhntem Kind aus reichem Hause,- welches von seinem
Papa zur Erfahrungssammlung auf Reisen geschickt worden war. Er legte sich
auf eine der Decken am Boden und tat alsbald so, als würde er schlafen. In
Wirklichkeit kreisten seine Gedanken um den Geldbeutel des Mannes. Er würde
nicht auch nur vor sich hin dösen können, bis er ihn um diesen erleichtert
hätte.

Später, als er wieder erwachte, war sich Hobin sicher, daß alle anderen
schon schliefen. Jetzt würde er seinen genialen Plan in die Tat umsetzen,-
er der einzig wahre Meisterdieb! Vorsichtig erhob er sich von seiner
Schlafstätte, ohne dabei auch nur das geringste Geräusch zu verursachen.
Seinen Atem hielt er flach und gleichmäßig, gerade so, daß er nicht die
Schnarch- teilweise auch Grunzgeräusche der anderen übertönte. Hobin bog
seine Finger durch, lauschte genüßlich dem Knacken seiner Gelenke. Die
letzten Kerzen waren bereits erloschen und die Dunkelheit hatte vollends von
dem Raum Besitz ergriffen, doch er, der größte unter den Dieben, war auf
seinen Sehsinn nicht im mindesten angewiesen, wenn es darauf ankam. Im
Gegenteil, die Schatten zeigten sich als seine Freunde, welche ihm Schutz
vor den Blicken anderer boten. Eigentlich, besann Hobin sich, wurde er in
solchen Situationen immer selbst zum Schatten. Lautlos, schnell und
unauffindbar für Unwissende. Genaugenommen, setzte er seinen Gedankengang
fort, verschmolz er regelrecht mit der Umgebung in der er sich fand, wurde
eins mit Mauern, Büschen, Wiesen...

Es vergingen noch zwanzig Minuten, in denen der Dieb vor sich hin sinnierte,
bevor er den ersten Schritt wagte, beinah über seinen Rucksack, welcher noch
am Boden lag, gestolpert und wahrscheinlich auch gestürzt wäre, besäße er
nicht die Körperkontrolle eines Karate Tigers. So konnte er den Sturz,
seinen Kopf an den Boden gedrückt, geschickt auffangen und war sofort wieder
auf den Beinen. Er hielt inne und lauschte in die Stille. Nichts.

Hobin seufzte erleichtert. Er dankte im Geiste seinen schon vor Jahren
verstorbenen Meister, der ihn einst ausbildete. Dieser hatte eine Präzision
besessen, die er selbst vermutlich nie erreichen würde. Ein regelrechtes
Genie war er zu Lebzeiten gewesen. Hobin fragte sich plötzlich, warum sein
Ausbilder eigentlich als armer Mann sterben mußte, gelangte aber zu keiner
zufriedenstellender Antwort. Vermutlich hatte es etwas mit dessen Ethos,
oder so, zu tun gehabt. Möglicherweise lag es daran, daß seine Frau, dieser
Drache, ihn Nachts nie aus dem Haus ließ? Er wußte es nicht sicher,
vermutete aber, daß dies zutreffen würde. Nicht zuletzt deshalb war sein
Meister wahrscheinlich auch zum Trinker geworden.

So stand der Dieb weitere zwanzig Minuten da, vergebens nach Erklärungen
suchend, bis er sich wieder aufmachte. Langsam, ganz bedacht, durchquerte er
den Raum, bis hin zu seinem auserwähltem Ziel. Dort ging er in die Knie und
verharrte einen Moment. Sein rechtes Auge, das Andere war immer noch von
Turefus Hieb zugeschwollen, gewöhnte sich langsam an das fahle Mondlicht. Er
erblickte den Geldbeutel. Dieser schien um einiges dicker als er zunächst
angenommen hatte. Obwohl,... dick traf es nicht mehr wirklich,- bombastisch
schon eher. Um so besser, dachte Hobin sich und tastete nach dem kugelrunden
Ding, welches er sich ersehnte.

Als er es anfaßte mußte er feststellen, daß er irgend etwas anderes in der
Hand hielt. Es war seltsam warm und weich. Sich fragend um was es sich dabei
handeln könnte packte er etwas fester zu und bekam, fast noch im selben
Moment, eine gescheuert. Eine Frau, er hatte sie an einer unsittlichen
Stelle an deren oberen Körperhälfte berührt, begann zu kreischen,
beschimpfte ihn als Wüstling, sowie mit einigen anderen Ausdrücken, welche
er bis zum heutigen Tag noch nie vernommen hatte. Hobin setzte gerade, die
Hände zu einer beschwichtigenden Geste erhoben, dazu an, die Situation mit
seinem einmaligen Charme zu klären, als er sich am Sack ergriffen fühlte.

Wie so oft, wenn er sich in einer äußerst bedrängten Lage fand, schaltete
sein Verstand in jenen seltsamen Zustand, in dem er alle Vorgänge um sich
herum, nahezu in Zeitlupe wahrnehmen konnte. Genau so langsam entflammte
auch der Schmerz in seinem Unterleib. Er schlug die Hände zwischen die
Beine, seinen ganzen Stolz haltend, ging in die Knie und mußte einen
weiteren Schlag, mitten in sein Gesicht einstecken, bevor er vollends
zusammenklappte.

Eine Stunde verstrich, die Lage hatte sich wieder beruhigt. Jetzt würde
niemand mehr mit einem Diebstahl rechnen. Wie einmalig genial doch dieses
Ablenkungsmanöver umgesetzt worden war. Ein einfacher Dieb würde einen
solchen Überfall vermutlich ohne dergleichen Vorkehrungen durchführen,
dachte Hobin. Doch nicht so er. Immerhin wußte der Meister unter den
Schatten worauf es ankam.
Er kroch weiter. Es sollten heute Nacht noch große Taten folgen.

Nach zahlreichen Schlafstätten, welche er passierte, gelangte er endlich an
den Platz der Person, die zu bestehlen es galt. Hobin faßte, diesmal nach
längerer Überlegung, zu. Daneben. Er mußte feststellen, daß sich der
Begleiter des Dicken im Schlaf umgedreht haben mußte und jetzt auf dem Bauch
zu liegen schien. Diese kleine Lappalie sollte ihn jedoch keinesfalls länger
als sonst aufhalten. Er war auf alles vorbereitet und auch das folgende
Kunststück gehörte, wie so viele andere auch, zu seinem Standartrepertoire.
Langsam tastete er mit der Hand unter den Bauch seines Opfers. In der warmen
Enge versuchte er den Geldbeutel zu erfühlen,- jedoch vergebens. Er fuhr
noch tiefer unter den Wanst, als er plötzlich die tuntige Stimme des Dicken
vernahm, die genüßlich verkündete, daß Hobin ein kleiner Schlingel wäre der
das wirklich gut mache. Blitzschnell zog er die Hand zurück und roch daran.
PFÄH! Wo zur Hölle hatte diese gerade eben gesteckt?

Das konnte einfach nicht wahr sein!
Hobin stürmte von Panik gepackt nach vorn, stieß gegen eine Mauer
und krallte noch die dort befestigte Öllampe, um einen weiteren Sturz
zu verhindern. Die Halterung gab nach. Hobin glitt sanft, mit dem Gesicht an
der steinernen Mauer, zu Boden. Ein Schwall klebriges Öl folgte. Hinter ihm
konnte er die Tunte fragen hören, warum er denn schon aufhörte, wo es doch
gerade so schön gewesen war. Um dieser zu entkommen, vielleicht aber auch
nur um verschwunden zu sein bevor die ersten Lichter angemacht wurden, die
entblößen könnten wer denn nun seine Hand im Anus des Mannes stecken hatte,
rollte er sich zur Seite und verfing sich daraufhin in einer Decke.

Ein erbitterter Kampf, in der er versuchte sich aus jener zu befreien, folgte.
Vergebens. Irgendwie hatte sich das Ding um seinen Hals gewickelt. Hobin
krallte nach einem Kopfpolster, begann mit diesem wild auf seinen Angreifer
einzuprügeln, bis seine enorm gefährliche Waffe unerwarteter Weise plötzlich
platzte und einen Schwall Hühnerfedern über ihn ergoß. Er verschluckte sich
an diesen und taumelte nach vorne, wieder zurück in die Mitte des Raumes.
Aus den Augenwinkeln konnte er das Licht einer Öllampe, die gerade entzündet
wurde, erkennen. Das mußte er verhindern! Es galt sein Gesicht zu wahren!
Auf den Lichtschein zu wankend, wollte er die Person auffordern die Lampe
wieder abzudrehen, brachte aber wegen der Federn die überall, auch in seinem
Mund, klebten, nur ein langgezogenes Grunzen hervor. Der Dieb griff die
Lampe und entriß sie der Person. Plötzlich wurde es heiß um ihn herum.

Sofort wußte Hobin, daß er sich in Brand gesetzt hatte,- für Dererlei besaß
er einen sechsten Sinn.

In Sekundenbruchteilen wurde die Lage von ihm sondiert. Die Gedanken
kreisten um den Brunnen im Hof. Jener müßte erreicht werden, wollte er nicht
als gegrilltes Häufchen enden. Es wurde Anlauf auf eines der Fenster
genommen. Zielsicher setzte Hobin zum Sprung durch dieses an und bekam
erneut die harte Wand zu spüren. Knapp verfehlt!

Etwas weiter rechts hätte gestimmt. Der Fehler wurde korrigiert, ein erneuter Sprung versucht.
Geschafft! In einem Meer aus Glasscherben kam er auf dem Boden des Hofes
auf, überschlug sich mehrmals und blieb in einem Haufen Pferdeäpfel liegen.
Der Dieb machte blitzschnell den Brunnen aus und rannte auf diesen los,
stieß aber mit den Beinen gegen irgend etwas, wurde vornüber geschleudert
und durchbrach zum zweiten mal in dieser Nacht eine Glasscheibe. Die Leute
im Schlafsaal staunten nicht schlecht, als die feurige Gestalt völlig
unerwartet, ein Fenster neben dem, aus welchen sie den Raum verlassen hatte,
wieder hereingestürzt kam.

Hobin sah sich einer aufgebrachten Menge gegenüber. Irgendjemand,
kaum drei Meter vor ihm, hielt den Geldbeutel hoch, den zu klauen er vor
Kurzem noch vorhatte. Wenigstens das wollte er noch bewerkstelligen.
Der Meisterdieb stolperte auf die Person zu und entriß dieser den heiß
begehrten Gegenstand.
Voller Glück, über seinen durchaus erwähnenswerten Erfolg, taumelte Hobin weiter,
durchbrach die Holztür welche zum Lokus führte, stürzte ein weiteres mal
und verschwand im Schlund der Einrichtung.

Die Leute im Schlafsaal konnten ein lautes Zischen vernehmen,
als sich schon eine giftig aussehende, und auch riechende, wie sich noch
herausstellen sollte, Wolke in das Zimmer wälzte. Die Gäste ergriffen
unmittelbar darauf die Flucht, eine Evakuierung schien angesichts des
einströmenden Kackdampfes mehr als sinnvoll.

Hobin, der es nicht wagte sein Versteck am Grunde des Plumpsklos vor dem
Morgengrauen zu verlassen, feierte inzwischen seinen Erfolg.

Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: HumanGrunt am 07. September 2006, 08:43:48 Uhr
LOOOOOL
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Hellspawn am 07. September 2006, 10:14:28 Uhr
Fortsetzung ...

Seit sie den zunächst noch lachenden Nihilisticus auf sein Zimmer, welches
er mit Elfi teilen mußte, gebracht hatten, war dessen seltsames Grinsen
wieder zurückgekehrt. Mit jedem anderen hätte er die Nacht lieber verbracht.

Elfi begann damit sich auszuziehen, legte ihre Sachen sorgsam zusammen und
verschwand unter der Bettdecke. Igitt! Mußte sie auch noch mit ihren Reizen
spielen? Am liebsten wäre Nihilisticus aufgesprungen und hätte ihr einen
Knoten in ihre ach-so-lieblichen Brüste verpaßt. Es dauerte ewig bis er damit
fertig war sich seiner Rüstung zu entledigen und es Elfi gleichtun konnte.

Als der Paladin im Bett lag drehte dieser sich um, so, daß er Elfi den
Rücken zukehrte, als ob darin viel Sinn lag. Wie erwartet maulte sie in
diesem Moment los:
"Du-u Nihi, willst du mir nicht noch eine Gute-Nacht-Geschichte erzählen?"

Nihilisticus biß in seinen Kopfpolster. Er versuchte sich zu konzentrieren,
irgendeine Ausrede mußte ihm einfallen, doch plötzlich tat sich eine viel
bessere Idee auf. Wenn dieses Gör endlich schlief, könnte er seinen
teuflischen Plan doch noch umsetzen und sie ihres Haupthaares, vielleicht
auch noch des Nebenhaares berauben. Es war ihm unmöglich einen finsteren
Lacher, bei dem einige Federn vor seinem Mund aufgewirbelt wurden,
zurückzuhalten. Er drehte sich in Richtung Elfi um und sah sie an. Ihre
erwartungsvoll dreinblickenden Augen waren ebenfalls auf ihr Gegenüber
gerichtet.

Zunächst mußte Nihilisticus sich einigermaßen zügeln, dem
Halbelfchen nicht die Geschichte von Prinzessin Elfi und den sieben
Serienvergewaltigern zu erzählen, doch auch diese Hürde wurde von ihm
überwunden. So begann eine nette Geschichte mit dem nötigen "Es war
einmal...", die trotz der naheliegenden Schlußsätze wie "...und wird
nimmermehr so sein", "...und nachdem sie gestorben sind begannen sie zu
faulen", oder "Und die Moral von der Geschicht: Das Gute überlebet nicht.",
erwartungsgemäß mit einem langweiligen "und lebten Glücklich bis...", nein,
nicht "sie vom Traktor überfahren wurden" bzw. "der ortsansässige Adelige
die Frau des Helden zu tode vergewaltigte", sondern schlicht und einfach
"...an deren Lebensende." zu Ende gebracht wurde.

Als endlich die letzten Worte ausgesprochen waren fühlte er sich sehr, sehr leer.
Es dauerte eine Weile bis der Paladin sich wieder soweit sammeln konnte,
daß er nicht jeden Moment Gefahr lief, sein Abendessen zu erbrechen.
Der Plan jedoch, war ohne Probleme aufgegangen.

Elfi lag auf der Seite, die Augen geschlossen, langsam atmend und manchmal
ein paar unzusammenhängende Worte vor sich hin nuschelnd.
Wie ein finsterer Dämon beugte Nihilisticus sich über sie, warf einen langen
Schatten bis an die gegenüberliegende Wand und begann mit der Durchführung
des Attentats.

Er packte sein langes Ding aus und betrachtete, über dessen dicke
Breitseite, das Gesicht seines Opfers. Als er sich gerade fragte, warum
jedesmal, wenn er vorhatte Elfis Schopf zu entfernen, diese zweideutigen
Schilderungen ins Spiel kamen, fand er sich plötzlich von einem, ihm sehr
bekannten Gefühl, heimgesucht. Nihlisticus begann kurz zu zittern, ließ den
Dolch fallen und blickte voller Wohlwollen an die Decke, nachdem sich, wie
bereits von ihm erwartet, die Vorfreude einstellte. Ein Anderer war in der
Gegend, er spürte es genau.

Selbst ein Highlander, der auf Seinesgleichen traf, würde nicht diese Intensität
solcher Wallungen wahrnehmen, wie Nihilisticus in diesem Augenblick.
Wie elektrisiert stand er auf, packte seine sieben Sachen zusammen und begab
sich durch den Schankraum nach draußen.

Eisiger Wind schlug ihm, diesmal weniger als subtiler Hinweis gedacht,
sondern vielmehr der Stimmung wegen, entgegen. Ein Blitz durchzuckte die
Schwärze der Nacht und offenbarte für den Bruchteil einer Sekunde eine
hühnenhafte Gestalt auf dem Hügel vor der Gasstätte, deren heimelige
Atmosphäre für Nihilisticus bereits seit Jahren Vergangenheit zu sein
schien. Langsam bewegte er sich in Richtung seines Herausforderers, immer
darauf bedacht dieser könnte ihm, im schützenden Mantel der Finsternis, in
den Rücken fallen. Einige Meter vor dieser hielt er schließlich inne.

Es verstrichen ein paar Sekunden bevor Nihilisticus angesprochen wurde:
"Bist du Nihilisticus der Paladin, jener, den ich suche?", ertönte eine
tiefe Männerstimme.
"Der bin ich! Was ist das Begehr des Mannes vor mir, der schon vor etlicher
Zeit den rechten Pfad verlassen hat? ", wollte er daraufhin wissen.
"Mein Name ist Häreticus der Paladin, Bruder des Anarchous des Paladins,
 stellte sein Gegenüber sich vor. "Ich bin gekommen um Rache für die
Bloßstellung die ihr an meinem Bruder verübtet zu fordern.", verkündete der
Mann weiter.

"Es war ein leichtes euren Bruder im Duell der Bloßstellung unter den
Unseren zu schlagen! Denkt ihr, ihr hättet nur im mindesten eine Chance
gegen mich, dem wahrhaftigen Bösen unter den Paladinen dieser Welt?",
begann der bis jetzt ungeschlagene Nihilisticus daraufhin zu stänkern.

"Meines Bruders Antlitz ist seit der Demütigung, die ihr ihm durch das
Eindringen eures Speichels, in seinen Mund, zuteil kommen ließet, nicht mehr
das, welches es einst war." Häreticus erhob seine Arme beschwörend in
Richtung des nächtlichen Himmels. "Seit eures Sieges über ihn hat er die
Wahrhaftigkeit des wahren Bösen vergessen. Von Wahnsinn und dem Wunsch Gutes
zu tun wurde er heimgesucht. Die heroischen, von allen einfachen Menschen
geliebten Greueltaten die daraufhin folgten, waren untragbar für unsere
Gesellschaft, die daraufhin den Beschluß faßte Anarchous wieder in ein
Kloster zu stecken. Bis heute haben wir die Hoffnung nicht aufgegeben, daß
er eines Tages wieder zu sich zurückfinden wird.

Ein regelrechtes Plädoyer wurde hier gesprochen, jedoch schien Nihilisticus
Frage noch nicht beantwortet zu sein.
Es wurde weiter kundgetan: "Deshalb habe ich, Häreticus der Paladin,
beschlossen mein Recht auf Rache zu beanspruchen, auf das euch die selben
Leiden zuteil werden wie meinem früher so imposant gemeinen Bruder. Versagen
würde mir die Schmach, Verachtung und schließlich den Spott Unseresgleichen
bringen, jedoch weiß ich gewiß, daß einer meiner zahlreichen Brüder mich
rächen würde.", vollendete dieser schließlich die Ansprache.

Zahlreiche Brüder? Hatte dieser Häreticus wirklich von zahlreichen Brüdern
gesprochen? Das durfte doch einfach nicht wahr sein! Nihilisticus hakte
kleinlaut nach:
"Es finden sich noch weitere Geschwister in eurer erbärmlichen Brut?"
"So ist es!", antwortete sein Gegner voller Stolz. "Neben mir terrorisieren
noch Chaoticus der Paladin, Rebellus der Paladin, Dekadenzius der Paladin,
Frevlius der Paladin, Epikureus der Paladin, Atheisticus der Paladin,
Blasphemicus der Paladin, Revolticus der Paladin, Sacrilegius der Paladin
und unsere kleine Schwester Pestilenzia die Paladinesse diese Erde. Sie alle
trauern wegen des Verlustes ihres Bruders, gelüsten nach Rache, und so
werden sie es auch in meinem Fall tun, sollte ich denn wahrhaftig versagen."
Nihilisticus schluckte ein wenig trocken. Hatte er sich doch glatt aus
Versehen mit der ganzen Sippe angelegt. Dabei wollte er einst nur ein wenig
Spaß haben und wie dafür eben notwendig, eine Existenz zunichte machen. So
was Dummes aber auch. Vielleicht würde es ja reichen an Häreticus ein
Exempel zu statuieren, überlegte er.

Also sprach Nihilisticus: "So sei es! Lasset uns den Kampf der
unbarmherzigen Demütigung und Bloßstellung führen, auf das der
niederträchtigere Gewinnen möge. Seid ihr bereit?"
"Haltet ein, oh elender Schuft! Nicht das Duell der unbarmherzigen
Demütigung und Bloßstellung werden wir heute Nacht fechten,- vielmehr
fordere ich euch zu einer Partie Wortschmerz auf.", verkündete der
unerwartet Aufgetauchte, nicht ohne seine Worte mit einem tiefem, langem,
bösem Lachen zu unterstreichen.

Für einen Moment war es Still, dann folgte eine Serie von Blitzen, welche
die Umgebung in ein unwirkliches Licht tauchten. Der Donner brach über die
beiden Kontrahenten herein. Nihilisticus seufzte. Das hätte er sich
eigentlich denken können. Natürlich würde sich sein Gegner nicht auf ein
Spiel einlassen, von welchem er wußte, daß es sein Feind auf das Beste
beherrschte. Langsam sah er sich bedrängt,- zumal Wortschmerz nicht
unbedingt eines der harmlosen Spiele wie das Duell der unbarmherzigen
Demütigung und Bloßstellung war. Er mußte es eben darauf ankommen lassen.
Schließlich stimmte Nihilisticus zu:
"Nun gut Häreticus! Laß uns mit dem Spiel beginnen!", rief er ihm zu.
"Gut! Um dir eine faire Chance zu lassen, schließlich trifft dich diese
Herausforderung völlig unerwartet, überlasse ich dir die erste Runde.", bot
ihm dieser an.
"Hah! Als ob ich darauf angewiesen wäre! Beginnt ihr, ihr erbärmlicher
Wicht!", übergoß ihn Nihilisticus regelrecht mit seinem Hochmut.
"In Ordnung, wenn ihr meint." Häreticus begann breit zu grinsen.
Nihilisticus mußte sich eingestehen, daß sein Angreifer wesentlich geübter
in dem Spiel war wie er zunächst vermutet hatte. Immerhin überließ er ihm
gerade die erste Runde. Welch ein Idiot war er doch! Nihilisticus verfluchte
sich selbst.

Das auf Runden basierende Taktikspiel begann. Die Regeln waren einfach aber
gnadenlos. Jeder versuchte sein Gegenüber zu beleidigen. Je nachdem wie
schwer der Spieler diesen getroffen hatte, durfte er einen Schlag auf eine
dessen Körperstellen durchführen, ohne das es dem Ziel erlaubt war sich zu
wehren. Dann kam der nächste an die Reihe.

Das Spiel endet, wenn ein Gegner entweder aufgrund der schmerzenden Worte,
oder wegen der schmerzenden Körperstellen, zusammenbrach.
Auf welche Beleidigungen mit was für einen Typ Schlag agiert werden durfte,
war in dem offiziellen Regelwerken für Paladinduellspiele niedergeschrieben.
Ein jeder von ihnen kannte dieses auswendig.

Plötzlich konnten die beiden Musik hören.
Irgendjemand hatte Carmina Burana aufgelegt.
Wie passend.

Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: HumanGrunt am 07. September 2006, 11:10:57 Uhr
DER HAMMER!!!!!!!!... MASSENVERGEWALTIGER LOOOOOL
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: doctor death am 07. September 2006, 11:21:40 Uhr
Zitat
dem
Halbelfchen nicht die Geschichte von Prinzessin Elfi und den sieben
Serienvergewaltigern zu erzählen,


Alter goil!!!!!  ;D
Der Erzähler verdient den Literaturnobelpreis!!!!

Mehr, mehr, merh!!!
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: HumanGrunt am 07. September 2006, 11:27:54 Uhr
dito
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Hellspawn am 07. September 2006, 12:27:38 Uhr
Fortsetzung ...

Häreticus der Paladin eröffnete, nicht ohne sich dabei unnötig mittels
übertriebener Gesten, in Szene zu setzten:
"Der wohl tuntig-tuffigste Paladin aller Zeiten den ich je getroffen habe,
war im ganzem Lande unter dem Namen Nihilisticus bekannt. Er war so tuntig,
daß selbst die schwulen Strichjungen der Elfen Todesängste litten wenn er
aufkreuzte."

Pfoah! Nicht schlecht. Widerwillig streckte daraufhin Nihilisticus sein
Gesicht vor und PÄNG, hatte auch schon Eine sitzen. Für einen Augenblick sah
er nur Sterne. Ein stechender Schmerz, von dem er meinte, dieser würde ihn
das Bewußtsein verlieren lassen, schoß ihm quer durch den Kopf. Nihilisticus
suchte nach seiner Beherrschung, die er kurz darauf auch wieder fand.

Jetzt würde er mit einem Spezialschlag sondergleichen kontern:
"Gleich einer rosaroten, flauschigen, sanft vom Wind daher getragenen
Pupswolke ist er, der Häreticus. Er ist so flauschig, daß selbst seine
Großmutter, als er sie letztens ins Arschloch bumste, meinte ihr wäre nur
ein Stück juckendes Klopapier hinten hängen geblieben!" Badazong, der saß!
Man konnte es Häreticus Gesichtszügen ablesen, daß er mit Dererlei nicht im
mindesten gerechnet hatte. Nach einem nicht überhörbaren Seufzer, streckte
auch dieser seinen Kopf vor. Mit jeweils beiden Händen packte Nihilisticus
dessen Wimpern, klemmte sie zwischen die Finger und zog mit einem Ruck, so
heftig er konnte, an diesen. Ein gellender Aufschrei war noch Meilen weiter
zu hören.

Beide bezogen wieder Position. Den feinen Härchen mit etwas Lied am Ende
hatte sich Nihilisticus bereits entledigt. Er erwartete den Zug des Gegners,
welcher sofort folgte:
"Der Nihilisticus ist sehr auf sein Äußeres bedacht,- Kamm und Bürste daher
immer an seiner Seite. Sein Arschhaar ist so prachtvoll, daß wenn er es
ausrollen muß, er seiner ganzen Familie den Schutz einer warmen Decke bieten
kann!"
Auch kein schlechter Zug, dachte der Beleidigte. Nihilisticus bückte sich
und entblößte sein Hinterteil vor Häreticus. Kurz nach dieser Geste fühlte
er einen schweren Reiterstiefel in seinem Anus versenkt. Schrummm...

Prinzessin Elfi saß auf ihren plüschenen Wattethron, lauschte den lieblichen
Gesängen ihrer elfischen Untertanen und Freunde, als sie plötzlich durch
einen Schrei geweckt wurde. Schlaftrunken blickte sie aus ihrem Bett und
fand es ziemlich fies, daß sie ihren Traum nicht zu Ende träumen durfte. Wer
hatte da bloß geschrien?
Sie schnappte sich ihren Teddybären und schlenderte, immer noch benommen,
zum Fenster hinüber. Draußen stürmte es auf furchteinflößende Weise.
Mit zusammengekniffenen Augen versuchte sie etwas in der Dunkelheit zu erkennen,
sah sich aber nicht imstande auch nur irgendetwas, annähernd auszumachen.
Blöd, dachte sie. Kurz bevor sie sich entschlossen hatte wieder in ihr Bett zurückzukehren,
klirrte es ein Stockwerk unter ihr. Eine lichterloh brennende Gestalt purzelte in den Hof.

In der jetzt erhellten Umgebung, entdeckte Elfi zwei Gestalten am nahen
Hügel die offensichtlich das machten, worüber es bisher versäumt worden war
sie aufzuklären. Der eine stand gebückt, mit heruntergelassenen Hosen vor
dem anderen, der gerade versuchte sein Bein aus dem Hinterteil des ersten zu
befreien. Es klirrte ein zweites mal und der Lichtschein verschwand.

Enttäuscht wandte sie sich vom Fenster ab. Dabei bemerkte sie erstmals, daß
ihr Freund Nihi sich nicht mehr im Zimmer aufhielt. Vielleicht war dieser
auch aufgestanden, um nachzusehen was im Hof los sei? Hmmm, wenn sie jetzt
nachsehen gehen würde, bestand die Gefahr, daß sie sich wieder in der
Gasstätte verirrte, dachte sie, allerdings herrschte in ihr auch Neugierde
und das Halbelfchen wollte unbedingt wissen was die beiden da drüben am
Hügel machten. Es dauerte noch eine Weile bis Elfi sich doch noch überwand
Nihi suchen zu gehen, und um einiges länger bis sie endlich aus dem Gebäude
fand.

Inzwischen hatte der Kampf seinen dramatischen Höhepunkt erreicht. Häreticus
der Paladin mußte bisher mit dem Verlust seiner Wimpern, inklusive Teile der
Augenlieder, einer Hodenquetschung, welche nicht von schlechten Eltern
stammt, dem Verschlucken der vorderen Schneidezähne, sowie dem äußerst
gewaltsamen Entfernen seines Achselhaares, für seine Herausforderung
bezahlen.

Nihilisticus erging es ähnlich, dieser Zustand sollte sich jeden
Moment noch weiter verschlechtern. Er kniete nieder und legte seine flache,
ausgestreckte Hand, mit dem Rücken nach oben, auf die weiche Erde vor seiner
selbst. Häreticus nahm daraufhin Anlauf. Er zögerte nicht voller Genuß, mit
ganzer Wucht, auf diese zu springen. Ein mehrfaches Knacken ertönte als die
Hand in einem unnatürlich gebogenem Winkel unter dem breiten Fuß seines
Gegners verschwand. Autsch!

Eine Minute später fühlte sich der zuvor noch so Springfreudige an den Ohren
gepackt, welche auch sofort um 360° und mehr, verdreht wurden. Es gelang ihm
nicht ein hohes "HauHauuHauuuHauuuuuauauauauauauaurghhhhhiiiiiii" zu
unterdrücken. Wie als hätte jemand kochendes Wasser in seinen Kopf geleert,
fühlte sich diese Tortur an.

Der Gegenschlag erfolgte in Form eines satten Ziehens an Nihilisticus´
Brustwarzen, wobei dessen Gegenüber das Bein in seinen Bauch drückte, um
auch wirklich mit ganzer Kraft zupacken zu können.

Beide standen keuchend und bis aufs Äußerste erschöpft voreinander und
starrten sich mit erbarmungslosen Blick an. Nihilisticus war sich sicher,
daß er dieses Spiel in dieser Runde beenden mußte, wollte er den morgigen
Tag noch erleben. Er sah sich wohl oder übel gezwungen, den Gegner in eine
Sackgasse zu locken. Dieses Risiko einzugehen war er, an diesem Punkt
angelangt, durchaus bereit.

"Was ist, mein aus dem letztem Loch pfeifender Freund?", wollte Häreticus
wissen.
Das mit dem "aus dem letztem Loch pfeifen" dürfte angesichts des Stiefels,
den er zuvor in einem dieser stecken hatte durchaus zutreffen, überlegte
Nihilisticus, bevor er antwortete:
"Der Häreticus erntet großen Gefallen bei der Damenwelt, so erzählt man es
sich. Als er das letzte mal in einem Orkenhort zu Gast war, hat sich dessen
Einwohnerzahl anschließend nahezu verdoppelt!" Nihilisticus erhob die Faust,
ähnlich als wolle er jemanden mit dem Mittelfinger deuten, streckte statt
dessen Zeige- wie Stinkefinger hoch und rammte diese tief in die Nasenlöcher
des Häreticus. Dieser blickte ihn mit zurückgebeugtem Kopf, sowie einem vor
Schmerz verzerrtem Gesicht, ungläubig an. Mit diesem Zug hatte er zu diesem
Zeitpunkt noch nicht gerechnet. Laut den offiziellen Regeln für
Paladinduellspiele, durfte Nihlisticus seine Finger solange in der Nase
seines Gegners lassen wie er wollte. Häreticus würde unter den wohl etwas
einschränkenden Bedingungen weiter kämpfen müssen. Je nach Bedarf eben,
drückte er seine Finger immer tiefer in dessen Nase, oder begann damit ein
wenig umzurühren.

Mit nasaler, etwas keuchender Stimme, schlug Häreticus schließlich zurück:
"de´ Nihilisticus ist fü´ ´eine gro´en Heldtaten be´annt. E´ ist so be´annt
da´ die Mütter ih´e Kinde´ von den Sta´en nehmen weil sie Angst um de´en
Rektüüümer ´aben mü´hen."
Die Hand des eben Beleidigten war jetzt voller Rotz und Blut. Dies hinderte
ihn jedoch nicht, noch etwas fester zu drücken. Häreticus hatte sich auf die
erstrebte Situation eingelassen, denn auch er zielte darauf ab, einen
dauerhaften Sitz an einer von Nihilisticus empfindlichen Stellen zu
erlangen.
Die Hose fiel. Noch bevor sich, wegen des kalten Windes, eine
Gänsehaut an Nihilisticus Sack bilden konnte, wurde dieser an den Haaren
abrupt nach unten gezogen. Häreticus grinste ihn, trotz der in der Nase
geparkten Finger, an und meinte:
"´e´e, hab i´h ´ich a´ Sackrrr." Dann rotzte dieser wieder.
Nihlisticus biß die Zähne zusammen und versuchte den Druck noch weiter zu
erhöhen. Er konnte bereits die Spitzen seiner Finger hinter den Pupillen des
an seinem Sack hängenden Paladins erkennen. Der Beutel seiner Fruchtbarkeit
war inzwischen auf Kniehöhe gestreckt worden und es war immer noch kein Ende
in Sicht.

Häreticus versuchte noch ein weiteres mal seinen Gegner zu demoralisieren:
"´u ´ast ein´n Sackrrr wie ei´ ´ino´eros."
"Warte nur! Deine Nasenhöhlen werden gleich dem Anus eines Drachen gleichen!"
, gab Nihilisticus mit einer hellen, fast jungenhaften Stimme zurück.

So standen sie noch gut weitere fünf Minuten da, der eine immer fester
drückend, der andere immer fester ziehend, als sie plötzlich durch einen
Außenstehenden unterbrochen wurden.
"Was macht ihr denn da?", fragte Elfi neugierig.
Sofort ließ Häreticus los und richtete sich auf, während Nihilisticus
bereits seine Hose wieder hochzog.
Die Regeln besagten eindeutig, daß kein Nicht-Paladin jemals auch nur annähernd,
über die Bräuche, Sitten oder Lebensweisen der Eingeweihten, durch welche
Mitteilungsform auch immer, in Kenntnis gesetzt, beziehungsweise informiert
werden darf. Unter gar keinen Umständen sollte sie Elfi bei ihrem ehrenhaften
Zweikampf beobachten, sie beide würden von diesem Tage an als Verstoßene
unter den Ihren gelten.

Wie zwei Schuljungen, die wegen eines Streiches vor die Lehrerin zitiert wurden,
standen sie da, den Blick zu Boden gerichtet. Schließlich war es Nihilisticus, der das Wort ergriff:
"Tja, also,...", er arbeitete im Geiste fieberhaft an einer Ausrede. "...
Der Mann hier und ich, also..." Es folgte ein Räuspern. "Wir sind alte
Freunde von Früher und so. Das war unser Erkennungszeichen von damals, weißt
du...", versuchte der berotzte Nihilisticus zu erklären.
"Achsoooo.", meinte Elfi daraufhin.

Die beiden Geweihten sahen sich kurz erleichtert an. Elfi drehte sich um und
sagte:
"Nihi, kommst du wieder mit auf´s Zimmer? Ich will noch eine Geschichte vor
dem Einschlafen hören."
Häreticus wollte lauthals auflachen, wie man der Tatsache, daß seine
ausgeleierten Nasenflügel wild flatterten als er Luft einsog, entnehmen
konnte, wurde jedoch von Nihilisticus mittels eines Trittes an sein
Schienbein daran gehindert. Statt dessen biß er sich auf die Zunge.
Zufrieden wollte sein Gegner gerade der Halbelfe nachgehen, als er ihn noch
an der Schulter zu fassen bekam und zuflüsterte:
"u´ser Ka´pf isrr no´h ni´ht ´orbei! I´h ´omme wieder!" Ja, daß würde er
tun, spätestens wenn er wieder normal atmen konnte.

So zog er schließlich würdevoll von Dannen, stolperte noch einmal über seine Nasenscheidewand
und verschwand dann in der Dunkelheit, aus der er gekommen war.
Die Leute, die sich wegen Hobins Stinkgasanschlags, auf der anderen Seite
des Gebäudes versammelten bemerkten sie nicht.
Nihilisticus mußte, sie waren inzwischen wieder auf dem Zimmer, Elfi noch
eine Geschichte erzählen bevor er endlich Ruhe hatte und selbst einschlafen
konnte.

Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: HumanGrunt am 07. September 2006, 12:54:47 Uhr
lölz.. .auch wenn im letzte satz ein wortverdreher is hab ich mich gekugelt vor lachen
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Hellspawn am 07. September 2006, 13:05:42 Uhr
Fortsetzung ...

Es gab eigentlich nur einen Grund dafür, daß Turefu immer ein Zimmer für
sich alleine wollte. Dieser hatte nicht das Geringste damit zu tun, daß er
der Anführer der Abenteurergruppe war.

Der Krieger beobachtete gelangweilt das Auf und Ab seiner Hand unter der
Bettdecke und dachte darüber nach, warum denn eigentlich die Frauenwelt
einen Helden, wie er einer war, verschmähte. Niemals würde Turefu diese
unumstößliche Tatsache verstehen, wo er doch die Ausgeburt dessen war, was
sich eine jede Frau in ihren geheimsten Träumen wünschte.

Obwohl, eigentlich handelte es sich bei dem Problem um einen Teufelskreis.
Immerhin gab es nur einen Grund für seine unvorstellbare Muskelkraft.
Hätten ihm bis jetzt Frauen die nötige Erleichterung verschafft, er würde nicht auch nur
den Bruchteil seiner heutigen Stärke besitzen.

Es schmatzte, als der obligatorische Kuß an seinen Bizeps, des freien Armes, folgte.

Nach zwei Minuten war alles vorbei. Die Bettdecke wurde von dem Schwall,
welcher folgte, kurz hoch gedrückt und landete dann wieder, mit einem
unüberhörbaren Klatschen, auf Turefus immer noch angespannten Körper. Ein
erleichtertes Seufzen entstieg seiner Kehle.

Doch plötzlich, was zur Hölle, begann es bestialisch zu stinken.
Der Krieger schreckte hoch. Igitt, welch unangenehme Prise!
War er das eben? In Panik roch er an dem beflecktem Laken,
konnte jedoch nicht feststellen, ob der Geruch von diesem ausging.

Bei den Göttern im Himmel, dachte Turefu, sollte ihm den nicht einmal die
Freude seiner rechten Hand vergönnt sein? Welch unbarmherziger Fluch dies
doch war! Der Gestank brachte ihn fast um den Verstand, jedoch wagte er aus
Angst, jemand könnte "Wind" von dieser Peinlichkeit bekommen, nicht sein
Zimmer zu verlassen.

Als sich die ersten Leute im Hof einfanden und über den "Höllenhauch" zu
schimpfen begannen, war Turefu klar, daß es dank seiner Untat bereits in der
ganzen Gaststätte zu stinken begonnen hatte. Ohgottohgottohgott...

Es war das letzte mal, daß er sich auf diese Weise selbst verwöhnt hatte.

Lesen Sie morgen ... "Der Tag danach" ... Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: HumanGrunt am 07. September 2006, 13:10:17 Uhr
vieeeeel zu kurz. MEEEHHHHHRRRR!!!!
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: doctor death am 07. September 2006, 16:47:01 Uhr
Mehr, sofort!!!!  ;)
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Hellspawn am 08. September 2006, 07:49:24 Uhr
Fortsetzung ...

Der Tag danach

Die vier Helden saßen bereits seit einer halben Stunde am Frühstückstisch.

Keiner von ihnen, mit Ausnahme von Elfi, die dem Hirschkopf erneut von dem
Traum berichtete, sprach auch nur ein Wort. Turefu fragte sich insgeheim, ob
Hobin, welcher an diesem Morgen bestialische Gerüche verbreitete, gestern
Nacht ebenfalls auf diese verwerfliche Weise gesündigt hatte. Nihilisticus,
der den Grund dafür nicht kannte, weshalb sich Turefu für den Gestank des
Diebes zu interessieren schien, beobachtete Elfi und hoffte, diese würde dem
Hirschkopf nicht auch noch eine andere Geschichte von letzter Nacht
erzählen.

Randalf der Magier trat an den Tisch. Er fuhr sich theatralisch durch den
Bart, wobei die kleinen Schellen am Ende der Schleifchen kurz klimperten.
Als ihm keiner einen guten Morgen, oder etwas in der Art, wünschen wollte,
setzte er sich und versuchte selbst ein Gespräch zu beginnen.

"Habt ihr schon von dem Feuerdämon gehört, der diese Gaststätte vergangene
Nacht heimgesucht hat?" Er blickte in die schweigsame Runde. "Ich selbst
habe ihn auch zu Gesicht bekommen.", fuhr er fort, in der Hoffnung ein wenig
Aufmerksamkeit erregen zu können.

"Dieser Dämon, er trieb sein Unwesen im Schlafsaal.
Als er durch das Fenster entschwand dachten wir schon er würde
Gnade walten lassen, doch kurz darauf folgte erneut ein Angriff." Ihm schien
immer noch keiner ein Ohr zu leihen. "Ich wollte ihn in seinem Vorhaben
hindern, einen Zauber auf ihn werfen und sein Antlitz von dieser Erde
fegen; doch leider hat er mir, in dem Moment, in dem ich dazu ansetzte einen
Spruch zu schleudern, den Beutel mit meinen magischen Zauberkomponenten
entrissen,- als hätte er mein Vorhaben erahnt!", berichtete Randalf weiter.
"Schließlich ist er durch das Lokus entflohen. Wahrscheinlich wußte er von
den Mächten, welche ich beherrsche.", beendete er seine Erzählung.

Hobin sah daraufhin verstohlen zu dem neuen Geldbeutel an seinem Gürtel
hinunter. Langsam öffnete er diesen. Was er erblickte waren ein Paar
Eidechsenaugen, Bindfaden, mehrere Steine, Erde, etwas das wie eine Milz
aussah und Taubenscheiße.

Dann blickte er mit einem freundlichen Lächeln wieder hoch und meinte:
"Hier Randalf. Ich hab deinen Beutel." Er überreichte diesen dem Magier.
"Ich bin dem Dämon gefolgt, habe ihn besiegt und ihm dein Eigen entrissen.",
verkündete er.
"Oh, Danke!" Randalf war sichtlich erfreut. "Hmmm, ich hoffe die
funktionieren noch, nachdem sie eine Weile im Lokus gewesen sind. Sag, mein
Freund, wo ist dieses Unwesen eigentlich wieder zutage gekommen?"
Hobin räusperte sich und sah betreten zu Boden. "Ich, ähhhh, hab dieses
Wesen an Ort und Stelle besiegt, sozusagen...

Turefu seufzte laut. Er hatte gehofft, dieses unangenehme Problem beträfe
nicht nur ihn. In welchem Kontext würden die Geschichtsschreiber später
seinen Namen verwenden? Turefu der Stinkewichser? Turefu der Todeshauch der
Lust? Turefu, er tötete seine Feinde zu hunderten, indem er sie über den
Haufen wichste? Ohgottohgottohgott...

Nach dem Frühstück, Turefu achtete sehr genau darauf was er zu sich nahm,
denn es könnte sich bei dem Fluch ja auch lediglich um ein
ernährungstechnisches Problem handeln, brachen sie endlich wieder in
Richtung des DoW´s auf. Schon bald erreichten sie den Wald ohne Wiederkehr,
welcher sich unmittelbar vor den Bergen ohne Wiederkehr, in denen wiederum
der DoW war, fand.

Die finsteren Wälder zeigten sich mit dem Pferd nicht zugänglich und so
mußten sie ihre Reittiere zurücklassen. Turefu schien sich am wenigsten
an der Tatsache zu stören, daß sie jetzt zu Fuß unterwegs waren.
Immerhin war er es gewesen der vor dem Waldrand zu spät gebremst
hatte. Das Reittier schlug regelrecht eine Schneise in das Dickicht. Sie
zogen erst nach der Bergung ihres Chefs wieder weiter.

Unterwegs begannen sie damit Nahrungvorräte zu sammeln. Darunter fanden sich
Beeren, Pilze, eßbare Wurzeln und vieles mehr. Elfi brachte eine beachtliche
Sammlung an Fliegenpilzen, Vogelbeeren und Blättern des wild wachsenden
Hanfes zusammen. Weil die so schön bunt sind, meinte sie. Niemand wollte ihr
die Freude, welche sie an dem giftigen Zeug empfand, nehmen, mit Ausnahme
von Nihilisticus der sich insgeheim schon auf mindestens eine Woche
Dünnschiß, Erbrechen und Fieberphantasien freute.

Gegen Mittag machten die fünf kurz Rast. Der Krieger vertilgte zum Essen
fast eine ganze Flasche des seltsamen Gewürzes, welches ihm der Wirt gestern
überlassen hatte. Gerade als sie wieder aufbrechen wollten, hörten sie ein
Rascheln im Unterholz.

Turefu deutete dem Dieb er solle sich, sozusagen als Rückendeckung, in den
Baumkronen verstecken. Hobin nickte kurz und verschwand daraufhin im Grün.
Damit war die größte Gefahr vorerst aus dem Weg geräumt. Mit einem weiterem
Signal befahl er Nihilisticus und Elfi still zu sein. Er selbst schlich sich
anschließend an den möglichen Angreifer heran. Aus dem Busch heraus, in dem
er sich gegenwärtig befand, konnte er zwei Stiefel erkennen. Der Krieger
sprang auf, zog sein Schwert und hielt es dem Mann, welcher ihm verblüffend
ähnlich sah, an den Hals. Dieser mußte mit dem Angriff gerechnet haben, denn
auch er hatte sein Schwert, es befand sich jetzt an Turefus Gurgel, gezogen.

"Wer bist du?", schrie ihn der Krieger an.
"Nööö, so leicht mach ich es dir nicht. Sag mir erst wer du bist.",
entgegnete dieser.
"Was!? Du kennst mich nicht!? Den größten Helden dieser Welt!" Turefu war
sichtlich erschüttert. "Wie dem auch sei... Jedenfalls, wenn du mir nicht
sofort deinen Namen nennst ist es um dich geschehen!", drohte er dem Mann
weiter.
"Wetten das ich schneller bin.", kam es voller Hohn zurück.
"Also ich gebe dir jetzt noch drei Sekunden...",- Der Krieger wurde
unterbrochen.
"Du kannst bis drei zählen? Wuhahahaha!!!" Der andere ließ lachend sein
Schwert sinken.

Turefu kam sich sichtlich erniedrigt vor und war kurz davor auszuholen,
wurde aber von einem herabstürzenden Ast, auf welchem Hobin saß,
aufgehalten, als dieser ihm an den Kopf knallte. Der Dieb ergriff sofort die
Flucht, der einzige Grund weshalb ihn Turefus Schwerthieb verfehlte.
Schließlich richtete er sich wieder auf, rückte seinen eingedellten Helm
zurecht und wendete sich wieder dem Fremden zu.

Dieser streckte die Hand aus und meinte:
"Mein Name ist Häntor, die da drüben im Gebüsch ist Grätlana." Er deutete
auf eine weibliche Gestalt hinter ihm die Turefu bis jetzt nicht aufgefallen
war. "Wir haben uns in diesem Wald verirrt, müßt ihr wissen. Der Stiefgraf
unserer Gegend hat uns hier ausgesetzt, nachdem wir ihn stürzen wollten."
Der Gruppenchef musterte Häntor mißtrauisch und meinte:
"Ihr seit also nicht hier um die Schätze des Dungeons ohne Wiederkehr zu
plündern?"
Sein Gegenüber schien überrascht zu sein:
"Nein, sind wir nicht. Nicht im Geringsten. Nicht wahr Grätlana?"
Seine Begleiterin nickte eifrig.
"Nun gut, ich will euch Glauben schenken. Darüber hinaus schenke ich euch
noch das Leben und dieses Schwert mit der Gravur meines Namens darauf."
Dies überreichte er mit einer feierlichen Miene.

"Also, da geht's aus dem Wald raus." Turefu deutete in die Richtung
aus der sie gekommen waren. "Folgt einfach den Spuren meiner
Schwertkampfübungen, die könnt ihr gar nicht übersehen.
Wenn ihr auf ein zerfetztes Pferd stößt habt ihr es geschafft und
den WoD verlassen."

Er wollte sich schon umdrehen und zu den Seinen zurückkehren,
als Häntor ihn noch einmal ansprach.
"Hier, nehmt diese Lebkuchen als Zeichen unseres Dankes. Wir haben mehr als
genug davon." Turefu bekam einen Sack, voll mit den Leckereien, in die Hand
gedrückt.

"Ja, öhhhh, Danke... Bis dann." Er drehte sich um und ließ dieses seltsame
Paar sozusagen im Walde stehen.

Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: HumanGrunt am 08. September 2006, 08:06:18 Uhr
ROFL!!!! MEEEHRRRR
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Hellspawn am 08. September 2006, 09:54:23 Uhr
Fortsetzung ...

Die Reise ging weiter. Sie erreichten ihr Ziel am frühen Nachmittag. Die
Gegend rund um den Eingang des DoW war verkarstet, beherbergte jede Menge
Dornengestrüpp und entpuppte sich als nicht gerade freundlich. Die Öffnung
zu den Kerkern war mit einer schweren, rot bemalten Eisentür versperrt. Auf
dieser war etwas in gelber Schrift geschrieben.

Turefu betrachtete die Zeichen eine Weile und gab schließlich in
einem nachdenklichen Tonfall folgendes von sich:
"Diese Runen... hmmm... Was mögen sie bedeuten? Es scheint sich um eine
prähistorische Keilschrift zu handeln. Möglicherweise auch um eine Schrift,
wie sie nur Dämonen, Nekromanten oder anderes Kanonenfutter verwendet."

Randalf der Magier beugte sich über die Schulter des Kriegers und musterte
die gelben Symbole.
"Gemeinsprache.", stellte er sachlich fest.

Turefu räusperte sich, sah den Magier kurz zornig an und rechtfertigte sich
schließlich: "Eine wahrhaft schlechte Arbeit... Welcher Mann, der nicht wie
ihr werter Randalf, sein Leben über Büchern verbrachte, soll denn dieses
Gekritzel lesen können?"

Hobin beugte sich ebenfalls vor:
"Scheint ein Lied zu sein.", ergänzte er den Magier.
Der Krieger verdrehte genervt die Augen:
"Ein Lied! Na gut, ist es eben ein Lied! Kann mir der Hörr Hobin dieses Lied
denn auch vorlesen?", fragte er in lautem Tonfall.
"Von mir aus.", gab dieser zurück. "Da steht:

Wacht auf, Verdammte dieser Erde,
die stets man noch zum Hunger zwingt!
Das Recht wie Glut im Kraterherde
nun mich Macht zum Durchbruch dringt!
Reinen Tisch macht mit den Bedrängern!
Herr der Sklaven, wache auf!
Ein Nichts zu sein, tragt es nicht länger,
alles zu werden, strömt zuhauf!

Völker, hört die Signale!
Auf, zum letzten Gefecht!
Die Internationale
erkämpft das Menschenrecht!

Es rettet uns kein höh´res Wesen,
kein Gott, kein Kaiser, noch Tribun,
Uns aus dem Elend zu erlösen,
können wir nur selber tun!
Leeres Wort: des Armen Rechte!
Leeres Wort: des Reichen Pflicht!
Unmündig nennt man uns und Knechte,
ertragt die Schmach nun länger nicht!

Völker, hört die Signale!
Auf, zum letzten Gefecht!
Die Internationale
erkämpft das Menschenrecht!

Gewölbe, stark und fest bewehret,
die bergen, was man dir entzog.
Dort liegt das Gut, das dir gehöret,
und um das man dich betrog.
Ausgebeutet bist du worden,
ausgesogen bis aufs Mark!
Auf Erden rings, in Süd und Norden,
das Recht ist schwach, die Willkür stark!

Völker, hört die Signale!
Auf, zum letzten Gefecht!
Die Internationale
erkämpft das Menschenrecht!

In Stadt und Land, ihr Arbeitsleute,
wir sind die stärkste der Partei´n.
Die Müßiggänger schiebt beiseite!
Diese Welt muß unser sein;
unser Blut sei nicht mehr der Raben
und der mächt´gen Geier Fraß!
Erst wenn wir sie vertrieben haben,
dann scheint die Sonn´ ohn´ Unterlaß!

Völker, hört die Signale!
Auf, zum letzten Gefecht!
Die Internationale
erkämpft das Menschenrecht!",

Die Union der sogenannten Schurken Reaktionäre

schloß Hobin sein Zitat. "Darunter ist noch ganz klein ein Schwert, gekreuzt
mit einer Dämonenklaue abgebildet."

Randalf fuhr sich wieder theatralisch durch den Bart und meinte:
"Hört sich nach einem elenden Kommunistendungeon, oder so, an!"
"Genau!", solidarisierte sich Turefu mit dem Magier. "Diese
Kommunistenschweine!!! Räuchern wir sie aus!"

"Sind die böse?", unterbrach Elfi die euphorischen Ausbrüche ihrer Genossen.
Alle stimmten darüber überein, daß diese roten Dungeonbewohner sehr böse
waren und ausgelöscht gehörten. Sie erklärten, sie würden dem Halbelfchen,
sobald ihnen der erste dieser Kommudingsbümser über den Weg liefe, sofort
zeigen wie man diese am besten aus dem Weg räume. Damit gab Elfi sich
vorerst zufrieden.

Hobin begann sogleich, sich an dem Schloß des Tores zu schaffen machen.

Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: HumanGrunt am 08. September 2006, 10:02:58 Uhr
LOOOOL, das is jawohl die geilste folge ever... Völker hört die signale ^^^^^^^ROFL
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: doctor death am 08. September 2006, 10:13:15 Uhr
Mehr, mehr, mehr.....
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Hellspawn am 08. September 2006, 10:28:25 Uhr
Fortsetzung ...

Inzwischen in der Zentrale des DoW

Der Meister der Finsternis, der Herrscher über das Totenreich, die sieben
Stimmen der Agonie, so wurde er in den Legenden der Sterblichen genannt.

Über die Jahrhunderte hatten sie ihn, nicht ohne Grund, zu fürchten gelernt.
Mit seinen roten Heerscharen suchte er seit Ewigkeiten deren Länder heim,
plünderte, brandschatze und vernichtete. Schrecken, Verderben, beide immer
an seiner Seite. Niemand, aber auch wirklich niemand, so hatte er bis heute
geglaubt, würde sich jemals erdreisten ihn in seinem Eigen aufzusuchen, um
sich an seiner Person vergehen zu wollen.

Welch fataler Fehler dieser einfältigen fünf Würmer.
Schon bald sollten sie jenen folgen, die einst dem Irrglauben unterlagen
sich ihm in den Weg stellen zu können. Harr! Nicht einmal der Staub ihrer
längst verblichenen Knochen existierte an diesem Tage noch.
Sie alle mußten ein und das selbe Schicksal teilen.
Diesen unwürdigen fünf sollte es gleich ergehen.

Brunzius ballte theatralisch die Hand zu einer Faust, als er diesen Teil
seiner Rede, vor dem Endkampf gegen die unliebsamen Eindringlinge, verfaßte.
So viele unzählige Helden, Abenteurer als auch Archetypen hatten bis zum
heutigen Tage seinen geliebten Dungeon heimgesucht, dessen Bewohner jedesmal
wieder ausgelöscht und sämtliche Schätze, genauer genommen alles was
glänzte, geplündert.
Wie er es haßte! Haßte, haßte, haßte! Arghhh! Kurz dachte er über den eben
in Gedanken verfaßten Text nach, stellte fest, daß dieser mit ein paar Beats
untermalen ein wahrhaftig gutes Lied nach seinem Geschmack abgeben würde
und überlegte weiter, die Gruppe welche dieses Stück aufführen sollte
wohl mit einem Namen wie, ähhhh, Rammbock, oder so ähnlich, zu benennen.

Musik! Ja, dies war was er jetzt brauchte!
Stilvoll schlug er seinen schwarzen, mit einem Totenschädel bestickten
Mantel, dieses furchteinflößende Symbol war Mamas Idee gewesen, zurück und
nahm auf dem Hocker vor seiner Orgel Platz. Einer der vielen Untergebenen
die er regierte betrat vorsichtig die Halle, um eine Botschaft zu
überbringen, hielt jedoch inne als er seinen Meister vor dem monumentalen
Instrument sitzen sah. Der Herr der Finsternis schlug in die Tasten. Die
Wände begannen zu beben, kleinere Steine lösten sich, stürzten in die Tiefe.
Es war wundervoll grauenvoll! Wie er dieses Stück liebte, wie es seine
geheimsten Keeperträume repräsentierte und zu einem vollkommenen Ganzen
werden ließ,- einfach herrlich. Die Ausgeburt der Dungeonmusik war hierfür
komponiert worden, J.S. Bachs Toccata and Fugue. Jedesmal wieder auf ein
Neues fühlte er sich von der Leidenschaft gepackt, welche er einst
verspürte, als er das erste mal diesem Werk lauschen durfte.

Aufspringen und tanzen wollte Brunzius, wenn er es in der Oper, aus einem der Logenplätze
heraus genoß. Tanzen wie eine geisterhafte Gestalt,- von niemanden wirklich
wahrnehmbar und doch,- jeder glaubte den Schatten gesehen zu haben, der
kurz, nur für den Hauch einer Sekunde, aus den Augenwinkeln heraus erkennbar
gewesen war. Was einst der Glöckner für seine Kathedrale, wollte er für
seine Oper sein. Das Phantom der Oper sozusagen.

Früher wurde er von seinen Dungeonkeeper-Kollegen für diese Träume
ausgelacht und als "schwuler Homo" bezeichnet, doch heute war das anders.
Zahlreiche dieser Sinnesgenossen hatte er bereits besiegt, ihre
Höhlensysteme seinen eigenen zugefügt und deren Kreaturen solange gefoltert,
bis sie sich ihm unterwarfen. Harr!

Schließlich erklangen die letzten imposanten Tontiefen aus der Orgel.
Erschöpft brach Brunzius vor dieser nieder, seine Stirn schweißgebadet,
seine Finger wund von der Leidenschaft mit der er die Tasten berührte. Sein
Diener trat vor und räusperte sich.

Leise, aber doch eindrucksvoll fragte Brunzius:
"Was willst du mir berichten Unseliger?"
Dieser senkte beschämt den Blick zu Boden und antwortete mit unterwürfiger
Stimme:
"Genosse Mein Meister, Genosse Herr der Finsternis, Genosse Schrecken der
Sterblichen, nichts Gutes so fürchte ich habe ich zu melden."
"Sprecht! Meine Geduld ist nur von schwacher Natur.", befahl er.
Ohne zu zögern fuhr der Diener fort:
"Diese fünf Eindringlinge. Sie machen sich bereits an der Tür unseres
Versteckes zu schaffen und schon bald werden sie eindringen."
Fast eine Minute verging, die armselige Kreatur wünschte sich bereits in der
Erde zu versinken, als ihr Herr wieder sprach:
"Niemals werden sie es schaffen in die unteren Geschosse vorzudringen.
Veranlaßt die nötigen Vorbereitungen. Denkt vor allem an die Falle
unmittelbar nach der Schleuse!"

Es folgte ein zaghaftes Nicken, dann verließ sein Untertan die Halle.
Brunzius öffnete wieder seine Augen und lächelte. Diese armen Bauern hatten
keine Chance. Dem Boten, den er ihnen schickte, konnten sie sich entledigen,
soviel stand fest, doch als er erfuhr, daß diese Bastarde sich weiterhin
seiner dunkeln, unterirdischen Zitadelle des Grauens näherten, bat er seinen
Verbündeten Kackus um Hilfe. Niemals wieder sollte irgend jemand seine
unheiligen Hallen in Schutt und Asche legen, niemals wieder. Niemals!

Während Hobin schon seit einer geschlagenen Stunde mit dem Schloß der Tür
beschäftigt war, saßen die anderen gelangweilt vor dem Eingang herum. Jeder
von ihnen war mehr als geil darauf, mit dem eigentlichen Abenteuer endlich
beginnen zu können.

Wenn diese Parodie eines Diebes nicht bald seine Arbeit beenden würde, müßte
er seine Wut an einem Gruppenmitglied auslassen, dachte Turefu. Es war zum
verzweifeln. Am liebsten wäre es ihm, diese profane Metallplatte einfach in
Stücke zu hacken, aber damit klaute er dem Dieb nur wieder ein paar EP, die
dieser so dringend nötig hatte. Der Krieger schweifte in Gedanken ab. Schon
bald sollten dicke, schwere Rauchwolken aus diesem Tor dringen. Er sorgte
schon dafür.

Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: HumanGrunt am 08. September 2006, 11:23:21 Uhr
Genial
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Hellspawn am 08. September 2006, 12:12:43 Uhr
Fortsetzung ...

Turefus Sturm - Take 1

Es ist ein langer, dunkler Gang zu sehen. Die Wände sind überwuchert von
Flechtengewächs, in den Ecken hängen ein paar längst verlassene
Spinnennetze.

Aus manchen, für den Zuschauer uneinsehbare Schatten, kann man
ein Wispern vernehmen. Plötzlich fällt ein Lichtschein vom anderen Ende des
Gewölbes ins Bild, welcher die Dunkelheit regelrecht zerschneidet.

Irgendetwas wuselt am Boden herum. Möglicherweise handelt es sich um
Insekten. Das Wispern wird lauter, der Lichtschein kommt näher. Turefu kommt
ins Bild gesprungen, zieht sein Bastardtaschenmesser und holt aus. In diesem
Moment erhellt das Licht der Fackel, die der Krieger bei sich trägt, den
Antlitz eines Goblins, der sich erschrocken die Arme vor die Augen schlägt.

Der Titelsong ertönt, der Goblin explodiert als ihn das Schwert trifft.
Mit einem Hechtsprung verläßt der Krieger das Bild. Dem geneigten Zuseher
entgeht dabei nicht die tolle Wiese im Genick des Helden, sowie die überaus
geschmackvollen, weißen Turnschuhe welche dieser trägt. Der Schriftzug
MacTurefu taucht auf der Leinwand auf...

"Du-u, Turefu-u?", wurde dieser von Elfi bei seiner Tagträumerei
unterbrochen.
"WAS?", wollte er, sich um seinen Traum betrogen fühlend, wissen.
"Du hast da ein Herpesbläschen im Gesicht." Elfi deutete von weitem auf das
erwähnte Unding.
"WAS?", folgte erneut, diesmal allerdings völlig entgeistert.
"Ich sagte: Du hast da ein...", begann Elfi zu erklären, konnte jedoch nicht
zu Ende sprechen.
"ICH WEISS WAS DU GESAGT HAST!!! Himmel, bei den Göttern, verdammter
Scheißdreck, das darf doch nicht war sein!?" Panisch untersuchte Turefu die
entzündete Stelle an seiner Lippe. Wahrlich, ein Herpesbläschen in seiner
vollen Blüte. Dies konnte nur eines bedeuten. Der Fluch beschränkte sich
nicht mehr nur auf seine Ergüsse, nein, Turefu würde für jahrelange
Selbstbefriedigung bestraft werden. Er mußte etwas unternehmen!

"Du-u, schau mal.", begann Elfi und packte ihr Schminkköfferchen aus. "Ich
hab da was gegen dieses Zeug..."
"Bleibe mir mit diesem schwulen Krimskrams ja fern von meinem Gesicht!",
brüllte Turefu. "Ich werde selbst etwas unternehmen... Aber was nur?" Da kam
ihm eine Idee. Er förderte seine Maggyphiolen zum Vorschein, öffnete eine
dieser und beträufelte die betroffene Stelle mit deren Inhalt. Es brannte
höllisch, aber der Krankheit würde so Einhalt geboten werden. Anschließend
kippte er zur Sicherheit die ganze Flasche über seinen nackten Oberkörper
und verrieb die braune gallertartige Flüssigkeit. Das sah nicht nur gut aus,
sondern sollte vor allem vorbeugend wirken. Zufrieden betrachtete er seinen
im Sonnenschein glänzenden Torso. Ein Kuß an seinen Bizeps folgte, aber
pfäh, was war das? Ein Pickel, mitten auf seinem geliebten Bizeps! Machten
denn die Götter vor gar nichts halt?

Sein liebstes, sein ganzer Stolz, seine unübertroffene Stärke,- wie sollte er in
Zukunft damit prahlen wenn er über und über mit eitrigen Pusteln übersät war?
Ohgottohgottohgott...

Wenigstens dieses Abenteuer wollte er noch in gewohntem Glanze bestehen,
der Geschichte einen weiteren Epos hinzufügen. Nichts und niemand würde ihn
jetzt noch aufhalten können und vielleicht, er wagte diese Hoffnung nicht
einmal auszusprechen, vielleicht fände sich in den Gewölben ja auch der
eine oder andere Heiltrank, mit dem diesem Fluch Einhalt geboten werden
konnte.

Er trat zu Hobin hinüber. Um diesen lagen jede Menge verbogene Dietriche,
eine zerbrochene Flasche Schloßsäure, dessen jetzt umgeknicktes Kurzschwert
und drei abgebrochene Dolche. Der Dieb war gerade dabei, zu versuchen, mit
seinem Brotmesser die Tür aufzustemmen.

"Warte, gleich hab ich´s.", ächzte er, an dem kümmerlichen Hebel ziehend.
Turefu packte seinen Gefolgsmann und rammte diesen kopfvoran mehrmals gegen
das Schloß. Ein leises Klack ertönte, die Tür öffnete sich einen Spalt.

Der Krieger warf Hobin auf den Platz vor dem Tor und brüllte, die anderen mögen
sofort kommen. Der Dieb blieb regungslos liegen, lediglich ein leises
Stöhnen drang aus seiner Kehle.

Nihilisticus trat an Turefus Seite und meinte:
"Jetzt wo wir keinen Dieb mehr haben wird es uns kein Leichtes sein die
unzähligen Fallen, die sich zweifelsohne da drinnen befinden, ausfindig zu
machen."
Der Krieger grunzte kurz und meinte:
"Er wäre sowieso nur in die erste Falle reingelatscht und anschließend nicht
mehr zu gebrauchen gewesen. Wie sonst auch immer." Turefu zündete eine
Fackel an. "Laßt uns endlich gehen. Ich will hier fertig sein bevor diese
Krankheit meinen Antlitz zu Grunde gerichtet hat."
Auch Nihilisticus entflammte eine Fackel. Anschließend bekam Elfi noch einen
Klaps an den Hinterkopf damit sie ihre Infravision nutzen konnte, mit einer
Fackel hätte sie sich vermutlich nur selbst in Brand gesetzt.

"Genosse Meister! Genosse Meister!", rief der aufgeregte Untergebene als er
in die Gemächer des Brunzius stürmte.
Dieser kniete gerade vor einem finsteren Altar, seinen Rücken mit dem
furchteinflößenden Totenkopfemblem dem Störenfried zugewandt und betete zu
irgendeiner dunklen Gottheit.
"Was will er, er der es wagte mich in meinem Zwiegespräch mit den
vergessenen Mächten zu stören?", wollte Brunzius wissen.
"Genosse Meister, die Eindringlinge haben bereits die erste Barriere
durchbrochen. Sie sind in unseren Dungeon eingedrungen!", berichtete der
Untertan völlig außer Atem.
Der Herr der Finsternis erhob sich und legte seine ausgestreckten Hände auf
den Altar:
"Wieder einmal ist es so weit. Helden suchen unseren Dungeon heim. Sperrt
die Gefängnisse und die Folterkammern, unsere Heerscharen sollen ablassen
von den Häftlingen. Versammelt sie statt dessen, bildet Truppen und tretet
euren Feinden gegenüber! Ich weiß, daß haben wir bereits die letzten paarmal
versucht, aber vielleicht klappt es ja diesmal." Er drehte sich um. "Ist die
Falle bereit?", fragte er.
"Ja Genosse Meister. Die Falle wurde bereits scharf gemacht." Eifriges
Nicken folgte.
"Gut! Eine Falle bestialisch wie diese hat noch kein Held zu Gesicht
bekommen! Ich will nicht mehr Brunzius heißen, wenn sie diese überleben!",
schwor er.

Obwohl eigentlich, wenn man die Sache richtig betrachtete, wollte
er schon seit Jahren nicht mehr als Brunzius betitelt werden. Den Namen
hatte er, wie auch diesen beschissenen Umhang, von seiner Mama bekommen.
Genaugenommen hatte er früher einmal sogar "The Bed Bruncius" geheißen,
jedoch war er imstande gewesen zu veranlassen diesen Titel in "The Bad
 umzuformen,- allerdings mußte er dafür das "Z" in Brunzius in Kauf nehmen.
Wie dem auch sei, um die Helden würde es bald geschehen sein.

Turefu wollte gerade losstürmen, doch er wurde von Nihilisticus
zurückgehalten.
"W-A-S???", fragte dieser daraufhin mir zusammengebissenen Zähnen.
Nihilisticus deutete in Gang vor ihnen. "Siehst du diese Schlitze in den
Wänden? Und dort sind ein paar Löcher.", weihte er den Krieger ein.
Turefu leuchtete mit der Fackel tiefer in Dunkelheit. Er runzelte kurz die
Stirn und meinte:
"Wahrlich mein Freund! Sieht mir aber sehr nach einer Falle aus."
"Was gedenkt er jetzt zu tun, der Turefu? Wo unser Dieb für die nächsten
Stunden nicht mehr zu sich kommen wird?." Nihilisticus war gespannt was
jetzt kommen würde. Er war sicher, es würde einer von Turefus Geistesblitzen
folgen.

"Mal sehen... Ich, öhhhm... Ah, daran hatte ich noch gar nicht gedacht.",
kam dem Krieger ein Einfall. Er drehte sich um und musterte Randalf von oben
bis unten. Ein Lächeln umspielte seine Lippen.

Der Magier sah sich unbehaglich um, machte schließlich einen Schritt zurück,
kurz davor die Flucht zu ergreifen.
"Würdest du dich bitte kurz unserer Elfi annehmen?", bat Turefu den Paladin.
Dieser wußte was er zu tun hatte. Er trat von hinten an das Halbelfchen
heran und legte seine Hand vor deren Augen.
"Hui! Spielen wir verstecken?", fragte sie aufgeregt.
"Ja,- der Randalf wird sich jetzt einmal im Dungeon verstecken und wir
suchen ihn dann. In Ordnung?", hauchte ihr Nihilisticus ins Ohr.
"Gut. Fangt an.", meinte Elfi.

Turefu packte den am ganzen Leibe zitternden Magier, welcher heftig zu
Protestieren begann und schleppte ihn tiefer in den Gang.
"Was habt ihr vor? Das könnt ihr doch nicht machen! Ich hab keine Lust mir
schon wieder einen neuen Char..., ich meine: Kein anderer wird mich je
ersetzen können!", gab des Kriegers Opfer von sich.
"Sei ruhig und hilf uns!", entgegnete sein Träger.
"Hilfe! Nein! Bei den Göttern ihr... arghhhh!", war vorläufig das Letzte was
er von sich gab.

Fortsetzung folgt ... morgen ...
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: HumanGrunt am 08. September 2006, 12:24:56 Uhr
WEITER
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Hellspawn am 11. September 2006, 11:19:21 Uhr
Fortsetzung ... endlich ...

In hohem Bogen segelte der Magier in den Bereich der Falle. Als er aufschlug
ging alles sehr schnell. Aus den Wänden schossen eine Unzahl von
Speerspitzen, Klingen und rotierenden Riesenkreissägen. In einem panischen
Tanz versuchte der Magier den spitzen, sowie ungemein scharfen Metallen
auszuweichen. Dank seines schlaksigen Körperbaus, stellte er sich dabei
nicht einmal so schlecht an.

"Hu-Ha-Hu-Huiuiui, das war knapp! Oh Gott, nein... Heieiei!", gab Randalf
von sich.

Als die tödlichen Werkzeuge alle ausgefahren waren stand der Magier immer
noch, die Stirn jetzt schweißgebadet, im Zentrum der Maschine. Er sah sich
kurz unsicher um, dann begann er auf und ab zu hüpfen, streckte den Daumen
an die Nase und deutete Turefu ein langes:
"Nananaananaaa!" Randalf klatschte in die Hände. "Na? War wohl nichts!
Bätschibäh Bätschibäh...", hänselte er weiter.

Turefu sah gelangweilt drein und beobachtete die seltsame Klammer die sich
von der Decke her dem jubelnden Magier näherte. Dieser wollte Turefu gerade
den nackten Hintern entgegenstrecken, als ihn die Zangen am Kopf erfaßten.
Der Magier stieß kurz einen überraschten Laut aus und schon wurde er nach
oben gezogen. Völlig wehrlos mitten im Gang baumelnd, schleuderte er Flüche
auf seine Gruppenmitglieder. Bevor er seine Schimpferei beenden konnte,
schossen von allen Seiten grell leuchtende Flammen auf ihn ein.
"Haaahhh, heiß, autsch, hieeee...", konnte man noch leise aus dem alles
übertönenden Feuerstrahl hören. Schließlich, sie glaubten es wäre schon um
den Mann geschehen, folgte noch ein: "Wenn ihr mich nicht wiedererweckt bin
ich sauer,... ähhh,... ich meine ich hoffe ihr denkt an mich wenn ihr wieder
einen Priester in euerer Gruppe haaaaaabt.

Dann wurde es still.
Das Inferno verlosch wieder, übrig blieb nur ein rußiger Gang.
"Hah! Glorreich so haben wir die erste Falle überwunden!", verkündete der
Krieger schließlich.

"Wann fangen wir denn endlich an?", wollte Elfi wissen. "Hach! Das ist so
spannend, das muß ich meinen Schwestern erzählen wenn wir wieder in der
Stadt sind!", meinte sie mit aufgeregter Stimme.
Nihilisticus´ Augen wurden groß.

"Du hast Schwestern?", fragte er etwas ungläubig. "Bist du dir sicher?"
"Ja! Du etwa nicht?" Elfi verstand den Paladin nicht ganz.
Dieser entgegnete: "Hab ich, den Göttern sei dank, nicht!"
"Warum? Hast du sie denn nicht wiedererwecken lassen?",- als wäre es etwas
selbstverständliches.
"Ich hatte nie welche...", erklärte Nihilisticus.
Auf Elfis, von der Hand immer noch verdecktem Gesicht, zeichnete sich
Verständnis ab.
"Achsoooo.", meinte sie gelangweilt,- dann: "Und warum hast du sie nicht
mehr wiedererweckt?"
"Gnnnn. Wie heißen denn deine Schwestern?", lenkte Nihilisticus ab.
Sie überlegte kurz und meinte dann:
"Also, die eine heißt Elbi die Süße und die andere Netti Adretti Halbelfi,-
die ist aber nur meine Halbschwester."
"Gnnnn...", ertönte der Paladin erneut.
"Ich hab ihnen versprochen alles zu erzählen wenn ich wieder in der Stadt
bin.", brabbelte das Halbelfchen weiter.

"KÖNNEN WIR DANN?", platze Turefu plötzlich dazwischen. "Ich hab schon
wieder eine Eiterbeule mehr als vorher!"
Nihlisticus nahm seine Hand wieder von Elfis Augen. Danach erklärten sie ihr
noch, daß jetzt gleich eine Menge böser, böser, wirklich böser Kreaturen
auftauchen würden, die alle verhackt werden müßten. Das verstand sie,- nicht
umsonst war sie eine Heldin.

Brunzius saß auf seinem Stuhl vor dem Schminktisch. Er wollte gut aussehen,
für den Falle, daß es wirklich zum Endkampf kommen würde. Pingelig genau
betrachtete er sein Gesicht in dem gewaltigen Spiegel vor sich, besserte
hier und dort ein wenig nach, gab sich ganz seinem Meisterwerk hin.

Die Tür wurde aufgerissen, ein weiterer Diener stürzte herein.
"Genosse Meister, Genosse Meister...!", setzte dieser an.
Brunzius sprang auf, wirbelte herum und sah den Wurm, welcher augenblicklich
stoppte, mit finsterem Blick an.
"Was gibt es diesmal zu berichten?",- eindrucksvoll wie immer.
Unsicher blickte der Untertan zuerst nach links, dann nach rechts, als gäbe
es dort irgendetwas besonderes zu sehen, bevor er kleinlaut antwortete:
"Genosse Meister Fürst, die Eindringlinge haben die Falle überwunden. Sie
stürmen bereits das oberste Geschoß!"
Brunzius´ Miene sackte ein wenig nach unten.
"Dämonbrutunddreimalkack! Wie haben sie das geschafft?", drängte er auf eine
Antwort.
"Genosse Meister Patriarch, sie haben einen der Ihren geopfert,- sozusagen."
berichtete der Grünhäutige, jetzt aufgeregt, weiter.
"So? Haben sie das? Diese elenden Lichtenen sind heutzutage raffinierter als
ich angenommen habe. Früher hätten sie wenigsten ihren Dieb voran geschickt."
stellte Brunzius fest. "Nun, ich nehme an unsere Horden sind bereits
unterwegs sie aufzuhalten."
"Sind sie Genosse Meister Dunkelster aller Dunklen.", schleimte das Wesen.

Jemand der es nicht besser wußte, hätte nicht unterscheiden können wer in
diesem unvorstellbar blutigem Kampf die Guten, wer die Bösen waren. Neben
zahlreichen Skeletten, Grottenschrate, Kobolde , Betrachter, Orks, Oger,
Drachen, Dämonen, Golems, Riesenblutegel und einer Vielzahl von Kreaturen,
deren Art sie nicht deuten konnten, da ihre Leiber zu schnell unter ihren
Schwertern verschwanden, sahen sie sich auch einer Menge menschlicher
Gegner, bestehend aus Schwarzmagiern, Nekromanten, Priester aus Todeskulten,
ehemaligen Paladine, irgendwelchen Typen in schwarzen Rüstungen, der Himmel
weiß was noch, gegenüber.

Die drei fuhren durch die Reihen der Gegner wie ein außer Kontrolle geratener Pflug.
Ihre durch die Luft, hauptsächlich aber durch Körper schwingenden Schwerter,
glichen einem riesigen Schredder, welcher vor nichts Halt machte.
Widerstand war zwecklos, Verhandlungen wurden auf dem Charakterbogen
nicht als Waffe angeführt. Hinter ihnen blieben gerodete Gänge, die über und
über mit Teilen von Leichen, irgendwelcher Monstren, gefüllt waren zurück.
Dazwischen fanden sich die Reste einiger Rüstungen und Waffen,
sowie die Metallsplitter der Türen die Turefu nieder gerannt hatte.

Die Szenerie wurde getaucht in das rötliche Licht der Brandherde,
welche sich durch die zahlreichen nutzlos geschleuderten Feuerbälle ihrer Gegner bildeten.
Deren Schein brach sich, in einer seltsam schönen Weise, in den Flüssen bestehend aus Blut in allen
Farben, Schleim und Flüssigkeiten anderer fremdartiger Wesen. Die Erde bebte
jedesmal, wenn die Drei weitere Bauwerke der bösen Mächte zertrümmerten. Für
viele weitere Einwohner dieses Dungeons gab es bereits jetzt kein Entkommen
mehr.

Der Genosse Hauptmann stand vor seinem Trupp finsterer Elitekämpfer. Diese,
alle in Reih und Glied postierten Männer, sahen ausnahmslos zu ihm empor. Er
räusperte sich bevor er zu sprechen begann:
"Soldaten! Es ist so weit! Der Gegner wird in wenigen Minuten in diesem
Stockwerk unseres Dungeons eintreffen." Er ließ eine paar verheißungsvolle
Sekunden verstreichen eher er weiter sprach: "Wir werden unseren Genossen
Meister Brunzius nicht enttäuschen! Wir, welche seine Eliteeinheit
darstellen, werden diese Bastarde aufhalten bevor sie auch nur ein einziges
mal um Gnade winseln können!" Wieder ein paar Augenblicke der Stille. "Ihr
wißt was ihr zu tun habt!" und dann: "Tanzt vor dem Kampf noch ein letztes
mal den Kosakentanz, um unseren Genossen Meister gebührend zu würdigen!"

Die Männer setzten gerade an, als die Erde plötzlich zu erzittern begann,-
durch das verschlossene Tor hinter dem Trupp drang lautes Gebrüll, dem man
lediglich ein paar Wortfetzen wie: "Kuck mal wie die platzen!", oder: "Die
sind so zäh, von denen schaff ich nur drei gleichzeitig!" zu verstehen
waren. Beides wurde immer intensiver, als sich schon der Riegel
verabschiedete und das schützende Gatter in den Raum schleuderte. Was herein
gestürmt kam waren drei wahre Bestien. Von oben bis unten mit Blut,
Innereien und Schleim bedeckte Gestalten, brachen in Bruchteilen von
Sekunden, dabei irgendwelches Kampfgeschrei grölend, unaufhaltsam wie ein
Zug, auf sie zu. Jener, der allem Anschein nach der Krieger sein dürfte,
hatte sogar noch ein ganzes Bein um seine pickelbesetzten Schultern hängen.

Der Hauptmann erhob sein Schwert und schrie:
"Angriiiiiieeeff...!!!", doch noch bevor er fertig sprechen konnte war sein
Trupp schon eine einzige, im Raum verteilte Masse. Die letzten Reste dieses
sollten noch nicht wieder gelandet sein, da spürte er schon die tröstliche
Wärme, die sich Vorder- wie auch Rückseitig in seinem Schritt ausbreitete.
Ein letztes, trockenes Schlucken folgte, dann flogen auch seine Fetzchen,
getragen vom Windhauch eines Schwertes, durch die Anlage.

Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: HumanGrunt am 11. September 2006, 11:22:39 Uhr
kewl!!!!!!
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Hellspawn am 11. September 2006, 12:13:29 Uhr
Fortsetzung ...

Hobin litt wahrlich an heftigen Kopfschmerzen. Was zur Hölle war geschehen?
Wo war der Gaul der ihn niedergeritten hatte? Er schlug die Augen auf, sah
sich aber sofort von dem grellen Sonnenlicht geblendet. Alles um ihn herum
schien auf seltsame Weise verzerrt. Diese Stimmen! Woher kamen nur diese
Stimmen? Besser gesagt: Das Gegrunze, allerdings verwunderte es Hobin nicht
sonderlich, daß er unfähig war irgend etwas klar wahrzunehmen.

Er kroch aus dem Busch hervor in dem man ihn zurückgelassen hatte. Vor ihm
tauchten ein paar schemenhafte Gestalten auf, die er nicht richtig einordnen
konnte. Daher also diese abstrakten Stimmen. Der Dieb versuchte genauer
hinzuhören,- erst nach einer Weile dämmerte ihm schließlich um welche
Sprache es sich handelte. Besser gesagt Halbsprache, denn hier wurde Orkisch
gesprochen.

Hobin war bewußt, daß er etwas unternehmen mußte, seine Freunde
waren nicht auf einen zweiten Angriff dieser Art vorbereitet. Er rieb sich
die Augen und versuchte den Anführer des Trupps auszumachen. In dem
verschwommenen Bild, welches sich ihm bot, gelang es dem Dieb eine Gestalt
mit einem, für seinen Geschmack etwas übertriebenen Kopfschmuck zu erkennen.
Dieser mußte es sein. Ein gezielter Angriff aus dem Hinterhalt sollte der
Sache ein Ende setzen. Orks waren feige und würden die Flucht ergreifen,
wenn es um ihr Oberhaupt geschehen war. In der Deckung, welche er
augenblicklich nutzte, schien sein Körper ausreichend getarnt sein. Nach dem
Schuß mußte er schleunigst abhauen, sollten diese Halbhumanoiden sich doch
dazu entschließen ihn aufzuknüpfen. So der Plan.

Die Armbrust war ihm als einzige Waffe geblieben, alle anderen wurden bei
dem Versuch dieses grauenvoll widerspenstige Türschloß zu knacken zerstört.
Hobin zog diese, stützte sich am Boden liegend auf einem Stein ab und
zielte. Letzteres stellte sich in seinem Zustand nicht wirklich als einfache
Aufgabe dar. Die Seele seines toten Lehrmeisters würde ihm beistehen, dachte
er. Normalerweise hatte dieser zu seinen Lebzeiten um diese Uhrzeit bereits
einen Dampf, wie ihn nicht einmal Seeleute bei Landurlaub zustande brachten.
Hobin hoffte inständig diese Aspekte änderten sich im Ableben eines
Menschen.

Endlich gelang es dem Dieb den Kopf seines Opfers anzuvisieren. Nach einem
weiteren Moment drückte er ab und... Haaaaaarghhh, waren das Schmerzen. Bei
den Göttern, wie konnte er nur seine Armbrust verkehrt herum halten?
Andererseits, so dachte Hobin in dem kurzen Augenblick bevor er aufsprang,
mußte er diesen seinen Dank aussprechen, denn auch der Bolzen war verkehrt
herum eingelegt gewesen.

Der Schmerz ließ ihn hochfahren und losstürmen. Wohin war egal, nur weg
wollte er. Dabei taumelte der Dieb auf eine Gestalt vor ihm zu und stieß
diese versehentlich nieder. Hoppala, wer im Namen des Namenlosen war denn
das?

Kackus der Oberork staunte nicht schlecht als dieser Menschling aus dem
Gebüsch heraus aufsprang, auf sein Weib losstürmte, diese zu Boden riß und
unsittlich zu betatschen begann. Was dachte sich dieser Unbehaarte
eigentlich? Das schlimmste daran war aber, daß es seinem Weib zu gefallen
schien, was der Angreifer mit ihr anstellte. Voller Lust führte sie dessen
Hand zu der Stelle, welche normalerweise nur er berühren durfte.

Nach dieser kurzen, für Kackus durchaus überraschenden Szene, wurde dessen
Welt zu einer unglaublichen, von Testosteron getränkten Wolke. Gemächlich
trat er zu dem Menschling, welcher gerade den Ort erkundete, zu dem seine
Hand geführt worden war, hinüber und fragte ihn höflich:
"Du Menschling, du betatschen meines Weib, du wissen?"

Der Angesprochene blickte kurz hoch, sah in alle Richtungen, nur nicht zu
ihm herüber und roch dann an seiner Hand. Daraufhin begann der Flegel
panisch zu kreischen. Nicht nur das er sein Weib anfaßte,- nein,- dieser
kühne Bursch erdreistete sich auch noch über das liebliche Duften der
Geschlechtsteile jener zu beschweren!

"Du mal kurz aufstehen das ich brechen können dir alle Knochen?", versuchte
es Kackus weiter in seinem liebenswürdigen Tonfall, wurde aber von dem
Unbehaarten, der auf einmal zu würgen begann, wieder überhört. Hinter ihm
konnte er das leise Kichern seiner Gefolgsleute wahrnehmen. Kackus packte
den Ungestümen. Er würde mit bloßen Händen ein handliches Paket aus ihm
Formen, ja, das würde er.

"Turefu, wart mal kurz!", schrie Nihilisticus, wagte es jedoch nicht den
Krieger an dessen von Pickeln und Herpes übersäten Schulter zu berühren, um
ihn zurückzuhalten.
"WAS? Hast du etwas einen Heiltrank für mich?", brüllte Turefu zurück. Der
Paladin wich den Sabberpartikel, die aus dem Mund des Kriegers geschleudert
wurden, aus. Mittlerweile war der einst so gutaussehende Mann nicht mehr in
der Lage, seinen Speichel im Mund zu behalten, wenn er sprach.
"Nein, aber mir ist da gerade was aufgefallen.", drängte er ihn weiter.
"Mir auch.", gab der Krieger zurück. "Du bist doch Paladin. Die sind immun
gegen Krankheiten. Als mein treuer Freund könntest du dich eigentlich daran
machen mir das Zeug vom Rücken und aus dem Gesicht zu schaben." Turefu sah
Nihilisticus aus seinen geschwollenen Augen an.

"Öhhhh... Halbelfen sind auch immun gegen Krankheiten.", gab Nihilisticus,
der natürlich nie diese Gabe besessen hatte, zurück. "Außerdem, glaub ich,
handelt es sich hier um eine magische Krankheit und gegen die bin ich
keineswegs immun.", fügte er noch hinzu.
Der Krieger hielt mit dem Abschlachten inne.
"Also was gibt es denn so Wichtiges?", fragte er.
Nihlisticus blieb ebenfalls stehen, Elfi auch.

"Mir ist da gerade was aufgefallen." Der Paladin deutete in den Gang hinter
ihnen. Dort war die selbe Verwüstung wie in allen anderen Gewölben, welche
sie bis jetzt passiert hatten, zu erkennen.
"Ja na und?", gab Turefu, weniger als Frage gemeint, von sich.
"Siehst Du die Gitter links und rechts des Ganges?" Nihilisticus wies auf
die verbogenen, meist aber von den Schwerthieben aufgeborstenen,
Metallstäbe.

"Wenn du mir nicht in zwei Sekunden sagst worauf du hinauswillst, breche ich
dir deinen...", begann Turefu, als es ihm plötzlich dämmerte. Es sah danach
aus als hätten sie gerade den Gefängnistrakt passiert. Hups.

Als der Paladin erkannte, daß der Krieger zu verstehen begann, fragte er
diesen "Hast du darauf geachtet ob sich Gefangene in den Zellen befanden?"
Turefu brauchte nicht lange zu überlegen ehe er antwortete:
"Öhhh, nein, nicht wirklich,- zu dumm aber auch."
"Das wird sich in unseren Führungszeugnissen gar nicht gut machen.", meinte
Nihilisticus schließlich.

"Wir können ja so tun als ob wir´s einfach übersehen hätten. Haben wir ja
auch.", schlug der Krieger vor.
"Besser wir sorgen dafür, daß alle Zeugen dieses, ähhhh, tragischen Unfalls
verschwinden, oder nicht?", stimmte ihm der Paladin indirekt zu.
"Gut, so soll es sein. Wegen dieser Lappalie laß ich mir sicher nicht meinen
Heldenepos zunichte machen." Turefu hoffte keine der Peinlichkeiten, welche
ihm in diesem Abenteuer widerfahren waren, würden je ans Tageslicht der
Öffentlichkeit geraten.

Dann platzte Elfi dazwischen:
"Was ist denn? Machen wir dann weiter?"
Nihilisticus hob beschwichtigend seine Hände als er sagte:
"Ach gar nichts. Gleich geht's wieder los. Es gibt nichts worüber du
nachdenken müßtest."
"Das ist schön. Nachdenken ist sowieso doof, da bekomm ich immer Kopfaua
davon.", gab Elfi von sich.

Turefu, der inzwischen reichlich nachgedacht hatte, meldete sich wieder zu
Wort:
"Eines versteh ich nicht.", begann er. "Wir sind hier erst auf der dritten
Ebene. Wieso sind hier schon die Gefängnisse? Dann müssen wir ja an der
Schatzkammer schon vorbei sein. Muß ein echt mickriger Dungeon sein.",
schloß der Krieger. Nach einer Weile: "Wir sollten zurückgehen und diese
doch noch plündern!"

Nihilisticus winkte ab:
"Du weißt warum die Schatzkammern immer im ersten Stock sind, oder?, ohne
eine Antwort abzuwarten sprach er weiter: "Die Helden stopfen sich die
Taschen voll und kurz darauf, bei weiteren Kämpfen, sind sie zu schwerfällig
um sich richtig zur Wehr setzen zu können. Oder denk nur an die ganzen
Wasserfallen in denen du ertrinken könntest.", erklärte er.
"Stimmt, du hast recht,- ist immer das gleiche. Plündern wir sie halt beim
zurückgehen.", fügte sich Turefu, sozusagen.

Die Gruppe stürmte schließlich wieder los, weiterhin ihre Gegner unter den
Schwertern begrabend.

Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: HumanGrunt am 11. September 2006, 13:05:50 Uhr
weiter bitte
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Hellspawn am 11. September 2006, 15:06:09 Uhr
Fortsetzung ...

Der Höhepunkt

Auch die Kulisse war nun fertig. Jetzt konnte Brunzius seine Gegner mit
einem gebührenden Endkampf empfangen, wie es schon in früheren Fällen von
ihm erwartet wurde. Diesmal, dessen war er sich gewiß, würde er seine Gegner
vernichten,- nicht wie sonst immer besiegt und nach einem bühnenreifen
Abgang, indem er jedesmal auf ein Neues schwor, daß er eines Tages
wiederkomme, eben genau dies tun mußte. Einen neuen Dungeon errichten, durch
ungeheure, bösartige Taten auf sich aufmerksam machen, sich von den Helden
besiegen lassen,- so gestaltete sich sein ganzes Leben. Brunzius Nase war
voll, es stand ihm bis oben hin. Vom heutigen Tage an sollte sich das Blatt
zu seinen Gunsten wenden. Selbst wenn er verliere, dann war da immer noch
sein verbündeter Keeper Kackus, den er um Hilfe gebeten hatte. Hodenkrebs
und Darmverschluß sollten ihn heimsuchen, wenn die drei Eindringlingen dies
alles wirklich überlebten.

Der Meister der in Szene setzenden Auftritte gab seinen wenigen verbliebenen
Untertanen noch ein paar Befehle, welche die Beleuchtung sowie das
Bühnenbild betrafen. Perfekt.

Er wollte gerade noch die Akustik testen, als die Mauern seiner Hallen
plötzlich zu beben begannen. Jetzt ging es los! Brunzius räusperte sich und
rückte seine Maske zurecht. Gleich würden die Helden eintreffen, einen
kurzen, heroischen Dialog mit ihm führen und schließlich ihr mächtigstes
Mitglied gegen ihn antreten lassen. The Show must go on!

Ungebremst durchbrachen die Drei die letzte schwere Eisentür. Sofort wurde
auf jeden von ihnen ein Spot gerichtet.

Geblendet sah sich Nihilisticus um. Allem Anschein nach befanden sie sich
auf einer Bühne. Was sollte denn das? Im hellen Scheinwerferlicht erkannte
er eine Gestalt, deren Gesicht zur Hälfte mit einer weißen Maske verdeckt
war. Diese trug einen schwarzen Umhang mit einem aufgesticktem Totenschädel
am Rücken. Wer oder was war denn dieser Wicht? Doch nicht etwa der Keeper
dieses Dungeons? Der Paladin sah sich in dem Bild, welches er von den
sagenhaften Bösewichten, seinen geheimen Idolen, dieser Welt hatte,
erschüttert.

Turefu kratzte sich zuerst an der Brust, dann am Rücken und schließlich noch
am Sack. Ahrgh, dieses Jucken! Wie sollte er sich so seinem Endgegner
stellen? Dieser Fluch machte ihm einfach alles zunichte.

Eine Orgel ertönte,- ließ die Halle erneut erbeben. Die Gestalt begann in
der Mitte der Bühne hin und her zu tänzeln. Dann sang sie:

"Nanananananaaaaaaa,
das Phantom der Oper bin ich gar.


"Ihr Helden, gekommen um mich zu töten,
werdet gehen flöten.


"Singt! Singt für mich! Sieeeeeengt...!


Es folgte eine Pause. Nihilisticus schätzte, das der Endgegner auf ihren
Einstieg in dieses Stück wartete. Er beugte sich zu Turefu hinüber und
meinte:
"Irgendwie ein wenig schwul, findest du nicht?"
Das Grätzpacket antwortete:
"Um so besser!", dann stürmte er plötzlich los und ließ den verwunderten
Paladin an der Seite von Elfi zurück.

Der Krieger blieb unmittelbar vor der Tunte stehen, fiel auf die Knie, erhob
die Arme und brüllte:
"Ihr Götter, ich gestehe meine Schuld! Ich, Turefu der Krieger, habe auf das
schlimmste und verwerflichste gesündigt, euren Antlitz beleidigt und mich
selbst meiner Würde beraubt! Hiermit gestehe ich ein für alle mal: ICH BIN
EIN WICHSER!!! ICH HATTE ÜBER ALL DIE JAHRE NIE EINE FRAU;- ICH HAB IMMER
NUR GEWICHST!!! ES TUT MIR JA SO LEID!!! BITTE BEFREIT MICH VON DEM
FLUUUUUCH, ICH HALT ES NICHT MEHR AUS!!!"

Ein unmelodischer Laut ertönte aus der Orgel, dann verstummte sie. Kein
einziger der Anwesenden wagte irgend etwas zu sagen,- dafür starrte jeder
auf den Krieger, welcher sich gerade unnötigerweise zum Mittelpunkt gemacht
hatte. Selbst dem halb verdeckten Gesicht des Endgegners sah man an, daß er
auf etwas in der Art nicht im mindesten vorbereitet war.

Turefu schluchzte ehe er fortfuhr:
"Ich will meine Schuld ein für alle mal sühnen! Mit eurem Pantheon des Guten
als Zeuge will ich mich reinwaschen! Ich, Turefu der größte unter den
Kriegern, werde hier und jetzt den Geschlechtsakt vollführen, auf das der
Fluch aufgehoben wird!"
Immer noch Stille. Der Paladin sah sich unsicher um. Was würde jetzt folgen?

Brunzius, der etwas völlig anderes als diesen nicht gerade gut aussehenden,
etwas seltsamen Krieger, erwartet hatte, fühlte sich an den Schultern
gepackt. Kurz darauf wurde er umgedreht und über einen herumstehenden Altar
der Dekoration geworfen. Was zur Hölle...?

Sein Umhang verdeckte ihm plötzlich die Sicht, als auch schon sein
Beinkleid nach unten entschwand.
Noch bevor sich eine Gänsehaut um seinen, jetzt der kühlen Luft
ausgesetzten, Sack bilden konnte, fühlte er etwas wie Schleifpapier in
seinen Anus fahren. Huh, wie das brannte! Unfähig sich zur Wehr zu setzen
mußte er dem Krieger seinen Akt vollführen lassen. Nach all den zahlreichen
Niederlagen, die er in den Jahren einstecken mußte, war dies so ziemlich das
Erniedrigstende, welchem er bis jetzt ausgesetzt worden war. Einfach getötet
zu werden, in Ordnung, aber jene Schmach? Erst als der Grätze ein wenig
Eiter folgte, rutschte die Sache etwas besser, worauf dieser unbarmherzige
Schmerz ein wenig nachließ.

Kackus war mehr als einfach nur sauer. Er war..., er war...,- angesichts der
unbändigen Testosteronschübe, die ihn immer noch heimsuchten, fand der
Orkführer keine Worte für seine vorherrschende Wut. Ohne einen einzigen
Kampf hatte er all seine Männer verloren. Die Verwüstungen auf welche sie
stießen waren einfach zu widerlich, als das sie ein gewöhnlicher Ork der
Kriegerkaste hätte ertragen können. Das Resultat nahm in Form von einer um
sich kotzenden Horde Gestalt an. Nur er blieb über.

Immer noch knietief im blutigem Schleim watend näherte sich Kackus der Halle
in welcher Brunzius, sein Alliierter, für gewöhnlich residierte.
Wahrscheinlich kam er sowieso zu spät. Vor der zerborstenen Tür, nicht ein
einziger Splitter dieser schien größer als sein kleiner Finger zu sein, zog
er seine schwere, zweischneidige Bastardbarbarenstreitaxt. Ein letztes mal
sog Kackus tief Luft ein, bevor er schließlich eintrat.
Welch grauenhaftes Bild! Was taten die beiden? Konnte das war sein? Kackus
blutrünstige Miene, die er gerade eben aufgesetzt hatte, rutschte ein paar
Stockwerke tiefer.

Vor ihm bot sich ein seltsames Schauspiel. Ein, allem Anschein nach
geweihter, Mann stand hinter einer,- igitt,- Halbelfe und hielt dieser die
Augen zu, während sich ein,- würg,- von oben bis unten mit Pusteln, Grätze,
Pickeln, nicht zuletzt auch Herpesbläschen heimgesuchter Kerl an jemandes
After zu schaffen machte. Sollte es sich bei dem Hintern etwa um Brunzius
handeln? Schwer zu sagen, dachte er, denn dessen Gesicht war von seinem
eigenen Umhang verdeckt worden. Gehörte dies vielleicht nur zu den
fulminanten Auftritten seines Alliierten? Wenn es doch ein Wort in seiner
Sprache für das was die beiden da taten gäbe, möglicherweise könnte er die
Situation nachvollziehen.

Kackus trat an den Geweihten heran und tippte ihn an die Schulter.
"Ich Kackus!", stellte er sich vorläufig noch freundlich vor. "Was da machen
die?" Er deutete auf die beiden... Liebestollen?
Der Mann drehte sich zu ihm um, musterte seinen Antlitz kurz und schien
plötzlich hell erfreut zu sein.

"Ihr seit Kackus? Der Kackus? Keeper von Höllenhausen, Bezwinger der
königlichen Armeen von Friedlichleben, Vernichter des Bundes zu Gutenburg,
Herrscher über die Orkenfeste Struntzwuntz, Entführer der Königstochter
Sejana von ehemals Jungfräulich,- der seit ihr?", quoll es eifrig aus dem
Geweihten.

Kackus fühlte sich geschmeichelt. Nicht jeden Tag traf er einen Unbehaarten
der so genau über seine Untaten Bescheid wußte, also antwortete er, nicht
ohne ein wenig grün im Gesicht zu werden:
"Ich bin, jaja."
Sein Gegenüber ließ die Hand von dem Gesicht der Halbelfe gleiten und wandte
sich nun vollends ihm zu.
"Darf denn das wahr sein! Mir ist es vergönnt einen meiner größten Idole zu
treffen! Euch, den Präger meines Über-Ich, Vorbild für so viele meiner
Taten, ich bin euer größter Bewunderer. Ich bitte euch, gebt mir ein
Autogramm!" Der Mann streckte seinen Kopf vor um einen orkischen Gruß
auszuführen.

Kackus, sichtlich ergriffen von der vielen Bewunderung welche ihm zuteil
wurde, nahm seinen Helm ab, packte den Fan am Schopf und ließ ihre beiden
Köpfe mit ganzer Kraft zusammenkrachen. Der Unbehaarte verdrehte kurz die
Augen und ging nach einer halben Umdrehung zu Boden. Dort wimmerte er:
"Ich hab Kackus kennengelernt! Den Göttern sei Dank! Die Stirn wasche ich
mir nie wieder..."

Die Halbelfe welche inzwischen die beiden übereinander gebeugten, heftig hin
und her ruckenden Gestalten beobachtet hatte, fragte plötzlich:
"Du-u Nihi, was machen die beiden da?"
Kackus trat an ihre Seite und meinte:
"Ich auch gern wissen, du weißt Stinkelfe?"
Diese blickte ihn kurz an, kicherte und bemerkte:
"Du bist aber lustig grün, das bist du."
Schon wieder fühlte er sich geschmeichelt. So viele Komplimente wurden ihm
schon seit Jahren nicht mehr zu Teil. Daher entgegnete er:
"Du wollen auch Autogramm?" Er nahm wieder seinen Helm ab.
"Ist das was zum Essen? Eine Süßigkeit? Naja, von mir aus.", gab die
Stinkelfe zurück.

Kackus erfaßte auch sie am Hinterkopf und nußte ihr freundlich an die Stirn.
Der Blondschopf,- blond, fand er, war eine wirklich häßliche Haarfarbe,
schaute kurz verdattert aus der Wäsche und nörgelte dann in einem
weinerlichen Tonfall los:
"Sowas doofes! Ich kann nichts mehr sehen. Mach das wieder alles grün wird!
Das ist gemein."

Er winkte ab und schritt zu den Beiden in der Mitte der Bühne. In diesem
Moment ließ der Pickelkoloß von seinem Partner ab, zog sich die Hose wieder
hoch und verkündete:
"Ihr Götter wart meine Zeugen! Mein Fluch soll von nun an gebannt sein! Die
Schuld welche auf mir lastete habe ich hiermit gesühnt! Ich, Turefu der
Krieger, habe mich befreit von unflätigen Taten und nichts Übles kann man
mir mehr nachsagen!" Dann bemerkte dieser Kackus endlich.
"Wer bist du denn?", wollte er wissen.

Was sollte es, dachte der Orkführer, schließlich konnte ihn nicht jeder
kennen und angesichts, der sogar für ihn ekelerregend wirkenden Geschwüre,
dieses breit gebauten Mannes, schien es ihm in diesem Moment sogar besser,
nicht erkannt zu werden.
"Ich nur wollen besuchen Brunzius mein Freund, du mußt wissen.", klärte er
diesen Unbehaarten auf.
"Oh, na dann bitte." Der Mann deutete auf den vornüber gebeugten, seinen
feuchten Hintern immer noch in Peripherie streckenden Brunzius.
"Sehr Dank", bedankte sich Kackus und schritt zu seinem Alliierten hinüber.
Er zog den Umhang seines Freundes hoch und sah ihn an. Brunzius grinste
etwas grenzdebil, hatte einen leeren Blick und sabberte.

"Du mich rufen weil dein Dungeon angegriffen du sagen. Ich sehen nur
komisches machen du mit diesen da. Ich finde nicht lustig das ich umsonst
kommen, ich kann dir sagen. So Kackus hat beschlossen Allianz zu kündigen
und dir erklären den Krieg. Wenn deine Gänge wieder sauber," , Kackus meinte
eindeutig die Gänge des Dungeons, "ich werde wieder kommen und mir nehmen
deine Dungeon, das du weißt." Anschließend drehte er sich um und schritt
würdevoll von Dannen.

Nach getaner Arbeit beschlossen auch die Helden das Feld zu räumen. Immer
noch über die Gegner, welche unter ihre Schwerter gerieten, lachend traten
sie schließlich wieder ans Freie.
Dort nahm sich die Gruppe den etwas verknoteten Hobin, der eindeutig einen
Sanipriester nötig hatte, an und machte sich in Richtung der Stadt auf, aus
der sie gekommen waren. Schon bald würden weitere Abenteuer auf die vier
Helden warten, dies stand eindeutig fest. Auch diesen zukünftigen
Herausforderungen würden sie, geschlossen wie immer, entgegentreten.

The End

Turefu der Krieger

7000 EP für Rollengerechtes Spielen
33000 EP für getötete/besiegte Gegner
2000 EP für geborgene Artefakte (Maggy)

Nihilisticus der Paladin

10000 EP für Rollengerechtes Spielen
17000 EP für getötete/besiegte Gegner
4000 EP für geborgene Artefakte (Autogramm)

Elfi die Liebe

10000 EP für Rollengerechtes Spielen
14000 EP für getötete/besiegte Gegner
1000 EP für geborgene Artefakte (Fliegenpilze)

Hobin Rood der Meisterdieb

12000 EP für Rollengerechtes Spielen
12 EP für getötete/besiegte Gegner
3 EP für die Erforschung von Artefakten (Anus, Vagina/Brüste)

Randalf der Magier

2 EP für Rollengerechtes Spielen
2 EP für überwundene Fallen (Gruppenperspektive)
1 EP für die Wiedererlangung seines Komponentenbeutels
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: HumanGrunt am 11. September 2006, 15:21:36 Uhr
LOOOOOL, auf einmal bekomme ich auch lust zu schreiben und die Story weiter zu führen
Titel: Re: Dungeon ohne Wiederkehr
Beitrag von: Hellspawn am 11. September 2006, 15:42:51 Uhr
Die Cutscenes und Outtakes

Schatzkammer:

In der Schatzkammer des DoW herrschte immer noch Stille. Hätte nicht
eigentlich eine Heldengruppe auf eine Plünderei vorbeikommen sollen?
Exkaliumjodid, das geheiligte Schwert +4, wartete immer noch sehnsüchtig auf
seine Bergung. Das Gerangel, welches über Stunden zu vernehmen gewesen war,
schien schon seit Ewigkeiten beendet. Wo blieben denn diese Helden?

Es konnte doch nicht sein, daß diese die Schatzkammer einfach ausließen. Nur
nicht resignieren, dachte sich das Schwert und versuchte erneut sein Glück:
"Hallo!? Hört mich jemand?", rief Exkaliumjodid, bekam aber nur sein eigenes
Echo zu hören. "Ich bin ein tolles Schwert +4, besitze eine eigene
Persönlichkeit und kann daher meinem Träger mit Rat und Tat beiseite stehen!
", warb es weiter, leider vergebens.

Plötzlich ertönte eine weitere Stimme aus der anderen Ecke des Raumes:
"Ach halt´s Maul du eingebildetes Stück Stahl!"
Das Schwert konnte aus seiner derzeitigen Position, die im Übrigen schon
seit Jahren dieselbe war, nicht genau feststellen wer gerade gesprochen
hatte und fragte daher:
"Wer bist du denn? Auch ein tolles, magisches Schwert wie ich?"
Exkaliumjodid konnte auf diese Erkundung hin ein verächtliches Schnauben
wahrnehmen, ehe es eine Antwort erhielt:
"Ich bin Blödmach, der Ring der Tolpatschigkeit, die Büchse der Pondarosa,
oder wie die heißt,- dieser Schatkammer, sozusagen.", verkündete der Andere.
"Oh! Das ist aber gemein, dich hier zu postieren.", gab das Schwert zurück
und meinte weiter: "Wenn die Helden kommen werde ich dich bei ihnen
verpetzen, ich bin nämlich ein gutes Schwert!"

"Ach ja? Wie es aussieht haben diese Karikaturen von Helden schon einen
meiner Art. Wie sonst hätten sie sonst die Schatzkammer übersehen können?",
stichelte der Ring.

"Trotzdem: Wenn sie kommen petz ich!", beharrte das Schwert.
Nach einem langen Seufzen fuhr das Schmuckstück fort:
"Jajajaja... Wenn du wirklich glaubst die kommen noch vorbei hat man einen
wie mich in deinem Griff verarbeitet, würde ich sagen."
"Du bist ein wirklich gemeiner Sa..., ähhh, ...ich meine, du bist ein
wirklich gemeiner Wicht, das bist du!", konterte Exkaliumjodid erneut.
"Affenarsch, Affenarsch, Affenarsch!", kam es zurück.

Das Schwert war mit den Nerven am Ende. Für den Fall, daß die Helden
wirklich nicht mehr kommen würden, müßte es die nächsten paar hundert Jahre
gemeinsam mit diesem nervigen Schmuckstück verbringen. Einmal noch wollte es
versuchen nach seinen Befreiern zu rufen, nur noch ein einziges mal...


In der Stadt:

Elbi die Süße saß gemeinsam mit ihrer Halbschwester Netti Adretti Halbelfi
auf dem Zimmer. Eigentlich hatte Elfi gemeint, sie würde sofort nach ihrem
Abenteuer vorbeikommen und ihnen die spannende Geschichte dieses erzählen.
Das war gestern, oder so, gewesen. Schön doof, fand Elbi.

"Mir ist langweilig.", erklärte sie daher ihrer Halbschwester.
Diese nickte kurz zustimmend und meinte:
"Wir könnten ja wieder mal unser Spiel spielen."
Elbi überlegte,- zumindest versuchte sie in dem Kuddelmuddel in ihrem Kopf
einen verwertbaren Gedanken auszumachen, und kam schließlich zu dem Schluß:
"Das wäre aber dann schon das 17 mal heute."
Netti Adretti bekam einen nachdenklichen Blick, behielt diesen für gute drei
Minuten bei und antwortete dann:
"Ja, na und?"
"Von mir aus spielen wir halt.", gab Elbi, um nicht ein weiteres mal in den
Kopf horchen zu müssen, nach.

Die beiden Halbelfchen standen auf und gingen in die Mitte des Raumes.
Dort blieben sie, kaum einen Meter voneinander entfernt, stehen. Plötzlich
holte Netti Adretti aus und knallte ihrer Halbschwester Eine an den
Hinterkopf. Diese trug kurz einen verwirrten Gesichtsausdruck zur Schau und
kicherte dann:
"Grün,- hihi!"
Eine zweiter Schlag folgte, genauso wie die daraus resultierende dämliche
Miene. Wieder ein Kichern:
"Jetzt wieder normal.", freute sich Elbi und klatschte in die Hände.

Netti Adretti hüpfte aufgeregt auf und ab und drängte:
"Ich will auch, ich will auch!", und klatsch, war es schon so weit.
"Grün, hihi!", bemerkte auch sie...


Ein paar tausend Jahre später bei: AD&D - The next Generation

Commander Rikor war überrascht:
"Capitain! Ein Bird of Prey hat seinen Unsichtbarkeitszauber fallen
gelassen!"
Capitain Jean de luxe Turefu, welcher den Umstand schon lange vor seinem
ersten Offizier bemerkt hatte, befahl:
"Auf den magischen Spiegel!"
Tatsächlich! Ein orkisches Kampfschiff backbord.

Jetzt war seine starke Hand gefragt:
"Mr. Worf, fahren sie die Rüstung hoch und machen sie sich bereit auf eine
Kampfrunde. Lt. Commander Dator, Grußfrequenzen aktivieren."
Dator antwortete:
"Wir erhalten eine Antwort. Ich schalte auf den Spiegel."

Dort war jetzt das Gesicht eines Orkes zu erkennen, welcher gerade in der
Nase bohrte, seine Errungenschaft, die er zutage förderte, kurz betrachtete
und diese anschließend unter eine Konsole klebte. Dann begann er zu
sprechen:
"Capitain Jean de luxe Turefu. Mein Name ist Commander Kackus. Was, wenn man
fragen darf, treibt sie und ihr Schiff in die Heilige Zone?", wollte dieser
ohne lange Umschweife wissen.
De luxe Turefu entgegnete:
"Wir sind * hüstel * in friedlicher Mission hier.", dies war wichtig und
außerdem: "Sehen sie, wir haben selbst einen Ork an Bord. Lt. Commander Worf
treten sie doch bitte vor."

Der gezähmte Ork folgte dem Befehl und begab sich vor den Spiegel. Daraufhin
nickte Kackus zufrieden und meinte:
"Ich sehe sie und ihr Schiff der Vergessenen Föderationen sind mit
friedlicher Absicht gekommen. Deshalb so will ich Gnade walten und sie ihres
Weges ziehen lassen."

De luxe Turefu schien für einen Moment gar nicht begeistert zu sein. Er
drehte sich kurz zur Seite und nuschelte, gerade so laut, daß es im
Protokoll nicht erwähnt werden mußte:
"Orks stinken."
Kackus verzog das Gesicht:
"Was? Was haben sie gesagt?", wollte er wissen.
"Ich sagte: Orks stinken.", wiederholte der Capitain im selben leisen
Tonfall.

Das Gesicht des Commanders, des Bird of Preys, war jetzt ganz groß im
Spiegel zu sehen, ehe dieser verkündete:
"Ich hab genau gehört was sie gesagt haben. Das bedeutet Krieg!"
Der Spiegel zeigte das gegnerische Schiff wieder von Außen.
Lt. Commander Dator meldete:
"Sir, sie laden ihre Waffen."
Turefu nickte zufrieden und befahl:
"Lt. Commander Stinkeork Worf, machen sie die Photonenfeuertorpedobälle
bereit! Elfe Diana Treu, was meinen sie, werden die ernst machen?"

Elfe Diana Treu lächelte, wie es nun einmal ihre Art war, in einer
mitfühlenden Weise und erklärte:
"Ich spüre..., ich fühle..., ich empfange..., huch,- hab ich schon wieder
meine Tage! So was doofes."

De luxe Turefu nickte zustimmend, während sich Rikor an der Strategie zu
schaffen machte:
"Zielen sie auf ihre Waffensysteme, Mr. Worf.", verlangte er,- doch bevor
dies umgesetzt werden konnte rumpelte es plötzlich fürchterlich. Funken
stoben von allen Konsolen auf, einige Nebendarsteller wurden quer durch die
Brücke geschleudert und das Licht flackerte kurz. Die Medicus Dr. Crush
begann sofort damit die Verletzten zu behandeln.

Einen Moment später ertönte eine Stimme über die Telepathiesysteme:
"Jordor Stahlorge hier. Sir, der Energiezirkel macht nicht mehr lange mit.
Er wird jeden Moment auseinanderfallen!"

So ne blöde Kacke! Jetzt wo es gerade so richtig schön geworden wäre, dachte
de luxe Turefu. Naja, wenn es ernst wird hilft nur eines:
"Öhhmm, gehen sie auf roten Alarm!" und einen Moment später: "Ich bin mal
kurz auf der Pferderampe, meinen Gaul satteln..."

Schließlich fiel überall im Schiff die Energie aus. Die Taverne mit dem
Namen Zecher Vorne war dunkel, der Tempel, in dem die Verletzten sonst immer
geheilt wurden, war dunkel, die Illusionszauberdecks waren dunkel, ja selbst
die Dungeonröhren, über die später die Brückenbesatzung fliehen mußten,
waren dunkel. Einzig und allein der Maschinenraum wurde immer heller und
heller. Schließlich kollabierte der Energiezirkel, das Raumschiff
Entorpreis zerbarst.

Den Göttern sei Dank, wie auch schon in den Star Trek Filmen, konnten ein
paar schlaue Ingenieure die Schüssel wieder zusammenbauen, nur wegen der
Fortsetzungen, versteht sich.


Turefu allein Zuhaus:

I´m too sexy for my sword,
too sexy for my sword,
so sexy yeah!

I´m too sexy for my armor,
to sexy for my armor,
yeah, too sexy to wear an armor

I´m too sexy for your Party,
too sexy for your Party,
I like the way to fight alone.

I´m a warrior,
you know what I mean,
and I do my fights in the dungeons,
yeah, in the dungeons.
In the Dungeons, yeah,
I kill my enemys in the Dungeon.

I´m too sexy for my horses,
too sexy for my horses,
so I ride it them every day.

I´m too sexy for the orks,
too sexy for the orks,
so Kackus should let me alone.

I´m too sexy for my dices,
too sexy for my dices,
but my Master hate me for that.

I´m a warrior,
you know what I mean,
and I do my fights in the dungeons,
yeah, in the dungeons.
In the Dungeons, yeah,
I kill my enemys in the Dungeon.

I´m too sexy for my castle,
too sexy for my castle,
so I burn it down yesterday.

I´m too sexy for my rulesbook,
too sexy for my rulesbook,
it´s realy silly, because I can´t understand the tables.

I´m too sexy for my "All about Guide",
too sexy for my "All about Guide",
so I don´t know what a warrior realy is.

I´m too sexy for this song...


Letztens beim Familientreffen:

"Da hat aber jemand ganz schön seine Nasenflügel langgezogen bekommen!",
giftete Pestilenzia, seine Schwester, vom anderen Ende des Tisches herüber.
"Sieht so aus als ob dich jemand rächen gehen müßte."

Häreticus, der wie seine Geschwister, diese Familientreffen haßte, zog
beschämt seine Nasenflügel aus dem Suppenteller und ließ sie unter den Tisch
hängen. Das entpuppte sich wieder als einer dieser Tage... Mutter glaubte,
seit der Zeit im Kloster hätten sie ihre Böswilligkeit verloren. Nichts
dergleichen war geschehen, lediglich ein wenig stagniert hatte diese.

Häreticus seufzte und rechtfertigte sich erneut:
"Ich hab nicht verloren! Wir mußten wegen einer Ungeweihten abbrechen. Wie
oft soll ich das noch sagen?"
Pestilenzia schien auch diesmal nicht mit der Antwort zufrieden zu sein,
denn sie stichelte weiter:
"Ja genau, und deshalb ist ja auch deine Nasenscheidewand plötzlich größer
als der Stuhl auf dem du sitzt."
Die anderen sahen interessiert auf Häreticus, eine neue Ausrede erwartend.
"ICH MUSS NICHT GERÄCHT WERDEN !!!", brüllte er über den Tisch zurück.

Plötzlich klatschte ihn jemand an den Hinterkopf und kicherte bösartig. Es
war Rebellus, der bis jetzt hinter ihm gestanden hatte, sich aber nun über
seine Schulter beugte und meinte:
"Sag mal: Wie ist das mit deiner Nase wenn du gegen den Wind reitest,
kannst du da überhaupt noch was sehen?", und die Frage gleich weiter
ausführend: "Wahrscheinlich hast du dann das Aussehen von jemanden mit zwei
riesigen Löchern im Gesicht, aus denen Haare wachsen."

Einfach zum verzweifeln. Gleich würde er jemanden töten müssen.
"Wie ekelhaft! Wahrscheinlich sind seine Nasenmänner jetzt so groß wie
Äpfel.", ergänzte Pestilenzia ihren Bruder.
Jetzt reichte es! Häreticus sprang auf um seine Schwester, über den Tisch
hinweg, zu würgen, stolperte aber, irgend jemand hatte ihm die Schnürsenkel
an den Stuhl gebunden, und fiel der Länge nach über das Möbelstück, welches
das kostbare Geschirr seiner Mutter trug. Scheppern und Klirren waren
fürchterlich. Häreticus sah sich von oben bis unten mit Speisen besudelt.
Warum mußten sie ihn auch derart piesacken? Noch ehe er sich aus dem
Tischtuch, nicht zuletzt auch seinen Kopf aus der riesigen Suppenschüssel,
befreien konnte, trat seine Mutter völlig unerwartet ein.

"Seht mal wen ich mitgebracht habe. Anarchous, euren Bruder.", vernahm er
deren Stimme.
Häreticus blickte mit einer reumütigen Miene hoch. Seine Mutter,- gerade
noch hatte sie ihren dämlichen Bruder, wegen dem die ganze Sache eigentlich
einst begann, an der Hand, im nächsten Moment beide Griffel vor den Mund
geschlagen. Sie schien völlig entrüstet zu sein.

"Häreticus!", rief sie entsetzt. "Was in Herrgottsnamen machst du da!?",
wollte sie wissen.
"Ich ähh..., ich hmmm..., Rebellus hat mich geschubst!", meinte er
schließlich, während er auf diesen deutete.

"Immer diese Ausreden! Ich kann es nicht mehr hören! Ich dachte seit der
Zeit im Kloster wärst über deine Lauserein hinweg, aber nein, da dreht man
sich einmal um und schon fliegt der Bengel über den Tisch. Sie dir das gute
Essen an, alles hinüber. Ich hab deinen, Gott hab ihn selig, Vater immer
schon gesagt: Aus diesem Jungen wird nie etwas werden...", und so weiter und
so fort.

Häreticus konnte das leise Gekichere seiner Geschwister um ihn herum hören.
Und wer hatte schuld an dem Ganzen? Nein, nicht Nihilisticus, der tat nur
was von ihm erwartet wurde, vielmehr war es Anarchous Schuld. Dieser
Arsch, wieso mußte er damals nur verlieren?

"Ich sollte dich wieder in dieses Kloster stecken. Die werden dir deinen
Unfug schon austreiben, deine Waden nach vorne richten und dich zu einem
anständigen Menschen machen. Was ist überhaupt mit deiner Nase passiert?
Gibt es da etwas das ich wissen sollte?", die Tortour hörte nicht auf, nein,
sie hatte gerade erst begonnen.

Häreticus ergab sich dem Gezeter seiner Frau Mama, diesen Tag würde er
sowieso nicht mehr retten können.

Abspann ...

Für alle die das Ding nochmal am Stück haben wollen ... zum Verschicken, Ausdrucken, Arsch abputzen, Verbrennen, Tapezieren, Einrahmen, Vorlesen und was man mit diesem Meisterwerk der Literatur noch alles machen kann gib es hier die Word-Datei als Download...

http://rapidshare.de/files/32730844/Die_Abenteuer_von_Turefu_und_Co.doc.html

Ich danke für die Aufmerksamkeit !