Es kommt eben darauf an wo und was da konkret an kontaminierten Material rumliegt. Das ist gerade bei der durch den Kyschtym-Unfall der Ural gewesen wo jetzt auch die Torfbrände wüten, bei Torfbränden gelangt alles mögliche in die Atmosphäre, weil das Zeug ja unter Sauerstoffabschluss entsteht und daher "unsauberer" verbrennt als Kohle oder Holz. Dadurch das der Unfall in der früher als Tscheljabinsk-65 bezeichneten WAA Majak im Ural schon 1956 stattfand ist das kontaminierte Material seitdem auch im Torf eingelagert und wird bei dessen Verbrennung in Form von Gasen freigesetzt.
Daneben wurden auch Jahrzehntelang (ca 50 Jahre lang) radioaktive Abwässer in die Tescha abgeleitet und gelangt von da in den Ob. In den Uferzonen gibt es örtlich sehr starke Kontamination, die sich auch ohne Feuer schon sehr stark verbreiten kann. Durch den Entschluss weniger Radionukleide in die Tescha zu leiten und stattdessen den verstrahlen Fluss lieber in örtliche Seen und Tagebaugruben umzuleiten kommt es zu anderen Phänomenen wie zum Beispiel beim Karatschaisee, der bei Dürre austrocknet und der versuchte Seeboden vom Wind aufgewirbelt und weiter getragen wird. So gesehen ist die zusätzliche Belastung durch die derzeitigen Brände eher zu vernachlässigen, wenn man die latente Kontamination im langen Zeitraum betrachtet. Es wird vereinzelt mehr Rafioaktivität verteilt, aber das hat man dort eben auch durch Dürre (Wind) oder Hochwasser (Wasser/Uferschlamm). Das Problem in dem Zusammenhang ist weniger das Feuer als vielmehr der Umstand das unwahrscheinlich lange Zeit unwahrscheinlich viel radioaktives Material in die Umwelt gelangt ist.
Die Feuer sind auch ohne die zusätzliche Strahlenlast schlimm genug, zur Zeit der Kommunisten hatte jedes Kaff drei Löschteiche und nen Löschzug. Das ist jetzt bald 20 jahre nach Ende der SU längst nicht mehr der Fall, dazu sind die Forstbehörden nahezu ohne Förster und wickeln eigentlich nurnoch den Holzverkauf ab ohne sich um weitergehenden Waldschutz -dazu gehört auch der Brandschutz- zu kümmern.