Hat den schon wer gesehen? Ich selbst noch nicht, aber der soll ganz gut sein.
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Die skurrile Handlung ist in einer Stadtruine an einem nicht näher bestimmten Ort zu einer unbestimmten Zeit nach einer globalen Katastrophe (Atomkrieg, Meteoreinschlag oder ähnliche Desaster) angesiedelt. Es gibt nur noch wenig Fleisch und andere Lebensmittel. Hier hat sich ein Fleischer (dargestellt von Jean-Claude Dreyfus) mörderischen Wohlstand erarbeitet: Regelmäßig stellt er neue Hausmeister ein, um sie nach wenigen Tagen zu schlachten und an die hungernden Hausbewohner – gegen Mais, die offizielle Geldwährung – zu verkaufen. Als neues Opfer ist Louison (Dominique Pinon) auserkoren, ein ehemaliger Clown, der zwar wenig Fleisch auf den Rippen hat, sich mit handwerklichem Geschick aber recht gut einlebt. Als Julie, die Tochter des Fleischers, sich jedoch in Louison verliebt, beginnt die ganze Sache aus dem Ruder zu laufen.
Die groteske Rahmenhandlung (Kannibalismus) und Kulisse bietet allerlei Platz für verschrobene und komische Charaktere, von denen jeder auf seine Weise, ohne es zu wollen, in den Handlungsstrang eingreift. Da wäre etwa eine lebensmüde Bürgerliche, die von Tag zu Tag aufs Neue kreativ, aber vergeblich versucht, ihrem Leben ein Ende zu bereiten, da sie seltsame Stimmen hört – die ihr, wie sich später herausstellt, über ein Wasserrohr von einem übelwollenden Mitbewohner zugeflüstert wurden. Oder aber ein alter Frosch- und Schneckenliebhaber, der es sich in einem feuchten Verlies mit seinen kleinen Freunden gemütlich gemacht hat. Ein Briefträger, der die Tochter des Fleischers begehrt. Eine Großmutter, die endlos an einem Pullover strickt, der gleichzeitig am anderen Ende wieder auf die Wollspindel aufgewickelt wird. Eine Gruppe tollpatschiger Untergrundrebellen, die Troglodisten, die wegen der Dunkelheit in der Kanalisation wie Minenarbeiter mit Kopflampen umherlaufen.