@ZitrusfruchtDie Gefahr, dass es eine Wiederentdeckung des Glaubens gibt, welcher die Kirche als alleiniges Moralzentrum sieht, besteht allerdings noch so lange, wie die Kirche existiert.
Zunächst Wiederentdeckung des Glaubens UNGLEICH Beitritt einer organisierten Religion.
Das Religionen wieder alleinige Moralzentren werden, halte Ich für möglich. Das es nur eine Weltreligion geben wird, halte Ich (in absehbahrer Zeit) für ausgeschlossen.
Das bedeutet, dass die Kirche wieder allmächtig werden kann, und es gibt für mich keinen Hinweis, dass sie sich irgendwie geändert hätte.
Das Problem an Zukunftsprognosen jedweder Art ist, das keinerlei Aussagen über Singularitäten getroffen werden können, die das ganze System zerschmeissen. Im Jahre 1500 wird noch jeder in Europa gedacht haben, die katholische Kirche wird ewig die bestimmende Religion Europas bleibe - dann kam die Reformation, die diesen Gedanken über den Haufen warf.
Es wird zwar hier auf liberal und gutbürgerlich getan, aber in vielen Gegenden Afrikas, wo ihr Einfluß noch immer immens ist, sieht das ganz anders aus (Stichwort Kondome).
Auch in Deutschland lehnt die Kirche vorehelichen Sex ab. Wie der Standpunkt zu Kondomen in der Ehe ist, weiß ich nicht. Zudem sind ihre Vertreter hier vermutlich liberaler
. Wenn du in einem aufgeklärten Land der ersten Welt aufgewachsen bist, hast du eine andere Sicht auf die Dinge, als wenn du in der dritten Welt aufgewachsen bist. Das dies die Außenpräsentation eventuell "heimtückisch" und "planvoll" aussehen lässt, ist eine echte Missinterpretation einfachster Tatsachen.
Soetwas passiert garantiert nicht ohne die (stillschweigende) Einwilligung des Vatikans.
Homosexualität wird vom Vatikan öffentlich verurteilt. Das der Vatikan Abtreibungen ablehnend gegenübersteht, ist auch kein Geheimnis. Jedoch stellt das kein Einverständnis mit der Vergewaltigung dar. Irgendwelche Annahmen, dass der Vatikan über den Vorgang explizit auf dem laufenenden gehalten wurde, halte Ich eigentlich für abwegig. Ausgeschlossen ist aber nichts.
Wenn man ihr diese Legitimation wieder zugesteht - warum sollte sie ihre Position nicht wieder mit Klauen und Zähnen verteidigen wie im Mittelalter?
Ich habe lediglich gesagt, dass eine Religion durchaus auch Meinungen vertreten kann, die gesellschaftskonform sind und als solches wünschenswert. Du hast darin einen Wunsch meinerseits nach Wiedereinsetzung der Kirche als alleinige moralische Instanz, hereinterpretiert..
Warum sollte sie nicht zig Menschen über den Jordan schicken zur eigenen Bereicherung?
Weil die Rahmenbedingungen nicht gegeben sind. Die Kirche war im Mittelalter teilweise im Familienbesitz und wurde defacto wie ein Königreich geführt. Päpste übergaben die Macht an ihre Söhne oder innerhalb der Familie. Führten mit ihren weltlichen Heeren Krieg gegen Könige und so weiter. Das Leben des einzelnen Bauern war hart, das Jenseit im Himmel war eine Versprechung auf etwas besseres. Würden diese Rahmenbedingungen heute wieder hergestellt werden - und Kirchenvertreter mit dem sozialen/politischem Weltbild des Mittelalters aufwachsen, wäre sowas nicht auszuschliessen. Eine Widerherstellung dieser Umstände halte Ich für ausgeschlossen.
Da habe ich noch nichts überzeugendes gehört, alle sagen "Die Kirche ist jetzt aber machtlos", aber keiner kommt auf die Idee, dass das kein Naturgesetz oder ewig anhaltender Status ist, Säkularisierungsthese hin oder her.
Und du überzeugst durch ein "könnte ja wieder anders werden"
. Es wäre sicherlich möglich anhand eines Modells für soziale Netzwerke mit umfangreichen Datenbasis abzuzeichen, wie sich die katholische Kirche weiterentwickelt.
Aber wenn du behauptest, dass Glaubensgemeinschaften eitel Sonnenschein wären und tausend verschiedene Meinungen akzeptieren
Jetzt drehst du mir das Wort im Munde um
. Mein Standpunkt (ich wiederhole Ihn zum 3ten Mal) ist - Religionen können gut sein und nicht jeder Aspekt dient dem puren Bösem. Selbst zu einem Verzicht auf Pauschalisierungen konntet Ihr euch bisher nicht überwinden.
(und das mit dem Täter garantiert nicht passiert ist ^_^ )
Zwar nicht lustig aber Ich vermute, dass dem Täter seitens der Kirche weniger passieren würde, als dem Opfer. Vollkommen logisch innerhalb den Regeln der Kirche, der Mann hat eine Vergewaltigung begannen, dass Mädchen einen Mord. Das ist keine Wertung meinerseits, nur eine Schilderung der Umstände aus Sicht der katholischen Kirche (die Ich in diesem Punkt nicht teile).
Das ist möglich, aber unwahrscheinlich - Religion ist der einzige Aspekt, der quasi 'klassenübergreifend' zwischen Schwarzen, Weißen, Mittelstand, Proltariat, Armen, Reichen, Frauen, Männern etc. existiert, während viele Leute Hunde hassen oder mit der Armee nix zu tun haben wollen.
Wie macht dann die SPD ihren Wahlkampf? Fahren die auch auf der Gottesschiene
? Auch hier wiederhole Ich mich - der Mann nahm was er kriegen konnte und wenn 60% der Amerikaner gläubige Satanisten wären, hätte er eben "Satan told me to.." skandiert.
Außerdem ist der Spruch: "Gott will, dass ich den Irak angreife" oder "Gott führt meine Hand und meine Politik" deutlich überzeugender für eine Masse als der Satz: "Meine Zugehörigkeit zum Mittelstand in der amerikanischen Gesellschaft befiehlt mir, den Irak anzugreifen"
Es mag für verschiedene Gläubige überzeugend sein, allerdings muss man da schon sehr verblendet sein(findet man auch außerhalb des Glaubens). In der Bibel steht sicherlich nichts darüber, dass der Präsident der USA einen Anspruch darauf hat, als Sprachrohr Gottes zu dienen. Endfazit für heute(gestern
) - Recht muss Unrecht nicht weichen. Oder anders gesagt - Recht auf Glauben beschneiden um Unrecht durch Missbrauch des Glaubens zu vermeiden, ist ebenfalls unrecht.