Schwer zusammenzufassen. Isaac ist ein kleiner Junge, der mit seiner alleinerziehenden, schwer gestörten und religiösen Mutter zusammenlebt. Diese schaut den ganzen Tag irgendwelche Bibel-TV-Sender und ihr erscheint Gott. Er befiehlt ihr eines Tages, Isaac zu töten. Isaac ist in seinem Zimmer eingesperrt, sieht durch das Schlüsselloch seine Mutter mit dem Messer, sucht panisch nach einem Versteck oder Fluchtweg und entdeckt eine Falltür zum Keller.
Von da an geht es immer tiefer über mehrere Level bis zum Endgegner und einigen, mehr oder weniger versteckten Bonusleveln.
Das Spiel ist ein Rogue-Like. Es ist stark zufallsbasiert. Levelaufbau, Gegneraufkommen, Zwischenbosse und die Itemdrops werden bei jeder Session neu angeordnet. Dadurch fühlt sich das Spiel, trotz der wiederkehrenden Elemente nie gleich an.
Die Gegner, Items und Umgebungen sind extrem verstörend und meist irgendwie religiös motiviert. Die Gegner scheinen alle verzerrte Versionen von Isaac selbst zu sein. Es ist alles irgendwie stark individuell interpretierbar.
Jedenfalls startet man jedes Level in einem leeren, rechteckigen Raum, von dem Türen in die umliegenden Räume abgehen. In der Regel gibt es mehrere normale Räume, meist mit Gegnern, einen Itemraum (ab Stage 2 braucht man für diese einen Schlüssel), in dem man permanente Verbesserungen oder nutzbare Items, von denen man immer nur eines tragen kann findet, einen Shop, wo man mit gefundenen Münzen Items kaufen kann und ein Bossraum. Dazu kommen noch andere Bonus- und Geheimräume. Durch die vielen Möglichkeiten, vor allem die durch das AddOn hinzugefügten, gewinnt das Spiel einige unerwartete taktische Komponenten, vor allem in der Überlegung, was man wann/in welcher Reihenfolge oder überhaupt benutzt, oder besser für später aufbewahrt. Vor allem anfangs sind Bomben zum aufsprengen von Wänden und Steinen, die den Weg zu Kisten versperren und Schlüssel rar gesät. Gefundene Pillen können nützliche oder schädliche Wirkungen haben, das weiß man aber ohne ein bestimmtes Item erst nachdem man sie genommen hat. Gleiches gilt für dauerhafte Items. Eines sorgt dafür, dass man statt der Tränen mit Bomben schießt. Nützlich für Sprengungen, klar, man den Kampf gegen schnelle Gegner aber unmöglich. Gelbe Tränen erhöhen die Schussrate drastisch, senken aber die Reichweite auf ein Minimum. Ja, richtig gehört: man schießt mit Tränen auf die Gegner. Außerdem gibt es noch Tarot-Cards, die ebenfalls verschiedene Wirkungen haben. Manche verwandeln einen für die Dauer des aktuellen Raumes in einen Dämon und erhöhen den Schaden, andere Teleportieren einen in den Secret-Room oder den Bossraum, wieder andere lassen mehrere zufällige Items droppen...etc. Mit WotL sind noch die Trinkets dazugekommen, die verschiedene passive Effekte haben.
Um am Anfang nicht zu sehr zu verzweifeln, sollte man sich das deutsche oder englische Wiki zum Spiel ansehen. Dort sind alle Items und deren Effekte aufgelistet.
Es dauert eine ganze Weile, um mit dem Gameplay und dem Aufbau zurechtzukommen, aber ich finde es lohnt sich sehr. Ich habe auf Steam allein eine Spielzeit von knapp 130 Stunden. Dazu kommt die Zeit mit der Retail-Version. Sicher nochmal 80 Stunden. Also das Preis/Leistungsverhältnis ist imo völlig unausgeglichen.^^ Und selbst für 10 Stunden wärs noch gut.
Man sollte eine relativ hohe Frusttoleranzgrenze mitbringen. Das Spiel kann äußerst gnadenlos sein. Je nach Verteilung der Items und Gegner.
Liest das überhaupt jemand?
Nächstes Jahr soll eine generalüberholte Version erscheinen. Diesmal nicht mehr auf Basis von Flash, mit Koop-Modus und stark erweitertem Inhalt.