Autor Thema: Studie zu Tschernobyl  (Gelesen 31214 mal)

Offline Hellspawn

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Studie zu Tschernobyl
« am: 28. Juni 2006, 11:14:41 Uhr »
2004 wurde vom Informationskreis Kernenergie eine Zusammenfassung der wesentlichen Studien zum Reaktorunfall in Tschernobyl veröffentlicht.

Die Studie schildert den Unfallhergang und seine Folgen. Sie nimmt zu den radiologischen, gesundheitlichen und auch wirtschaftlichen Folgen des Reaktorunfalls Stellung.

Es werden auch viele in den Köpfen verankerte Vorurteile wiederlegt, was die Anzahl der Todesopfer angeht.
Die Inhalte und Erkenntnisse sind nicht von irgendwelchen ideologischen Parteien sondern durch unabhängige wissenschaftliche und auch staatliche Stellen erstellt worden.

Hier sind die Zahlen, Daten und Fakten klar und unmissverständlich wiedergegeben.

Tschenobyl ist die größte Katastrophe in der Geschichte der friedlichen Nutzung der Kernenergie, richtig !
Aber es ist bei weitem nicht dieses Horrorszenario das hierzulande von den führenden Anti-Atomkraft Organisationen so gerne gemalt wird.

Hier die Links auf die Studie ... Es gibt eine Langversion und eine Kurzversion.

Kurzfassung
Langfassung

Viel Spaß bei der sicherlich interessanten Lektüre ... weitere Diskussionen zum Thema Tschernobyl können gerne hier geführt werden ...
« Letzte Änderung: 28. Juni 2006, 12:09:06 Uhr von Hellspawn »

Offline General Bale

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Re: Studie zu Tschernobyl
« Antwort #1 am: 28. Juni 2006, 15:21:49 Uhr »
http://tinyurl.com/prkm7

Hier kann man per googlemaps sich die Zone um Tschernobyl angucken .Das ist verdammt detailiert :o

Hier sind noch einige Vids zu Tschernobyl aber leider auf russisch.Die sind trotzdem sehr interresant.

http://video.google.com/videosearch?q=pripyat
« Letzte Änderung: 17. Juli 2006, 22:11:31 Uhr von F0lem »


I can hear the symphony of war, that I haven't heard for so long. Composed of the mixed chorus of agonized cries.

Offline MrTom

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Re: Studie zu Tschernobyl
« Antwort #2 am: 07. Juli 2006, 22:31:29 Uhr »
Es gibt viele Studien die beieinflusst sind aber woran soll man sich halten? Ja ich könnt mir auch was ausdenken also besser eine verdrehte Studie über die man Diskutieren kann als ein leeres Forum.
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Offline MrTom

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Re: Studie zu Tschernobyl
« Antwort #3 am: 08. Juli 2006, 10:16:25 Uhr »
Mh ja dann sag was du machen würdest  ::) Also ich sag mal so wenn alle Leute das ganze Akzeptieren dann ist das eben so ... du kannst nur was ändern in dem du die andere Seite aufzeigst (was du ja schon gemacht hast) und wenn dann keiner drüber redet bzw. reden will isses eben so  ::)
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Offline Aun_Shi

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Re: Studie zu Tschernobyl
« Antwort #4 am: 11. Juli 2006, 08:41:56 Uhr »
hmmm die Studien spielen das alle herunter glaubts mir.

Hatte mit 12 Jahren nen Gehirntumor.. die ärzte sind sich sicher das es a) ein Kindstumor war (wächst extrem langsam und hat man schon seit frühster kindheit) und b) das es wahrscheinlich durch Tschernobyl überhaupt entstanden ist (wohnte 19 Jahre lang in Magdeburg [Osten] und bin im Mai 86 geboren)
Ich bin Stolz ein Corpsstudent zu sein!
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Offline MrTom

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Re: Studie zu Tschernobyl
« Antwort #5 am: 11. Juli 2006, 13:49:26 Uhr »
Ja ne ich bin auch 86 geboren und wohne immernoch im Osten ... ich glaub das war egal ob Osten oder Westen. Schäden hab ich noch keine und wenn dann nur vererbte  :o
Aber war ja klar das Studien die von Unternehmen gemacht werden nicht mal 80% der Wahrheit entsprechen.
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Offline Hellspawn

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Re: Studie zu Tschernobyl
« Antwort #6 am: 16. Juli 2006, 21:53:23 Uhr »
Aun_Shi ... ohne Dir zu nahe zu treten ... das ist gelinde gesagt Schwachsinn !

Zur Studie ... an dieser waren (wer es aufmerksam verfolgt hat und vor allem gelesen hat) eben nicht nur Unternehmen beteiligt ... die Studie wurde von Regierungen der verschiedensten Länder mit unterstützt.
Eben alle die in der Lage sind ein umfassendes Bild über Tschernobyl abzugeben.

Um eben dieses Bild in seiner Gesamtheit zu zeigen reicht es nicht sich die Ruine von Pripyat anzugucken um die Hintergründe von Tschernobyl, volkswirtschaftlich, radiologisch, gesundheitlich und sozial zu ünerschauen.

Es reicht eben nicht die Schlagzeilen der Bildzeitung und der Greenpeace-Aktionsbanner Revue passieren zu lassen um zu einem wirklich Schluss zu kommen.

Um eine solche Katastrophe zu umreißen und sie an Fakten festzumachen muss man sich wohl mit solchen Studien auseinander setzen !
Auch wenn danach vielleicht die eine oder andere viel geliebte Horrorvision der Katastrophe mit 125.000 und mehr Toten wie eine Seifenblase zerplatzt.

Erst lesen dann, nachdenken und vielleicht nochmal auf anderen Quellen nachschlagen und sich dann eine Meinung bilden.

Wer jedoch Angst hat sich eines Besseren belehren zu lassen und sich davor fürchtet das seine vielgeliebte Ideologie einen Kratzer bekommt der soll sich seine Phantasien über diese Katastrophe hingeben.
Doch es sei gesagt das es dann nur Phantasie und halbwissen bleibt.

Sharcc

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Re: Studie zu Tschernobyl
« Antwort #7 am: 16. Juli 2006, 22:07:05 Uhr »
Hmm naja, damals, als 2 jähriger "Minihai" wurde ich vom radioactiven Niederschlag (Fallout ;D)
auch nass gemacht...
Es war voll heiß an dem Tag, und die Sonne scheinte... es war KEIN normaler Regen!
Und uns warnte ein Nachbar! "Schnell ins Haus! Das ist kein normaler Regen,
ich hab im Radio erfahren das in Tschernobyl ein Atomkraftwerk explodiert ist!"

Das machten wir dann auch... ich bekamm den Regen ab,
muste dann Calzium usw nehmen.
Und naja, ich bin bislang heil geblieben...
Ich glaube aber trotzdem das es gut möglich ist, das man sich davon Krebsarten hätte
hollen können,
die Menschen die in Tschernobly + Umkreis lebten sind ja "mutiert".

Trotzdem heißt es nicht gleich, nur weil man in der ehemaligen DDR wohnt,
das wenn man an Krebs erkrankt das gleich dieser SuperGAU dafür verantwortlich sein muss...
Halte das dennoch nicht für ausgeschloßen, wenn es eben zur damaligen Zeit passierte.


Offline Hellspawn

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Re: Studie zu Tschernobyl
« Antwort #8 am: 16. Juli 2006, 22:10:58 Uhr »
So ... Sharcc ... was ist denn bitte an den Menschen in Tschernobyl "mutiert" ???
Ist denen etwa ein sechster Zeh gewachsen ...

Seid mir nicht böse ... aber bevor hier nicht etwas mehr Hirn her*mutiert* spare ich mir weitere Kommentare.

Mal im Ernst ... Sharcc hast Du diese oder irgendeine andere Studie gelsen ?

Und Du kannst Dich wirklich heute noch an das Wetter erinnern da in an diesem schrecklichen Tag in Deinem zweiten Lebensjahr geherrscht hat ???

Boahh ... könnt ich grad kotzen  :wall1cf:

Sharcc

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Re: Studie zu Tschernobyl
« Antwort #9 am: 16. Juli 2006, 22:14:52 Uhr »
Meine Mutter hat es mir zufällig genaustens erzählt da mich das interessiert hat  :)
Denk mal logisch...

Und klar sind die MUTIERT! Zwei Köpfe, 6-7 Zehen, einäugige Menschen und was auch immer...
Grad in diesem Umkreis kammen verdammt viele Missgeburten auf die Welt.
Da gabs genug Reportagen im Fernsehn darüber...
Und es ist Fakt das radioaktivität die Zellen vernichtet,
und die sich nicht unbedingt wieder richtig bilden...
nur das dürftest du selber wissen, wenn du in einem Kernkraftwerk arbeitest...

Offline Hellspawn

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Re: Studie zu Tschernobyl
« Antwort #10 am: 16. Juli 2006, 22:20:02 Uhr »
Sharcc die Frage ist ob es denn wirklich so viele Fehlgeburten, Missbildungen etc. gab ?

Oder waren es einfach nur das Augenmerk der Presse welches diese *hoch* entstehen lies.
Wenn Du die Statistik zu rate ziehst ... waren es da wirklich mehr Missbildungen und Krebsfälle als in anderen Perioden ... als im gleichen Zeitraum des Vorjahres ?

Wie gesagt lies Dir die Studie ruhig mal komplett durch (die Langversion bitte ... wenn Dich das Thema schon interessiert !!!).

Mir ist bewusst welchen Schaden radioaktivität verursacht ... doch bin ich mir auch über die in Deutschland angefallenen Mengen und Dosen an Radioaktivität bewusst und weiß daher das es dadurch sehr unwahrscheinlich zu direkten Auswirkungen auf das Erbgut von hier lebenden Bürgern gekommen sein kann.

Sharcc

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Re: Studie zu Tschernobyl
« Antwort #11 am: 16. Juli 2006, 22:21:35 Uhr »
Werd ich machen, wenn ich die Zeit dazu hab.  ;)

Offline Hellspawn

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Re: Studie zu Tschernobyl
« Antwort #12 am: 16. Juli 2006, 22:24:51 Uhr »
OK, dann reden wir weiter ... :)

Offline MrTom

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Re: Studie zu Tschernobyl
« Antwort #13 am: 17. Juli 2006, 17:16:17 Uhr »
Und klar sind die MUTIERT! Zwei Köpfe, 6-7 Zehen, einäugige Menschen und was auch immer...
Grad in diesem Umkreis kammen verdammt viele Missgeburten auf die Welt.
Da gabs genug Reportagen im Fernsehn darüber...
Und es ist Fakt das radioaktivität die Zellen vernichtet,
und die sich nicht unbedingt wieder richtig bilden...
nur das dürftest du selber wissen, wenn du in einem Kernkraftwerk arbeitest...

Bezog sich auf die Leute in Tschernobyl und Umgebung.

Mir ist bewusst welchen Schaden radioaktivität verursacht ... doch bin ich mir auch über die in Deutschland angefallenen Mengen und Dosen an Radioaktivität bewusst und weiß daher das es dadurch sehr unwahrscheinlich zu direkten Auswirkungen auf das Erbgut von hier lebenden Bürgern gekommen sein kann.

Bezieht sich auf Leute in Deutschland! ----> *MÄÄÄÄP* !!!!Kommunikationsproblem!!!!


Und Hellspawn du willst mir doch nich sagen das es in der Region um Tschernobyl keine Mutation gibt oder  :o Die Folgen sind trotzdem bis hier her spürbar auch wenn die Studie da ein wenig das ganze runterspielt.
« Letzte Änderung: 17. Juli 2006, 18:13:33 Uhr von MrTom »
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Offline Hellspawn

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Re: Studie zu Tschernobyl
« Antwort #14 am: 17. Juli 2006, 21:43:14 Uhr »
@ Mr. Tom ... hast recht ... habe ich im Eifer falsch verstanden und auf Deutschland projeziert. Vielleicht hat es mir einfach ein bissle Hirn "wegmutiert" unter der strahlenden Sonne Fehmarns  ;)

Dieses Wort "runterspielt" ist sehr negativ belastet.

Wie gesagt es sind die "meßbaren" Werte die die Studie bezüglich der radiologischen Belastung in Deutschland aufführt und nicht die vom Bürger "gefühlten" Werte ... die Daten stammen u.a. von der Strahlenschutzkomission des Bundes und es besteht für mich kein Zweifel an deren Richtigkeit, während ich die Werte von sogenannten "Umweltschutzorganisationen" auf Grund derer teilweise hohen Abweichungen erst einmal in Frage stelle.
Hier ist für mich der offizielle Wert maßgebend !

Die Panik die bei uns verbreitet wurde war überzogen und in keiner Weise der Gefahr angepasst die tatsächlich für Deutschland bestand.

Welche Folgen meinst Du ?
Es lässt sich statistisch (anhand der hier aufgetretenen radioaktiven Dosiswerte) nicht wirklich ein Anstieg von Krebserkrankungen belegen.
Und im Einzelfall ist ebenso schwer eine Krebserkrankung auf einen bestimmten Umstand zurückzuführen (Ausnahme vielleicht bei Rauchern und ähnlich permanent krebserregenden Substanzen ausgesetzten Menschen).

Offline MrTom

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Re: Studie zu Tschernobyl
« Antwort #15 am: 17. Juli 2006, 23:54:33 Uhr »
Ja aber auf der einen Seite gibts bzw. gab es Radioaktiven Niederschlag der mit der Wolke kam ... und ausserdem wurde der Anstieg der Strahlung um 0,5% auf 50 Jahre gerechnet!! Ich glaub der Strahlungsanstieg im Jahre 1986 ist viel höher als nur 0,5% denn eine Radioaktive Wolke macht ein wenig mehr Unterschied. Ist dann da die Strahlung ja nicht als Quelle übertragen wurde aber sofort wieder abgefallen. So würd ich das auslegen .... nichts gegen die Studie aber in dem Punkt liegt die glaub ich ein wenig falsch. Und durch diese kurzzeitig hohen Werte kann es durchaus zu Mutation gekommen sein z.b. durch Gemüse das radioaktiv wurde. Es besteht ja immer ein gewisser Prozentsatz das irgendwas auch radioaktiv wird wenn es mit der Strahlung in Berührung kommt.
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Re: Studie zu Tschernobyl
« Antwort #16 am: 18. Juli 2006, 20:54:28 Uhr »
Die Studie macht recht genaue Aussagen über die in Deutschland gemessenen Werte.
Sie macht auch recht genaue Aussagen über die daraus resultierenden Folgen.

Interessant finde ich das die zusätzlich auf den Bundesbürger gerechnete Dosis wesentlich geringer ist als die im Bundesgebiet anfallende natürliche Strahlenbelastung.
Daraus ergibt sich für mich eben keine Gefährdung der Menschen hier.

Auffällig hoch ist jedoch die Kontamination die gemessen wurde (also zum Beispiel Cäsium und Jod).
Das sind Werte die selbst huete noch deutlich messtechnisch nachweisbar sind !
Das ist die Folge des radioaktiven Niederschlags.
Im KKW Biblis werden regelmäßig an festgelegten Punkten in einem Radius von etwa 20 km Bodenproben entnommen um die Immissionswerte um das KKW zu messen.
Bei diesen Bodenproben ist selbst heute noch ein "Peak" bei Cäsium 137 feststellbar.

Allerdings sind auch diese Werte sehr niedrig im Vergleich zu den Dosiswerten denen der Bundesbürger im Jahr durch natürliche Strahlung ausgesetzt ist.

Zu den 0.5 % in 50 Jahren ...dieser Wert wurde mit 0,7 mSV festgelegt ... davon sind 0.2 mSV im ersten Jahr anzunehmen.
Zum Vergleich ... in einem Kernkraftwerk der BRD sind die Grenzwerte die ein Mitarbeiter an einem Tag erreichen darf auf 2 mSV festgelegt (ein drei Monats-Wert von 20 mSV darf dabei nicht überschritten werden).
Das ist ein Wert bei dem davon auszugehen ist das ein Mensch keinen gesundheitlichen Schaden davon trägt.

In der Studie wird ein Wert von 0,7 mSV auf 50 Jahre berechnet (und die Berechnungen sind meines erachtens nicht anzuzweifeln).
Selbst die "Worst Case-Berechnung" also ein Mensch der enorm vom durchschnitts Deutschen in der Lebens- und Essgewohnheit abweicht kommt nach Aussage der Werte der Strahlenschutzkommission nur auf einen Faktor 2 bis 3 also etwa 2 mSV auf 50 Jahre.

Ich finde das die Studie gerade in diesem Punkt konkrete Werte nennt und meines erachtens eben nicht falsch liegt.

Man muss die Werte in Bezug zum alltäglichen Leben und der alltäglichen Strahlenbelastung des Bundesdeutschen setzen.

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Re: Studie zu Tschernobyl
« Antwort #17 am: 20. Juli 2006, 10:36:36 Uhr »
Ich stimme einigen hierzu das die Studie auf die sich Hellspawn beruft einges in ein Licht stellt das ohne Schatten zu sein scheint.
Fakt ist es gab und gibt es deutliche Nachwirkungen der Reaktorkatastrophe. Ich selber habe mal der Arche.ev gearbeitet die zusammen mit der dt. Krebshilfe Hilfstransporte und Austauschprogramme organisieren. Wenn man in die entstellten Gesichter der betroffenen Kinder schaut dann klingt die Studie wie der reinste Hohn.

Mal ein anderer Link
http://www.chernobyl.info/index.php?userhash=15135162&navID=502&lID=1
„Ich persönlich weiß es nicht, ob es noch besser geht, das System zu verstehn, als mit ner Fresse voller Pfefferspray.“
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Offline Hellspawn

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Re: Studie zu Tschernobyl
« Antwort #18 am: 02. August 2006, 13:13:57 Uhr »
Chernobyl.info macht nichts anderes als alles was an Studien zum Thema Chernobyl existiert zu zitieren ohne dem ganzen eine unbedingte Wertigkeit zu verleihen.

In einigen Fällen werden die Daten der Studie des Tschernobyl-Forum, die im wesentlichen zu den gleichen Ergebnissen wie die von mir hier gepostete Studie Tschernobyl 2004 kommt, zitiert.
Dort wo nach Aussage von Chernobyl.info gezweifelt wird fehlen mir aber irgendwie die wissentschaftlichen Erkenntnisse die an den offiziellen Aussage zweifeln lassen.

Die einzelne Aussage des Strahlenwissenschaftlers Edmund Langenfelder ist für mich auch keine zwingende Wiederlegung der Ergebnisse von 7 internationalen Expertenteams (u.a. WHO, IAEO) die im Auftrag der UNO eine Studie über Tschernobyl angelegt haben.

Es wird immernoch heftig über die Auswirkungen der Katastrophe diskuttiert ... in einem sind sich die Experten einig ... das es eine Katastrophe war die weitreichende Auswirkungen auf Mensch, Gesundheit und Umwelt eines ganzen Staates hatte.
Der einzige Unterschied ist der Umfang der Auswirkungen und dabei verlasse ich mich lieber auf offizielle Studien als auf die Aussage einzelner Umweltschutz- und Tschernobylhilfsorganisationen bzw. die Aussage einzelner Tschernobylexperten.

Aber es sei nochmal herausgestellt das die Seite Chernobyl.info ein recht breit gefächertes Informationsspekrtum über die Katastrophe anbietet und vor allem beide Seiten mehr oder weniger wertungsfrei zietiert.

Mir persönlich ist die Seite allerdings zu Contra-Kernenergie angehaucht.
Vor allem bezüglich der Lehren die aus dem Reaktorunfall für die Kernenergie gezogen werden sind mir ein paar Zahlen schleierhaft und nach meinen Erkenntnissen falsch zitiert.
Chernobyl.info kommt hier auf eine Wahrscheinlichkeit von 16 % für Europa und 40 % weltweit das in den nächsten 40 Jahren ein erneuter Super-Gau zu erwarten sei ... woher diese Zahlen stammen wird nicht erwähnt.
Lediglich für die Wahrscheinlichkeit eines Super-Gaus in Deutschland wird eine Quelle genannt.

Interessant sind die Zusammenfassung zu den Auswirkungen auf das Erbgut und vor allem über die Definition wenn wird über Mutationen sprechen. Doch lesenswert.
Es handelt sich nämlich nicht um Mutationen im sichtbaren also 6. Zeh oder 3. Brustwarze sondern vielmehr um die Mutationen im Erbgut, deren Bedeutung bis heute aber nicht bekannt ist und deren Auswirkungen ebensowenig bekannt sind.

Doch interessant.

« Letzte Änderung: 02. August 2006, 13:34:17 Uhr von Hellspawn »

Offline Aun_Shi

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Re: Studie zu Tschernobyl
« Antwort #19 am: 07. September 2006, 16:36:04 Uhr »
Aun_Shi ... ohne Dir zu nahe zu treten ... das ist gelinde gesagt Schwachsinn !

Zur Studie ... an dieser waren (wer es aufmerksam verfolgt hat und vor allem gelesen hat) eben nicht nur Unternehmen beteiligt ... die Studie wurde von Regierungen der verschiedensten Länder mit unterstützt.
Eben alle die in der Lage sind ein umfassendes Bild über Tschernobyl abzugeben.

Um eben dieses Bild in seiner Gesamtheit zu zeigen reicht es nicht sich die Ruine von Pripyat anzugucken um die Hintergründe von Tschernobyl, volkswirtschaftlich, radiologisch, gesundheitlich und sozial zu ünerschauen.

Es reicht eben nicht die Schlagzeilen der Bildzeitung und der Greenpeace-Aktionsbanner Revue passieren zu lassen um zu einem wirklich Schluss zu kommen.

Um eine solche Katastrophe zu umreißen und sie an Fakten festzumachen muss man sich wohl mit solchen Studien auseinander setzen !
Auch wenn danach vielleicht die eine oder andere viel geliebte Horrorvision der Katastrophe mit 125.000 und mehr Toten wie eine Seifenblase zerplatzt.

Erst lesen dann, nachdenken und vielleicht nochmal auf anderen Quellen nachschlagen und sich dann eine Meinung bilden.

Wer jedoch Angst hat sich eines Besseren belehren zu lassen und sich davor fürchtet das seine vielgeliebte Ideologie einen Kratzer bekommt der soll sich seine Phantasien über diese Katastrophe hingeben.
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also ich hab nirgends gesagt das die studie nur von unternehmen war.
und ich kenne jemanden der damals bei der DDR in der Radiologischen Abteilung gearbeitet hat (3. mann in der DDR der von dem unfall was wusste) und damit auch viel zu tun hatte. glaub mir was der mir erzählt hat findest du in keiner studie oder irgendwelchen berichten. die DDR sowie die SU haben damals das ganze so geheim gehalten das darüber NICHTS niedergeschrieben wurde.
und auch wenn länder die studie mit finanziert haben, na und? welche denn? USA, Japan? Russland? Frankreich? Die länder mit den meisten AKWs? oder welche? Hab auch n bericht in ner Spiegelausgabe gelesne (schon ne weile her..sorry kann keine quellenangabe liefern) in der ein renommierter russischer professor für radiologie auch gesagt hat das von den meisten instituten die katastrophe runtergespielt wird.

im übrigen soll man wildwachsende pilze in bayern immernoch nicht in großen mengen geniessen. sicherlich... alles nur hochgespielt.

tz ganz ehrlich bleib mal n bissl subjektiv. und eine quelle ist nie genug für so ein thema. und ICH weiß nur was die ärzte zu mir gesagt haben wo mein tumor herstammt. also SCHÖNEN DANK DAS DU DAS RUNTERSPIELST! andere Tschernobyl Opfer hats schlimmer erwischt und die dunkelziffer ist groß. viele menschen die damalsTransporter aus der Ukraine oder der SU an der DDR grenze untersucht haben, haben bestimmt jetzt krebs. aber es ist sicherlich nicht nachzuweisen das es von der katastroophe stammt. möglich wärs aber.

in einer reportage auf arte haben sie mal n russischen feuerwehrmann informiert der damals den block abkühlen sollte. der hat gesagt "als wir auf 200 km ran waren [sind mit nem hubschrauber geflogen] war der geigerzähler am rande seiner skala..."

die kindersterblichkeit in der ukraine ist höher als in sonst welchen ländern europas (abgesehen von den kriegsgebieten), viele kinder haben krebs oder leukemie (bestimmt falsch geschrieben ;) ), das durchschnittsalter liegt weit unter dem europäischen durchschnitt. ist bestimmt nicht alles nur auf die dortige armut zurückzuführen.

ich finde du stoßt diese menschen mit deiner aussage vor den kopf.

aber naja "is ja alles nur halb so schlimm"
tz...

edit: sag mal was hast du gegen NGOs? Greenpeace etc. leisten meiner meinung nach bessere und objektivere arbeit als staatliche institutionen. das ist doch das selbe wenn marlboro ne studie über krebserkrankungsrisiko bei rauchern macht wird das ganze auch runtergespielt bzw. geschönt. das war sogar jahrzehnte lang der fall das ärzte von der tabaklobby bestochen wurden um forschungen zurückzuhalten bzw. zu verschönen. das ganze kam letztes jahr übrigens raus. wer zu dem thema ne weile googlte wird da auch quellen wie spiegel, saz, zeit, tagesschau zu finden.

und um die auswirkungen in deutschland nochmal zu erwähnen:
wie gesagt.. kenn jmd. der damals für die DDR gearbeitet hat und voll involviert war.
die haben in einer nacht 500 LKWs rausgezogen ausm verkehr weil die extrem stark verstrahlt waren. die gingen mit nem geigerzähler durch die reihen und haben an fast jeden lkw nen rotes kreuz mit farbe drauf gemacht...

und es ist in deutschland nicht nachweisbar wieviele krebserkrankungen mehr durch tabak, smog, umweltverschmutzung oder tschernobyl heutzutage auftreten. ist doch klar das sowas geschönt wird. wer will denn die bevölkerung verunruhen. stell dir dochmal vor die hätten damals gesagt "bitte betreten sie in den nächsten 10 jahren keinen deutschen wald länger als 2 std." da wäre panik gewesen und die hätten all die schönen AKWs in den bodenstampfen müssen.

und beruf dich mal auf andere quellen als in jeden beitrag immer am anfang zu sagen "ja aber die studie sagt das sehr gut".  man merkt das du keine argumente mehr hast.
« Letzte Änderung: 07. September 2006, 16:44:56 Uhr von Aun_Shi »
Ich bin Stolz ein Corpsstudent zu sein!
Hoch Marchia!