Autor Thema: Wasteland 2 - Fargo im Interview mit Wasteland Chronicles  (Gelesen 8959 mal)

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Wasteland 2 - Fargo im Interview mit Wasteland Chronicles
« am: 26. Januar 2013, 11:28:49 Uhr »
Vor kurzem hat die russische Fanseite Wasteland Chronicles, die sich mit postapokalyptischen Spielen aller Art befasst, ein Interview mit Brian Fargo veröffentlicht. Aufgrund der interessanten Fragen durchaus lesenswert. Ein paar Auszüge:

Was kann Wasteland 2 einer Generation von Spielern bieten, die mit Fallout: New Vegas aufgewachsen ist?
Zitat
Wasteland released about two hundred years ago, since then we have a generation of gamers, for which the best post-apocalyptic RPG is Fallout: New Vegas. What can you tell them about the Wasteland 2, and what the person who is not particularly well versed in this genre should know about it?

Certainly anyone that enjoyed FNV will be comfortable with our subject matter as it relates to the harsh realities and dilemmas of living in a post-apocalyptic world. Fallout is based on Wasteland as you know so there is a certain vibe that still resonates. I think what both Fallout did well and we are doing with Wasteland 2 is to push the humanity aspects of gaming.

Fantasy games don’t tend to deal with issues that a player can identify with as much as a ruined future does. Being able to play the game the way you want and see the ramifications in a highly varied and material way is the hallmark of a great RPG. We are focused on creating that experience. If the player wants to shoot everyone in sight then so be it but there needs to me major consequences that could take the entire storyline in another direction. Having dense cause and effect is always what gamers look for.

Verfügen Videospiele über eine begrenzte Haltbarkeit?
Zitat
Many young players recognize the dignity of old games such as Fallout, Planescape: Torment and Baldur’s Gate, and they even tried to play... but could not. Painfully, these games look scary in contrast with modern blockbusters. Do you think that games have a shelf life? And in this context what can you tell, for example, about Baldur's Gate: Enhanced Edition as an attempt to improve the look of the old game?

Unfortunately many games do start to look very old, sound very bad or are just too hard to get running. I find the same thing with certain old movies that I quite enjoyed as a kid but when I show my kids they cannot get over the grainy look. The good news is that graphics are much better now than back in the day and I don’t expect the same leaps and bounds. I suspect a Crytek game will still look good in 10 years for example. And I have not played with BGEE but I know there is only so much you can do when trying to up-res graphics. It’s always tricky doing what they did as it’s hard to hold up to new games for a new player and the old players have already seen it.

Das Interview behandelt u. a. auch die Rolle Fargos bei der Förderung von Talenten, dessen Meinung zu Fallout-Klonen und inXiles neustes Projekt Torment.

Link:
Interview mit Wasteland Chronicles
« Letzte Änderung: 26. Januar 2013, 11:34:59 Uhr von kaubonbon »

Offline tortured Tomato

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Re: Wasteland 2 - Fargo im Interview mit Wasteland Chronicles
« Antwort #1 am: 26. Januar 2013, 11:49:20 Uhr »
Danke. :-)
Das ist eigentlich wirklich interessant. Gibt es irgendwo eine Schwelle in der Grafikentwicklung ab der Spiele (Crysis ist ein gutes Beispiel) nicht mehr schlecht aussehen können werden, da deren Grafik quasi schon fotorealistisch ist?

Ab dem Punkt sollte man vielleicht ernsthaft in Erwägung ziehen, die alten Klassiker nochmal frisch aufzulegen damit sie uns erhalten bleiben und nicht in Vergessenheit geraten. Die Langzeitkompatibilität mit den verschiedenen Systemen wäre schon noch ein Problem, welches allerdings mit Emulatoren und genügend Rechenpower in den Griff zu bekommen wäre.

Sind Computer irgendwann so rechenstark, dass Hardwaremindestanforderungen womöglich überhaupt gar keine Rolle mehr spielen, da diese Rechenpower von Spielen sowieso nicht voll ausgereizt werden würde?
« Letzte Änderung: 26. Januar 2013, 11:59:05 Uhr von tortured Tomato »

Offline kaubonbon

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Re: Wasteland 2 - Fargo im Interview mit Wasteland Chronicles
« Antwort #2 am: 26. Januar 2013, 13:22:14 Uhr »
Das ist eigentlich wirklich interessant. Gibt es irgendwo eine Schwelle in der Grafikentwicklung ab der Spiele (Crysis ist ein gutes Beispiel) nicht mehr schlecht aussehen können werden, da deren Grafik quasi schon fotorealistisch ist?

Da stellt sich wohl die Frage, wie es mit der Entwicklung der Konsolen vorangeht. Wie allgemein bekannt, bremsen diese das Ganze ja ziemlich aus. Und die Majors setzen alles daran, den PC totzureden. Auf jeden Fall würde dann das Verkaufsargument "awesome Graphics" wegfallen, was wiederum zwangsläufig den Fokus auf Inhalte lenken würde.

Ich kann jedenfalls nicht verstehen, weshalb man ein Spiel nur aufgrund der Grafik ablehnen kann. Ich meine, der Inhalt und das Gameplay sind ja trotzdem da. #hmm

Offline tortured Tomato

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Re: Wasteland 2 - Fargo im Interview mit Wasteland Chronicles
« Antwort #3 am: 26. Januar 2013, 13:41:15 Uhr »
Es gibt schon soetwas wie ästhetischen Anspruch beim Spieler. Besonders, wenn man einen Titel in Relation zu einem anderen sieht. Da schließ ich mich selbst nicht aus. Unterm Strich sind Spiele ja auch Konkurrenzprodukte. Aktuelle Grafik spielt bei der Kaufentscheidung eine Rolle. Vielleicht nicht immer die größte oder bestimmenste, aber immerhin doch eine gewisse.

Auf jeden Fall würde dann das Verkaufsargument "awesome Graphics" wegfallen, was wiederum zwangsläufig den Fokus auf Inhalte lenken würde.

Im Prinzip ja. Gameplay, Inhalt, künstlerischer Anspruch könnten ganz allgemein eine bestimmendere Rolle spielen.
« Letzte Änderung: 26. Januar 2013, 13:47:31 Uhr von tortured Tomato »

Offline Sandhai

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Re: Wasteland 2 - Fargo im Interview mit Wasteland Chronicles
« Antwort #4 am: 26. Januar 2013, 18:31:06 Uhr »
Gibt es irgendwo eine Schwelle in der Grafikentwicklung ab der Spiele (Crysis ist ein gutes Beispiel) nicht mehr schlecht aussehen können werden, da deren Grafik quasi schon fotorealistisch ist?

Ich halte es da mit Peter Molyneux, der genau diese These mitsamt der sich daraus ableitenden Konsequenz von dem zwangsläufig erfolgenden Fokus auf Inhalte vertritt.

Daher würde ich diese Frage schon mit ja beantworten.

Abgesehen davon wäre es aber vielleicht wünschenswert, wenn die Entwickler sich dann auch auf ein stimmiges, unikates Design konzentrieren würden.

Ab dem Punkt sollte man vielleicht ernsthaft in Erwägung ziehen, die alten Klassiker nochmal frisch aufzulegen damit sie uns erhalten bleiben und nicht in Vergessenheit geraten.

Das wäre durchaus wünschenswert, aber bei einem Spiel wie z.B. Fallout muss ich da die Befürchtung anbringen, dass dieser Comic-Stil verloren gehen könnte.
Das fände ich schade. Man müsste da dann wirklich fähige Grafiker/Designer mit dem Projekt betrauen.

Außerdem sollten dann aber wirklich nur die Grafiken überarbeitet werden und keine Änderungen an der Spielmechanik vorgenommen werden (obwohl man natürlich durchaus versuchen könnte, das Kampfsystem noch besser zu balancieren, um es taktischer und spannender zu machen. Da müssten dann aber fähige Leute ran).

Die Langzeitkompatibilität mit den verschiedenen Systemen wäre schon noch ein Problem, welches allerdings mit Emulatoren und genügend Rechenpower in den Griff zu bekommen wäre.

Ich persönlich fände es ja überhaupt klüger, wenn nicht ständig neue Betriebssysteme und Software auf den Markt geworfen werden würden, sondern man sich vielmehr auf Support und Ausbau des gegebenen konzentrieren würde.

Wunschdenken, ich weiß, aber träumen kostet ja nichts...

Sind Computer irgendwann so rechenstark, dass Hardwaremindestanforderungen womöglich überhaupt gar keine Rolle mehr spielen, da diese Rechenpower von Spielen sowieso nicht voll ausgereizt werden würde?

Das denke ich schon. Momentan werden in der Physik ja Überlegungen zur Konzeption eines Quantencomputers, der auf Basis von verschränkten Atomen arbeitet und eine nahezu unbegrenzte Speicherkapazität aufweisen würde, angestellt. Das wäre ja zumindest schon einmal ein großer Sprung in diese Richtung, wenn es denn funktioniert.

Ich kann jedenfalls nicht verstehen, weshalb man ein Spiel nur aufgrund der Grafik ablehnen kann. Ich meine, der Inhalt und das Gameplay sind ja trotzdem da. #hmm

Das finde ich überhaupt ein ziemlich oberflächliches Argument. Die Grafik eines Spiels ist irgendwann veraltet und die Konsumenten bewegen sich zu einem neueren Produkt weiter. Grafikpracht vergeht, Spielspaß und Inhalte bleiben.

Aber es passt wohl in den Zeitgeist, der vorgibt, Spiele nur noch als oberflächliche Konsumprodukte wahrzunehmen...

Wo wir gerade von „teh grafix“ reden:
Ich persönlich bin ja  der Meinung, dass 3D generell nicht so gut altert wie 2D. Fallout 1+2 finde ich auch aufgrund ihres unikaten Stil immer noch ansehnlich (v.a. die Felsen haben es mir angetan), Fallout 3 mittlerweile ungenießbar.

Genau dasselbe bei Far Cry. Anno 2004 eine Referenz in Sachen Grafik und 2007 ein Langweiler, speziell im Vergleich mit der Nachfolger-Grafikgranate Crysis.

Der Sinn des Lebens sollte nicht darin bestehen zu tun was wir wollen, sondern das zu tun, was richtig ist.
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Offline tortured Tomato

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Re: Wasteland 2 - Fargo im Interview mit Wasteland Chronicles
« Antwort #5 am: 26. Januar 2013, 21:29:23 Uhr »
Ja, unbedingt. Wenn man gerade Fallout 1 und 2 völlig neu machen wollte (die hatte ich jetzt gar nicht so speziell im Sinn, eher ganz allgemein), dann sollte man da unbedingt richtige Könner ransetzen, die auch verstehen, worum es bei den Spielen geht, die auch das Art Design nicht verschandeln usw.

Fotorealismus ist vielleicht der falsche Ausdruck. Ich meine da eher natürliche Grenzen des Menschen, die es ja bei Tonfrequenzen und Pixeldichte gibt. Töne ab 20 kHz kann man sowieso nicht mehr wahrnehmen. Wenn wir jetzt noch Grafik, Auflösungen, Polygonzahlen, Farbtiefen etc der Engines in Höhen treiben, wo der Mensch an die Wahrnehmungsgrenzen stößt, dann braucht man dort ja nicht mehr große Sprünge machen. Wenn erst mal Physik Engines wie Havok quasi weitestgehend echte Physik abbilden, dann kann man das irgendwann kaum mehr verbessern, nur noch dem Gameplay anpassen. Echte Physik ist ja vielleicht nicht immer erwünscht.

Man kann sich dann auf andere Gebiete konzentrieren. Bei der KI hätte man zum Bsp. immer noch ein weites Feld zu beackern. Ich weiß nicht, wie in der Zukunft mal 3D-Objekte und Texturen erstellt werden, aber hier gibt’s sicher noch Optimierungsmöglichkeiten. Aber haben wir erst mal das Gerüst, kann und muss man sich bei der Entwicklung mehr auf den Inhalt konzentrieren, um sich von der Konkurrenz abzuheben.

Bei Spielen wie Fallout könnte man den Comic-Stile ja beibehalten. Auch die Talking Heads kann man neu erstellen, sollte sie aber natürlich nicht realistisch machen, wodurch sie vor allem Charakter verlieren würden. Mehr Auflösung und Farbtiefe (im Zweifel meinetwegen auch über mehrere Bildschirme), Zoombarkeit, Drehbarkeit der Szene (also 3D), mehr Abwechslung bei den Hintergrunden, den Maps, ein verbessertes Inventarsystem, bessere Follower- und Gegner-K.I., zusätzliche Waffen und Items aus FO2 evtl. in die 1 integrieren, ein leicht gestreamlintes Kampfsystem, mehr taktische Tiefe, vertonte Dialoge, Wettereffekte usw.
Im Detail könnte man sicher vieles noch verbessern.

Jup, fromme Wünsche, die in der Realität oft so gern enttäuscht werden. :D
Sowas geht meistens schief.

Ich persönlich fände es ja überhaupt klüger, wenn nicht ständig neue Betriebssysteme und Software auf den Markt geworfen werden würden, sondern man sich vielmehr auf Support und Ausbau des gegebenen konzentrieren würde.

Wunschdenken, ich weiß, aber träumen kostet ja nichts...

Aber an dem Punkt müsste ich mal widersprechen. Ich mag neue Betriebssysteme. Die bringen oft viele Verbesserungen mit sich und man sieht mal was neues und frisches. Allzu große Änderungen mag zwar auch ich nicht, aber so lange ich mich nicht von diversen Funktionen grundsätzlich verabschieden muss, begrüße ich das sogar. Kompatibilität ist eben leider das große Problem. Spätestens wenn ich mir teure Software neu kaufen müsste, ärgere ich mich oder würde den Umstieg eventuell auch verschieben.
« Letzte Änderung: 26. Januar 2013, 21:49:00 Uhr von tortured Tomato »

Offline kaubonbon

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Re: Wasteland 2 - Fargo im Interview mit Wasteland Chronicles
« Antwort #6 am: 26. Januar 2013, 23:46:44 Uhr »
Unterm Strich sind Spiele ja auch Konkurrenzprodukte. Aktuelle Grafik spielt bei der Kaufentscheidung eine Rolle.

Das finde ich überhaupt ein ziemlich oberflächliches Argument. Die Grafik eines Spiels ist irgendwann veraltet und die Konsumenten bewegen sich zu einem neueren Produkt weiter.

Ich weiss, wir leben nicht im lila Traumland und die Entwickler und vor allem Publisher wollen damit Kohle verdienen, aber es widerstrebt mir zutiefst, Spiele als "Produkte" zu betrachten. Ja, ich bin da wohl etwas realitätsfremd... Wie auch immer, das nur so am Rande. ;)

Wo wir gerade von „teh grafix“ reden:
Ich persönlich bin ja  der Meinung, dass 3D generell nicht so gut altert wie 2D.

Definitv. PS:T oder BG2 etwa sehen für ihr Alter immer noch grossartig aus.

Offline Tyler

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Re: Wasteland 2 - Fargo im Interview mit Wasteland Chronicles
« Antwort #7 am: 27. Januar 2013, 00:08:04 Uhr »
Aber es passt wohl in den Zeitgeist, der vorgibt, Spiele nur noch als oberflächliche Konsumprodukte wahrzunehmen...
Viele Spiele sind aber nunmal genau das. Das kann aber durchaus auch an meiner Wahrnehmung liegen, die durch den langjährigen "Konsum" von Spielesoftware geprägt und abgestumpft ist.
Ich merke das besonders, wenn ich etwas neues spiele. Ich stürze mich immer seltener mit der alten Begeisterung auf etwas neues, bei dessen Bewältigung ich erstmal aufwändig die Spielmechanik kapieren muss.
Obwohl ich sehr viel gespielt habe, fällt mir das immer schwerer.
Das schlägt sich auch auf alte Sachen nieder. Ich habe oft Lust, endlich Planescape: Torment oder Arcanum ernsthaft anzugehen, finde es aber nach einigen Stunden ermüdend,
wenn ich zu lange brauche um das Grundgerüst zu verstehen und zu nutzen.

Das passiert mir aber auch bei neueren Sachen, bei denen ich auf eine Komplexität (wobei das vielleicht das falsche Wort ist) stoße, die ich nach meiner Erfahrung mit modernen Spielen so nicht erwartet habe. Dungeon Siege 3 ist so ein Kandidat. Es gibt zwar eine Minikarte, aber keine größere Übersicht. Das ist ein Komfortfeature, dessen Fehlen ich zunächst gar nicht bemerkt habe. Plötzlich wurde ich von einer Quest in ein bereits passiertes Gebiet geschickt, welches ich partout nicht wiederfinden konnte.
Die Zeit hat mich ein Stückweit zu einem Casual-Gamer gemacht und das ist mir ziemlich peinlich.
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Offline tortured Tomato

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Re: Wasteland 2 - Fargo im Interview mit Wasteland Chronicles
« Antwort #8 am: 27. Januar 2013, 00:17:13 Uhr »
Bei mir ist ein Produkt alles, was jemand hergestellt hat und was man kaufen kann.
Ich sehe darin noch nicht einmal groß eine qualitative Abwertung.
Stelle mir nur vor, dass wenn ich in einen Laden gehe mit sagen wir 50 Euro und ein Spiel kaufe, dass ich dann nicht nur auf den Preis achte, sondern auch auf andere Merkmale, wie Genre, Aktuallität, Grafik ... ob ich es vielleicht nicht sogar schon habe. :D


@Tyler
Ich denke nicht, dass das Casual ist. Dir gehen umständliche Gameplayelemente zusehens auf den Zeiger, mir auch. Mich macht zum Bsp. das Inventarsystem von Gothic 1 ziemlich fertig. Ich hasse es. VIele Spiele sind einfach nicht perfekt und mit den Jahren bekommt man vielleicht einen kritischeren Blick.
« Letzte Änderung: 27. Januar 2013, 00:23:55 Uhr von tortured Tomato »

Offline kaubonbon

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Re: Wasteland 2 - Fargo im Interview mit Wasteland Chronicles
« Antwort #9 am: 27. Januar 2013, 00:33:44 Uhr »
Ich merke das besonders, wenn ich etwas neues spiele. Ich stürze mich immer seltener mit der alten Begeisterung auf etwas neues, bei dessen Bewältigung ich erstmal aufwändig die Spielmechanik kapieren muss.
Obwohl ich sehr viel gespielt habe, fällt mir das immer schwerer.
Das schlägt sich auch auf alte Sachen nieder. Ich habe oft Lust, endlich Planescape: Torment oder Arcanum ernsthaft anzugehen, finde es aber nach einigen Stunden ermüdend,
wenn ich zu lange brauche um das Grundgerüst zu verstehen und zu nutzen.

Klassische Rollenspiele wie PS:T sind einfach extrem zeitintnsiv; Fulltime-Spiele, die man nicht einfach so nebenbei spielen kann. Und wenn man vollzeit arbeitet oder sonstwie beschäftigt ist, kommt man abends kaum mehr richtig ins Spiel rein und regt sich zudem noch über den schleppenden Fortschritt auf.

Bei mir ist ein Produkt alles, was jemand hergestellt hat und was man kaufen kann.
Ich sehe darin noch nicht einmal groß eine qualitative Abwertung.
Stelle mir nur vor, dass wenn ich in einen Laden gehe mit sagen wir 50 Euro und ein Spiel kaufe, ich dann nicht nur auf den Preis achte, sondern auch auf andere Merkmale, wie Genre, Aktuallität, ob ich es vielleicht nicht sogar schon habe... :D

Schon klar, ich verbinde "Produkt" einfach mit den Anzügen in der Chefetage von EA, Ubisoft und Konsorten, die in einem Spiel vor allem ein Investment-Objekt sehen und alles in ihrer Macht stehende tun, um so viel Kohle wie möglich daraus zu pressen. Ich verbinde damit Überwachung, Ausbeute und Enteignung... okay, ich steigere mich da defintitv zu sehr rein. :s000: Wie auch immer, zwischen der kreativen Arbeit der Entwickler und den kalten Berechnungen der Anzugträger liegen einfach Welten. Darauf will ich im Grunde hinaus.
« Letzte Änderung: 27. Januar 2013, 00:39:34 Uhr von kaubonbon »

Offline tortured Tomato

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Re: Wasteland 2 - Fargo im Interview mit Wasteland Chronicles
« Antwort #10 am: 27. Januar 2013, 00:42:32 Uhr »
Spiele mit einfachem Gameplay sind zuweilen auch extrem sexy. Man sollte mal nicht unterschätzen, wie viel Spaß Jump & Runs machen können, wo du nur 6 Knöpfe drücken brauchst. Man denke an Super Mario oder Tetris. Wobei letzteres natürlich kein Jump & Run ist. :s000:

Schon klar, ich verbinde "Produkt" einfach mit den Anzügen in der Chefetage von EA, Ubisoft und Konsorten, die in einem Spiel vor allem ein Investment-Objekt sehen und alles in ihrer Macht stehende tun, um so viel Kohle wie möglich daraus zu pressen. Ich verbinde damit Überwachung, Ausbeute und Enteignung... okay, ich steigere mich da defintitv zu sehr rein. :s000: Wie auch immer, zwischen der kreativen Arbeit der Entwickler und den kalten Berechnungen der Anzugträger liegen einfach Welten. Darauf will ich im Grunde hinaus.

Bei mir ist das Wort nicht mehr so aufgeladen. Das war es allerdings auch mal, sogar fast so ähnlich wie du das siehst. Ich trenne das jetzt eher nochmal. Die Entwickler sind mit dem Produkt, was letztlich im Laden liegt, mehr verbunden als die Anzugträger.

Ist vielleicht eine Nebenwirkung des Moddens. Man erahnt erstmals, wieviel Arbeit in so einem Spiel steckt.
Das ist wohl auch etwas, was sich nicht ändern wird.

Mit der Forderung nach anspruchsvolleren Inhalt von Spielen hat es aber auch seine Tücken. Das ist etwas, was sich nicht einfach durch Geld erreichen lässt, dazu braucht es vor allem Talent und Kreativität. Man kann zum bsp. nicht erwarten, dass mehr Geld reinschütten automatisch zu einer besseren Schreibe führt.
« Letzte Änderung: 27. Januar 2013, 01:10:08 Uhr von tortured Tomato »

Offline Tyler

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Re: Wasteland 2 - Fargo im Interview mit Wasteland Chronicles
« Antwort #11 am: 27. Januar 2013, 01:14:44 Uhr »
@Tyler
Ich denke nicht, dass das Casual ist. Dir gehen umständliche Gameplayelemente zusehens auf den Zeiger, mir auch. Mich macht zum Bsp. das Inventarsystem von Gothic 1 ziemlich fertig. Ich hasse es. VIele Spiele sind einfach nicht perfekt und mit den Jahren bekommt man vielleicht einen kritischeren Blick.
Das G1-Inventar ist allerdings sperrig. Mir fällt auch kein vernünftiger Grund ein, warum man sowas implementiert hat. Selbst mit der ursprünglich fehlenden Maus-, also nur-Tastatursteuerung hätte es bessere Möglichkeiten gegeben. Dennoch ist auch das Gewöhnungssache. Ich kriege G1 und 2 übrigens immer noch nicht auf nem DualCore zum Laufen.

Klassische Rollenspiele wie PS:T sind einfach extrem zeitintnsiv; Fulltime-Spiele, die man nicht einfach so nebenbei spielen kann. Und wenn man vollzeit arbeitet oder sonstwie beschäftigt ist, kommt man abends kaum mehr richtig ins Spiel rein und regt sich zudem noch über den schleppenden Fortschritt auf.
Ein nicht zu unterschätzender Faktor. Ich hab auch einfach Probleme über einen langen Zeitraum das Gleiche zu spielen. Wenn man dann mal abweicht und hier und da was aus nem anderen Genre anfasst, ist man schon raus und kann eigentlich von vorn anfangen.
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Offline tortured Tomato

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Re: Wasteland 2 - Fargo im Interview mit Wasteland Chronicles
« Antwort #12 am: 27. Januar 2013, 01:30:42 Uhr »
Ich kriege G1 und 2 übrigens immer noch nicht auf nem DualCore zum Laufen.

Schau dir mal auf WorldOfGothic.de die Patches an.
http://www.worldofgothic.de/dl/download_folder4.htm#4

Edit
Ich glaube der Patch 1.08k hat bei mir G1 spielbar gemacht.
« Letzte Änderung: 27. Januar 2013, 01:36:18 Uhr von tortured Tomato »

Offline kaubonbon

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Re: Wasteland 2 - Fargo im Interview mit Wasteland Chronicles
« Antwort #13 am: 27. Januar 2013, 01:31:27 Uhr »
Bei mir ist das Wort nicht mehr so aufgeladen. Das war es allerdings auch mal, sogar fast so ähnlich wie du das siehst. Ich trenne das jetzt eher nochmal. Die Entwickler sind mit dem Produkt, was letztlich im Laden liegt, mehr verbunden als die Anzugträger.

Ich versuche die Anzüge zwar so gut es geht zu ignorieren, aber die können und wollen sich einfach nicht im Hintergrund halten... Wenn ich etwa an Mikrotransaktionen oder sogar INGAME-Werbung denke, stellen sich mir schon die Nackenhaare auf. War ja bei DA:O so richtig schön penetrant: Zunächst spult man interessiert den Dialog ab und dann... BÄM! wird 'dezent' darauf hingewiesen, dass man sich gefälligst den DLC zu holen hat. :neien Der Gipfel ist dann natürlich erreicht, wenn Investoren aktiv in den Entwicklungsprozess eingreifen und diesen auf der Basis von Marktforschungsergebnissen zurechtstutzen.

Aber bevor alle glauben, ich sei so ein Rage-Guy... ich formuliere hier bewusst 'leicht' überspitzt. ;)

Mit der Forderung nach anspruchsvolleren Inhalt von Spielen hat es aber auch seine Tücken. Das ist etwas, was sich nicht einfach durch Geld erreichen lässt, dazu braucht es vor allem Talent und Kreativität. Man kann zum bsp. nicht erwarten, dass mehr Geld reinschütten automatisch zu einer besseren Schreibe führt.

Und nicht zu vergessen: Zeit. Bei den immer kürzer werdenden Entwicklungszyklen ist es kein Wunder, dass dabei Level wie wie in DA2 entstehen. Es kann einfach nicht gut gehen, wenn man in immer kürzer werdenden Zeiträumen immer mehr und vor allem besser produzieren muss. Da verkommt das Ganze zu reiner Akkordarbeit.
« Letzte Änderung: 27. Januar 2013, 01:34:12 Uhr von kaubonbon »

Offline Sandhai

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Re: Wasteland 2 - Fargo im Interview mit Wasteland Chronicles
« Antwort #14 am: 27. Januar 2013, 10:22:02 Uhr »
Man kann sich dann auf andere Gebiete konzentrieren. Bei der KI hätte man zum Bsp. immer noch ein weites Feld zu beackern.

Ich würde mir allerdings auch eine bessere KI wünschen. Das wäre mir sogar wichtiger als eine immer besser werdende Grafik. Damit könnte man m.E. nach eine unglaubliche Dynamik in die Spielwelt bringen, wenn die KI es hinkriegt, die Inhalte sinnvoll zu verwalten.

Da könnte man z.B. weitschweifige Veränderungen in einer Siedlung über einen längeren Zeitraum darstellen, wenn man eine KI hätte, die die Taten des Charakters analysiert und dann die entsprechende Konsequenz in die Wege leitet.

Mit S.T.A.L.K.E.R. wollte man so etwas ja versuchen. Zu schade, dass es nicht so wirklich geklappt hat.  :'(

Im Detail könnte man sicher vieles noch verbessern.

Allerdings, v.a. einen taktischeren Kampf würde ich mir wünschen.

Jup, fromme Wünsche, die in der Realität oft so gern enttäuscht werden. :D

Es wäre schon möglich, mit genügend Geld, einem fähigen Team und den nötigen Ressourcen. Wäre aber viel Arbeit. Stellt sich die Frage, wie man das finanziert.

Aber an dem Punkt müsste ich mal widersprechen. Ich mag neue Betriebssysteme. Die bringen oft viele Verbesserungen mit sich und man sieht mal was neues und frisches.

Ich habe nichts gegen wirklichen Fortschritt. Das Problem liegt für mich darin, dass  speziell Microsoft eben nicht um des Fortschritts willen entwickelt, sondern der Gewinnmaximierung wegen. Man könnte doch auch Windows XP immer weiter supporten, aber nein, es wird konsequent ein Produkt nach dem nächsten auf den Markt gehauen. Statt die eine Baustelle fertigzustellen, wird sie einfach verlassen und eine neue aufgemacht. Das ärgert mich, weil man dann Geld für ein neues OS ausgeben muss.

Dazu kommen dann noch die von dir angesprochenen Kompatibilitätsprobleme.

Dieser Sache mit den Verbesserungen stehe ich auch skeptisch gegenüber. Man schaue sich nur Windows 7 an. Bei Windows XP gab es im Explorer diese vertikalen, gestrichelten Hilfslinien, die die Übersicht extrem erleichtert haben. Bei Windows 7 gibt es die nicht mehr, man muss sie durch ein Addon wiederherstellen.

Ich frage mich wirklich, was bei diesen Designern im Kopf los ist.

Oder auch Windows 8, das jetzt nachdem, was ich gesehen habe, nicht mehr auf das klassische Windows-Layout, sondern auf „Apps“ und ein Interface wie beim I-Phone setzt.
Das ist auch keine Verbesserung, sondern eine marketingtechnische Anpassung an einen Zeitgeist.

Viele Spiele sind aber nunmal genau das.

Ja, leider. Das hängt für mich mit der Kausalkette „Große Publisher wollen mit weniger Aufwand mehr verdienen >>> Etablierung oberflächlicher Spiele mit jeder Menge PR-Aufwand >>> Masse verlangt nach oberflächlichen Spielen >>> Publisher produzieren demgemäß“ zusammen.

Spiele sind (heutzutage) nur noch Konsumprodukte, weil ein durch Manipulation erzeugter Zeitgeist es so verlangt.

Und das war eben früher nicht so. Früher wurden Spiele gemacht, damit man spielen konnte und nicht, um möglichst viel Geld verdienen zu können. Sie waren Kunst. Jetzt hingegen...

Schon klar, ich verbinde "Produkt" einfach mit den Anzügen in der Chefetage von EA, Ubisoft und Konsorten, die in einem Spiel vor allem ein Investment-Objekt sehen und alles in ihrer Macht stehende tun, um so viel Kohle wie möglich daraus zu pressen.

Das ist das Problem. Mit Spielen soll kein Geld mehr verdient werden, nein, es soll immer mehr Geld verdient werden.

Ich verbinde damit Überwachung, Ausbeute und Enteignung...

Das ist gar nicht so weit danebengegriffen. Bei den Majors herrschen wohl schikanöse Arbeitsbedingungen, die schon viele fähige Entwickler in den Indie-, Crowdfunding- oder Burn-out-Bereich getrieben haben.

Siehe hier.

Aber bevor alle glauben, ich sei so ein Rage-Guy... ich formuliere hier bewusst 'leicht' überspitzt. ;)

Du ärgerst dich darüber, dass man dir dein Hobby kaputtmacht, das ist alles.
« Letzte Änderung: 27. Januar 2013, 10:24:30 Uhr von Sandhai »

Der Sinn des Lebens sollte nicht darin bestehen zu tun was wir wollen, sondern das zu tun, was richtig ist.
„Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.“(Gandhi)

Offline kaubonbon

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Re: Wasteland 2 - Fargo im Interview mit Wasteland Chronicles
« Antwort #15 am: 27. Januar 2013, 14:17:27 Uhr »
Ja, leider. Das hängt für mich mit der Kausalkette „Große Publisher wollen mit weniger Aufwand mehr verdienen >>> Etablierung oberflächlicher Spiele mit jeder Menge PR-Aufwand >>> Masse verlangt nach oberflächlichen Spielen >>> Publisher produzieren demgemäß“ zusammen.

Spiele sind (heutzutage) nur noch Konsumprodukte, weil ein durch Manipulation erzeugter Zeitgeist es so verlangt.

Und das war eben früher nicht so. Früher wurden Spiele gemacht, damit man spielen konnte und nicht, um möglichst viel Geld verdienen zu können. Sie waren Kunst. Jetzt hingegen...

Ich denke, dass es nicht nur daran liegt. Ein wichtiger Punkt, den man nicht ausblenden sollte, ist der, dass Videospiele in den letzten Jahren immer populärer geworden sind. Dies hatte eine massive Ausweitung des Zielpublikums zur Folge: Während in der Frühzeit, also in den 80er- und 90er-Jahren, vor allem ein junges Publikium und 'Nerds' Videospiele kauften, werden diese heute von einer viel breiteren Masse gespielt. Das Publikum der frühen Jahre hatte vor allem sehr viel Zeit; heute hingegen spielen, neben den Casuals, auch berufstätige Menschen Videospiele (zudem sind die Kinder und Nerds von damals in der Zwischenzeit erwachsen auch geworden) und diese haben naturgemäss viel weniger Zeit. Es hat sich somit ein neues Zielpublikum gebildet, das eine ganz andere Art von Unterhaltung sucht. Um bei den Rollenspielen zu bleiben: Nicht mehr zeitintensive Hardcore-Mammut-Rollenspiele, sondern leichte, eingängige Spiele, bei denen in kurzer Zeit viel passiert (man hat ja schliesslich am Abend nur ein paar Stunden Zeit). Dieses neue Zielpublkum ist für Publisher bekanntlich um einiges interessanter als ein Haufen schlechtgelaunter Coregamer.

Das ist gar nicht so weit danebengegriffen. Bei den Majors herrschen wohl schikanöse Arbeitsbedingungen, die schon viele fähige Entwickler in den Indie-, Crowdfunding- oder Burn-out-Bereich getrieben haben.

Ich sollte wohl noch klarstellen, auf was genau ich mit den drei Stichworten angespielt habe. Es gibt einige Entwicklungen und Tendenzen, die mir als Spieler, Konsument und auch Bürger sehr zuwiderlaufen.

Überwachung: Origin, Steam, Uplay - Bei allen drei geht es im Grunde vor allem um eins: Datensammlung (und natürlich die Trockenlegung des Gebrauchtmarktes). Der Spieler und seine Gewohnheiten werden systematisch ausgeleuchtet und überwacht, man verkommt zum gläsernen Spieler. Mich stört das gewaltig. Niemand braucht zu wissen, wo, wann und wie lange ich spiele. Das geht nur mich und mein näheres Umfeld etwas an. Irgendwelche Marktforschungstypen haben mir dabei nicht über die Schulter zu schauen. Und überhaupt: Jahrelang funktionierte das Ganze auch ohne und die Spiele verkauften sich aus unerfindlichen Gründen trotzdem...

Ausbeute: Free2Play, Mikrotransaktionen und ähnliche Geschäftsmodelle - Für mich der Gipfel dessen, was im Moment falsch läuft. Spiele werden dabei zu reinen Gewinngenerierungsobjekten degradiert: Sobald ein Spiel keinen Gewinn mehr generiert, wird es abgeschaltet und eingestampft. Der Spieler verkommt zum Hamster, der mit seinem Geld gefälligst das Drehrad in Bewegung zu halten hat.

Enteignung: Cloudgaming - Mit dieser Tendenz werden Spiele zu reinen Dienstleistungen herabgestuft. Sie sind nicht länger Werke, wie etwa ein Buch oder Film, sondern nichts anderes als ein Besuch beim Steuerberater. Hinzu kommt, dass dem Spieler jeder Zeit der Zugriff auf ein Spiel verwehrt werden kann. Sei es, weil sich das politische Klima verändert, die Geschäftsbedingungen angepasst werden, der Spieler kein Geld mehr für ein Abo aufbringen kann oder schlicht und einfach, weil die Server abgeschaltet werden. Und das ist das Erschreckende daran: Kultur, Spiele sind ein Teil davon, egal ob jetzt Kunst oder nicht, wird dadurch in die Hände von profitorientierten Anzugsträgern gelegt. Wenn sich die Tendenz auch noch auf Filme und Bücher ausweitet, ist das Horrorszenario perfekt: "Meh, in den letzten Monaten wurde das Downloadminimum für die Odyssee unterschritten. Nehmen Sie's aus dem Angebot. Interessiert eh keinen und macht Platz für die neuste Autobiografie von... wie hiess die Typin noch mal, die die neuste Staffel des Jungelcamps gewonnen hat?"

Na ja, ich male an vielen Stellen den Teufel an die Wand, aber ihr könnte daraus in etwa herauslesen, was mir persönlich gegen den Strich geht.

Offline Sandhai

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Re: Wasteland 2 - Fargo im Interview mit Wasteland Chronicles
« Antwort #16 am: 27. Januar 2013, 17:26:45 Uhr »
Ich denke, dass es nicht nur daran liegt. Ein wichtiger Punkt, den man nicht ausblenden sollte, ist der, dass Videospiele in den letzten Jahren immer populärer geworden sind.

Da hast du recht, die Wandlung der Zielgruppe spielt hier natürlich auf jeden Fall eine Rolle.

Darüber hinaus sollte man sich vielleicht vor Augen führen, warum überhaupt nur noch für den Mainstream produziert wird: Einfach deshalb, weil die Majors aufgrund ihrer riesigen Budgets und ihrer Größe nur mit Mainstream-Titeln genügend Umsatz machen können.

Ausbeute: Free2Play

Das halte ich überhaupt für einen der schlimmsten Auswüchse der neueren Zeit. Im Prinzip wird mit all den schönen Items, die nach dem kostenlosen Erwerb zum Verkauf geboten werden, in dem Konsumenten eine Art Suchtverhalten erzeugt.

Gerade für Minderjährige sehe ich da eine große Gefahr.

Na ja, ich male an vielen Stellen den Teufel an die Wand, aber ihr könnte daraus in etwa herauslesen, was mir persönlich gegen den Strich geht.

Unsinn, du siehst diese Entwicklungen hin zur lückenlosen Überwachung der Spieler kritisch und das ist gut so.

Der Sinn des Lebens sollte nicht darin bestehen zu tun was wir wollen, sondern das zu tun, was richtig ist.
„Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.“(Gandhi)