Also eins ist klar: Fallout 3 setzt keine neuen Maßstäbe, weder von der Grafik, dem Gameplay, der Story oder sonst was.
Am Anfang reizt Fallout 3 schon, eben weil man eben mehr über die Welt dort wissen will und eben ob es seinen Vorgängern gerecht wird.
Was die Hauptquest angeht: Sie wurde wie für Bethesda üblich nicht unbedingt rollenspiel gerecht stiefmütterlich behandelt.
Die Motivation den Vater zu finden ist am Anfang recht gering, weil man eben wirklich kaum etwas über ihn weiß und ihn auch kaum kennt, bzw. kaum etwas mit ihm zu tun hatte. Das Babystadium fand ich um ehrlich zu sein ganz genial, aber danach hats nachgelassen, eben auch was die Größe der Vault und die charakterliche Vielfalt angeht. Später wird man von Nebenquests förmlich überschüttet die einen soweit wie möglich von dem Stadtkern von D.C. weglocken wie es scheint und jedes Mal, wenn man die Spuren des Vaters verfolgt findet man nur lose Enden und nen Anhaltspunkt auf seinen Aufenthaltsort, aber ncihts was einen weiter motiviert. Als dann eben später der Vater stirbt, hat man nur so ein Gefühl der Ohnmacht und der blinden Wut, was aber eben nachlässt und zur Hoffnungslosigkeit wird, da mein kein richtiges Zielobjekt hat auf dass man seine Rache fokussieren kann (immerhin killt der Vati sich ja quasi selber nachdem er sich gegenüber den Enklave recht grundlos unkooperativ verhalten hatte und der Offizier der dafür verantwortlich war, ja auch dabei krepiert ist [da wäre meiner Meinung nach der Auftritt eines Oberbösewichts ala Horrigan oder so besser gewesen.]) . Als man darüber endlich nach der Flucht hinwegkommt ergreift einen (bzw. war es bei mir so) eine ziemliche Apathie wo ich mich gefragt habe: 'Wieso spiel ich das hier überhaupt weiter? Der Vater meines Chars ist doch eh schon längst krepiert.' Ne richtige Motivation das Lebenswerk der Eltern zu beenden hat man nicht wirklich.
Als dann eben die Sache mit dem Bunker 101 kam, wo man diesen Hilfe Funkspruch von Alma erhält, schimmerte in mir wieder Hoffnung auf, dass mein CHar wieder in die Vault zurück könnte und dort nun ernsthaft was verändern kann, oder einfach wenigstens wie ein geschlagener Hund zurückkehren kann.
Aber falsch gedacht. Es endet damit, dass man statt von Alma als ihre rechte Hand akzeptiert zu werden, aus der Vault verbannt wird.
(wenn ich nicht auch im RL ein eher lieber Mensch wäre, hätte ich am liebsten der gesamten Sippschaft die Schädel weggepustet)
Und da war der Punkt, wo ich in dem gesamten Spiel keinen Sinn mehr gesehen habe.
An sich selbst oute ich mich hier ruhig, aber es muss sein: Ich habe Fallout 3 NICHT zuende gespielt, weil mir einfach die Motivation gefehlt hat.
Die Charaktere sind zu leblos, zu aufgesetzt, genauso wie die Dialoge.
Die hätte man sich wohl wenn es nach Beth gegangen wäre ganz sparen und einfach durch Mörderbriefe ala 'Ship' ersetzen können, denn darum geht es ca. in 80% der Beth quests: Man soll irgendetwas töten und in der Uncut Version eben noch mit schön viel gesplatter.
An sich selbst gut und schön, aber ncihts, was einen richtigen Fallouter auf lange Zeit glücklich macht.
Man erkennt, dass Beth was den Spieler angeht nur bis zu den Augen und den Fingern denkt, jedoch nicht bis zum Kopf oder dem Herz.
Solange die Steuierung möglichst unkompliziert und Konsolenähnlich ist und die Grafik hinhaut, denken die Leute bei Beth wohl, dass sie ein gutes Spiel verzapft haben.
Außerdem merkt man hier auch noch, dass sie sich eindeutig auf den amerikanischen Markt allein bezogen haben: Viel Gewalt, viel Blut und Gedärm, kein Sex übermaß an Drogen und eben keine Verhandlungsgrundlage.
Alles in allem ein guter Shooter mit SEHR groben Rollenspiel elementen.
Aber weder ein Fallout Teil (geschweige denn ein WÜRDIGER) noch ein post-apokalyptisches Rollenspiel.
Zu guter letzt: Ein Spiel das mich nicht motiviert dem Hauptstrang zu folgen oder etwas was weiter in Richtung Hauptstory geht ist sowieso immer sehr mager, vor allem bei einem Rollenspiel. (das ist auch der Grund weshalb die FF Reihe bisher auch unerreicht ist)
Auch wenn zum Beispiel ein gutes Spiel wie Stalker mir nach einiger Zeit die Motivation genommen hatte weiterzuspielen, so lag dies doch weniger an der Lebendigkeit oder dem Charakter der Spielfiguren (ist schon klar, dass lauter rauhbeinige Russen nicht unbedingt jedem Arsch, der ihnen grundsätzlich ohne Probleme die Rübe wegpusten könnte, ihre Lebensgeschichte auftischen und sentimental werden und es eben keine bzw. kaum Frauen in der Zone gibt [denn wer will da schon freiwillig als Frau dort hin, wenn man Freiwild ist? Außerdem können sich ja um die Zone ja ein paar Bordelle niedergelassen haben
]) sondern eben vielmehr, weil man mit einigen von denen soviel erlebt hat und man bei einem Besuch später feststellt, dass die bei einem erneuten Überfall krepiert sind und man keinen mehr aus den verschiedenen Anfangsgruppen mehr kennt, da die von der alten Rige alle verreckt sind.
Das war für mich auf Dauer einfach zu traurig.
Aber ansonsten war es ein cooles Spiel und ich würds immer wieder zocken! ^^