Soo, gerade durchgespielt.
Am Anfang war ich arg am Zweifeln, wegen Lulzigkeit usw. sehe die Sache aber mittlerweile anders. Es ist wahr, dass es hier sehr viel LOL!! gibt, aber wirklich jedes der Details wird (zumindest versucht) im Spiel erklärt... Und damit meine ich nicht nur Sachen wie die Anzüge mit den Skeletten oder Robo-Scorpione, etc. Sogar die Story und der ganze 50ger Trash-Movie-Style wird am Ende klar.
Ich muss auch sagen, dass obwohl das DLC - wie bereits erwähnt - sehr LOL!! ist, Old World Blues auch einen sehr düsteren Anstrich hat. Es gibt Konzentrationslager, die oben erwähnten Anzüge mit den Skeletten darin (Hintergrundgeschichte), die Lobotomiten, etc. Alles schon recht arger Stoff.
Die Verknüpfungen mit Dead Money und Lonesome Road gefallen mir auch, obwohl ich Ulysses und Christines Lager bzw. entsprechende Holodisks noch nicht gefunden habe (konnte die aber im GECK lesen :>). Tagebücher von Elijah, etc. alles recht interessant zu lesen.
Was die Spielwelt angeht... auch nett anzusehen, wobei The Big MT in der Nacht wohl am besten aussieht, wenn dieser üble Braunschleier verschwunden ist und nur noch die hell leuchtenden Sterne am Himmel und die Lichter der Anlage am Boden zu sehen sind. Es gibt viel zu entdecken und viel herumzulaufen, das Übliche also (ähnlich Honest Hearts).
Was Quests, Story und Dialoge angeht, ist OWB jetzt wohl das Führende DLC. Nicht mal Dead Money kommt da für mich heran (naja, Honest Hearts sowieso nicht, obwohl HH für mich persönlich immer noch das beste DLC ist). Die Quests sind im Prinzip nichts anderes als Fetch-Quests, aber ganz ehrlich... da scheiß ich drauf. Zumindest die Verpackung ist interessant und spannend, also von daher...
Wer wirklich eine lange Spielzeit haben will, muss die Gegend erkunden. Folgt man der Hauptquest strikt, ist man ziemlich schnell auch am Ende. Wie bei Honest Hearts, OWB ist das, was man daraus macht. Es ist möglich durch zu rushen oder man lässt sich etwas mehr Zeit und bekommt dann auch all die ganzen Details in der Spielwelt mit. Ich persönlich habe - grob geschätzt - 8 bis 9 Stunden gebraucht und ich habe noch nicht alles erkundet. Könnte also noch einiges dazukommen.
Was mir nicht gefallen hat, sind die ganzen kostenlosen Perks, die der Spieler bekommen kann. Schon gleich beim Start gibt 's erstmal vollen Stoff, der Cazadores zu größeren Bloatflies degradiert, es gibt mehr Tragekapazität, mehr DT, etc. etc. und das meiste davon behält man eigentlich auch am Ende. Das ist wirklich etwas lame. Vor allem wird dadurch das Hauptspiel noch einfacher...
... muss dazu aber auch sagen, dass OWB vergleichsweise schwer ist. Die Gegner haben zwar nicht viele HP, teilen aber ordentlich aus oder sind immun gegen diverse Waffen (Roboter vs. Projektilwaffen--- brauchste gar nicht erst probieren). Es heißt also: Immer Waffen wechseln, basierend auf dem aktuellen Gegnertyp. Würde behaupten, dass OWB mit einem Energiewaffen-geskillten Charakter um einiges einfacher ist. Nach einigen Stunden sind mir im Übrigen die Stimpaks und Super-Stims ausgegangen und ich habe keine Möglichkeit mehr gesehen, neue aufzutreiben. Das war ziemlich nervig, weil ich ständig zum Sink zurück musste, um mich am Auto-Doc zu heilen. Ich bin mir sicher, dass man sich irgendwie mehr Stimpaks craften kann, wie genau, hab ich aber nicht herausbekommen bzw. hinbekommen.
Im Großen und Ganzen sehe ich OWB auch wieder als ein sehr gutes New Vegas DLC an und die 10 Euro haben sich dafür durchaus gelohnt. War am Anfang skeptisch, nachdem ich den Dreh mit den Gegnern herausgefunden habe, ging es aber aufwärts und das Ende war wirklich spitze.