Autor Thema: Die Straße  (Gelesen 19944 mal)

Offline Tyler

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Re: Die Straße
« Antwort #20 am: 26. Mai 2009, 21:19:58 Uhr »
Krass...aber du siehst das ganz falsch: ich beneide dich! Ich hätt auch gern 40 ungelesene Bücher...und die würd ich mir auch zulegen, wenn ich das nötige Kleingeld zur Hand hätte.
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Offline smerles

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Re: Die Straße
« Antwort #21 am: 27. Mai 2009, 12:38:13 Uhr »
Ich kann einfach an keinem Buchhändler vorbeigehen ohne nicht wenigstens einen Blick reinzuwerfen. ;)
Und trotz Reviews lesen und schrott aussortieren bleibt einfach zu viel lesenswertes über ...
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Offline Tyler

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Re: Die Straße
« Antwort #22 am: 27. Mai 2009, 12:48:20 Uhr »
Geht mir genauso. Ich kann locker 2 Stunden in einem Buchladen verbringen,
ohne dass mir die verstrichene Zeit länger vorkommt als 10 Minuten...das ist toll. :D
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Offline smerles

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Re: Die Straße
« Antwort #23 am: 27. Mai 2009, 15:42:51 Uhr »
Ja, ist es. Nur leider ungesund für den Geldbeutel :D
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Offline Tyler

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Re: Die Straße
« Antwort #24 am: 27. Mai 2009, 15:52:34 Uhr »
Nicht notwendigerweise.
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Offline smerles

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Re: Die Straße
« Antwort #25 am: 27. Mai 2009, 16:09:59 Uhr »
Auch wenn wir jetzt ganz schön Off Topic geraten - Wie schonst du denn deinen Geldbeutel? Schlechte Bücher nicht kaufen und bei Graphic Novels auf Gesamtausgaben warten ist das eine, aber an der Buchpreisbindung kann man sich ja kaum vorbeimogeln.
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Offline Tyler

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Re: Die Straße
« Antwort #26 am: 27. Mai 2009, 16:56:51 Uhr »
Ich hab schon länger kein Buch mehr gekauft. Die, die ich noch habe, bekam ich zu Weihnachten. Tatsache ist, dass ich finanziell gesehen zurzeit ziemlich blöd dastehe und Luxusgüter wie Bücher und Comics komplett wegfallen. Das letzte was ich mir gekauft habe, war Preacher - Band 5. Den 7. Sandman muss ich mir im Moment einfach verkneifen, genau wie Die Straße und Metro. Mit "nicht notwendigerweise", meinte ich nur, dass man einen Buchhandel auch verlassen kann, ohne was gekauft zu haben. Und selbst wenn ich immer wenn ich einen Laden betrete, einen Zwanziger übrig hätte, würde ich mir meistens nichts holen. Ich eigene mir jetzt jedenfalls einen gesunden Minimalismus an. Haferflocken mit Milch und Banane und Grießbrei abwechselnd reicht erstmal für ne Woche. :s000:
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Offline smerles

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Re: Die Straße
« Antwort #27 am: 27. Mai 2009, 17:34:19 Uhr »
Mit "nicht notwendigerweise", meinte ich nur, dass man einen Buchhandel auch verlassen kann, ohne was gekauft zu haben.
Ja, das stimmt. Meistens gehe ich auch ohne Einkauf aus dem Buchladen raus, aber mit interessanten Buchtiteln notiert um weiter drüber nachzuforschen ob sie denn tatsächlich was taugen, was in gut 40-50 % der Fälle dann auch nicht der Fall ist. Was übrig bleibt landet bei mir erstmal auf ner Merkliste und wird da ein paar Wochen oder Monate liegen gelassen. Wenn es mich dann immernoch interessiert wird es halt doch gekauft ;) Immerhin hab ich mit der Methode schon seit vier Jahren mein Bücherregal nicht mehr ausmisten müssen. Bei Comics / Graphic Novels kauf ich grundsätzlich nur Sammelbände und in englischer Sprache, anders ist das einfach viel zu teuer, gerade bei Serien die schon etwas länger laufen.

Tatsache ist, dass ich finanziell gesehen zurzeit ziemlich blöd dastehe und Luxusgüter wie Bücher und Comics komplett wegfallen. [...] Ich eigene mir jetzt jedenfalls einen gesunden Minimalismus an. Haferflocken mit Milch und Banane und Grießbrei abwechselnd reicht erstmal für ne Woche. :s000:
Klingt nach ner fiesen Situation die sich hoffentlich bald bessert. *Daumen drück*
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Offline Tyler

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Re: Die Straße
« Antwort #28 am: 27. Mai 2009, 18:26:01 Uhr »
Ja, das stimmt. Meistens gehe ich auch ohne Einkauf aus dem Buchladen raus, aber mit interessanten Buchtiteln notiert um weiter drüber nachzuforschen ob sie denn tatsächlich was taugen, was in gut 40-50 % der Fälle dann auch nicht der Fall ist. Was übrig bleibt landet bei mir erstmal auf ner Merkliste und wird da ein paar Wochen oder Monate liegen gelassen. Wenn es mich dann immernoch interessiert wird es halt doch gekauft ;)
Klingt nach ner guten Methode.

Zitat
Bei Comics / Graphic Novels kauf ich grundsätzlich nur Sammelbände und in englischer Sprache
Da ich der englischen Sprache nicht so mächtig bin, wie ich es gern hätte und dass es ausreichen würde, Sachen wie Sandman oder Preacher problemlos zu verstehen, bevorzuge ich natürlich die deutschsprachigen Ausgaben. Aber wenn man sich mal die Unterschiede bei den Preisen der US oder UK-Ausgaben und den deutschen Fassungen ansieht, stehen einem echt die Haare zu Berge. Hier kostet der teuerste der Sandman Paperbacks 29,96 Euro. Überleg mal, das sind 58,58 Mark. Und die sind nichtmal gebunden so wie bei Preacher. (wobei ich sagen muss, dass ich Softcover viel angenehmer finde.)
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Offline smerles

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Re: Die Straße
« Antwort #29 am: 27. Mai 2009, 19:00:46 Uhr »
Bevor es hier gar zu schlimm wird (naja, isses eigentlich schon) hab ich dir mal ne PN geschrieben. ;D
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Offline Dr_Baltar

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Re: Die Straße
« Antwort #30 am: 28. Mai 2009, 19:05:06 Uhr »
Viel Spaß mit dem Buch, mir hat es sehr gut gefallen, schon alleine wegen der sehr glaubwürdigen Darstellung der Umstände um die beiden herum.

Fortsetzung ist gerade in Arbeit.
« Letzte Änderung: 28. Mai 2009, 19:06:48 Uhr von Dr_Baltar »
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Offline zombi1978

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Re: Die Straße
« Antwort #31 am: 28. Mai 2009, 19:28:45 Uhr »
Irgendwelche sichere Quellen?

Offline Tyler

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Re: Die Straße
« Antwort #32 am: 05. Juni 2009, 18:43:41 Uhr »
Ich habe mir das Buch vorgestern endlich gekauft und gestern Abend die letzten Seiten gelesen.

Also: ganz ausgezeichnetes Buch. Die Endzeitliche Stimmung wird absolut perfekt eingefangen, wobei man hier auch wirklich vom Ende der Zeit, der Welt und allem reden kann. Die Umstände, unter denen Vater und Sohn ums Überleben kämpfen, die Trostlosigkeit der "neuen Welt", das Amerika, das sie durchwandern wird sehr detailliert beschrieben, ohne dass die Geschichte an Spannung oder Tempo verliert.
Einziger, aber für mich großer Kritikpunkt ist, dass es weder einen richtigen Anfang noch ein zufriedenstellendes Ende gibt.
Die Ursache der Verwüstungen und die globalen Auswirkungen bleiben völlig im Dunkeln. Ein gutes Stilmittel, durchaus, so konzentriert sich McCarthy einzig und allein auf die direkte Umgebung der Protagonisten und deren Beziehung zueinander, lässt aber für meinen Geschmack zu viele Fragen offen, auch und vor allem was die Vergangenheit der beiden Überlebenden angeht. Ein Thema, das nur an einer Handvoll Stellen und sehr kryptisch angerissen wird.
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Offline Surf Solar

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Re: Die Straße
« Antwort #33 am: 06. Juni 2009, 01:16:28 Uhr »
Die Ursache ließt man eigentlich schon, wenn auch nur ganz ganz kurz und nebenbei beschrieben, ich hab mir sogar extra ein Eselsohr in die Seite gemacht ;D
Ich muß mal schnell nachschauen.


EDIT: Seite 50. Nach meinem Empfinden steht da schon recht deutlich was passiert ist.
« Letzte Änderung: 06. Juni 2009, 01:42:58 Uhr von Treesnogger »

Offline Tyler

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Re: Die Straße
« Antwort #34 am: 10. Juni 2009, 21:17:11 Uhr »
Ja, die Uhren blieben stehen, was auf einen starken EMP hindeutet? Eine grelle Lichtklinge? Vertikal oder horizontal? Ich weiß immer noch nicht, was das jetzt erklären soll. Ein Atomkrieg ist wohl auszuschließen, da im ganzen Buch nicht ein Wort über Strahlung fällt.
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Offline Surf Solar

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Re: Die Straße
« Antwort #35 am: 11. Juni 2009, 08:03:13 Uhr »
Klar, am Ende ist es auch marginal was genau nun der Ausloeser war, aber ich wuerd schon auf ein paar solche Boembchen tippen.
Gerade das mit dem EMP und dem Ausfall aller elektrischen Geraete, Lichtblitze am Himmel in weiter Ferne etc...

Es wurde zwar keine Strahlung erwaehnt, aber das heißt ja nicht, dass es keine gibt ;)

Offline Zitrusfrucht

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Re: Die Straße
« Antwort #36 am: 11. Juni 2009, 16:58:06 Uhr »
Hätte er die Strahlung eingebaut wäre das Buch wahrshcienlich noch viel kürzer gewesen ..... ^^
Tanzt den Zitrus! O0 #bang


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Offline Tyler

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Re: Die Straße
« Antwort #37 am: 11. Juni 2009, 19:12:34 Uhr »
Vermutlich...was fatal wäre, da ich es so schon viel zu kurz fand. Vielleicht wurde die Strahlung ja auch einfach deshalb nicht erwähnt, weil es ohne Geigerzähler ohnehin keine Rolle spielt. Entweder man latscht in verstrahltes Gebiet oder eben nicht. Aber auch das halte ich für unwahrscheinlicht. Selbst wenn Strahlung eine der möglichen Erklärungen für die Erkrankung des Vaters wäre. Und sowieso...was haben denn dann all die Brände zu bedeuten, wie der, der sich über eine Straße gefressen hat, sodass die Protagonisten halt machen mussten, bis der Teer wieder hart ist? Ich schätze mal, dass die "Katastrophe", wodurch auch immer sie ausgelöst wurde, schon mindestens sechs oder sieben Jahre her ist.
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Offline F0lem

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Re: Die Straße
« Antwort #38 am: 07. Mai 2010, 20:03:03 Uhr »
Habe das Buch inzwischen auch, nagelneu, auf Englisch. Für zwei Euro im Oxfam-Buchshop abgegrast, heh. Kurz überflogen. Komischer Schreibstil, aber interessant. Werde es nach meinem aktuellen Murakami angehen und mal gucken, ob es wirklich so monumental gut ist, wie Treesnogger überall erzählt :>

Offline Surf Solar

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Re: Die Straße
« Antwort #39 am: 12. Mai 2010, 06:07:56 Uhr »
Werde es nach meinem aktuellen Murakami angehen und mal gucken, ob es wirklich so monumental gut ist, wie Treesnogger überall erzählt :>

Das ist untertriebe... Nein, es ist natuerlich keine postapokalyptische Bibel, aber das Buch hat fuer mich einfach am Besten und am Realistischsten erfasst, was mit der Welt und vor allem mit der Psyche von Menschen passiert, die soetwas miterleben/bzw. insoetwas hineingeboren werden. Wie erklaert man einem Kind Sonnenschein, Regenbogen, sauberes Wasser, alleine schon einfach 'nen funktionierenden Supermarkt, wenn es das nie kennengelernt hat? Ich find' das hoch faszinierend einfach. Zugleich ist der Roman wie gesagt aber auch einer der duestersten die ich kenne, der Schreibstil ist auch genauso trocken wie die Wueste durch die die Protagonisten stiefeln. Ist letztendlich Geschmackssache, aber cool dass du dir das englische Original gekauft hast, FO. Klaer mal auf, ob dir der Schreibstil liegt.


IMO hat Cando das auf der ersten Seite in seinem Text schon ziemlich wortschoen reflektiert:

Die Wand, von Marlen Haushofer. Thomas Glavinics Die Arbeit der Nacht. Letzter Überlebender in einer menschenleeren Welt zu sein, dies Thema hat Autoren seit jeher fasziniert. Doch keiner hat diesen Zustand derart existenzialistisch eingedampft wie McCarthy. Kein Baum, kein Strauch, keine Kreatur. Übrig ist nichts als das nackte Dasein. Wir kennen nicht den Anlass der Katastrophe, die Amerika in den nuklearen Winter gestürzt hat. Bleiben ohne Orientierung. Nur dieses erbarmungswürdige Bild wird uns eingebrannt: Der namenlose Vater und sein kleiner Sohn, ihren Einkaufswagen mit den wenigen Habseligkeiten über menschenleere Highways unter ewigem Ascheregen südwärts schiebend, in der Hoffnung auf ein wenig Wärme. Die, man ahnt es, nicht mehr zu finden sein wird!

Aus diesen frostigen Zutaten meiselt McCarthy Bilder von schauerlicher Gültigkeit. Die ständige Gefahr umherirrender Marodeure, die, grausigen Jenseitsgestalten gleich, auf der Suche nach Essbarem alles menschliche Verhalten abgelegt haben. Der Revolver des Vaters. Die verbliebenen zwei Patronen. Unmerklich jongliert McCarthy mit der Frage, ob in dieser apokalyptischen Kälte noch irgendein gütiger Gott am Wachen sei. Und bietet ebenso unmerklich eine Antwort an. Den Vater, der seinen kleinen Sohn in eiskalter Nacht unter der Plane wärmend an sich drückt. Ihn beschützend bis zum Ende. Seine letzte große Aufgabe. Spätestens jetzt wissen wir, was wir vor uns haben. Keinen Bruce Willis, keine Science fiction (was manche Mainstream-gewohnten Leser enttäuschte), -- sondern die zarte Geschichte einer großen Liebe in einer unwirtlichen Welt. Und dies fast ohne Worte!
« Letzte Änderung: 12. Mai 2010, 06:10:23 Uhr von Treesnogger »