Falloutnow! - We drop the bomb!

Endzeit - Filme/Bücher => Bücher-Sektion => Thema gestartet von: Cando Garon am 05. Juni 2007, 20:14:48 Uhr

Titel: Die Straße
Beitrag von: Cando Garon am 05. Juni 2007, 20:14:48 Uhr
Den folgenden Roman möchte ich euch wärmstens empfehlen. Endlich ist mein Studium mal zu etwas nutze :D Ein Kommilitone weiß um meine postapokalyptische Leidenschaft und empfahl mir aus einem Literatur-Seminar über "Grenzerfahrungen" den Roman "Die Straße" von Cormac Mc Carthy (http://de.wikipedia.org/wiki/Cormac_McCarthy). Und ich muss sagen: GRANDIOS!

Hier ein paar Infos von Wikipedia und Amazon:

Was ist da bloß aus Amerika auf unsere Büchertische niedergegangen? Drüben bemühte man bereits alttestamentarische Vergleiche. McCarthys frühere, düstere Werke kündigten einen solchen Wurf schon länger an. Nun aber, angesichts dieses finsteren Kreuzweges eines Vaters und seines Jungen durch ein schwarz verregnetes Endzeitamerika, wirken sie wie harmlose Fingerübungen. McCarthys Vision der letzten Menschheitstage nimmt sich aus, als wären Die Nacht der lebenden Toten in einem wahnwitzigen Remix wiederauferstanden. Ein verstörendes Stück Literatur. Man erschauert! Und erwacht!

Die Wand, von Marlen Haushofer. Thomas Glavinics Die Arbeit der Nacht. Letzter Überlebender in einer menschenleeren Welt zu sein, dies Thema hat Autoren seit jeher fasziniert. Doch keiner hat diesen Zustand derart existenzialistisch eingedampft wie McCarthy. Kein Baum, kein Strauch, keine Kreatur. Übrig ist nichts als das nackte Dasein. Wir kennen nicht den Anlass der Katastrophe, die Amerika in den nuklearen Winter gestürzt hat. Bleiben ohne Orientierung. Nur dieses erbarmungswürdige Bild wird uns eingebrannt: Der namenlose Vater und sein kleiner Sohn, ihren Einkaufswagen mit den wenigen Habseligkeiten über menschenleere Highways unter ewigem Ascheregen südwärts schiebend, in der Hoffnung auf ein wenig Wärme. Die, man ahnt es, nicht mehr zu finden sein wird!

Aus diesen frostigen Zutaten meiselt McCarthy Bilder von schauerlicher Gültigkeit. Die ständige Gefahr umherirrender Marodeure, die, grausigen Jenseitsgestalten gleich, auf der Suche nach Essbarem alles menschliche Verhalten abgelegt haben. Der Revolver des Vaters. Die verbliebenen zwei Patronen. Unmerklich jongliert McCarthy mit der Frage, ob in dieser apokalyptischen Kälte noch irgendein gütiger Gott am Wachen sei. Und bietet ebenso unmerklich eine Antwort an. Den Vater, der seinen kleinen Sohn in eiskalter Nacht unter der Plane wärmend an sich drückt. Ihn beschützend bis zum Ende. Seine letzte große Aufgabe. Spätestens jetzt wissen wir, was wir vor uns haben. Keinen Bruce Willis, keine Science fiction (was manche Mainstream-gewohnten Leser enttäuschte), -- sondern die zarte Geschichte einer großen Liebe in einer unwirtlichen Welt. Und dies fast ohne Worte!

Kurzbeschreibung
Ein Vater und sein Sohn wandern durch ein verbranntes Amerika. Nichts bewegt sich in der zerstörten Landschaft, nur die Asche im Wind. Es ist eiskalt, der Schnee grau. Ihr Ziel ist die Küste, obwohl sie nicht wissen, was sie dort erwartet. Sie haben nichts als einen Revolver mit zwei Schuss Munition, ihre Kleider am Leib, eine Einkaufskarre mit der nötigsten Habe - und einander. "Die Straße" ist die bewegende Geschichte einer Reise, die keine Hoffnung lässt, nur die verzweifelte Liebe des Vaters zu seinem kränkelnden Sohn. Von der US-amerikanischen Kritik als "Meisterwerk" (Booklist) und als "das dem Alten Testament am nächsten kommende Buch der Literaturgeschichte" (Publishers Weekly) apostrophiert, ist dies der Höhepunkt von McCarthys außergewöhnlichem literarischem Werk. Es ist ein Roman über die letzten Dinge, über das Schlimmste und Beste, zu dem die Menschheit fähig ist: ultimative Zerstörung, verzweifeltes Durchhaltevermögen und, nicht zuletzt, die Zärtlichkeit und Zuneigung, die Menschen im Angesicht der Vernichtung Kraft zum Überleben geben.

(Quelle: Amazon)

EDIT: Ok hab den Wikipedia - Kram mal rausgenommen, weil darinnen zuviel gespoilert wird - sorry, Leute :(



Kritiken
Der profil schrieb: „Jedem Autor geringeren Formats wäre dieser radikal reduzierte, buchstäblich das Nichts umkreisende Erzählstoff zum schieren Action-Kitsch geronnen. McCarthy hat aus der Geschichte zweier Überlebende der Apokalypse eine große, alttestamentarisch anmutende Erzählung gemacht.“

(Quelle: Wikipedia)
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Palace Coen am 05. Juni 2007, 20:31:24 Uhr
 :o das ist ja mal harte end-zeit kost. danke, du und beth habt mir den tag gerettet. ich hoffe dein kommilitone hat noch mehr solche bücher parat. also das muss ich mir in jedem falle zulegen
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Palace Coen am 10. Juni 2007, 23:06:56 Uhr
Ich habe mir das Buch bestellt. 20 Euro na ja, aber immerhin wird hier richtige Endzeitkost geboten. Einfach nur interessant wie sie durch das Land ziehen,könnte das ewig lesen. Durch bin ich nun auch schon fast. Das liest sich halt einfach wie Butter. An die zwei Hauptcharaktere musste ich heute auch schon den ganzen Tag denken da es sehr zum nachdenken anregt.
Da sucht man ewig bei Amazon oder in großen Bücherläden und dann postet hier einfach jemand ein Buch von dem man nie etwas gehört hat. Da frag ich mich wie findest man solche Bücher?? Also Endzeit-Literatur?? Irgendwie findet man nur christliche Bücher( #thumbdown) zum Thema Endzeit bei Google und Freunde.
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Cando Garon am 10. Juni 2007, 23:19:13 Uhr
Du kannst ja mal nach Postapokalypse schauen, da wird sich sicher was finden ;)
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Lexx am 06. Juli 2007, 19:50:38 Uhr
Der Herr Job For a Cowboy hat einen kleinen Artikel über das Buch geschrieben. Zu finden hier bei uns auf der Hauptseite, in der "Endzeit-Spezial" Kategorie. :)
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Ayrymas am 29. März 2008, 01:37:52 Uhr
Habe mir auch das Buch zugelegt, hab in nem Artikel drüber gelesen & gleich gekauft. Sehr lesenswert, weil sehr atmosphärisch!! #radi2

Ausserdem, mehr wissenschaftlich ausgerichtet (Ist kein Roman) dennoch sehr interessant!: "Alan Weisman-Die Welt ohne uns"  Link: http://www.worldwithoutus.com/index2.html
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Dr_Baltar am 10. August 2008, 23:45:41 Uhr
Das Buch wird gerade verfilmt - kommt im nächsten Jahr in die Kinos. Schaut mal unter "Endzeitfilme" im Forum für nen Link mit Szenenfotos usw.
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Mr.Wolna am 12. August 2008, 12:08:48 Uhr
Gut aber es ist selten vorgekommen, das n Film die Atmospähre eines Buches einzufangen geschafft hat...aber wir werden sehen.

Nach F3 kann mich nichts mehr entäuschen.
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: fanathysm am 22. September 2008, 15:04:47 Uhr
Hört sich interessant an. Eine Frage, ist das Buch auch spannend?
Habe in letzter Zeit viele Bücher gelesen, in denen der Schwerpunkt mehr auf Atmosphäre/Geschichte lag. Ich meine wenn dann mal ein Kampf oder eine Aktion statt fand, wurde das in 2 Zeilen oder so beschrieben und das wars. Auf sowas hab ich eigtl kein Bock mehr atm ;)
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Zitrusfrucht am 08. Oktober 2008, 17:12:05 Uhr
Das Buch legt eigentlich mehr Wert auf die Darstellung der Welt, der Beziehung zwischen Vater und Sohn und nun ja, wie scheiße halt alles ist.^^ -Nach dem Lesen hat es mich ziemlich zwiespältig zurückgelassen, kann irgendwie kein gescheites Review abgeben, aber gut isses auf jeden Fall.

Eine Freundin von mir hat nach der lektüre Alpträume bekommen^^.
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Dr_Baltar am 22. November 2008, 17:11:09 Uhr
Deutsche Ausgabe von "Die Straße" zensiert?

Gerade auf Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Stra%C3%9Fe_(Roman)) gelesen:
"Auf ihrer Reise werden sie Zeugen vieler Gräueltaten: So finden sie zum Beispiel einen Keller, in dem Menschen wie Tiere eingesperrt werden, um ihren Peinigern als Nahrungsmittelvorrat zu dienen, und überraschen einige Kannibalen beim Verzehr eines Kleinkindes."

An die erste Szene kann ich mich ja erinnern, aber ein Kleinkind wird (zumindest in der deutschen Übersetzung) meines Wissens nicht verspeist. Sollte man sich vielleicht mal die US-Ausgabe zulegen oder hat da jemand Bullshit geschrieben?

edit : ( SPOILER WARNING ! ) Da habe ich mal wieder Quatsch gepostet - Schande auf mein Haupt ! Die Szene ist zwar nur kurz, aber auch in der deutschen Übersetzung enthalten (Seite 177).
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Bolero am 12. Januar 2009, 17:16:44 Uhr
Hab das Buch jetzt gelesen. Aber ich kann die vorrangig positiven Rezensionen überhaupt nicht nachvollziehen.

Mich hat das Buch total unberührt gelassen. Ich konnte mich mit den Figuren in keinster Weise identifizieren bzw. es gelang mir nicht mal, überhaupt gewisse Handlungen nachzuvollziehen. Die Welt, oder das, was davon übrig ist, ist tot; und so schreibt McCarthy auch. Sein Stil ist trocken, ohne Leben und Wärme erfüllt. Wenn dass so gewollt gewesen ist, dann haben ich den Anachronismus nicht verstanden. Durch die Aneinanderklaffung von Textstellen, teilweise passenden, dann wieder unpassenden Dialogen, in denen verbrähmt biblische und apokalyptische Wortfetzen ein Potpourri von Kitsch ergeben sowie die Auswechselbarkeit der Charaktere machen den Roman für mich obsolet. Die Geschichte eines alten Protagonisten, der sich an der jugendlichen Physis des Jungen am Leben hält und ein Junge, der zu einem weisen Alten aufschaut hat es so oft schon gegeben und wurde hier m.E. völlig belanglos dargestellt.

Wie man davür den Pulitzer-Preis erhalten konnte, erscheint mir schleierhaft.
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Dr_Baltar am 12. Januar 2009, 19:49:04 Uhr
Arrggh!!!! Wie kannst Du es wagen !!! Den Großmeister, den Propheten der Apocalypse zu beleidigen !!!

Wenn Du mehr Action willst, coole Typen und heiße Weiber, und durchschlagskräftige Waffen, dann solltest Du eben zu "Deathlands" greifen. Für Fans des blanken Terrors und Entsetzens wie mich sind Werke wie "The Road" und "Swan Song" jedoch die Ultima Ratio. Sie zeigen den Ground Zero des menschlichen Geistes, die Absurdität unserer aus Konventionen zusammengekleisterten, auf dem größten gemeinsamen Zähler basierenden Welt, oder um es mit Mafios Worten zu sagen:
in einer unmoralsciehn welt moralisch zu bleiben ist wahnsinn in sich  :redfingr:
Das ist es worum es in "Die Straße" geht.
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: custor86 am 07. Februar 2009, 03:34:38 Uhr
Hab mir jetzt das Buch auch mal besort, jetzt muss ich nur noch 1 1/2 andere beenden, dann führe ich es mir endlich zu gemüte
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Surf Solar am 26. Mai 2009, 17:45:44 Uhr
Ich habe das Buch gestern Abend angefangen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen, wow.
Vorhin die letzten paar Seiten gelesn und ich bin immernoch ziemlich "gestoked"
Ich finde, wenn einer den Pulitzerpreis verdient hat, dann Mc Carthy! Klar ist der Schreibstil anfangs gewoehnungsbeduerftig, aber es ist ja so gewollt. Kurz, knapp, rau umschrieben.
Das ist so ziemlich das Beste Buch was ich seit langem gelesen habe. Klar darf man hier nicht auf eine actiongeladene Story hoffen und ich bin so froh dass der Autor das auch nicht gemacht hat. Denn durch die realistische Darstellung hat es Mc Carthy geschafft, das imo glaubwuerdigste Bild einer postapokalyptischen Welt abzuzeichnen ohne in's Oberflaechliche zu rutschen.
Irgendwelche Kaempfe mit Raidern oder was weiß ich wem oeden mich langsam ziemlich an und da war das hier mehr als erfrischend, auch regt es zum Nachdenken an, ueber die bewußt namenslosen Hauptprotagonisten, die Welt und was mit ihr geschehen war / geschieht und die restlichen Ueberlebenden, den Sinn an sich, wozu man in der atomaren Wueste ueberhaupt noch ueberleben moechte. Kurz : WOW !
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: zombi1978 am 26. Mai 2009, 17:54:21 Uhr
Den allen Punkten kann ich nur zustimmen, Tree.
Das Buch ist genial, schauderhaft an vielen Stellen und würde imo konkret wirklich genau das ausdrücken, was in solch einer Situation ein Mensch sich denken oder wie er sich fühlen würde.
Mein persönlicher Kontrapunkt zum Buch sind die Dialoge. Wenn z.B. drei Personen sprechen, ist es manchmal schwer zu verstehen, wer gerade was was sagt.

Geniales Buch nochmals.
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Tyler am 26. Mai 2009, 19:11:43 Uhr
Okay...jetzt habt ihr mich. Das Teil ist gekauft.
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Surf Solar am 26. Mai 2009, 19:34:06 Uhr
Wirst es nicht bereuen. Ist auch kein Riesen Waelzer, 270 Seiten ca.
Freu mich schon auf dein Fazit :)
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Tyler am 26. Mai 2009, 21:05:26 Uhr
Ich lese auch Bücher mit 500 oder 1100 Seiten, Snoggy. ;)
Darum gehts gar nicht...mein Bücherregal ist gut bestückt. Bin also keinesfalls Lesefaul.
Ganz im Gegenteil...ich werd verrückt, wenn ich nichts zu Lesen hab und im Moment hab ich noch 4 Bücher, die ich noch nicht durchhabe.
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: smerles am 26. Mai 2009, 21:11:21 Uhr
Ich beneide dich :) Mein Stapel ungelesener Bücher beträgt derzeit so ca um die 40. Freundin mit Kind und alte Rollenspiele am PC fressen einfach zu viel Zeit :s000:
Viel Spaß mit dem Buch, mir hat es sehr gut gefallen, schon alleine wegen der sehr glaubwürdigen Darstellung der Umstände um die beiden herum.
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Tyler am 26. Mai 2009, 21:19:58 Uhr
Krass...aber du siehst das ganz falsch: ich beneide dich! Ich hätt auch gern 40 ungelesene Bücher...und die würd ich mir auch zulegen, wenn ich das nötige Kleingeld zur Hand hätte.
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: smerles am 27. Mai 2009, 12:38:13 Uhr
Ich kann einfach an keinem Buchhändler vorbeigehen ohne nicht wenigstens einen Blick reinzuwerfen. ;)
Und trotz Reviews lesen und schrott aussortieren bleibt einfach zu viel lesenswertes über ...
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Tyler am 27. Mai 2009, 12:48:20 Uhr
Geht mir genauso. Ich kann locker 2 Stunden in einem Buchladen verbringen,
ohne dass mir die verstrichene Zeit länger vorkommt als 10 Minuten...das ist toll. :D
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: smerles am 27. Mai 2009, 15:42:51 Uhr
Ja, ist es. Nur leider ungesund für den Geldbeutel :D
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Tyler am 27. Mai 2009, 15:52:34 Uhr
Nicht notwendigerweise.
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: smerles am 27. Mai 2009, 16:09:59 Uhr
Auch wenn wir jetzt ganz schön Off Topic geraten - Wie schonst du denn deinen Geldbeutel? Schlechte Bücher nicht kaufen und bei Graphic Novels auf Gesamtausgaben warten ist das eine, aber an der Buchpreisbindung kann man sich ja kaum vorbeimogeln.
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Tyler am 27. Mai 2009, 16:56:51 Uhr
Ich hab schon länger kein Buch mehr gekauft. Die, die ich noch habe, bekam ich zu Weihnachten. Tatsache ist, dass ich finanziell gesehen zurzeit ziemlich blöd dastehe und Luxusgüter wie Bücher und Comics komplett wegfallen. Das letzte was ich mir gekauft habe, war Preacher - Band 5. Den 7. Sandman muss ich mir im Moment einfach verkneifen, genau wie Die Straße und Metro. Mit "nicht notwendigerweise", meinte ich nur, dass man einen Buchhandel auch verlassen kann, ohne was gekauft zu haben. Und selbst wenn ich immer wenn ich einen Laden betrete, einen Zwanziger übrig hätte, würde ich mir meistens nichts holen. Ich eigene mir jetzt jedenfalls einen gesunden Minimalismus an. Haferflocken mit Milch und Banane und Grießbrei abwechselnd reicht erstmal für ne Woche. :s000:
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: smerles am 27. Mai 2009, 17:34:19 Uhr
Mit "nicht notwendigerweise", meinte ich nur, dass man einen Buchhandel auch verlassen kann, ohne was gekauft zu haben.
Ja, das stimmt. Meistens gehe ich auch ohne Einkauf aus dem Buchladen raus, aber mit interessanten Buchtiteln notiert um weiter drüber nachzuforschen ob sie denn tatsächlich was taugen, was in gut 40-50 % der Fälle dann auch nicht der Fall ist. Was übrig bleibt landet bei mir erstmal auf ner Merkliste und wird da ein paar Wochen oder Monate liegen gelassen. Wenn es mich dann immernoch interessiert wird es halt doch gekauft ;) Immerhin hab ich mit der Methode schon seit vier Jahren mein Bücherregal nicht mehr ausmisten müssen. Bei Comics / Graphic Novels kauf ich grundsätzlich nur Sammelbände und in englischer Sprache, anders ist das einfach viel zu teuer, gerade bei Serien die schon etwas länger laufen.

Tatsache ist, dass ich finanziell gesehen zurzeit ziemlich blöd dastehe und Luxusgüter wie Bücher und Comics komplett wegfallen. [...] Ich eigene mir jetzt jedenfalls einen gesunden Minimalismus an. Haferflocken mit Milch und Banane und Grießbrei abwechselnd reicht erstmal für ne Woche. :s000:
Klingt nach ner fiesen Situation die sich hoffentlich bald bessert. *Daumen drück*
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Tyler am 27. Mai 2009, 18:26:01 Uhr
Ja, das stimmt. Meistens gehe ich auch ohne Einkauf aus dem Buchladen raus, aber mit interessanten Buchtiteln notiert um weiter drüber nachzuforschen ob sie denn tatsächlich was taugen, was in gut 40-50 % der Fälle dann auch nicht der Fall ist. Was übrig bleibt landet bei mir erstmal auf ner Merkliste und wird da ein paar Wochen oder Monate liegen gelassen. Wenn es mich dann immernoch interessiert wird es halt doch gekauft ;)
Klingt nach ner guten Methode.

Zitat
Bei Comics / Graphic Novels kauf ich grundsätzlich nur Sammelbände und in englischer Sprache
Da ich der englischen Sprache nicht so mächtig bin, wie ich es gern hätte und dass es ausreichen würde, Sachen wie Sandman oder Preacher problemlos zu verstehen, bevorzuge ich natürlich die deutschsprachigen Ausgaben. Aber wenn man sich mal die Unterschiede bei den Preisen der US oder UK-Ausgaben und den deutschen Fassungen ansieht, stehen einem echt die Haare zu Berge. Hier kostet der teuerste der Sandman Paperbacks 29,96 Euro. Überleg mal, das sind 58,58 Mark. Und die sind nichtmal gebunden so wie bei Preacher. (wobei ich sagen muss, dass ich Softcover viel angenehmer finde.)
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: smerles am 27. Mai 2009, 19:00:46 Uhr
Bevor es hier gar zu schlimm wird (naja, isses eigentlich schon) hab ich dir mal ne PN geschrieben. ;D
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Dr_Baltar am 28. Mai 2009, 19:05:06 Uhr
Viel Spaß mit dem Buch, mir hat es sehr gut gefallen, schon alleine wegen der sehr glaubwürdigen Darstellung der Umstände um die beiden herum.

Fortsetzung ist gerade in Arbeit.
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: zombi1978 am 28. Mai 2009, 19:28:45 Uhr
Irgendwelche sichere Quellen?
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Tyler am 05. Juni 2009, 18:43:41 Uhr
Ich habe mir das Buch vorgestern endlich gekauft und gestern Abend die letzten Seiten gelesen.

Also: ganz ausgezeichnetes Buch. Die Endzeitliche Stimmung wird absolut perfekt eingefangen, wobei man hier auch wirklich vom Ende der Zeit, der Welt und allem reden kann. Die Umstände, unter denen Vater und Sohn ums Überleben kämpfen, die Trostlosigkeit der "neuen Welt", das Amerika, das sie durchwandern wird sehr detailliert beschrieben, ohne dass die Geschichte an Spannung oder Tempo verliert.
Einziger, aber für mich großer Kritikpunkt ist, dass es weder einen richtigen Anfang noch ein zufriedenstellendes Ende gibt.
Die Ursache der Verwüstungen und die globalen Auswirkungen bleiben völlig im Dunkeln. Ein gutes Stilmittel, durchaus, so konzentriert sich McCarthy einzig und allein auf die direkte Umgebung der Protagonisten und deren Beziehung zueinander, lässt aber für meinen Geschmack zu viele Fragen offen, auch und vor allem was die Vergangenheit der beiden Überlebenden angeht. Ein Thema, das nur an einer Handvoll Stellen und sehr kryptisch angerissen wird.
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Surf Solar am 06. Juni 2009, 01:16:28 Uhr
Die Ursache ließt man eigentlich schon, wenn auch nur ganz ganz kurz und nebenbei beschrieben, ich hab mir sogar extra ein Eselsohr in die Seite gemacht ;D
Ich muß mal schnell nachschauen.


EDIT: Seite 50. Nach meinem Empfinden steht da schon recht deutlich was passiert ist.
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Tyler am 10. Juni 2009, 21:17:11 Uhr
Ja, die Uhren blieben stehen, was auf einen starken EMP hindeutet? Eine grelle Lichtklinge? Vertikal oder horizontal? Ich weiß immer noch nicht, was das jetzt erklären soll. Ein Atomkrieg ist wohl auszuschließen, da im ganzen Buch nicht ein Wort über Strahlung fällt.
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Surf Solar am 11. Juni 2009, 08:03:13 Uhr
Klar, am Ende ist es auch marginal was genau nun der Ausloeser war, aber ich wuerd schon auf ein paar solche Boembchen tippen.
Gerade das mit dem EMP und dem Ausfall aller elektrischen Geraete, Lichtblitze am Himmel in weiter Ferne etc...

Es wurde zwar keine Strahlung erwaehnt, aber das heißt ja nicht, dass es keine gibt ;)
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Zitrusfrucht am 11. Juni 2009, 16:58:06 Uhr
Hätte er die Strahlung eingebaut wäre das Buch wahrshcienlich noch viel kürzer gewesen ..... ^^
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Tyler am 11. Juni 2009, 19:12:34 Uhr
Vermutlich...was fatal wäre, da ich es so schon viel zu kurz fand. Vielleicht wurde die Strahlung ja auch einfach deshalb nicht erwähnt, weil es ohne Geigerzähler ohnehin keine Rolle spielt. Entweder man latscht in verstrahltes Gebiet oder eben nicht. Aber auch das halte ich für unwahrscheinlicht. Selbst wenn Strahlung eine der möglichen Erklärungen für die Erkrankung des Vaters wäre. Und sowieso...was haben denn dann all die Brände zu bedeuten, wie der, der sich über eine Straße gefressen hat, sodass die Protagonisten halt machen mussten, bis der Teer wieder hart ist? Ich schätze mal, dass die "Katastrophe", wodurch auch immer sie ausgelöst wurde, schon mindestens sechs oder sieben Jahre her ist.
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: F0lem am 07. Mai 2010, 20:03:03 Uhr
Habe das Buch inzwischen auch, nagelneu, auf Englisch. Für zwei Euro im Oxfam-Buchshop abgegrast, heh. Kurz überflogen. Komischer Schreibstil, aber interessant. Werde es nach meinem aktuellen Murakami angehen und mal gucken, ob es wirklich so monumental gut ist, wie Treesnogger überall erzählt :>
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: Surf Solar am 12. Mai 2010, 06:07:56 Uhr
Werde es nach meinem aktuellen Murakami angehen und mal gucken, ob es wirklich so monumental gut ist, wie Treesnogger überall erzählt :>

Das ist untertriebe... Nein, es ist natuerlich keine postapokalyptische Bibel, aber das Buch hat fuer mich einfach am Besten und am Realistischsten erfasst, was mit der Welt und vor allem mit der Psyche von Menschen passiert, die soetwas miterleben/bzw. insoetwas hineingeboren werden. Wie erklaert man einem Kind Sonnenschein, Regenbogen, sauberes Wasser, alleine schon einfach 'nen funktionierenden Supermarkt, wenn es das nie kennengelernt hat? Ich find' das hoch faszinierend einfach. Zugleich ist der Roman wie gesagt aber auch einer der duestersten die ich kenne, der Schreibstil ist auch genauso trocken wie die Wueste durch die die Protagonisten stiefeln. Ist letztendlich Geschmackssache, aber cool dass du dir das englische Original gekauft hast, FO. Klaer mal auf, ob dir der Schreibstil liegt.


IMO hat Cando das auf der ersten Seite in seinem Text schon ziemlich wortschoen reflektiert:

Die Wand, von Marlen Haushofer. Thomas Glavinics Die Arbeit der Nacht. Letzter Überlebender in einer menschenleeren Welt zu sein, dies Thema hat Autoren seit jeher fasziniert. Doch keiner hat diesen Zustand derart existenzialistisch eingedampft wie McCarthy. Kein Baum, kein Strauch, keine Kreatur. Übrig ist nichts als das nackte Dasein. Wir kennen nicht den Anlass der Katastrophe, die Amerika in den nuklearen Winter gestürzt hat. Bleiben ohne Orientierung. Nur dieses erbarmungswürdige Bild wird uns eingebrannt: Der namenlose Vater und sein kleiner Sohn, ihren Einkaufswagen mit den wenigen Habseligkeiten über menschenleere Highways unter ewigem Ascheregen südwärts schiebend, in der Hoffnung auf ein wenig Wärme. Die, man ahnt es, nicht mehr zu finden sein wird!

Aus diesen frostigen Zutaten meiselt McCarthy Bilder von schauerlicher Gültigkeit. Die ständige Gefahr umherirrender Marodeure, die, grausigen Jenseitsgestalten gleich, auf der Suche nach Essbarem alles menschliche Verhalten abgelegt haben. Der Revolver des Vaters. Die verbliebenen zwei Patronen. Unmerklich jongliert McCarthy mit der Frage, ob in dieser apokalyptischen Kälte noch irgendein gütiger Gott am Wachen sei. Und bietet ebenso unmerklich eine Antwort an. Den Vater, der seinen kleinen Sohn in eiskalter Nacht unter der Plane wärmend an sich drückt. Ihn beschützend bis zum Ende. Seine letzte große Aufgabe. Spätestens jetzt wissen wir, was wir vor uns haben. Keinen Bruce Willis, keine Science fiction (was manche Mainstream-gewohnten Leser enttäuschte), -- sondern die zarte Geschichte einer großen Liebe in einer unwirtlichen Welt. Und dies fast ohne Worte!
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: F0lem am 19. Juni 2010, 00:12:31 Uhr
Habe das Buch inzwischen auch, nagelneu, auf Englisch. Für zwei Euro im Oxfam-Buchshop abgegrast, heh. Kurz überflogen. Komischer Schreibstil, aber interessant. Werde es nach meinem aktuellen Murakami angehen und mal gucken, ob es wirklich so monumental gut ist, wie Treesnogger überall erzählt :>

Ich fange heute oder morgen an. Mal gucken, wie es wird. Eben noch mal durchgeblättert, ich glaube, das dauert nicht besonders lange, bis man durch ist.
Titel: Re: Die Straße
Beitrag von: F0lem am 25. Juni 2010, 13:46:45 Uhr
So ich habe es gestern Nacht ausgelesen und versuche mich mal kurz zu halten. Erst mal: Gutes Buch, gute Atmospähre. Schreibstil gewöhnungsbedürftig aber es dauert nich lange, bis man drin ist und es liest sich sehr, sehr flüssig, auch oder vielleicht gerade weil der Schreibstil nicht so besonders zackig sondern recht simpel ist. Die Story an sich ist nichts besonderes. Im Prinzip geht es ja auch nicht um die Story (die meines Erachtens sowieso nicht so wirklich existiert), sondern viel mehr um die Entwicklung der beiden Hauptcharaktere. Und die ist durch die vielen kurzen Szenen und Dialoge sehr gut erzählt. Man taucht auch gut in diesen endzeitlichen Überlebenskampf ein, quasi immer auf der Flucht und auf der Suche nach Wasser, Essen und einem Platz für die nächste Nacht. Das hat mir super gefallen.

Aber zum ganz großen Knall hat es an irgendetwas gefehlt, was ich selber nicht benennen kann. Ich würde es trotzdem empfehlen und werde es sicher noch mal lesen.