Autor Thema: Metro 2033 von Dmitry Glukhovsky  (Gelesen 45776 mal)

Offline Molot

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Re: Metro 2033 von Dmitry Glukohovsky
« Antwort #100 am: 29. Januar 2010, 13:13:01 Uhr »
Ok, jetzt will ich das Buch auch lesen...


Und schon verwirklicht?
Wer ist dieser Molot eigentlich?!

Heute singt für Sie...


Das Niveau!!!

Offline MrSlayrer

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Re: Metro 2033 von Dmitry Glukhovsky
« Antwort #101 am: 12. April 2010, 17:47:30 Uhr »
Hab es jetzt auch *sabber* Bis irgendwann mal hehe

Offline Tyler

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Re: Metro 2033 von Dmitry Glukhovsky
« Antwort #102 am: 07. Dezember 2012, 14:57:53 Uhr »
Ich hab mir das Buch letzten Freitag auch gekauft.
Bin fast auf Seite 300 und lese es sehr gerne, auch wenn ich einige Sachen etwas seltsam finde.
Es gibt meiner Meinung nach zu wenig ausgeschriebene Dialoge. Artjom, die Hauptfigur, bleibt sehr blass und einige seiner Reaktionen auf das Geschehen und andere Leute (die ebenfalls sehr eindimensional und nicht besonders tief zur Geltung kommen) sind für mich nicht nachvollziehbar.
Liegt aber auch mit an der episodischen Erzählweise. Kaum sind Figuren aufgetaucht und interessant geworden, verschwinden sie auch schon wieder. Scheint zumindest so. Habe ja noch 500 Seiten vor mir.
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Offline Sandhai

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Re: Metro 2033 von Dmitry Glukhovsky
« Antwort #103 am: 12. Dezember 2012, 11:01:02 Uhr »
@Tyler

Metro 2033 hat auf jeden Fall ein Problem, das du auch angesprochen hast: Die Passivität des Protagonisten. Das finde ich seltsam. Wenn Artjom etwas gefragt wird, hat er entweder keine Ahnung von dem Thema oder keine Meinung dazu. Das kann man vielleicht noch mit seiner relativen Jugend erklären und der Tatsache, dass er noch nie in der Metro unterwegs war. Aber trotzdem ist das etwas unglaubwürdig. Das liest sich z.T. nicht wie eine Beschreibung eines jungen Burschen Anfang 20, sondern eher wie die eines Jugendlichen.

Überhaupt finde ich, dass das ganze Buch mich ein bisschen an Fallout 2 erinnert (nicht lachen, bitte). In Fallout 2 wurde man auf die Suche nach dem GEEK geschickt, was aber nur als Vorwand diente, um den Spieler in die Welt hinauszuschicken und die Fraktionen und die Welt vorzustellen.

Dieses Muster glaube ich auch hier wieder zu erkennen. Glukhovsky schickt seinen Protagonisten in die Welt hinaus, um eine Bedrohung abzuwenden (Referenz an Fallout 1 ?).
Dabei trifft er dann auf die verschiedenen Fraktionen in der Metro. Die Story tritt aber dabei - wie soll ich sagen ?- in den Hintergrund. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es Glukhovsky nicht so sehr darum ging, eine Geschichte zu erzählen, sondern eher seine Welt und einiger ihrer Bewohner (mögliches Personal für weitere Bücher ?) vorzustellen. Das passt auch zu der Passivität von Artjom. Ein unbeteiligter Zuschauer, der sich das von Glukhovsky erdachte Universum ansieht.

Gut hingegen sind die sehr düsteren und atmosphärischen "Gruselpassagen", wenn Artjom z.B. durch einen Tunnel läuft und die Tunnelangst beschrieben wird.

Ein echtes Highlight ist hier m.E. nach auf jeden Fall
Spoiler for Hiden:
die Expedition an die Oberfläche
. Das war klasse.

Zu gefallen wissen auch die Gespräche an den Lagerfeuern, die ebenfalls noch mal zur Atmosphäre beitragen.

Das Ende ist gerade wegen des Twists interessant, aber leider zu kurz abgehandelt.

Fazit:
Ein akzeptabler Erstling, dessen Schwerpunkt aber nicht auf der Story und auf der leider etwas formelhaft geratenen Entwicklung des Protagonisten, sondern eher auf der Darstellung der Welt liegt und teilweise zu überladen ist.


Der Sinn des Lebens sollte nicht darin bestehen zu tun was wir wollen, sondern das zu tun, was richtig ist.
„Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.“(Gandhi)