Autor Thema: Allgemeine Rollenspieldiskussion  (Gelesen 91490 mal)

Offline Lexx

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Re: Allgemeine Rollenspieldiskussion
« Antwort #140 am: 02. Februar 2011, 23:27:05 Uhr »
Oder wenn man den Typen vom Körperteilemann befreit... "Hier ist Johnyyy!" Wirklich die besten Dialoge, die ich seit langem gelesen habe, da so völlig erfrischend.

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Offline Surf Solar

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Re: Allgemeine Rollenspieldiskussion
« Antwort #141 am: 03. Februar 2011, 00:26:58 Uhr »
Du bist so verwirrt und trotzdem die coolste Sau im Stall. Man hat einfach den vollen Durchblick über alles und jeden. Ich konnte mir richtig vorstellen, wie ich badass vor meinem Gegenüber stehe - der mir gleich auf die Fresse hauen will - und ihn einfach nur blöd anlaber.

/Edit: Sorry für Off-Topic, aber das musste gesagt werden. :>

Dich muß ich ja nicht fragen da du sowas mit Sicherheit schon selbst getan hast, aber viele Leute koennen sich gar nicht vorstellen wie schwer es eigentlich ist solche Dialoge zu schreiben dass sie gleichzeitig "cool", "believable" aber halt auch total dumm oder abgedreht sind. Mal nur so als Einwurf. :P

Offline Lexx

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Re: Allgemeine Rollenspieldiskussion
« Antwort #142 am: 03. Februar 2011, 00:32:10 Uhr »
Das gleiche gilt auch für Dumb Dialog. Du kannst nicht immer nur "Uhm" und "Urg" schreiben, da das langweilig, einfallslos und bescheuert ist, vor allem, wenn man damit ein ganzes Spiel füllen muss. Kann nicht jeder, man muss einen sehr freien Geist dafür besitzen...
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Offline Surf Solar

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Re: Allgemeine Rollenspieldiskussion
« Antwort #143 am: 03. Februar 2011, 00:45:40 Uhr »
Exactamento.

Find' ich viel schwieriger als your average wastelander zu schreiben. Vor allem soll es ja wenn man es ordentlich machen will konkret im ganzen Spiel durchgezogen werden und nicht so halbherzig wie in New Vegas.

Darum mag ich auch Torment so sehr. Das ganze Spiel ist voll von total abgedrehten und der Norm abweichenden Charakteren. Ich ziehe da wirklich meinen Hut vor.

Offline Fallobst

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Re: Allgemeine Rollenspieldiskussion
« Antwort #144 am: 03. Februar 2011, 01:25:10 Uhr »
Zitat
Du musst in BG2 Bodhi bekämpfen, egal, ob du dich ihr anschließt oder nicht. Da würde ich mich als Spieler betrogen fühlen.
Ob ich mich betrogen fühle, hängt ja wohl ganz einfach davon ab, wie die Erzählung mir diese Wendung erklärt.
Und da sie das gut macht, fühl ich mich auch nicht betrogen.
Begreif es endlich, nicht du schreibst diese Geschichte, sondern die Autoren. Du bist lediglich eine Figur in der Geschichte und was du willst und nicht willst, spielt überhaupt keine Rolle, wenn die Autoren beschließen, die Story anders zu erzählen. Ein menschlicher Spielleiter in einem Pen&Paper-RPG lässt dich ja auch nicht einfach so entscheiden, welche Auswirkungen deine Handlungen haben, sondern zwingt dir eine Story auf, auf die du reagieren musst. Du hast zwar wesentlich mehr Einflussnahmemöglichkeiten als in einem CRPG, die Geschichte erzählt aber trotzdem ein anderer.
Aber Pen&Paper-RPGs sind wahrscheinlich auch nur Adventures.  :s000:

Mir selbst kommt BG2 nur wegen der Aufteilung der Story in Kapitel etwas linear vor. Das liegt aber einfach im Umfang der Story begründet, nichts weiter.
Fallout erzählt eine sehr überschaubare Geschichte, bei der auch deutlich mehr optional ist. Nicht umsonst gibt es Videos mit Walkthroughs von 10 oder noch weniger Minuten.
Und weil fast alles optional ist, ist es auch nicht tragisch, wenn man eine Quest mal vermurkst und dafür mit dem uninteressantesten Ende derselben abgespeist wird. Tut zwar keiner, kann man aber. Bei BG geht das nicht, das Spiel will eine lange, komplexe und epische Story erzählen, in der der Spieler nur eine von vielen handelnden Personen ist. Zu fordern, dass dann auch noch fast jede Aktion des Spielers den Verlauf dieser Story entscheidend verändern kann, damit das Ganze sich Rollenspiel nennen darf, ist albern und wird ganz sicher niemals in einem CRPG realisiert werden.
Um was soll es denn bei BG2 sonst gehen als um den leeren Thron des Gottes des Mordes und des Spielers Schicksal, das ihn dort hinruft, sowie einen machtgierigen Schurken, der ihn dazu zwingt, Jagd auf ihn zu machen? Soll es plötzlich um Jan Jansens Steckrübenrezepte und die Jagd nach dem ultimativen Steckrübeneintopf gehen, nur weil dir diese Sache mit dem Gott vielleicht nicht behagt? Ich weiß echt nicht, was du eigentlich erwartest. 2 oder mehr über die gesamte Spiellänge von über 100 h verschiedene Handlungsfäden? Was soll das bewirken? Wieso sollten die Spieledesigner so einen Unsinn veranstalten, statt ihre Kreativität auf die perfekte Ausarbeitung einer epischen Geschichte zu fokussieren? Und wieso sollten sie es dann als ein einzelnes Spiel anbieten? Das wären dann ja wohl eher 2.  ???
Was du willst, sind Sandboxspiele OHNE Story.
Denn Spiele mit dem erzählerischen Umfang eines Baldurs Gate 2 können das einfach nicht leisten, was du verlangst.
Wie soll das überhaupt funktionieren?
Lösung von BG2:
Ich wähle zwischen 2 verschiedenen Fraktionen. Jede beauftragt mich daraufhin mit der Vernichtung der anderen. Das ist aber am Anfang noch deutlich zu schwer und deshalb erfülle ich erst mal zwei Dutzend zum Teil sehr lange Sidequests in zum Teil für die Mainquest irrelevanten Gebieten, die sich gegenseitig beeinflussen und oft mindestens 2 Lösungswege bieten.
Wenn ich denke, dass ich stark genug bin, widme ich mich wieder der Mainquest. Ich kämpfe mir meinen Weg durch die mit Fallen gespickte Basis frei und töte den Anführer. Im folgenden Kapitel wirkt sich meine Entscheidung weiter aus, weil ich jeweils mit anderen Leuten reden muss und andere Wege zum selben Ziel gehe.
Ich treffe auf den Obermotz und dieser flüchtet nach verlorenem Kampf. Dann kann man sich entscheiden, ob man ihm durch das Fluchtportal folgt oder das Angebot eines NPC annimmt, ihn anders zum Ziel zu bringen. Je nachdem, welche Wahl man trifft, landet man in verschiedenen Gebieten, die man nur auf diesem Weg betreten kann und die jeweils andere Quests enthalten. Dann kommt die bereits kopierte Quest mit den Dracheneiern, auch auf vielfältige Art lösbar. Zurück aus dem Unterreich steht wieder ein harter Kampf gegen einen Schlüsselgegner an, für den man sich Unterstützung holen kann. Hier wirken sich die Beziehungen aus, die man vorher zu den diversen Gilden aufgebaut hat. Danach folgt ein Abschnitt der linear sein muss, weil alle Alternativen aufgrund der Story unweigerlich zu einem bösen Ende führen würden. Anschließend gibts wieder einen Abschnitt, der auf unterschiedliche Weise bewältigt werden kann und sogar die Gesinnung des Chars beeinflusst. Danach ist Amn vorbei und es geht mit dem etwas lineareren ToB weiter.
Wieviel nichtlinearer willst du so eine umfangreiche Handlung denn noch haben?  :wtf
Und es besteht kein großer Unterschied zum Ausmaß des C&C in Bloodlines. Man hat je nach Klasse oder Clan andere Arten, Kämpfe zu bestreiten, andere NPC-Reaktionen und offenbar wie bei den Malkavianern auch andere Gesprächsoptionen, die allesamt bei beiden Spielen völlig irrelevant sind für das Grundgerüst der Mainquest.
Außerdem ist die Handlung in Bloodlines noch mal eine ganze Ecke linearer als in BG2 und die einzige Wahl, die dein Spiel maßgeblich beeinflusst, triffst du vor dem Start. Die Handlung verzweigt sich ja nicht mal großartig, es gibt keinen guten und bösen Weg mit verschiedenen Questreihen oder irgendein Äquivalent dazu. Linearer geht es doch kaum. Und trotzdem sind die C&C da, denn auch hier bieten viele Quests mehrere unterschiedlich belohnte Lösungswege. Langfristige Auswirkungen in der Spielwelt sind dann zwar kaum vorhanden (mit Jeanette schlafen oder nicht hat nicht mehr Relevanz als die Romanzen in BG2), doch Spaß macht es allemal.

Das war mein letzter Versuch, dir diesen "BG ist ein Adventure"-Bullshit auszureden und dafür hab ich inzwischen fast die ganze Story gespoilert. Wenn das immer noch nix bringt, tut es mir leid.

Zitat
Kinoreif im Sinne eines B-Action-Films. Aber an solch trashigem Story-Telling habe ich auch meinen Spaß, so ist es nicht und sowas erwarte ich irgendwie auch von einem stark geskripteten Shooter.
Eben. :)
Chuck Norris ftw!  #yay
« Letzte Änderung: 03. Februar 2011, 02:09:13 Uhr von Fallobst »

Offline Zen Inc

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Re: Allgemeine Rollenspieldiskussion
« Antwort #145 am: 03. Februar 2011, 02:55:21 Uhr »
Ob ich mich betrogen fühle, hängt ja wohl ganz einfach davon ab, wie die Erzählung mir diese Wendung erklärt.
Und da sie das gut macht, fühl ich mich auch nicht betrogen.

Vielleicht passt es ja zu meinem Charakter, mich Bodhi anzuschließen. So wie es z.B. zu meinem Charakter passt mich Caesar's Legion anzuschließen. Aber in BG geht das auf gute alte Adventure-Art eben nicht, was ja erstmal nichts schlechtes ist.

Zitat
Begreif es endlich, nicht du schreibst diese Geschichte, sondern die Autoren. Du bist lediglich eine Figur in der Geschichte und was du willst und nicht willst, spielt überhaupt keine Rolle, wenn die Autoren beschließen, die Story anders zu erzählen.

Wie gesagt: ich habe nichts gegen Adventures.

Zitat
Und weil fast alles optional ist, ist es auch nicht tragisch, wenn man eine Quest mal vermurkst und dafür mit dem uninteressantesten Ende derselben abgespeist wird.

Das uninteressanteste Ende?

Zitat
Tut zwar keiner, kann man aber. Bei BG geht das nicht, das Spiel will eine lange, komplexe und epische Story erzählen, in der der Spieler nur eine von vielen handelnden Personen ist. Zu fordern, dass dann auch noch fast jede Aktion des Spielers den Verlauf dieser Story entscheidend verändern kann, damit das Ganze sich Rollenspiel nennen darf, ist albern und wird ganz sicher niemals in einem CRPG realisiert werden.

Neben C&C sollte eine Spielweise möglich sein, die zu meinem Charakter-Build passt. Ob ich nun BG als Dieb oder Paladin spiele macht einfach keinen Unterschied. Sehr wohl machen verschiedene Charakter-Builds in Fallout, Arcanum, Bloodlines und PS:T einen Unterschied.

Zitat
Um was soll es denn bei BG2 sonst gehen als um den leeren Thron des Gottes des Mordes und des Spielers Schicksal, das ihn dort hinruft, sowie einen machtgierigen Schurken, der ihn dazu zwingt, Jagd auf ihn zu machen? Soll es plötzlich um Jan Jansens Steckrübenrezepte und die Jagd nach dem ultimativen Steckrübeneintopf gehen, nur weil dir diese Sache mit dem Gott vielleicht nicht behagt?

Nein, das genau auch nicht. Es soll darum gehen, dass mein Charakter so mit der Geschichte umgehen kann, dass es zu ihm passt. Warum kann ich nicht anders damit ugehen, wenn ich schon ein Bhaal-Spawn bin? Warum kann ich mich Bodhi nicht anschließen?

Zitat
Was du willst, sind Sandboxspiele OHNE Story.

Nein, genau das will ich eben auch nicht. Fallout ist mein Lieblinsspiel und Lieblings-CRPG und ich habe in einem vorherigen Post erklärt, warum Fallout kein Sandbox-Spiel ist.

Zitat
Lösung von BG2:[...]

Nur weil ein Weg mit Fake-Choices begehbar ist (Straße A oder B um nach C zu kommen) bedeutet es nicht, dass das Spiel nicht linear ist. Jedes Kapitel endet auf die gleiche Weise, da kannst du machen, was du willst. Und es wäre auch nicht weiter tragisch, wenn es beispielsweise wie in Bloodlines Möglichkeiten zum Roleplaying geben würde.

Zitat
Und es besteht kein großer Unterschied zum Ausmaß des C&C in Bloodlines. Man hat je nach Klasse oder Clan andere Arten, Kämpfe zu bestreiten, andere NPC-Reaktionen und offenbar wie bei den Malkavianern auch andere Gesprächsoptionen, die allesamt bei beiden Spielen völlig irrelevant sind für das Grundgerüst der Mainquest.

Wie bereits gesagt macht es zumindest in Santa Monica und Downtown einen riesen Unterschied, ob du einen kampforientierten Charakter oder einen diplomatischen Charakter spielst. Neben den Clans gibt es nämlich auch noch Abilities und Feats, die deinen Charakter und das Roleplaying mit diesem definieren.

Zitat
Außerdem ist die Handlung in Bloodlines noch mal eine ganze Ecke linearer als in BG2 und die einzige Wahl, die dein Spiel maßgeblich beeinflusst, triffst du vor dem Start.

Ersteres will ich nicht einmal bestreiten und zweiteres ist völliger Humbug, guter Mann.

Zitat
Die Handlung verzweigt sich ja nicht mal großartig, es gibt keinen guten und bösen Weg mit verschiedenen Questreihen oder irgendein Äquivalent dazu.

Selbstverständlich kannst du einen bösen Charakter spielen und dabei Entscheidungen treffen, die jenseits von "Ich töte ihn oder ich töte ihn nicht" sind.

Ich muss dich nun doch fragen: Bist du dir sicher, dass du das Spiel gespielt hast?

Zitat
Das war mein letzter Versuch, dir diesen "BG ist ein Adventure"-Bullshit auszureden und dafür hab ich inzwischen fast die ganze Story gespoilert. Wenn das immer noch nix bringt, tut es mir leid.

Das macht nichts, obwohl die BG-Spiele vom Design Action-Adventures mit Stats bleiben, hast du mich doch neugieriger auf das Spiel gemacht. :)
Mass Effect 2 is an RPG. The blue lesbian species are pretty much elves, and biotics are magic. It probably has some lightsaber ripoff too.
Call of Duty, on the other hand, is not an RPG. While it has knives, which count as swords in a pinch, the closest it gets to Elves and magic are Russians.

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Offline Surf Solar

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Re: Allgemeine Rollenspieldiskussion
« Antwort #146 am: 03. Februar 2011, 03:12:34 Uhr »
Vielleicht passt es ja zu meinem Charakter, mich Bodhi anzuschließen. So wie es z.B. zu meinem Charakter passt mich Caesar's Legion anzuschließen. Aber in BG geht das auf gute alte Adventure-Art eben nicht, was ja erstmal nichts schlechtes ist.

Zugegeben, der Legion Part in NV ist hanebuechen, birgt zwar ein paar Konsequenzen aber bedarf wirklichem Ausbau. Immernoch besser als "Choice&Consequence" in BGII - "Waehle ich nun Festung A oder B? Ich waehle lieder A da diese sowieso durch meinen PC Build vorgegeben ist."

Zitat
Neben C&C sollte eine Spielweise möglich sein, die zu meinem Charakter-Build passt. Ob ich nun BG als Dieb oder Paladin spiele macht einfach keinen Unterschied. Sehr wohl machen verschiedene Charakter-Builds in Fallout, Arcanum, Bloodlines und PS:T einen Unterschied.

Fairerweise sollte man an der Stelle sagen dass die Skillchecks eher spaerlich in PS:T vorhanden sind. ;) Im Prinzip unterstuetzt das Spiel nur den "whatcha lookin'at, I drive my fist intacha face, berk" oder den gediegenen Wisdom/Intelligence Charakter. Wirkliche Skillchecks gibt es nicht, nur abfragen ob Charakter A genug Wisdom/Intelligence/Charisma hat - dies schaltet normale Dialogoptionen frei. Da haette man an dem ansonsten (fuer mich) perfektem Spiel noch ansetzen koennen.


@ Fallobst: lass dich von Zens Diskussionsart nicht unterkriegen, er meint es eigentlich nur gut. :) Ich finde die Diskussion interessant und es hat mich auch (mal wieder) doch neugierig auf BGII neugierig gemacht.

Offline Zen Inc

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Re: Allgemeine Rollenspieldiskussion
« Antwort #147 am: 03. Februar 2011, 03:42:22 Uhr »
Zugegeben, der Legion Part in NV ist hanebuechen, birgt zwar ein paar Konsequenzen aber bedarf wirklichem Ausbau. Immernoch besser als "Choice&Consequence" in BGII - "Waehle ich nun Festung A oder B? Ich waehle lieder A da diese sowieso durch meinen PC Build vorgegeben ist."

Dass ich mich der Legion anschließen und das bis zum Endgame auch durchziehen kann ist für einen "bösen" Charakter aber eine wirklich coole Lösungsmöglichkeit, die über die Interaktion mit der "bösen" Fraktion eines Fallout 1 hinausgeht und on par mit den Möglichkeiten eines Arcanum ist.

Zitat
Fairerweise sollte man an der Stelle sagen dass die Skillchecks eher spaerlich in PS:T vorhanden sind. ;)

Alleine im Mausoleum gibt mir das Spiel schon bemerkbare Feedbacks, was für einen Charakter ich erstellt habe. Ich beziehe hier den Verzicht der Klassenwahl zu Anfang und die Entdeckung derer im Spiel selbst mit ein.
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Offline Surf Solar

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Re: Allgemeine Rollenspieldiskussion
« Antwort #148 am: 03. Februar 2011, 04:26:42 Uhr »
Alleine im Mausoleum gibt mir das Spiel schon bemerkbare Feedbacks, was für einen Charakter ich erstellt habe. Ich beziehe hier den Verzicht der Klassenwahl zu Anfang und die Entdeckung derer im Spiel selbst mit ein.

So gern ich dir beipflichten wuerde - es ist leider nicht so. Ich habe gerade eben extra ein neues Spiel angefangen und mir faellt es auch nur auf weil ich letzte Woche erst mal wieder das Spiel durchgespielt hab (diesmal mit einem high Wisdom/Intelligence/Charisma) Charakter. Wie du auch sagst "die Entdeckung derer" - es ist komplett egal welche "Klasse" man am Anfang waehlt. Die Optionen bleiben gleich:


Erste Entscheidung- Ich lasse den sprechenden Schaedel einfach hinter mir - ist moeglich. Ich kann das Spiel ohne Morte durchspielen - ok. Hier mal der Build - bewusst jegliche Wisdom/Intelligence usw. implizierende Werte herrausgenommen.


Ok. Jetzt wollen wir raus aus dem Mausoleum. Kann man a) entweder einfach allen Dusties das Genick brechen (braucht als Einzige Entscheidung einen wirklichen Skillcheck - ich hab nachgeschaut in den Gamefiles) b) einfach zum Ausgangsportal schleichen (wenn man aufmerksam gelesen hat kein Ding) c) einfach aus dem Haupteingang rennen wenn man schnell ist oder d) Sich als Zombie verkleiden und rauskriechen.

Gutes Beispiel auch hier - fuehrt alles zum gleichen Ergebnis:



BTW - fuehren alle "kritischen" Dialoge auch hier leider Gottes zum gleichen Ergebnis - wenn ich NPC XY frage "What is your story?" -> Oh boy, that's a story too long to tell it for one berks life." frage, dann werden leider beide "I still want to hear it." oder "Tell me what's a berk." in eine Antwort umgewandelt. Du magst jetzt nach Beweisen fragen, das liegt nur an meiner Faulheit dies jetzt nicht zu tun - ich koennte auch einfach in den Dialogfiles suchen. :P Wirklich, man hat es jetzt wahrscheinlich schon oft gehoert dass PS:T mein Lieblingsspiel ist - aber das beste RPG ist es nicht, es hat auch wirklich nicht viele Variablen. Dafuer, dass nicht viele C&C da sind, wiegen die Konsequenzen die man trifft umso mehr. Wie gesagt - Torment ist geil - aber weiß Gott nicht DAS Spiel wenn es um C&C geht.

What can change the nature of a man? ;)


(btw hat mir das irgendwie Spaß gemacht - vielleicht mach ich sogar mal irgendwann nen Lets Play :) )
« Letzte Änderung: 03. Februar 2011, 04:34:31 Uhr von Surf Solar »

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Re: Allgemeine Rollenspieldiskussion
« Antwort #149 am: 03. Februar 2011, 06:16:36 Uhr »
Die Screenshots sind so schön...

Torment ist geil - aber weiß Gott nicht DAS Spiel wenn es um C&C geht.

Es ging ja darum, wie die Stats die Spielweise des Charakters beeinflussen (wie im "Break ya Neck"-Beispiel). Im Bereich C&C ist PS:T auf jeden Fall schwach.

Zitat
(btw hat mir das irgendwie Spaß gemacht - vielleicht mach ich sogar mal irgendwann nen Lets Play :) )

Oh ja bitte!
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Offline Fallobst

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Re: Allgemeine Rollenspieldiskussion
« Antwort #150 am: 03. Februar 2011, 07:59:15 Uhr »
Zitat
Das uninteressanteste Ende?
Das, das die Handlung der Quest massiv verkürzt und dich die Hälfte verpassen lässt.

Zitat
Ob ich nun BG als Dieb oder Paladin spiele macht einfach keinen Unterschied.
Falsch.
Mehr gibts dazu nicht zu schreiben. ;)

Zitat
Warum kann ich mich Bodhi nicht anschließen?
Weil du für Bodhi nur ein Spielzeug und nützliches Werkzeug bist und ihr nie so viel anbieten kannst wie Irenicus, egal, was du tust.
Ich würde sie auch lieber nicht umbringen, sie ist einfach saucool. Ist halt Schicksal.  :'(

Zitat
Fallout ist mein Lieblinsspiel und Lieblings-CRPG und ich habe in einem vorherigen Post erklärt, warum Fallout kein Sandbox-Spiel ist.
Bei mir steht es auch weit oben auf der Liste. Es hat aber trotzdem eine sehr überschaubare Haupthandlung und viele Gimmicks und Sandbox-artige Elemente.

Zitat
Fake-Choices
Das sind keine Fake-Choices, die wirken sich sehr wohl auf mein Spielerlebnis aus. Ich muss Irenicus außerdem folgen, die Story des Spiels erfordert es.

Zitat
Wie bereits gesagt macht es zumindest in Santa Monica und Downtown einen riesen Unterschied, ob du einen kampforientierten Charakter oder einen diplomatischen Charakter spielst. Neben den Clans gibt es nämlich auch noch Abilities und Feats, die deinen Charakter und das Roleplaying mit diesem definieren.
Alles Qualitäten, die BG2 genauso hat, die du aber abstreitest. Ob ich nun die Wahl zwischen kämpfen und verhandeln oder vorbeischleichen hab (hab ich in BG auch oft, die Schleichenfertigkeit steht auch nur Dieben zur Verfügung (okay, dank entsprechenden Zaubern auch Magiern und dank diesen später der ganzen Gruppe^^), manche Verhandlungsoptionen nur bestimmten Klassen, sich diplomatisch an Kämpfen vorbeimogeln wird auch nicht mit weniger XP bestraft, das Spiel ist da fair) oder die Wahl zwischen verschiedenen Charakterbuild-abhängigen Kampftaktiken, am Ende ist das Ziel doch dasselbe (den nächsten Schritt der Handlung zu gehen) und die Abwechslung in beiden Fällen gegeben.
Bei einem Partyrollenspiel wie BG kann sich die Handlung auch nicht so sehr nach dem Build deines Hauptchars richten wie bei Spielen mit einem einzelnen Helden. Du suchst dir ja auch eine Party zusammen, die möglichst alle im Spiel gefragten Fertigkeiten abdeckt (Magier als Alleskönner in Sachen Magie und als Gelehrte, die dir fremdartige Artefakte analysieren, Diebe als Fallensteller und -entschärfer, unsichbar an Gegnern vorbeischleichende Kundschafter oder als Meuchelmörder, Kleriker als Heiler, Druiden, um wilde Tiere zu zähmen, Ranger als Fernkämpfer usw...). Wenn du willst, kannst du diese dann mit einem Jack-of-all-Trades in einem Spiel mit einem einzelnen Char vergleichen, denn genau das ist es, was du mit deiner Party erreichen willst, alle Eventualitäten abdecken. Da Partyrollenspiele traditionsreicher sind als solche mit einzeln durch die Welt stapfenden Helden, verpufft dein Einwand mit der Build-abhängigen Storyentfaltung an den Notwendigkeiten des Spielkonzepts und an der Rollenspieltradition. Mag sein, dass du dir Rollenspiel so zurechtdefiniert hast, mit der Definition vieler alter Rollenspielhasen hat das aber gar nichts zu tun.
Zitat
Selbstverständlich kannst du einen bösen Charakter spielen und dabei Entscheidungen treffen, die jenseits von "Ich töte ihn oder ich töte ihn nicht" sind.
Das wären dann wieder die besagten "Fake-Choices" und Entscheidungen ohne Folgen für die Mainquest, nicht wahr? ^^

Zitat
Das macht nichts, obwohl die BG-Spiele vom Design Action-Adventures mit Stats bleiben, hast du mich doch neugieriger auf das Spiel gemacht. Smiley
Na da freu ich mich doch, hatte die Diskussion wenigstens etwas Gutes. Mehr, als ich von vielen anderen Diskussionen behaupten kann, die ich bisher geführt hab. ;)
« Letzte Änderung: 03. Februar 2011, 09:35:46 Uhr von Fallobst »

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Re: Allgemeine Rollenspieldiskussion
« Antwort #151 am: 03. Februar 2011, 08:49:58 Uhr »
Falsch.
Mehr gibts dazu nicht zu schreiben. ;)

Ich redete von BG1 und habe keinen Unterschied beim Spielen eines Diebes und eines Paladins gesehen, nur dass du es als Paladin in den tausend Kämpfen deutlich einfacher hast.

Zitat
Sandbox-artige Elemente.

Hast du Lust das näher zu erläutern?

Zitat
Das sind keine Fake-Choices, die wirken sich sehr wohl auf mein Spielerlebnis aus. Ich muss Irenicus außerdem folgen, die Story des Spiels erfordert es.

Im Endeffekt ändern sie nichts, deshalb sind es Fake-Choices.

Zitat
Alles Qualitäten, die BG2 genauso hat, die du aber abstreitest.

Ich werde ja bald sehen, wie diplomatisch ich tatsächlich in BG2 vorgehen kann. Ich hole mir dann auch gleich das CH 18 Item.

Zitat
Das wären dann wieder die besagten "Fake-Choices" und Entscheidungen ohne Folgen für die Mainquest, nicht wahr? ^^

Sagte ich nicht bereits, dass die Mainquest linear ist? Es ging um gute und böse Wege in Questreihen und nicht um Veränderungen in der Mainquest.
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Re: Allgemeine Rollenspieldiskussion
« Antwort #152 am: 03. Februar 2011, 09:02:00 Uhr »
Zitat
Es ging um gute und böse Wege in Questreihen und nicht um Veränderungen in der Mainquest.
Na warum diskutieren wir das dann überhaupt? Wir sind uns in der Frage offenbar doch einig, scheint mir, nur dass du Unterschiede zwischen den Spielen siehst, die ich nicht zu erkennen vermag.
Zitat
Sandbox-artige Elemente.

Hast du Lust das näher zu erläutern?
Für mich bedeutet Sandbox erst mal nur, dass ich im Spiel viele Manipulationsmöglichkeiten habe, mich also als wie ein Kind im Sandkasten austoben kann.
Das kann ich bei Fallout in stärkerem Maße als bei BG, der Fokus liegt nicht so sehr auf der Story und mehr auf den alltäglichen NPC-Wechselwirkungen innerhalb der Spielwelt und darauf, selbst die Welt zu erforschen. Du wirst kaum angeleitet, was als nächstes zu tun ist und hast fast über das ganze Spiel freie Wahl, wohin du gehen und welche Quests oder kleinen Nebenaufgaben du da erledigen willst.
Eigentlich wird keine Geschichte erzählt, die Elemente der Haupthandlung liegen vielmehr neben all den anderen zu entdeckenden Dingen in der Welt und warten darauf, dass du darüber stolperst. Dadurch wirkt das Spiel statischer und Sandbox-artiger als BG. Du kannst einfach viel mehr Sachen machen, die null Bezug zur Mainquest haben, weil diese so kurz geraten ist. Sprich, du kannst dich austoben.

Btw, ich hab meinen letzten Post btw noch etwas erweitert.
« Letzte Änderung: 03. Februar 2011, 09:30:12 Uhr von Fallobst »

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Re: Allgemeine Rollenspieldiskussion
« Antwort #153 am: 03. Februar 2011, 09:37:04 Uhr »
Na warum diskutieren wir das dann überhaupt? Wir sind uns in der Frage offenbar doch einig, scheint mir, nur dass du Unterschiede zwischen den Spielen siehst, die ich nicht zu erkennen vermag.

Inspiriert durch deine Versprechungen, die PS:T-Screenshots und Solars Plan, habe ich mich dazu entschlossen einen BG2 Let's Play zu machen - und zwar als diplomatischer Charakter. Ich bin sehr gespannt.

Zitat
Für mich bedeutet Sandbox erst mal nur, dass ich im Spiel viele Manipulationsmöglichkeiten habe, mich also als wie ein Kind im Sandkasten austoben kann.

"Für mich bedeutet Rollenspiel in eine Rolle zu schlüpfen und zu spielen."

Zitat
Das kann ich bei Fallout in stärkerem Maße als bei BG, der Fokus liegt nicht so sehr auf der Story und mehr auf den alltäglichen NPC-Wechselwirkungen innerhalb der Spielwelt und darauf, selbst die Welt zu erforschen. Du wirst kaum angeleitet, was als nächstes zu tun ist und hast fast über das ganze Spiel freie Wahl, wohin du gehen und welche Quests oder kleinen Nebenaufgaben du da erledigen willst.

In Fallout 1 wirst du aber nicht sehr lange damit glücklich und ich kann auch in BG sowie in so ziemlich jedem sogenannten CRPG die Mainstory nicht beachten, die Gegend auf eigene Faust erkunden und einfach mal total abdrehen. Siehst du nicht einmal den Unterschied zwischen Spielen wie Fallout, BG und Oblivion/Morrowind?
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Offline Fallobst

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Re: Allgemeine Rollenspieldiskussion
« Antwort #154 am: 03. Februar 2011, 09:50:31 Uhr »
Zitat
Inspiriert durch deine Versprechungen, die PS:T-Screenshots und Solars Plan, habe ich mich dazu entschlossen einen BG2 Let's Play zu machen - und zwar als diplomatischer Charakter. Ich bin sehr gespannt.
Dass das nix wird, ist dir genauso klar wie mir. ^^
Hab auch irgendwo schon geschrieben, dass BG2 kampflastig ist. Alles andere wäre auch Unsinn, weil erstens die Fähigkeiten aller Klassen auf Kämpfe zugeschnitten sind und das Leveln als reiner Diplomat sinnlos würde und weil es zweitens unglaubwürdig ist, wenn du jeden, der sich dir in den Weg stellt, durch gut Zureden dazu bringen könntest, dich vorbei zu lassen. ^^
Du legst meine Beiträge offenbar immer so aus, wie deine Argumentation es grad erfordert. Wenn ich schreibe, dass man vielen Kämpfen durch Diplomatie ausweichen kann, dann ändert das nichts daran, dass es immer noch massenhaft Kämpfe gibt, denen man nicht ausweichen kann.
Ich möchte aber wetten, dass das bei sehr sehr vielen Kämpfen doch geht, allerdings zum Preis geringerer XP-Ausbeute.

Zitat
Siehst du nicht einmal den Unterschied zwischen Spielen wie Fallout, BG und Oblivion/Morrowind?
Umfang der Mainquest, Zahl der Nichtkampfskills und damit Grad an Interaktionsmöglichkeit mit der Spielwelt, Modularität der Quests und Story, Sandbox-Features (Preisboxer, Sklavenhändler, Gildenführer, Hausbesitzer, entdecken von nebensächlichen, aber interessanten Gimmicks etc), Party oder Solo-RPG mit entsprechender Gewichtung (Gewichtung, schließt also das andere nicht aus) auf buildbasierte oder aber bei Partys auf dialogbasierte C&C, Qualität des Storytellings, Qualität der Ingametexte, Spielmechanik und ob ich Spaß daran hab etc...
Man könnte natürlich auch bei Party-RPGs mehr buildabhängige C&C einbauen als es BG tut, aber das würde mehr Nichtkampfskills und bei dem Umfang der Story wegen der vielen Klassen und weil man nie vorhersehen kann, mit was für einer Party der Spieler unterwegs ist, erheblich mehr Programmieraufwand erfordern. Außerdem hat das allein schon durch die Tatsache, dass wahrscheinlich nur einer die erforderliche Fähigkeit hat, jedoch die ganze Gruppe das Hindernis überwinden muss, seine Grenzen. Deshalb hat man nur ein paar eingebaut für jede Klasse und lässt den Spieler alle anderen Entscheidungen über Dialogoptionen treffen. Unwichtig ist die Wahl der Klasse dennoch nicht, da die Kämpfe je nach Klassenwahl völlig unterschiedlich angegangen werden müssen und weil es eben doch Unterschiede in den Dialogen und bei den Quests gibt.
Allerdings fallen mir in dem Zusammenhang grad die DSA-Spiele ein. Dort gab es fast null C&C, das war alles total linear. Trotzdem wurden die Fähigkeiten der verschiedenen Klassen ständig abgefragt und mit einbezogen. Wenn die Gruppe nicht schwindelfrei war, stürzte halt mal einer im Gebirge in den Tod und war für den Rest des Spiels verloren. Wenn man keinen Jäger dabei hatte, verhungerte die Gruppe gern mal, wenn kein Heiler an Bord war, überlebte man manche strapaziöse Wildnisdurchquerung nicht usw.. Fand ich zwar extrem hardcore, aber auch irgendwo nett.
Diesen Weg hätten sie auch bei BG gehen können, doch wenn man sich ansieht, wie verhalten das Echo der internationalen Spielergemeinde auf die DSA-Spiele war, dürfte verständlich sein, dass diese Form des Einbettens von klassenabhängigen Skillchecks ohne C&C in BG bis auf Selbstverständlichkeiten wie die Diebesfertigkeiten oder die Analysefähigkeit magischer Gegenstände nicht zu finden ist.
« Letzte Änderung: 03. Februar 2011, 10:49:20 Uhr von Fallobst »

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Re: Allgemeine Rollenspieldiskussion
« Antwort #155 am: 03. Februar 2011, 12:17:24 Uhr »
Dass das nix wird, ist dir genauso klar wie mir. ^^
Hab auch irgendwo schon geschrieben, dass BG2 kampflastig ist. Alles andere wäre auch Unsinn, weil erstens die Fähigkeiten aller Klassen auf Kämpfe zugeschnitten sind und das Leveln als reiner Diplomat sinnlos würde und weil es zweitens unglaubwürdig ist, wenn du jeden, der sich dir in den Weg stellt, durch gut Zureden dazu bringen könntest, dich vorbei zu lassen. ^^
Du legst meine Beiträge offenbar immer so aus, wie deine Argumentation es grad erfordert. Wenn ich schreibe, dass man vielen Kämpfen durch Diplomatie ausweichen kann, dann ändert das nichts daran, dass es immer noch massenhaft Kämpfe gibt, denen man nicht ausweichen kann.
Ich möchte aber wetten, dass das bei sehr sehr vielen Kämpfen doch geht, allerdings zum Preis geringerer XP-Ausbeute.

Ich berufe mich da eher auf diese Aussage:

Zitat
Zitat
Wie bereits gesagt macht es zumindest in Santa Monica und Downtown einen riesen Unterschied, ob du einen kampforientierten Charakter oder einen diplomatischen Charakter spielst. Neben den Clans gibt es nämlich auch noch Abilities und Feats, die deinen Charakter und das Roleplaying mit diesem definieren.
Alles Qualitäten, die BG2 genauso hat, die du aber abstreitest. Ob ich nun die Wahl zwischen kämpfen und verhandeln oder vorbeischleichen hab (hab ich in BG auch oft, die Schleichenfertigkeit steht auch nur Dieben zur Verfügung (okay, dank entsprechenden Zaubern auch Magiern und dank diesen später der ganzen Gruppe^^), manche Verhandlungsoptionen nur bestimmten Klassen, sich diplomatisch an Kämpfen vorbeimogeln wird auch nicht mit weniger XP bestraft, das Spiel ist da fair) oder die Wahl zwischen verschiedenen Charakterbuild-abhängigen Kampftaktiken, am Ende ist das Ziel doch dasselbe (den nächsten Schritt der Handlung zu gehen) und die Abwechslung in beiden Fällen gegeben.

Zitat
Sandbox-Features (Preisboxer, Sklavenhändler, Gildenführer, Hausbesitzer, entdecken von nebensächlichen, aber interessanten Gimmicks etc)

Eine(!) Nebenquest zu absolvieren um dann einen Ruf weg zu bekommen ist ein gleichwertiges Sandbox-Feature wie einer Mainquest-unabhängigen Gilde beizutreten, Stunden über Stunden Quests zu erledigen um im Rang aufzusteigen um schlussendlich der Gildenführer zu werden? Steckst du nicht gerade jemandem Federn in den Arsch, um ihn zum Huhn zu machen? Und was meinst du mit Gimmicks und inwiefern sind sie sandboxy?

Zitat
Man könnte natürlich auch bei Party-RPGs mehr buildabhängige C&C einbauen als es BG tut, aber das würde mehr Nichtkampfskills und bei dem Umfang der Story wegen der vielen Klassen und weil man nie vorhersehen kann, mit was für einer Party der Spieler unterwegs ist, erheblich mehr Programmieraufwand erfordern.

Dann solltest du mal Mask of the Betrayer spielen.

Zitat
Allerdings fallen mir in dem Zusammenhang grad die DSA-Spiele ein. [...] Diesen Weg hätten sie auch bei BG gehen können, doch wenn man sich ansieht, wie verhalten das Echo der internationalen Spielergemeinde auf die DSA-Spiele war, dürfte verständlich sein, dass diese Form des Einbettens von klassenabhängigen Skillchecks ohne C&C in BG bis auf Selbstverständlichkeiten wie die Diebesfertigkeiten oder die Analysefähigkeit magischer Gegenstände nicht zu finden ist.

Die Nordlandtrilogie hatte eine bestimmte Zielgruppe, in der sie auch einen sehr guten Ruf hat. BG hatte als Zielgruppe den Massenmarkt.
Mass Effect 2 is an RPG. The blue lesbian species are pretty much elves, and biotics are magic. It probably has some lightsaber ripoff too.
Call of Duty, on the other hand, is not an RPG. While it has knives, which count as swords in a pinch, the closest it gets to Elves and magic are Russians.

I don't get the industry's obsession with people who don't like RPGs. Why make RPGs that play like action games? Why not make action games instead? - Vault Dweller

Offline Fallobst

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Re: Allgemeine Rollenspieldiskussion
« Antwort #156 am: 03. Februar 2011, 14:03:45 Uhr »
Zitat
Ich berufe mich da eher auf diese Aussage:
Zitat
Alles Qualitäten, die BG2 genauso hat, die du aber abstreitest.
... sich diplomatisch an Kämpfen vorbeimogeln wird auch nicht mit weniger XP bestraft, das Spiel ist da fair
Es macht auch in BG2 einen Riesenunterschied, ob du einen Dieb oder einen Paladin spielst. Da du verschiedene Kampftaktiken und entsprechend abgestimmtes Heldenmanagement (Ausrüstung, eingeprägte Sprüche, geskillte Waffen- und Diebesfertigkeiten sowie klassenspezifische Fähigkeiten für hochlevelige Chars) aber offenbar nicht als relevanten Unterschied gelten lässt, werden wir in der Frage wohl ewig weiter aneinander vorbeireden. ;)
Und wegen den XP bei Vermeidung von Kämpfen:
Stell dich nicht so an und versuch nicht ständig, mir irgendwelche Fehler in meiner Argumentation zu beweisen, das nervt.
DU bist es, der BG2 unbedingt ohne oder mit so wenig wie möglich Kämpfen spielen will (und du bist garantiert der einzige, der das je wollte, macht bei der Spielmechanik und dem Spaß, den die Kämpfe machen, null Sinn, auch rollenspielerisch nicht, da du eine Party führst, in der hoffentlich nicht ausschließlich Diebe und Ranger sind), also schleich dich doch meinetwegen mit Gruppenunsichtbarkeit an den Gegnern vorbei. Das Spiel erlaubt es dir. Du kannst auch die Hälfte der Drachen links liegen lassen, auch die muss man zum Teil nicht bekämpfen, wenn man nicht mag. Dass du dann für diese Feiglingslösung keine XP kriegst, ist ja wohl klar. Die Aussage von mir, dass du bei diplomatischem Vorbeimogeln an Kämpfen meist genausoviele XP kriegst wie durch die Kämpfe, bezieht sich auf Gegner, die dir explizit entsprechende Dialogoptionen anbieten und bei denen es über das Schwanz einziehen hinaus noch etwas mehr zu leisten gibt, wenn man dem Kampf ausweichen will.
Denn was bitteschön hat Vorbeischleichen oder das feige Zurückweichen vor einer Kneipenschlägerei (soll heißen, sich anpöbeln oder beleidigen lassen und das schlucken)  mit Diplomatie zu tun und wieso sollte das mit XP belohnt werden?

Sandbox:
Alles ist modular, du kannst alle Gebiete zu jeder Zeit im Spiel besuchen und kannst da auch (fast) alle Quests spielen, außerdem wurde (und das ist nichts, was man beweisen muss, das ist eine Gefühlsfrage) mehr Wert auf Nebensächlichkeiten, Miniencounter, passende (aber auch wirkungsarme) Reaktionen der Spielwelt auf jede noch so absurde Aktion des Spielers und Manipulierbarkeit von Objekten gelegt als auf die Hauptstory. BG reicht fast an Fallout ran, was das angeht, durch weniger Nichtkampffertigkeiten aber eben nur fast. Da es aber dafür eine im Vergleich zu Fallout deutlich umfangreichere Story erzählt und den Spieler (zB durch das ständige Gefühl von Dringlichkeit, der Countdown in Fallout ist bei mir immer recht schnell wieder nebensächlich, da zu großzügig bemessen) stärker auf diese zu konzentrieren versucht und da man nicht einfach Teile der Handlung überspringen kann, wirkt es auf mich weniger "sandboxy", sondern eher wie ein Roman zum Mitspielen. (sandboxy? igitt, was für ein Wort)
Fallout ist "sandboxiger" als BG2, Punkt. Denk darüber was du willst, ich seh das so.

Zitat
Dann solltest du mal Mask of the Betrayer spielen.
Was hab ich noch gleich über den Umfang der Mainquest und die sich daraus ergebenden Notwendigkeiten geschrieben?  ::)

Zitat
Eine(!) Nebenquest zu absolvieren um dann einen Ruf weg zu bekommen ist ein gleichwertiges Sandbox-Feature wie einer Mainquest-unabhängigen Gilde beizutreten, Stunden über Stunden Quests zu erledigen um im Rang aufzusteigen um schlussendlich der Gildenführer zu werden?
Ja, ist es, da irrelevant für die Mainquest. Diese Questreihen dienen nur dazu, dass du eher das Gefühl bekommst, eine deiner Klasse oder gewünschten Persönlichkeit entsprechende Rolle in der Spielwelt spielen zu können. Hat an sich nicht mehr Gehalt als z.B. die Karrieren bei den Sims, macht allerdings deutlich mehr Spaß.


Zitat
Die Nordlandtrilogie hatte eine bestimmte Zielgruppe, in der sie auch einen sehr guten Ruf hat. BG hatte als Zielgruppe den Massenmarkt.
Ja, zu der Zielgruppe gehöre z.B. auch ich. Was genau soll mir das jetzt eigentlich sagen?  ???
« Letzte Änderung: 03. Februar 2011, 21:27:27 Uhr von Fallobst »

Offline Zen Inc

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Re: Allgemeine Rollenspieldiskussion
« Antwort #157 am: 04. Februar 2011, 10:03:40 Uhr »
Und wegen den XP bei Vermeidung von Kämpfen:
Stell dich nicht so an und versuch nicht ständig, mir irgendwelche Fehler in meiner Argumentation zu beweisen, das nervt.
DU bist es, der BG2 unbedingt ohne oder mit so wenig wie möglich Kämpfen spielen will

In erster Linie hattest du die Behauptung vom Stapel gelassen. (Siehe Zitat)

Wenn du etwas schreibst, von dem du weißt, dass es nicht stimmt, dann schreibe es nicht.

Zitat
Denn was bitteschön hat Vorbeischleichen oder das feige Zurückweichen vor einer Kneipenschlägerei (soll heißen, sich anpöbeln oder beleidigen lassen und das schlucken)  mit Diplomatie zu tun und wieso sollte das mit XP belohnt werden?

Eine Ausnahmesituation (Kneipenschlägerei) mit Diplomatie zu lösen, sollte genauso viel, wenn nicht sogar mehr wert sein als der offene Kampf. Und selbst für das diebische Vorbeischleichen an Gegnern soltle es meiner Meinung nach XP oder irgendeine Belohnung geben, weil das mit einem Dieb sehr oft schwieriger ist als sich mit einem Kämpfer Schwert voraus ins Getummel zu stürzen. Letzteres bezieht sich offensichtlich nicht nur auf BG.

Zitat
Sandbox

Da für dich die Definition mehr eine "Gefühlsfrage" als eine Designgrundlage ist, ist die Diskussion was Sandbox im RPG-Bereich bedeutet ziemlich überflüssig, findest du nicht?

Zitat
Was hab ich noch gleich über den Umfang der Mainquest und die sich daraus ergebenden Notwendigkeiten geschrieben?  ::)

Das schließt aber nicht wenigstens eine große Anzahl von Nebenquests mit aus. Und selbst da suckt BG ja. Bei BG2 wird es sich noch zeigen.

Zitat
Ja, ist es, da irrelevant für die Mainquest. Diese Questreihen dienen nur dazu, dass du eher das Gefühl bekommst, eine deiner Klasse oder gewünschten Persönlichkeit entsprechende Rolle in der Spielwelt spielen zu können. Hat an sich nicht mehr Gehalt als z.B. die Karrieren bei den Sims, macht allerdings deutlich mehr Spaß.

Wie gesagt, da du der Analyse des Designs lieber dein "Gefühl" voran stellst, macht es hier wenig Sinn, darüber zu diskutieren.

vgl.
- 5 Min Nebenquest, um Preisboxer zu werden (was deinen Platz in der Welt außerhalb NR nicht mehr definiert als Pornostar)
- ca. 20 Std. Nebenquest, um Führer der Kriegergilde zu werden, die in ganz Vvardenfell vertreten und bekannt ist

Zitat
Ja, zu der Zielgruppe gehöre z.B. auch ich. Was genau soll mir das jetzt eigentlich sagen?  ???

Schau doch mal, was du geschrieben hast. Dein "Echo der internationalen Spielergemeinde" war viel zu verallgemeinert (wenn denn überhaupt wahr), wenn man die Zielgruppe dieser Spiele berücksichtigt. Und da BG für die Masse produziert wurde (ein Hinweis darauf ist die im Vergleich zu DSA oder auch anderen Party-Rollenspielen wie Wizardry völlig vereinfachte Handhabung und Spielmechanik), sind solche RPG-Features auch nicht mit im Boot.
« Letzte Änderung: 04. Februar 2011, 10:05:34 Uhr von Zen Inc »
Mass Effect 2 is an RPG. The blue lesbian species are pretty much elves, and biotics are magic. It probably has some lightsaber ripoff too.
Call of Duty, on the other hand, is not an RPG. While it has knives, which count as swords in a pinch, the closest it gets to Elves and magic are Russians.

I don't get the industry's obsession with people who don't like RPGs. Why make RPGs that play like action games? Why not make action games instead? - Vault Dweller

Offline Fallobst

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Re: Allgemeine Rollenspieldiskussion
« Antwort #158 am: 04. Februar 2011, 10:34:14 Uhr »
Zitat
Wenn du etwas schreibst, von dem du weißt, dass es nicht stimmt, dann schreibe es nicht.
Sry, bin eben nicht unfehlbar und hab auch schon mal geschrieben, dass mir bei BG2 die eine oder andere Übertreibung passieren kann. ^^
Es gibt jedenfalls Situationen im Spiel, in denen du für diplomatisches Vorgehen belohnt wirst, entweder mit XP oder Quests oder einfach dadurch, dass du einen Kampf nicht führen musst, den du wahrscheinlich eh nicht überleben würdest.
Und auch wenn du das als Fake Choices abtun wirst, sind alternative Gesprächsoptionen, die dann oft erfolglos auf eine friedliche Lösung abzielen, fast immer vorhanden (Noname-Critter selbstverständlich ausgenommen) und wenn man einen friedliebenden Char spielen will, kann man das dadurch auch. Man wird eben trotzdem zum Kämpfen gezwungen, genau wie der Spielleiter in einem Pen&Paper-Rollenspiel dich dazu zwingen könnte, wenn er glaubt, dass du sonst zu billig davonkommst.

Zitat
Eine Ausnahmesituation (Kneipenschlägerei) mit Diplomatie zu lösen, sollte genauso viel, wenn nicht sogar mehr wert sein als der offene Kampf. Und selbst für das diebische Vorbeischleichen an Gegnern soltle es meiner Meinung nach XP oder irgendeine Belohnung geben, weil das mit einem Dieb sehr oft schwieriger ist als sich mit einem Kämpfer Schwert voraus ins Getummel zu stürzen. Letzteres bezieht sich offensichtlich nicht nur auf BG.
Das ist Unsinn, sry.
Wir haben es hier mit einem CRPG zu tun und da darf man ja wohl erwarten, dass alle Spielweisen, die das Spiel zulässt, ähnlich fordernd sind (Balancing anyone?). Sich durch das Spiel mit gut zureden durchmogeln, am besten noch gegenüber Gegnern, die zu dumm sind, überhaupt mit dir reden zu können, oder für die es null Sinn macht, sich auf Verhandlungen mit dir einzulassen, ist Unsinn. Für ein "Ich geh ja schon." gegenüber betrunkenen Schlägern in einer Kneipe XP zu verlangen, ist noch größerer Unsinn. Die Kämpfe sind anspruchsvoll und das AD&D-Regelwerk ist auf kampflastige Spiele ausgelegt. Sich Rausreden oder Vorbeischleichen ist oft möglich, doch was bitte hast du dann geleistet, das dem schwierigeren Kampf auch nur ansatzweise gleichzusetzen wäre? Fast alle Fähigkeiten deiner Chars sind kampforientiert, wie willst du aus Rollenspielsicht begründen, dass stundenlanges Gerede ihnen massig XP gibt und damit ihre Kampffertigkeiten verbessert? Falls du allerdings behaupten willst, AD&D sei kein echtes Rollenspielregelwerk, dann nimm hiermit zur Kenntnis, dass ich das ausgesprochen amüsant finde.

Zitat
Da für dich die Definition mehr eine "Gefühlsfrage" als eine Designgrundlage ist, ist die Diskussion was Sandbox im RPG-Bereich bedeutet ziemlich überflüssig, findest du nicht?
Jupp.

Zitat
Dein "Echo der internationalen Spielergemeinde" war viel zu verallgemeinert
Die Nordlandtrilogie war nur in Deutschland ein Riesenerfolg und hat auch nur hier überschwänglich positive Reviews bekommen. Amerikanische Rollenspieler konnten sich dagegen zu einem großen Teil nicht mit dem Mikromanagement und dem gnadenlosen Bestrafen von Fehlern (und zwar teilweise erst viel später im Spiel, gibt da isb. bei DSA2 ein paar berüchtigte Beispiele) anfreunden. Andere Märkte sind lange nicht so interessant wie diese beiden, aber auch da wird es wohl aufgrund fehlenden Heimvorteils und nicht vorhandener DSA-Tradition eher gemischte Reaktionen gegeben haben.

Zitat
Und da BG für die Masse produziert wurde
Falsch. BG ist eine getreue Umsetzung von AD&D und ein verdammt anspruchsvolles Rollenspiel.
Dass es bei der Masse erfolgreich war, soll bedeuten, dass es weichgespült und für die Masse produziert ist? Ach ja.  #lachen#
Das Ausmaß an taktischen Möglichkeiten, die dir die Kämpfe bieten, die Detailverliebtheit der Spielwelt und die Möglichkeiten, das Spiel deinen Wünschen als Rollenspieler anzupassen, sind atemberaubend und Grundcharakteristika aller guten Rollenspiele. C&C sind da nur ein Teil der Rechnung und auch die bekommt BG2 oft sehr gut hin.
Was für dich Fake Choices sind, sind für echte Rollenspieler Möglichkeiten, sich trotz der unvermeidlichen Beschränkungen eines CRPG in die Rolle zu versetzen, die sie spielen wollen. Sicher ist manches davon Fake, das merkst du aber nur dann, wenn du aufhörst, deine Rolle zu spielen und der Geschichte zu folgen und dich lieber mit Spieldesignfragen beschäftigst.
« Letzte Änderung: 04. Februar 2011, 10:59:36 Uhr von Fallobst »

Offline tortured Tomato

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Re: Allgemeine Rollenspieldiskussion
« Antwort #159 am: 04. Februar 2011, 11:08:12 Uhr »
Also meinst du, dass es keinen Unterschied macht, ob man mit einer bestimmten Wahl eine bestimmte Konsequenz auslöst oder nicht.
Wenn also jede Wahl letztlich doch zur selben Konsequenz führt, wozu dann noch wählen?

Eine Frage die sich nicht nur Nichtwählern stellt, sondern auch dem Spieledesigner :P

Wobei man sagen muss, dass die RPGs, die den Spieler vor großen Entscheidungen stellen, die wiederum großen Einfluss auf den Spielverlauf nehmen, recht selten sind. Bei Gothic II kann man zum Beispiel durch das Wählen einer Klasse wie Söldner, Paladin, Magier ein paar spezielle Quests absovieren, aber auch hier hat die Wahl letztlich doch wenig Einfluss auf die Story. Dafür schlägt sie sich vor allem im Gameplay nieder, da man mit anderen Waffen kämpft.

Neuere Spiele versuchen teilweise sogar Konsequenzen gleich ganz zu vermeiden bzw. versuchen immer, möglichst nur positiv zu Belohnen, niemals aber negativ. Das ist wahrscheinlich dem Casual Gamer geschuldet, der wenn was nicht 100% nach seinen Vorstellungen läuft, sofort demotiviert zu sein scheint und wütende Briefe an die Spielfirma schreibt oder so. Die Devs wollen anscheinend wiederum, dass sich jeder mit dem Spiel gleich beim ersten Playthrough wohl fühlt und sich keiner irgendwie was grundlegend vermasseln kann. Das ist aber nur Spekulation meinerseits.
« Letzte Änderung: 04. Februar 2011, 11:42:11 Uhr von tortured Tomato »