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Der militärische Wert der Atombombe

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Lexx:
Auf die habe ich mit dem Hass-Grund angespielt. Wenn man Land erobern will, darf man keine Atombomben einsetzen, es sei denn, man will da nachts Strom sparen, indem man die Umgebung zum leuchten bringt... Aber wenn es einfach nur darum geht, andere komplett wegzufegen, sind solche Waffen schon ziemlich effektiv, verursachen aber auch riesige Kollateralschäden.

Ich bin mir nicht sicher, ob diese Länder wirklich zu Atomwaffen greifen würden. Aber wenn... naja, dann bekommt jeder was davon ab.

FEV-Infizierter:

--- Zitat von: Reccyn am 08. Januar 2009, 04:46:39 Uhr ---Atomwaffen wurden in erster Linie für den zweiten Weltkrieg gebaut, dank Einsteins Formel E=mc² was er damit nicht bezwecken wollte.
Jedoch fand man die Lösung genau in seiner Formel, und das kurz da drauf als Nazi-Deutschland besiegt wurde
(eigtl. schon früher, nur wollte man genau dies verhindern, das eine Atombombe gebaut wird).
--- Ende Zitat ---

In erster Linie? Du weisst das bis auf die USA alle anderen Staaten überhaupt erst mit der Entwicklung der Bombe begonnen haben? (Deutschland nehm ich da mal aus)


--- Zitat ---Sorry wenn ich hart bin... Aber... Bist du besoffen?
Welche Atombombe soll eine Front unterstützen, weißt du überhaupt was eine Atombombe anrichtet?
Nach deinem Text klingt das nicht so... Eine Atombombe verstrahlt die Gegend, bis zu nem Umkreis von 100km (je nach Größe)
Wer von der "Front" ist so lebensmüde und maschiert in solch ein Gebiet ein? "lol"?  ???
--- Ende Zitat ---
Der Zerknautscher hat schon recht, im Falle eines Angriffs der SU auf Westeuropa wäre es zu massiven Schlägen mit taktischen Nukes gekommen, zum Beispiel im Fulda Gap, in Schleswig Holstein und Niedersachsen. Die Strahlung und der Tod von einigen Millionen Leuten war für die Nato-Strategen ein annehmbarer Preis um damit die sowjetische Panzerwalze auszuschalten.

Ausserdem sind taktische Atomwaffen in ihrer Wirkung nicht vergleichbar mit strategischen Kernwaffen, erstere sind für den Gebrauch auf dem Schlachtfeld vorgesehen z.B. in Minen, Artilleriegranaten und Raketen, die Sprengkraft liegt meist bei zwischen 0,3 KT und 250 KT. Strategische Kernwaffen sind die Städtekiller, deren unmittelbarer militärischer Nutzen beschränkt sich in der Tat auf die Abschreckung.


--- Zitat von: Hornet am 08. Januar 2009, 12:14:10 Uhr ---Vielleicht zählst du sie nicht zu den global playern, aber ich denke Indien und Pakistan, und Israel da unten könnten durchaus zur Bombe greifen wenn man sonst keine Antwort mehr parat hätte. Gerade die "gläubigen Staaten" die vielleicht mal zu einer A-Bombe kommen könnten, würden sie auch sicher einsetzen. Vorher anbeten dann abwerfen. ;)

--- Ende Zitat ---
Indien und Pakistan sind auf jeden Fall Kandidaten für den ersten militärischen Kernwaffeneinsatz im 21. Jahrhundert, klare Zustimmung.

Zenturio:

--- Zitat von: Reccyn am 08. Januar 2009, 04:46:39 Uhr ---
Welche Atombombe soll eine Front unterstützen, weißt du überhaupt was eine Atombombe anrichtet?
Nach deinem Text klingt das nicht so... Eine Atombombe verstrahlt die Gegend, bis zu nem Umkreis von 100km (je nach Größe)
Wer von der "Front" ist so lebensmüde und maschiert in solch ein Gebiet ein? "lol"?  ???
Zuviel C&C Generals gezockt?

--- Ende Zitat ---

Durchaus gab es Pläne, wie man ein Atomschlag ausführen und das Gebiet sichern konnte. Nach dem 2.Weltkrieg wurden massenweise Tests gemacht und Soldaten auch in die verstrahlten Testgelände geschickt. Denen wurde gesagt Luft anhalten bei der Explosion reiche aus.. und dann hieß es Abmarsch!
Das lief in etwa so ab wie sie die Bevölkerung mit den "Duck and Cover" - Campagne abgespeist haben.
Seit Städte über die Luft zu bombardieren waren, war die Bevölkerung opferbar,wenn es den Krieg entscheiden möge.
Deutschland wäre in der heißen Phase Hauptkampfplatz gewesen. Sowohl Truppen als auch Atomraketen waren auf viele Ziele in Deutschland gerichtet Ca.10 km von mir war ein russischer Militärflughafen der war eines der Hauptziele der NATO. Und erst mal nur als Atomschlagsziel eingeplant.
Und es gab da auch Pläne das Umland zumindest beim Gegensturm zu erobern. Allerdings hat sich da auch kein General mehr getraut, die Soldaten direkt rein zu schicken, weil das keiner mehr mitgemacht hätte.
Also zu beginn wollten die führenden militärischen Köpfe durchaus Verstrahlte Gebiete sichern und erobern. Als die Bomben jedoch immer größer wurden, die Zerstörungskraft so gewaltig war und es klar war was Strahlung und Fallout anrichten, sah man von sollchen Plänen ab, weil kein Soldat mehr freiwillig in so ein zerstörtes Gebiet gegangen wär. Meuterei und Desertation wären sicherlich die Folgen gewesen. 

Shadowrunner:

--- Zitat von: Zenturio am 08. Januar 2009, 15:12:38 Uhr ---Also zu beginn wollten die führenden militärischen Köpfe durchaus Verstrahlte Gebiete sichern und erobern. Als die Bomben jedoch immer größer wurden, die Zerstörungskraft so gewaltig war und es klar war was Strahlung und Fallout anrichten, sah man von sollchen Plänen ab, weil kein Soldat mehr freiwillig in so ein zerstörtes Gebiet gegangen wär. Meuterei und Desertation wären sicherlich die Folgen gewesen. 

--- Ende Zitat ---
Du unterschätzt die Strategen der Militärführungen bzw. die Militärführung selbst. Nicht umsonst wurden unzählige sezenarien auf beiden Seiten durchgerechnet und Planspielchen gemacht. Da wurden keine Menschen hin und her geschoben sondern Einheiten auf einem Lageplan.

Mal als ganz einfaches Beispiel: Wärend des GWD wird dem jungen Soldaten beigebracht wie man wärend eines Angriffst mit ABC waffen seinen Schutzponcho anlegt. Das ist voll fürn arsch, wenn man sichs genau überlegt. Aber damals haben wir geglaubt es würde uns wirklich schützen.

In den Zeiten des kalten Kriegs war das wissen über die auswirkungen eines A-Krieges nicht so bekannt wie heute. das heisst man hätte den Soldaten irgend welche Iod-Pillen gegeben damit sie länger durchhalten und gesagt:"Schluckt die dann wird die Strahlung raus gespühlt." Die Truppen hättens genommen und wären fröhlich in richtung feind gestürmt. Heute, 20 Jahre nach dem Mauerfall und ansich dem ende des kalten Krieges sollte es jeder besser wissen, wir haben informationsquellen und zugang zu ihnen wie nie zuvor. und dennoch bin ich sicher das 75% aller Truppen ohne lange nachzudenken in ein gebiet marschieren würde das verstrahlt ist.

Wie ich schon sagte, für die Führung sind es keine Menschen, keine Individuen sondern Zahlen und Einheitennamen auf einem Lageplan.
Und wer jetzt denkt ich hätte einen an der waffel, der soll sich mal mit schlachten des 18. Jahrhundert beschäftigen als die Soldaten zu hunderten in Formation übers schlachtfeld liefen obwohl ihnen die Kanonenkugeln um die Ohren fetzten und links und rechts die Kameraden fielen oder mit zerfetzten gleidern buchstäblich elendig verreckten. Da ist auch niemand geflohen obwohl sie genau wussten das jeder schritt ihr letzter sein könnte.

Das Militär kennt keine Skrupel was Menschenleben angeht und ich bin sicher wären in Russland oder USA  ein Militärregim an die Macht gekommen häts schon wesentlich früher A-Bomben geregnet und für einen echt strahlenden tag gesorgt.

Edit: Sorry war zu viel OT...

Atomwaffen haben mitlerweile nicht mehr den militärischen Stellenwert wie noch vor 20 Jahren als es darum ging, den Klassenfeind komplett auszuradieren oder sich für den erstschlag zu rächen. Sicher sind sie immer noch abschreckungsmittel No. 1 aber für teritoriale Kriege oder die kommenden Rohstoffkriege sind sie Ungeeignet. City-killer werden weiterhin die welt bedrohen, doch die bisherigen taktischen Nuklearwaffen sind nutzlos in den vor uns liegenden Konflikten.
Zumindest werden taktische Nuks so lange sinnlos sein bis nicht welche entwickelt wurden die, leicht utopisch gesprochen, so klein wie ne panzerfaust ist und ne halbwertzeit von weniger als 1 Jahr hat. Da ich kein Atomwaffen/bomben experte bin und mich das thema nur global interessiert weiss ich nicht ob sowas überhaupt möglich ist. Vllt. wird es aber auch bald viel schrecklichere waffen geben, die den Feind pulverisieren aber die umgebung nicht versucht. wer weiss.

le Chew:

--- Zitat von: FEV-Infizierter am 08. Januar 2009, 12:41:50 Uhr ---Der Zerknautscher hat schon recht, im Falle eines Angriffs der SU auf Westeuropa wäre es zu massiven Schlägen mit taktischen Nukes gekommen, zum Beispiel im Fulda Gap, in Schleswig Holstein und Niedersachsen. Die Strahlung und der Tod von einigen Millionen Leuten war für die Nato-Strategen ein annehmbarer Preis um damit die sowjetische Panzerwalze auszuschalten.

Ausserdem sind taktische Atomwaffen in ihrer Wirkung nicht vergleichbar mit strategischen Kernwaffen, erstere sind für den Gebrauch auf dem Schlachtfeld vorgesehen z.B. in Minen, Artilleriegranaten und Raketen, die Sprengkraft liegt meist bei zwischen 0,3 KT und 250 KT. Strategische Kernwaffen sind die Städtekiller, deren unmittelbarer militärischer Nutzen beschränkt sich in der Tat auf die Abschreckung.

--- Ende Zitat ---

Ich empfehle The Atomic Cafe - ca. 50:34 gehts los... ein Manöver der US Army dass das Szenario einer feindliche Landung auf eigenem Territorium zum Thema hat. Zu sehen ist eine Atombombe, die auf die landenden Truppen geworfen wurde. Die Marines sind dann nach der Detonation und der Druckwelle aus ihren Gräben gehüpft und sollten die "verbliebenen" Truppen aufspüren und vernichten.

Generell gibt der Film nen guten Eindruck zu der Einstellung, die man gegenüber der Atombombe oder Strahlung damals hatte...

Der Begriff "Taktischer Nuklearsprengkopf" war für uns in der Clique immer ein Lacher - damals war es Realität bzw. Zeitgeist. Man glaubts nicht, ist aber so. (Duck & Cover ist gegen die Doku wirklich noch witzig)

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