Ich habe noch eine nette Kurzanleitung für den Bunkerbauer von heute gefunden:
http://www.survivalring.org/pdf/build_a_blast_shelter.pdfViele Infos finden sich auch auf
UndergroundBombshelter.com, auch wenn die Seite etwas zu Duck-and-Cover-mäßig daherkommt.
Etwas, das mich bei all diesen Bastelanleitungen stört, ist die Tatsache, dass niemand genaue Angaben über die erforderliche Ausstattung mit Nahrungsmitteln, Wasser, Toilettenpapier etc. macht, die für das Überleben im Atomschutzbunker erforderlich sind und auf Vorrat gehalten werden sollen bzw. kurzfristig im Falle einen drohenden Nuklearschlags beschafft werden müssen.
Ich mache mir daher heute mal die Mühe, ein paar kleine Berechnungen anzustellen:
Gehen wir zunächst einmal von zwei Personen aus, die in ihrem Schutzbunker nicht nur die ersten 48 Stunden nach einem Atomschlag überleben wollen, sondern auch die Wochen, Monate und Jahre danach überleben wollen. Ich gehe bei meinen Überlegungen mal von dem Szenario der
SCOPE-Studie und der Dokumentation "Threads" aus, in denen folgende Prognosen abgegeben wurden:
Wer sich innerhalb der ersten 48 Stunden nach dem Atomschlag im Freien aufhält, riskiert je nach Entfernung vom Detonationszentrum und Windrichtung schwerste Strahlenschäden mit tödlichen Folgen innerhalb weniger Tage oder Wochen.
Innerhalb der nächsten Wochen besteht das Risiko, dass es durch die Aufnahme verseuchter Nahrungsmittel und den Kontakt mit radioaktiven Staubpartikeln zu kumulierten lethalen Dosen kommt (lifedose limit).
Innerhalb der ersten Jahre nach einem massiven nuklearen Schlagabtausch über Westeuropa, bei dem es zu einer völligen Zerstörung der Infrastruktur kommt, wird mit einem Rückgang der Bevölkerung um bis zu 90% gerechnet. Bei einer derzeitigen Bevölkerung um die 700 Mio. Menschen wären demnach innerhalb weniger Jahre mehr als 600 Mio. Leichen zu beseitigen - die Gefahr der Ausberitung von Seuchen zusammen mit dem unzureichenden Nahrungsangebot außerhalb des Schutzbunkers sollte eine langfristige Vorratsplanung begründen.
Rechnen wir also damit, dass zwei erwachsene Personen Nahrungsmittel für einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren bevorraten müssten, um ihre Überlebenswahrscheinlichkeit gegenüber den angenommenen 10% ohne Schutz deutlich zu erhöhen.
Der durchschnittliche Kalorienverbrauch beträgt pro Person bei geringer körperlicher Belastung ca. 1 kcal pro kg Körpergewicht und Stunde. Bei einem 80 kg schweren Mann wären das rund 2000 kcal. pro Tag. Für einen Zeitraum von zwei Jahren wären für zwei Personen also rund 3.000 Mcal anzusetzen. Dies entspricht 860 kg Kartoffelpüreepulver, zu dessen Zubereitung zusätzlich 3900 l Trinkwasser erforderlich sind. Zusammen mit dem erforderlichen Trinkwasserbedarf von 2 l pro Person und Tag kommt man auf einen Trinkwasserbedarf von rund 7000 l (ohne Waschen etc.)
Damit lässt sich der Kohlenhydratbedarf der beiden Bunkerbewohner weitgehend abdecken. Der Eiweißbedarf (50g/Tag) wäre jedoch lediglich zu 45% und der Fettbedarf (75g/Tag) zu ca. 2% abgedeckt. Als Nahrungsergänzungsmittel wäre also ein entsprechender Vorrat (ca. 300 kg) an eiweißreichem Dosenfisch oder -fleisch, Milch- oder Eiweißpulver und Fett (ca. 110 kg) notwendig, z.B. in Form von Sonnenblumenöl, dass dem Kartoffelbrei zugemischt wird. In Ausnahmefällen kann der Eiweißbedarf natürlich auch kurzfristig durch den Verzehr von Menschenfleisch ausgeglichen werden
Zusätzlich sind 2-3 kg Salz pro Person und Jahr anzusetzen sowie ein ausreichender Vorrat an Vitamintabletten.
Da selbst eingeschweißtes Kartoffelmehl in den meisten Fällen nur 2-3 Jahre haltbar ist, empfiehlt sich ein kurzfristiger Einkauf in der Metro, sobald die
Doomsday Clock auf eine Minute vor 12 steht. Da in der Hektik der Stunde wohl kaum noch Zeit bleibt, einen Einkaufszettel zu schreiben, habe ich mir die Mühe mal lieber jetzt schon gemacht:
3440 Packungen Kartoffelpüree (250 g/Packung)
2000 Dosen Ölsardinen (150 g Fischeinwaage)
22 Kanister Sonnenblumenöl (à 5 l)
Wer selber rechnen will, viel Spaß:
http://www.lebensmittel-tabelle.de / das-ist-drin.de
Bei erlaubten 620 kg Zuladung müsstet Ihr mit Eurem Porsche Cayenne also mindestens zweimal fahren, um das Zeug alles zu besorgen. Und
man sollte auch noch so ca. 5000 Euro parat haben, es sei denn man wartet bis zur looting-hour.
Hier noch ein paar Tips von unseren kanadischen Freunden, wie man den Atomkrieg überlebt:
http://sugarmountainhome.com/homesteading/11steps.htm