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Störfall Vattenfall

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FEV-Infizierter:
Störfälle, unzureichende Informationspolitk, offenbar inkompetentes Personal, indiskutable Fehler in der innerbetrieblichen Kommunikation, der schwedische Energiegigant Vattenfall gerät unter Druck. Nach einen Beinahe-Desaster in dem schweidschen KKW Forsmark vor gut einem Jahr, werfen die Zwischenfälle in den deutschen KKWs Brunsbüttel und Krümmel ein fades Schlaglicht auf den Energieversorger. In Forsmark versagten bei einer Schnellabschaltung nach einem Kurzschluss in einem Umspannwerk gleich zwei der vier Notstromaggregate. Das Fatale: das Kraftwerkspersonal bemerkte dies erst nach dem sich der Kühlwasserstand um zwei Meter absenkte. Zeitweise fielen im Kraftwerk Licht und Computersysteme, zudem war die Wasserstandsanzeige nach der offiziellen Vattenfall-Darstellung "mehrdeutig". Erst nach 23 Minuten gelang es die beiden ausgefallenen Dieselaggregate per Hand zu starten und damit eine drohende Kernschmelze zu verhindern.

All diese Infos sickerten erst nach und nach durch und hat die schwedische Öffentlichkeit gegen Vattenfall aufgebracht. Offenbar wurden 20 Jahre lang so gut wie gar nicht in das Werk investiert während gleichzeitig Personal abgebaut wurde.

Die beiden Störfälle in Brunsbüttel und Krümmel wurden zunächst von Vatenfall als harmlos banalisiert.

Erst nach einigen Tagen räumte Vattenfall ein das das der Rauch des brennenden Trafos in Krümmel bis in die Leitzentrale des Kraftwerks vorgedrungen sein und die Angestllten dort nur mit Atemschutzmasken arbeiten konnten. Zudem seien Computerdaten über den zeitlichen Ablauf des Störfalls teilweise verloren gegangen, sagte der Geschäftsführer der Vattenfall-Atomsparte, Bruno Thomauske. Das Bundesumweltministerium wirft indes Vattenfall nicht nur gravierende Mängel bei der Bedienung des Reaktors sondern auch bei der Aufklärung des Störfalls vor. Das Personal sei offensichtlich nicht oder nur mangelhaft auf derartige Zwischenfälle vorbereitet.

http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:Vattenfall%20Politik/224505.html
http://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/919/122751/
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23315/1.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,493665,00.html

Ich halte das für ziemlich bedenklich wie sehr schon bei solchen vergleichsweise "harmlosen" Störfällen geschlampt wird. Das die EVU`s bei Störfällen in der Regel eher vertuschen statt informieren ist ein Skandal, aber längst nix neues mehr. Aber für unsere Energiesicherheit können wir es uns ja leisten veralteten Reaktoren immer wieder die Betriebserlaubnis zu verlängern. Das Risiko das wirklich was schlimmes passiert liegt ja nur bei 1:100 -.-
 

DevilX:
Das Kraftwerk Krümmel kann immer noch nicht hochgefahren werden weil es immer neue Probleme gibt.

Wer sich mal über alle Probleme die es bisher so im AKW Krümmel informieren möchte schaut ma hier:
http://www.anti-atom.de/kruemmel.htm

Lexx:
Es geht hier nicht um unsere Energiesicherheit, sondern um Geld. Das ist alles. Idealisten sind das ganz bestimmt nicht und selbst wenn doch, eine Gruppe steht immer über ihnen: Die Bürokraten und Kaufmänner, die generell nur das Geld sehen.

DevilX:

--- Zitat von: Lexx am 11. Juli 2007, 12:56:06 Uhr ---Es geht hier nicht um unsere Energiesicherheit, sondern um Geld. Das ist alles. Idealisten sind das ganz bestimmt nicht und selbst wenn doch, eine Gruppe steht immer über ihnen: Die Bürokraten und Kaufmänner, die generell nur das Geld sehen.

--- Ende Zitat ---

Das wohl wahrlich wahr.
Wenn ich mir die Leute angucke die Teilweise Marktwirtschaft und so weiter studiert haben weis ich warum die Welt vor die Hunde geht.
Atomkraftwerke wurden ja entwickelt um für die Zukunft gerüstet zu sein. Man denke an die in den 60er und 70er Jahren geplanten Autos mit Atomantrieb. Oder Hersteller wie Borgward. Es gab viele Idealisten die einen Traum hatten der am Ende vom Kapitalismus zerstört wurde.

Wenn man sich dann überlegt das für ein Kraftwerk nur das Günstigste vom Günstigen verbaut wird um Funktion und Sicherheit zu gewährleisten....prost Mahlzeit.

FEV-Infizierter:

--- Zitat ---Im AKW Krümmel war am Donnerstag ein Trafo in Brand geraten. Daraufhin schaltete sich der Meiler automatisch ab. Das Werk in Brunsbüttel war zwei Stunden zuvor heruntergefahren worden, nach offiziellen Angaben wegen eines Kurzschlusses. Erst am Freitag wurde bekannt, dass auch in Brunsbüttel ein Feuer ausgebrochen war. Infolge eines Kurzschlusses sei es zu einem Schwelbrand im Bereich einer Turbine gekommen, sagte ein Sprecher des TÜV-Nord.
--- Ende Zitat ---
Interessant das so eine Info vom TÜV kommt und nicht etwa vom Betreiber selber...

 
--- Zitat ---Ein Sprecher des Betreibers Vattenfall wollte einen Zusammenhang nicht mehr ausschließen. "Wenn ein großer Einspeiser wie Brunsbüttel vom Netz geht, dann kommt es zu Spannungsschwankungen." Möglicherweise hätten diese sich auch auf das Kraftwerk in Krümmel ausgewirkt.
--- Ende Zitat ---
WTF? Wollen die jetzt damit sagen das es ganz logisch ist das wenn ein Kraftwerk vom Netz geht in einen anderen ein Feuer ausbricht?

Zitate: Financial Times Deutschland

Was jetzt kommt ist eigentlich schon vorprogrammiert, Energiewirtschaft und CDU werden die Störfälle als Argument nehmen um dringlichst auf den Bau neuer AKW`s zu drängen.

Ich jedenfalls, traue keinem Konzern der erzählt die Ereignisse hätten lediglich "untergeordnete sicherheitstechnische Bedeutung" während zeitgleich 25 Leute mit Atemschutzmasken in der dioxinverräucherten Leitwarte des AKW`s herumwuseln wo normalerweise nur 10 Angestellte sitzen. Wenn diese "Experten" dadrin auch noch bei einer Schnellabschaltung die zu ihrem beruflichen 1x1 gehört, unnötigerweisse zwei Entlastungsventile öffnen und damit den ohnehin schon niedrigen Kühlwasserstand noch weiter absenken, wird mal wieder deutlich wie unberchenbar der Faktor homo sapiens bei einer so komplexen und riskanten Technik wie der Kernkraft ist.

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