Das wird immer wieder aufgelockert, durch die atmosphärische Spielwelt, epische (wenn auch irgendwann nicht mehr spannende) Drachenkämpfe und optisch wunderbare Momente, die einen sogar für eine Weile vergessen lassen was mit dem Spiel nicht stimmt. Aber unterm Strich springen einem diese Mängel direkt ins Gesicht. Und sie nerven.
Was an der Sache einfach unverständlich ist, warum Bethesda nicht einfach mal ein paar fähige Quest und Dialog-Schreiber anstellt. So schwer kann das ja nicht sein und an den Finanzen kann es auch nicht liegen. Meine Hypothese ist ja, dass Bethesda viel zu sehr von sich eingenommen ist um eigene Fehler mal zu erkennen. Dabei hat Obsidian doch gezeigt wie sowas geht. Kann man da nicht einfach mal was abgucken?
Andere Dinge sind allerdings in einem Open World Titel nicht so einfach zu lösen. Insbesondere wie z.B. das man den Priester in Whiterun so einfach um die Ecke bringen kann, die vielen Balancing Probleme oder die fehlenden Reaktionen der Bevölkerung auf die eigene Handlung. Umso mehr Freiheiten man dem Spieler lässt umso eher wird er Dinge tun, die das Spiel nicht vorgesehen hat. In New Vegas konnte man genauso solche Dinge herbeiführen. Wer z.B. in Hoover Dam, Legions Camp, und New Vegas alle NPCs tötet, hat den gesamten Konflikt gelöst, vom Spiel wird das aber sicher nicht beachtet. Das ist halt der Preis der Freiheit.
Genauso das Balancing. Es ist fast unmöglich das Spiel durchgehend herausfordernd zu halten, gleichzeitig aber das Gefühl zu geben mächtiger zu werden, die Homogenität der Spielwelt zu bewahren (keine Wölfe mit 1000 Lebenspunkten) und es trotzdem zu erlauben, dass der Spieler von Spielbeginn an auch überall hingehen kann. Hier haben FNV und Skyrim schon nen ganz guten Mittelweg gefunden. In Skyrim kann ich jetzt z.B. auch Mammuths töten und Wölfe in einem Schlag umhauen, Drachen und Zauberer sind aber schwerer als am Anfang. So bleibt die Herausforderung und dennoch habe ich das Gefühl mich zu verstärken.
In Skyrim ist auch das Charsystem wirklich gut gelungen. Im späteren Verlauf des Spiels dauern Skillaufstiege echt lange und man ist ne Weile mit dem Charbuild beschäftigt. Ein Jack of All Trades ist auch kaum möglich oder zumindest extrem aufwendig. Bin jetzt nach circa 25 Spielzeit noch mit meinen beiden Hauptskills Heavy Armor und Two-Handed beschäftigt und die Levelaufstiege dauern auch immer länger. Da ich auch nie Punkte in Mana gesteckt habe, werde ich aus dem Char wohl keinen guten Magier mehr machen können. Das Charsystem ist meiner Ansicht nach interessanter als FNV.
Also, Skyrim macht vieles Richtig und auch Vieles falsch, aber es bleibt doch ein recht unterhaltsames Spiel und darauf kommt es letztlich an. Das perfekte RPG gibts halt sowieso nicht.