Sci Fi RPG - Eden City (1)

[Thirteen]

Die Werbung geht Johnathan auf die Nerven und verstärkt seine schlechte Laune nur noch umso mehr. Er hat heute noch nichts Richtiges gegessen, ist sich aber auch nicht sicher ob er irgendwas so richtig im Magen behalten hätte, selbst wenn er es angestrengt versucht hätte.

Er zieht entnervt die Nase hoch, eine Angewohnheit die er sich im Laufe der Zeit irgendwie angeeignet hat um von seinem juckenden Arm abzulenken. Vor allem an der Einstichstille ist das Verlangen sich zu kratzen am größten. Er fragt sich ob, er nicht seine letzten Moneten darauf verwenden sollte, seinen Informanten zu finden und ihn mit seinen streichelnden Fäusten darauf hinzuweisen wie unhöflich sein Verhalten doch ist.

Dann zieht er wieder die Nase hoch und verwirft den Gedanken wieder. Er muss Geduld haben und Ruhe beahren, dann kommt er auch voran. Mit Geduld würde er es wieder nach oben schaffen und vor allem etwas gegen seinen juckenden Arm unternehmen können.

Um sich abzulenken, beginnt er auf seinem Armband im Web nach Nachrichten zu suchen. Hauptsächlich schlechte, um sich zu vergewissern dass es im Universum da draußen Leute gibt denen es noch beschissener als ihn selbst geht.

Dabei zieht erneut die Nase hoch.

[Zitrusfrucht]

" .... Wird die Krise auf Bethas-4 immer größer. Nachdem alle Versuche, Vermittler einzusetzen, gescheitert sind, hat General Buschekow sich entschlossen, das Flagschiff 'Madrid' in das Bethas-System zu schicken. Befürchtungen werden laut, dass die Madrid allein nicht fähig sein könnte, den Planeten mit einer Population von über 70 Millionen Menschen zu befrieden, sollte es zu bewaffneten Kämpfen kommen. Angeblich werden aus diesem Grund bereits Truppentransporter geladen, die Synthetoeinheiten von über einer halben Millionen Mann und unzählige Kampfroboter in die Region schicken sollen .... ", informiert die Nachrichtensprecherin Jonathan. Im Hintergrund entbrennt an einem Pokertisch gerade ein Streit zwischen drei Spielern, die sich gegenseitig Betrug vorwerfen.

Plötzlich öffnet sich rumpelnd die große Tür zur Kneipe und Jonathans Kontaktmann tritt ein. Der Mann, höchstenes Ende 20, gekleidet in Zivilkleidung, marschiert schnurstracks zu Jon an den Tisch und setzt sich ungefragt hin.
"Ein Bier bitte", ruft er zum Barkeeper und wendet sich wieder dem Kopfgeldjäger zu. "Tschuldigung das ich zu spät bin", meint er lapidar, "ich wurde auf dem Revier aufgehalten. - Noch immer Interesse an den Infos? Ist ein Riesenbrocken."

[FEV-Infizierter]

Cedric geht auf den Lift zu. Was hat das alles zu bedeuten? Was sind das für Leute? Denkt er sich und betätigt den Rufknopf des Lifts.

[Zenturio]

"Ich will gar nicht wissen, was das jetzt sollte. Nein, wirklich nicht." flüstert Antonia leise und wartet mit auf den Lift.

[Jessica]

Deliah ist ebenfalls aufgestanden und lässt an ihren Nerven schaben, während der Lift erst noch ankommen muss. Vor allem die Frau ist ihr keineswegs geheuer...damit will sie nichts zu tun haben.

[Thirteen]

Nachzugucken heitert ihn dann doch nicht auf(im Gegenteil) und Johnathans Laune bessert sich auch nicht als der Depp endlich auftaucht und ihn diese dämliche Frage stellt. Was glaubt der heini, warum er noch hier sitzt? Er schluckt seine Gedankendazu runter und versucht gute Miene zum bösen Spiel zu machen, das heißt eine neutrale Miene zu bewahren.

Er unterdrückt sogar den Drang die Nase hochzuziehen. Seine Antwort fällt auch kurz und schmerzlos aus.

,,Ja, schießen sie los.

Sein Armband beginnt er dazwischen auszuschalten. Deprimiert ist er schon genug.

[Zitrusfrucht]

"Gut", meint der Junge Mann während vor ihm sein Bier hingestellt wird, beugt sich vor und wird ein wenig leiser. "Ernst Tillmann. Eine ganz große Nummer. Terrorist. Operiert in den umliegenden Randgebieten. Er gehört zur VFR, einen rechtsradikalen Spinnerverein der  die Unabhängigkeit mehrerer Sektoren fordert. Meinen Informationen zufolge befindet er sich zur Zeit auf Eden City, um Geschäften nachzugehen. Sein Kopf ist 50 000 Credits wert - lebendig oder tot."


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Mit einem *Bing* öffnen sich die schweren Aufzugtüren des Turbolifts. Die Gruppe hat nun die Wahl, ob sie zur Bibliothek oder ins Surenia fährt.

[FEV-Infizierter]

Cedric betritt den Aufzug, wartet auf die Frauen und drückt dann den Schalter für die 2. Ebene. "Ich werde in die Bibliothek gehen. Ihr könnt mitkommen oder in das Surania gehen und diesen Informanten abklopfen. Ich glaube es ist besser niemand von unseren Job zu erzählen und auch nicht zu sagen wo wir hinwollen. Mir scheint das wir da jemand auf die Füße treten könnten."

[Zenturio]

"Was sollen wir den Informanten fragen? Ich habe keiner Erfahrungen im Gaunergeschäft." Antonia wirkt sichtlich unsicher. Die Aufgabe überfordert sie jetzt schon. So tief rein gezogen zu werden behagt ihr gar nicht. Glotzende Mafiosi, dunkle Informanten und zwielichtige Auftraggeber sind irgendwie gar nicht so toll, wenn sie nicht von einer Projektionsfläche kommen.

[FEV-Infizierter]

"Was er für eine Gegenleistung erwartet wenn er uns mit den Codes weiterhilft." Antwortet Cedric ruhig. "Wenn sie es vorziehen mich in die Bibliothek zu begleiten ist das auch okay." Schiebt er hinterher. "Ich hoffe dort Einsicht in die alten Gründungsunterlagen zu erhalten, mit ein bisschen Glück sind wir nicht auf die Codes angewiesen."

[Thirteen]

50.000 klingen nicht schlecht und würden vor allem einige Rechnungen bezahlen und vielleicht sogar die Grundlage für eine Behandlung bieten, sollte er nicht vorher alles verspritzen. Auf jeden Fall macht die Aussicht auf Geld Johnathan um einiges wacher und die Aufregung überspielt fast das nervtötende Jucken in seinem Arm.

Er tippt mit dem rechten Zeigefinger leicht auf den Tisch und wahrt eine ruhige Miene.

,,Klingt nicht schlecht, aber wie sieht es mit Infos über seinen Verbleib oder eventuelle Mitwisser aus? Wer steht im Verdacht ihn zu decken und seien es auch nur ähnliche Spinner wie die VFR und wen hat Vater Staat angesetzt um ihn zu fassen? Was pflegt er für einen Umgang oder weiß man zumindest was er für Absteigen bevorzugt sowas halt. Ach ja und wie alt ist Ihre Info, zwei, drei Tage?''

50.000 Mäuse. Dafür würden viele Leute mehr als nur töten.

[Zitrusfrucht]

"Woooh Moment, der Reihe nach", meint der Polizist nach Jons Redefluss, "immer langsam. Die News ist brandheiß. Hier auf Eden City wird sich keiner von unseren Jungs drum kümmern den Kerl zu schnappen - zu gefährlich. Er reist nur selten allein, immer bewaffnet und skrupelos. Für die paar Credits, die wir verdienen, brauchen wir uns nicht mit Tillmann anlegen. Ich weiß nur eins. Hier in Eden City müssten wichtige Geschäftspartner von Tillmann sitzen. Wer das genau ist weiß ich nicht, vielleicht Rudowski, Bone oder Hackon. Es gibt eine Frau, sie heißt Jan Riesa, die in Geschäften mit ihn verwickelt sein muss. Sie arbeitet in Hangar 5, und dort wird sie die nächsten paar Tage bleiben. Sie ist dort fürs erste eingeteilt für die Schicht und hat dort für diese Zeit ein einfaches Quartier."


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Rumpelnd schließen sich die Aufzugstüren und der Aufzug fährt  ein paar Meter hinab, bevor er wieder anhält und die Türen öffnet. Vor der Gruppe tut sich ein breiter, metallischer Gang auf. Pflanzen und Blumekübel hellen sein Erscheinungsbild ein wenig auf, und nach einigen Metern endet er in die große Jensonkaverne, die sich über vier Ebenen erstreckt und oval hinab führt. Neben diversen Geschäften und einigen Cafes befindet sich hier auch die große Bibliothek Eden Citys. Am Grund der Kaverne befindet sich eine weitere kleine Parkanlage und ein großer, verzierter Springbrunnen. Mehrere Leute laufen hier umher und gehen ihrem Alltag nach, darunter auch einige Polizisten.

"Entschuldigung Sie bitte", spricht plötzlich eine ärmliche Gestalt die Gruppe an. "Aber haben Sie vielleicht etwas zu Essen für einen alten Mann? Oder ein paar Credits in Bar? Es muss nicht viel sein."

Der Bettler muss mindestens 70 oder 80 Jahre alt sein. Er hat lange, strähnige weiße Haare, einen ungepflegten Bart und sieht außerordentlich ausgemergelt aus, der Körper dürr und die Augen scheinbar zu groß für die Augenhöhle. Am Leib trägt er lediglich einige Lumpen und einen ausgesprochen abgetragenen, blauen Overall der er wahrscheinlich aus dem Müll gezogen hat.

[FEV-Infizierter]

Cedric mustert den Mann, Bettler und Obdachlose sind oft gute Informanten vorrausgesetzt sie sind nicht zu sehr zugedröhnt. Er kramt in seiner Manteltasche und fördert einen verbeulten Schokoriegel zutage.

"Hier guter Mann, lassen sie es sich schmecken." Er übereicht ihm den Schokoriegel. "Leben sie schon lange hier auch Eden City?"

[Zenturio]

Um keinen Verdacht zu erregen, sagt Antonia nichts mehr und lässt Cedric allein mit dem Bettler. Wenn die junge Dame bei ihr bleibt, so hofft sie, muss sie mit dem Informanten nicht reden sondern nur dabei stehen. Sie wartet bis der Fahrstuhl sich geschlossen hat.
"Ich mache das nur des Geldes wegen. Ich habe von sowas keine Ahnung... Übernimm du das reden." sagt sie zu Deliah und drückt den Knopf zum Surenia.

[Zitrusfrucht]

Rumpelnd schließen sich die Aufzugstüren und der Aufzug fährt hinab. Als die Türen sich wieder öffnen, befinden sich Antonia und D. auf der 35. Ebene in der Unterstadt. Die Wände hier sind überwiegend in einem Grau- und Braunton gehalten, die Wege sind an verschiedenen Stellen dreckig. Die wenigen Leute hier erinnern an Punker und Tagediebe. Eine Mutter zieht ihre beiden heulenden Kinder den Gang entlang um die nächste Abbiegung, vorbei an einer gelangweilten Prostituierten. Werbung pflastert die Wände zu, hin und wieder sind Sicherheitskameras zu sehen. Hier ist es bei weitem nicht so abgewrackt wie in der Tiefenstadt, dessen ist sich D. sicher, aber trotzdem ist die Unterstadt nicht ganz ungefährlich.

Ein Mann in einem blauen Overall, augenscheinlich ein Arbeiter, quetscht sich an den beiden Frauen hinein in den Aufzug.
"Tschuldigung", murmelt er und drückt den Knopf für die siebte Ebene.


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"Danke. Oh ja, mein ganzes Leben bin ich schon hier. Damals, als ich noch Uran abgeb .... ", beginnt der Mann, wird aber plötzlich unterbrochen.

"Hey", rufen zwei Polizisten, beide in grünen Uniformen, und marschieren auf Cedric und den alten Mann zu. "Betteln ist in der Oberstadt verboten!"

[FEV-Infizierter]

"Schon gut Sir." Entgegnet Cedric den Polizisten. "Ich habe diesen Herren ledeglich nach dem Weg zur Bibliothek gefragt."

[Thirteen]

Jan Riessa. Ein Name ein Anhatspunkt. Dass der kerl nicht unbewaffnet ist, dürfte von vornerein klar sein. Johnathan nickt noch einmal. Der Drang die Nase hochzuziehen, ist fast nun genauso groß´wie sich am Arm zu kratzen. Mal sehen was der Herr Kollege sonst noch so weiß.

,,Und wer sind Rudowski, Bone und Hackon? Dealer, Gangsterbosse oder auch Kollegen von ihm?''

Dass sich die Polizei nicht rantraut ist genau so gut wie es beschissen ist, denn es bedeutet dass dieser Typ wirklich gefährlich ist. Oder dass die Politzisten auf diesem Planeten richtig mies sind.

,,Und es gibt keine Hinweise von militärischen Organisationen, die ihm auf der Spur sind? Sie wissen schon...''

[Zitrusfrucht]

Die Polizisten runzeln die Stirn.
"Soso. Nun, wie auch immer Alter, wir haben dir gesagt, wir wollen dich hier nicht mehr sehen. Kannst dem Herrn dort dafür danken, dass wir dich nicht einbuchten. Jetzt verschwinde." Der Obdachlose kriegt von einem der Polizisten einen schmerzhaften Tritt in das Kreuz und trollt sich. Beide wenden sich nun Cedric zu.
"Sie wissen, dass es ein Verbrechen ist, die Polizei zu belügen, nehm ich an?"


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"Nein, nicht direkt. Syrex kümmert sich nicht großartig um Leute wie Tillmann so lange sie in ihren Einrichtungen nichts anstellen." Er runzelt die Stirn.
"Bone, Rudowski und Hackon sind die größten lokalen Gangsterbosse. Rudowski hat sein Quartier in der Tiefenstadt, dort presst er die Armen  aus und verkauft Flight. Wer in der Tiefenstadt auffällt bekommt es schnell mit ihm zu tun. Bone ist offiziell Schlachtmeister und hat einen Großbetrieb, das ist aber nur Fassade. Er schmuggelt Waffen, Drogen und sogar Menschen. Weiß der Teufel noch was. Hackon ist Anwalt, er sitzt in der Oberstadt und kümmert sich dort um seine Geschäfte. Die drei haben eine Art Burgfrieden in Eden City geschlossen, hin und wieder bekämpfen sie sich. Alle haben mitlerweile wohl eingesehen, dass es besser ist, sich aus dem Weg zu gehen oder zu kooperieren, statt sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen und am Ende gemeinsam von Syrex platt gemacht zu werden."

[Thirteen]

Bone klingt nach jemanden, mit dem Tillmann wohl am ehesten etwas anfangen könnte, es sei denn er gedenkt die Jugend der oberen Zehntausend mit speziell präparierten Flight um die Ecke zu bringen.

Wäre allerdings auch mal eine Idee. Um sich zumindest etwas beschäftigen zu können, fährt sich Johnathan  über das Kinn und runzelt kurz nachdenklich die Stirn. Ihm wird bewusst, dass er sich da mit ziemlich gefährlichen Leuten anlegen könnte und damit meint er keineswegs den Terroristenspinner, dessen Kopf er zu kassieren gedenkt. Allerdings rücken ihm diese Leute dann auch spätestens auf den Leib wenn er sein Flight nicht mehr bezahlen kann. Außerdem lässt sich mit der Kohle vielleicht auch ein Ticket in eine bessere Wohngegend besorgen. Dafür brauch er sie allerdings erst einmal. Also kehrt er zurück ins jetzt und runzelt die Stirn noch etwas konzentrierter, als er antwortet.

,,Hmm. Okay. Sagen Sie mal, was ist über die Arbeitsweise meines neuen Kumpels bekannt? Pflegt er Leute in die Luft zu jagen, zu vergiften oder nebenbei zu erschießen? Ist er mehr der Planer oder macht er sich auch gerne selbst die Finger schmutzig? Und finanziert er sich seinen kleinen Kreuzzug selbst oder steckt ihn der eine oder andere immer selbst was zu?''

[FEV-Infizierter]

Grundgütiger! Die Gesetzeshüter nehmen die kleinen Dinger wahrscheinlich in dem selben Maße ernst wie sie vor dem großen Dreck die Augen zukneifen. Denkt sich Cedric während er sein geistiges Strafgesetzbuch durchforstet ob es tatsächlich einen derartigen Paragraphen gibt, er kennt sich mit juristischen Dingen recht gut aus, das sollte man in seinem Beruf auch, allerdings weiß er auch das jeder kleine Furzplanet der Milchstrasse oftmals seine eigenen Gesetze durchzusetzen pflegt.

Er wendet sich den beiden Beamten zu. "Tatsächlich? Da wäre es doch ausserordentlich dumm von mir, den Verteidigern von Recht und Ordnung Lügengeschichten aufzustischen nicht wahr? Ich bin wirklich auf der Suche nach der Bibliothek und dachte mir der freundliche alte Herr dort," Er deutet auf den Bettler. "Könnte einen Fremden den Weg weisen."