...also ich weiß ja net was ihr unter einer tiefgründigen und/oder einer guten story versteht...
Für mich persönlich ist Doom 3 ein Beispiel für eine tiefgründige und gute Story. Ansich erstmal simpel (Zombies laufen Amok) entwickelt sie sich aufgrund ihrer vielen Details (z.B. Audioprotokolle in Medlabors) zu einer interessanten Story, die sich dem Spieler zur Gänze erst am Schluss entschliesst.
FO3 dagegen ist blutarm und farblos, Spielern die weder FO1 noch 2 gespielt haben werden grundlegende Sachen nicht vermittelt, die Story selbst enthält zu viele Ungereimtheiten.
Beispiel Enklave. Der Spieler erfährt zu Beginn dass die Enklave Amerika wieder aufbauen, eine bessere Zukunft erschaffen will. Dass sie die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen will sondern eine Zukunft aufbauen will die lebenswert ist.
Dass sind die Fakten wie sie sich dem Spieler erstmal darstellen.
Irgendwann mal im Spiel repariert der Spieler das (ich nenns jetzt einfach mal so) Wasserwerk, sieht wie offensichtlich fortschrittlich ausgerüstete Soldaten das Werk übernehmen. Es findet eine Diskussion statt, in welcher der Vater aufgefordert wird das Werk zu übergeben und mit den Enklavenwissenschaftlern zusammenzuarbeiten. Doch anstelle das Angebot anzunehmen bombt sich dieser selbst duch die Gegend (sinngemäss).
Wieso? Eine Begründung dafür gibts das ganze Spiel über nicht.
Nochmal. Ein paar Wissenschaftler führen ein Projekt durch, in welchem es um die Gewinnung reinen Trinkwassers (für Riwätt Zitti, mehr wäre angesichts der Grösse der Anlage unglaubwürdig) geht. Sie brechen das Projekt aufgrund verschiedener Probleme ab, das Gelände wird von Mutanten übernommen. Später wird es fortgesetzt, der Spieler säubert die Gegend im Alleingang vor den Mutanten. Dann wird die Anlage von Enklavesoldaten übernommen, die offensichtlich auch zu den "guten" zählen, ihr Schutz und wissenschaftliche Ressourcen durch überlegene Technik, ausgebildete und qualifizierte Wissenschaftler sowie Soldaten versprechen. Alles Sachen die in der Welt von FO3 äusserst selten sind.
Jeder normale Mensch hätte in dieser Situation dankbar zugestimmt, schliesslich ist es egal ob am fertigen Produkt "Enklave" oder "Rivet City" draufsteht. Nur das Ergebnis zählt.
Doch nicht so der Vater des Spielers. Aus irgendwelchen, an diesem Punkt nicht nachvollziehbaren Gründen verweigert er die Kooperation, tötet durch übertriebenes Geseiere seine Mitarbeiterin (jeder, der schonmal amerikanische Filme gesehen hat weiss dass man in einer solchen Situation nicht diskutieren sollte) und bombt sich anschliessend selbst weg.
Später wird der Spieler gefangengenommen und erreicht es durch ein paar belanglose Fragen dass sich ein Computer selbst in Frage stellt, die Seiten wechselt und sich und die Bevölkerung der Enklavebasis vernichtet.
Hier fängt die Unglaubwürdigkeit des Plots an. Der Präsident verlangt den Spieler zu sehen, zittiert ihn bis vor seine Befehlskonsole. Ohne Wachen, noch nichtmal mit Robotgeleit. Und dass obwohl er mit ihm vor Ort kommunizieren könnte. Das wäre für mich in etwa so, als wenn ich als Satanist den Zeugen Jehovas in mein Wohnzimmer bitte und erwarte, dass er dann auch problemlos wieder geht. Naiv, oder?
Egal, jedenfalls schafft es der Spieler nicht nur zu bleiben, er erreicht sogar die Zerstörung der Basis und der KI mittels einiger simpler Fragen auf Grundlage der Asimovschen Gesetze.
Nur so am Rande, hier handelt es sich nicht um einen simplen Protektron, den man mittels Asimovscher Axiome (siehe--> Asimovsche Gesetze) verwirren kann, hier handelt es sich um eine KI, welche wohl seit Jahren die Geschicke der Basis bestimmt und mit eigenen ethischen, moralischen und strategischen Parametern ausgerüstet ist.
Das die Vorkriegswelt von Fallout 3 in gewissem Sinne inhuman war, ist da auch nur noch eine weitere Randnotiz. In einer Welt, in welcher Mitarbeiter von Robots grundlos inhaftiert werden können (Nuka Cola Fabrik) oder bei fehlenden Legitimationen (Metro Ticket?) Super duper Markt mit tödlichen Waffen angegriffen werden, ist es doch schon schwer vorstellbar dass eine überlegene KI getötete Menschen als so gravierend betrachtet dass sie sich selbst zerstört.
Das ist nur ein klitzekleines Beispiel dafür, wieso für mich persönlich allein die Storyline von FO3 ein Witz ist.