Was tun, wenn ein thermonuklearer Krieg ausbricht?
Eine spannende Frage.
Im Idealfall hat man im Vorfeld die Berichterstattung in den Nachrichten verfolgt und kann sein Handeln danach ausrichten.
Die Fragen, die man sich im Vorfeld stellen muss, lauten demnach: Welche Konflikte können eskalieren, sodass Nuklearwaffen eingesetzt werden könnten? Ist abzuschätzen, welche Dimension der potentielle Einsatz von Nuklearwaffen in diesen Konflikten annehmen kann, d.h. läuft es auf einen globalen Krieg hinaus oder beschränkt sich die Auseinandersetzung auf einen regionalen Schlagabtausch?
Im ersteren Fall eines sich abzeichnenden globalen Kriegs würde ich mir das Leben nehmen.
Warum? Weil davon auszugehen ist, dass die Welt nahezu unbewohnbar werden würde. Die radioaktiven Niederschläge würden sich global verteilen. Die Wahrscheinlichkeit der Existenz von sicheren Zufluchtsorten ginge gegen null. Also, selbst wenn ich den direkten Schlagabtausch und auch die Folgen (radioaktive Niederschläge) überleben würde, hätte ich keinen Ort, an den ich gehen könnte. Ich befände mich in einer endlosen radioaktiven Wüste. Es wäre nur eine Frage der Zeit, bis mir die Nahrungsmittel ausgehen würden und dann würde der Sensenmann mich sowieso erwarten. Warum also nicht gleich einen Schlusspunkt setzen?
Anders gelagert ist die Sache hingegen, wenn nicht ersichtlich ist, welche Art von Konflikt sich abzeichnet bzw. der Eintritt von Konfliktart Nr. 2 wahrscheinlich ist.
Hier würde ich vorplanen. Das beinhaltet zunächst die Frage nach den Konsequenzen des Konfliktes für meine Umgebung. Wird z.B. die Infrastruktur zusammenbrechen? Wird es Energieausfälle geben? Ist Nahrungsknappheit zu erwarten? Wird der Fallout über meine Stadt hinwegziehen? Welche Konsequenzen hätte das?
Davon abhängig wäre dann die Planung des Vorgehens. Wäre es z.B. sinnvoll sofort zu verschwinden, wenn ein Fallout und andere Unannehmlichkeiten zu erwarten sind?
Könnte man das noch schaffen? Oder wäre es besser zu warten, bis der „Hauptschlag“ vorbei ist? Wenn ich verschwinden müsste, wie stellte ich das an? Würde meine Ortskenntnis ausreichen? Sollte ich ein Fortbewegungsmittel nutzen? Wenn ja, wie sollte das aussehen? Ist es sinnvoll, alleine zu reisen?
Zur Planung gehört auch die Anschaffung von Ausrüstung und geeigneter Kleidung.
Geeignete Kleidung würde ich in diesem Zusammenhang definieren als:
a) komfortabel zu tragen
b) praktisch
c) unauffällig
d) den Anforderungen verschiedener Jahreszeiten entsprechend.
Kleidungsstücke, die dieser Definition entsprechen, wären dicke, in dunklen Farben gehaltene Jacken, Mäntel, Pullover, Survivalwesten und Hosen, am besten mit vielen Laschen und Taschen. Dazu vielleicht noch dicke, komfortable Wanderstiefel, sowie einige Paare an dicken Socken. Eine Wollmütze wäre auch gut.
Dann würde ich mir auf jeden Fall einen großen, geräumigen Rucksack (und damit meine ich geräumig!) anschaffen.
Als nächstes käme die Anlegung und regelmäßige Aufstockung von Vorräten an Wasser und Nahrungsmitteln (am besten lange haltbare).
Darüber hinaus würde ich mir auch ein Notfallkit mit Medikamenten und Sanitätsmaterial zusammenstellen, das schnell griffbereit ist.
Dazu kämen dann noch allgemeine Gegenstände wie Kompass, Kartenmaterial, Schweizer Allzwecktaschenmesser, eine Feldflasche, eine starke Taschenlampe etc.
Kreide, sowie Stift und Papier können auch nicht schaden.
Die Anschaffung und das Studium von themenbezogenen Sachbüchern z.B. über Notfallmedizin könnten sich auch auszahlen.
Waffen, für die man keine große Einweisung benötigt, wie z.B. Messer, Macheten etc. können ebenfalls nützlich sein. Es hilft hier auch, wenn man eine Kampfsportart beherrscht, da man u.U. dann in der Lage ist, diese Waffen mit noch größerer Effizienz zu führen.
Der Kauf von speziell für die postnukleare Welt ausgelegten Gegenständen wie Gasmasken etc. wäre wünschenswert, allerdings sehr schwierig umzusetzen, da der Kauf der bisherigen Notfallgegenstände allein schon ziemlich zu Buche schlägt.
In dem Zusammenhang wäre es natürlich auch vernünftig, wenn man sich über die Kosten informiert, um dann einen Kostenvoranschlag formulieren zu können.
Darüber hinaus würde ich meine Ausweispapiere immer griffbereit haben.
Das erst mal zur Planungsphase.
Träte nun der Fall Nr. 2 ein und hätte ich es für besser befunden, stationär zu bleiben, würde ich die Kleidungsstücke anlegen und die restlichen schönen Dinge soweit möglich zusammen mit Wasser und Proviant für drei Tage in den Rucksack legen, bzw. in den Taschen der Kleidungsstücke verstauen (Eine Ausnahme hierzu wäre die Waffe, die hätte ich natürlich griffbereit). Dann würde ich abwarten, bis der Staub sich gelegt hat, und versuchen, ein wenig besiedeltes Gebiet zu erreichen. Oder alternativ dazu mich noch vor Beginn des Konfliktes in wenig besiedeltes Gebiet begeben.