Ich hab vorgestern mit meiner Freundin World War Z geguckt. Krasser Streifen. Ich kann die negativen Kritiken zu angeblicher Spannungsarmut, schlechter Regie und Inszenierung und fehlenden Identifikationsfiguren nicht teilen. Ganz im Gegenteil: Marc Forster hat hier in meinen Augen, nachdem er bei Quantum of Solace ziemliche Scheiße gebaut hat, solide Arbeit abgeliefert. Die Story fand ich persönlich trotz ausgelutschtem Grundthema (Zombies), recht gelungen und ist für mich sowas wie: 28 Days Later trifft Contagion trifft Das Bourne Ultimatum - ich glaube das ist recht treffend.
Gerry, gespielt von Brad Pitt, ist hier ein wortkarger, absolut effizient und rational vorgehender UN-Ermittler, der helfen soll, den Ursprung der Infektion und ein mögliches Gegenmittel zu finden. Plan A geht ziemlich schnell schief und die im Folgenden bereisten Teile der Welt spektakulär den Bach runter.
Ich muss sagen...das ist einer der wenigen Filme, die ich wirklich spannend finde. Die Widerwärtigkeit der infizierten Massen, die ganze Straßen, Gebäude, Mauern unter sich und ihrem Gewimmel begraben, ist kaum zu beschreiben. Das schon vor Kinostart bemängelte Fehlen von Splattereffekten hat mich kaum, bzw. gar nicht gestört. Es wäre einfach unnötig. An den Stellen, wo Blut zu sehen sein sollte, ist auch welches zu sehen und das in der genau richtigen Dosierung.
Ganz makellos ist der Film aber doch nicht. Die reine Erzählung wirkt trotz der zweistündigen Spielzeit zu schnell abgespult und wenig ausgeleuchtet, um den Spannungsbogen dann obendrein wie einen zerstochenen Wasserballon in sich zusammensacken zu lassen. Das Ende ist zwar so an sich sehr gut, wirkt aber angesichts des beinahe durchgehenden, geschickt mit ruhigen Passagen durchsetzen Feuerwerks wahnsinnig unspektakulär. Vor allem weil im letzten Drittel gleich zwei Cuts gemacht werden, die mehrere Tage überspringen und die Story so auseinanderreißen. Vielleicht kommt das im Directors Cut wieder rein.
Daher 8 von 10 Punkten