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SF RPG 2: O10-Cup

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Zitrusfrucht:
Die drei Monde über den strahlend blauen Himmel von Sigo IV sind auch tagsüber glasklar zu erkennen, während der rote Riese hinter ihnen sein letztes Licht heiß auf die Oberfläche des Planeten wirft. Noch 400 Millionen Jahre, dann ist von der Oberfläche dieses Planeten nicht viel mehr als Asche übrig. Aber bis dahin ist noch Zeit.

Wild quasseln Menschen unterschiedlichster Sprache und unterschiedlichster Ethnien im roten Licht des Tages durcheinander, viele tragen Tücher über ihren ganzen Körper und Sonnenbrillen, weshalb man die Herkunft und den Hintergrund der meisten Leute nur an ihrer Sprache einschätzen kann. Ein Meer aus Frachtcontainern durchzieht Fedrovka-Valley, Händler versuchen ihre Ware an Schmuggler, Kleinkriminelle oder andere einfache Händler zu verkaufen. Sigo IV ist von einer wunderbaren Flora und Fauna bedeckt, aber das rote Licht des Tages taucht alles in einen hellen, unangenehmen Ton, weshalb alle Menschen die sich hier aufhalten, formell nur als Geschäftsmänner niederlassen. Manche von ihnen sind ehrlich, andere weniger, und alle schicken ihre Waren mit dem Orbitalaufzug hinaus in das All, der wie ein großer schmaler Berg mehrere Meilen entfernt in den Himmel ragt bis das Auge ihn nicht mehr erfassen kann.

Ob Jon Houng ein ehrlicher Mann ist wird sich noch rausstellen. Sein ID-Profil bezeichnet ihn als wohlhabenden Gebrauchtwarenhändler. Er kauft Schiffsteile an, und verkauft sie baldmöglichst an den besten Käufer wieder. Über das lokale JobNet hat er Freelancer angeheuert für einen, wie er es bezeichnet 'Auftrag mit Urlaubsmöglichkeit'. Als Bezahlung bietet er 2000 Credits pro Person an - genug um sich mehrere Systemsprünge leisten zu können.

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Eric, Dave und Canan stehen gemeinsam, aber jeder für sich vor dem 'Gebäude', über dem die Lettern 'Jon Houngs Schiffsteile' geschrieben sind. Gebäude ist dabei eine großzügige Bezeichnung. Es handelt sich um Wellblech und Container, auseinandergeschnitten, zusammengebaut und zu einem zweistöckigen Haus voller wilder Ecken zusammengeschichtet, die wohl als Bleibe dienen. Die unterschiedlichen Farben der Container werden durch das Rot der Sonne in einen ähnlichen Ton umgetauft, zu Füßen der Leute, wie überall auf dem Planeten, befindet sich das zähe, karge gelbe Gras das typisch ist für Sigo IV. Auf dem Dach des Gebäudes dreht sich quietschend ein Windrad, und ein großer Wassercontainer befindet sich neben der Westseite des Komplex.

Vor dem Eingang, einer Offnung eines Containers, bedeckt mit einem Vorhang, steht ein Mann in einer Tuchkleidung und Sonnenbrille. In seiner Hand hält er eine SMG, lässig blickt er sich um und beobachtet das wilde Treiben des Containerhafens um ihn herum.

Jessica:
Canan hat sich vor der Kontaktaufnahme mit diesem ominösen Houng eine andere Identität zugelegt und an den Ständen mit weißen Tuchkleidern und einer billigen Sonnenbrille neu eingekleidet. Synthisches Haar und falsche Kontaktlinsen ergeben nun das Bild einer dunkelhaarigen Frau, deren braune Augen durch die Brille verdeckt werden. Ihr Gesicht wird durch einen dünnen Schal gegen Staub geschützt und verschleiert ihre Züge. Nach einem anstrengenden Fußmarsch, bei dem sie peinlichst auf ihre Taschen geachtet hatte, ist sie nur noch wenige Schritte von dem gesuchten Gebäude entfernt. Jon Houngs Schiffsteile...das wird es sein. Nachdenklich betrachtet sie den Bau vor sich. Es erinnert sie stark an Ventory, auch wenn sie kein so nerviges Tageslicht daheim haben. 2000 Credits klingen viel zu gut für diesen Laden. Eine Lebensversicherung hat sie dabei...trotzdem hat sie nicht vor, umsonst zu arbeiten, sollte es zu einer Einigung kommen. Aber wie sorgt sie dafür, dass der Typ am Ende auch bezahlt...

Erst einmal hineinkommen. Langsam nähert sie sich dem Eingang und bemerkt den Wachmann. Ein erstes Hindernis. Vermutlich wird er Besucher durchsuchen wollen. Ihr Blick geht suchend umher und bleibt bei dem Kerl im Mantel hängen. Noch mehr Freelancer? Bevor sie sich noch unnötige Sorgen macht, wird sie sich ein Bild über die Sicherheitsmaßnahmen machen und abwarten, bis jemand vor ihr eintritt. Ohne jeglichen Schutz betritt sie einen so zwielichtig aussehenden Laden nur ungerne...Daher bleibt sie an einer passenden Ecke stehen und wirft einen Blick auf ihr Armband. Darin scheinbar vertieft beobachtet sie den Eingang...   

Far:
Dave Marshall, der junge P-Man, der unschlüssig vor dem Containergebäude steht, hat die Hände in den Hosentaschen vergraben, und betrachtet den Schriftzug 'Jon Houngs Schiffsteile' durch die Gläser seiner Sonnenbrille. Den Lärm der Leute hat er mittels Kopfhörern, aus denen ein elektronischer Bass dringt, aus seinem Schädel ausgesperrt, und die Kapuze seines übergroßen Hoodies hat er weit ins Gesicht gezogen, damit ihm das Licht des roten Riesen nicht allzusehr auf den Kopf brennt. Er ist erst seit kurzem auf Sigo IV, und dieses unangenehme Licht nervt ihn jetzt schon.

Vielleicht sollte ich mir auch so Tuchfetzen besorgen... Aber ich hab ja sowieso 'Freak' auf die Stirn tätowiert, das würde es nur aufschieben. denkt sich Neon, und Vielleicht sollte ich auch machen, dass ich wieder hier weg komme. 'Auftrag mit Urlaubsmöglichkeit', ehehe, klingt doch nach einer Chance. 2000 Cred... Damit komm ich locker von diesem versengten Drecksplaneten runter. Vorausgesetzt, die brauchen einen wie mich. Huh, ob die Tezeron-Bastarde einstellen... Ob ich's überhaupt versuchen soll? Naja, Cred wird knapp. Dürft nicht ganz sauber sein der Laden, und der Auftrag sowieso nicht, aber mir kanns egal sein. Ich probiers mal. Mehr als 'nen Arschtritt wirds wohl kaum geben.

Der bleiche junge Mann setzt sich langsam in Bewegung, auf den Mann mit der SMG zu, und streift unter der Kapuze die Kopfhörer so ab, dass sie ihm um den Hals hängen. Schließlich will er durchaus hören, was der Andere ihm zu sagen hat, ohne dass er gleich als Erstes was er macht... naja, vielleicht sollte er aber doch? Ein bisschen seine Gedanken checken...Er entscheidet sich schließlich allerdings dagegen. Der Kerl ist wahrscheinlich eh nur ein normaler Türsteher, der nichts anderes im Schilde führt, als aufzupassen, dass keiner reinstürmt. Die Hände hat er mittlerweile aus den Taschen gezogen, sie halten offensichtlich keine Waffe. Bei diesem angekommen, sagt er locker, aber leise:
"Hallo. Ich möcht' zu Jon Houng, wegen dem Auftrag mit Urlaubsmöglichkeit... Werden ja Freelancer gesucht..."

Zitrusfrucht:
"Ja das werden sie", meint der Kerl mit einem Dave unbekannten asiatischen Dialekt schlicht und mustert Dave. Ein Surren ertönt irgendwo hinter seiner Brille, und auf den Konturen die sich schwach unter dem Tuch abzeichnen ist keine Regung zu sehen während warmer Wind schwach an seiner Kleidung zieht. Dann nickt er knapp und geht einen Schritt zur Seite.
"Gut, komm rein, durch den Saal hindurch hinter das rote Tuch - zieh nichts ab wenn du bei Houng bist, sonst zerlegen dich seine Maschinen, alles klar? Und fass nichts an."


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Canan beobachtet wie ein junger Mann an die Wache tritt und sie beginnen zu reden. Nach kurzer Zeit nickt die Wache und geht einen Schritt vom Eingang zur Seite.

Cerebro:
Sein letzter Job liegt nun schon etwas zurück und für Eric wird es langsam Zeit, die Finanzen wieder aufzustocken. Er ist erst unmittelbar auf Sigo IV eingetroffen und hat sich noch keine vorübergehende Bleibe zugelegt, also schleppt er seinen gesamten Hausstand mit sich herum - was im Verhältnis nicht unbedingt viel ist und ihn auch nicht weiter stört. Der große Rucksack hängt an einem Gurt über die Schulter, in der linken Hand trägt er einen nahezu gewaltig anmutenden Koffer, der so groß ist, dass sogar der andere Koffer, in dem die Praetor verstaut ist, darin Platz findet - zusätzlich zu dem ganzen Klamotten, die er dort hineingestopft hat.

Seine künstlichen Arme sind wegen seines Mantels verdeckt und nur die schwarzen Metallhände lugen unter den Ärmeln hervor, könnten aber genauso gut zu irgendwelchen Spezialhandschuhen gehören. Seine Identität als Cyborg versucht er zwar nicht zu verschleiern, dennoch ist auf den ersten Blick, auch dank der dunklen Sonnenbrille auf der Nase, nicht viel davon zu erahnen. Seine Pistole trägt er mehr oder weniger offen im Holster um die Hüfte. Mehr, weil er sich nicht darum kümmert, ob er damit gesehen wird - schließlich besitzt er einen legalen Waffenschein für das Schießeisen; weniger, weil sie durch die lange Kleidung vor Blicken abgeschirmt wird.

Eric blickt sich um, betrachtet die Leute, das Gelände, die Gebäude. Wie selbstverständlich geht sein Kopf mögliche Deckungen, Verstecke und Hinterhalte durch. Ein Überbleibsel des alten Trainings, das immer dann abgespult wird, wenn er sich in einem neuen, ungewohnten Umfeld aufhält und das er nicht abschütteln kann.

Sein Blick wandert auf einen Schriftzug. 'Jon Houngs Schiffsteile' - das muss es wohl sein. Der Job klingt etwas dubios und der Laden vermittelt zunächst auch keinen anderen Eindruck, aber obwohl er seine letzte Tätigkeit als Bodyguard aufgrund höchst krimineller Verwicklungen letztendlich geschmissen hat, ist seine Gutmensch-Seite mit den Jahren immer mehr einer eher pragmatischen Einstellung zum Geld verdienen gewichen.

Mit all seinem Gepäck stapft er mit langen Schritten auf den Türsteher zu, kommt kurz vor ihm zum Stehen und nickt ihm zum Gruß neutral zu.

"Ich bin hier wegen des Jobs. Die Sache mit dem Urlaub..."

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