Tjo, ich hab jetzt Awakening durch. Hm, Fazit: Ich würde es jedem empfehlen der Origins mochte - alllerdings nichht für 50€, nehmt lieber den billigeren UK-import.
Das positive an Awakening: 1.) Choices. In Awakening trifft der Spieler deutlich mehr echte Entscheidungen als in Origins die sich auf den Epilog auswirken. Bestimmte Entscheidungen waren in Origins entweder nicht gegeben oder total abwegig, da sie dem Ziel (eine Armee zu rekrutieren) direkt entgegen liefen. 2.) Blighted lands. Was mich in Origins störte war, dass die Bedrohung durch die DS nie richtig rüberkam. Dies lag unter anderem daran, dass man nie blighted lands zu Gesicht bekam. Das hat dazu geführt, dass man sich nie wirklich das Gefühl hattte gegen eine apokalyptische Bedrohung zu kämpfen. In Awakening kriegt man all das zerstörte und korrumpierte Land zu sehen, das ist wirklich gut. 3.) Die typischen Stärken - Charakterdarstellung etc. aller Biowarespiele sind auch in Awakening gegeben, wenn auch vielleicht etwas mehr Dialog mit den Spielfiguren nicht hätte schaden können. Dafür sind sie durchweg allerdings mehr 'edgy' als die Charaktere in DA:O.
Tja, jetzt das Negative: Man merkt, dass Awakening mehr oder minder hastig zusammengeschustert wurde. In Origins wird eine lahme Story ohne echte Twists ziemlich lange plattgewalzt - man wartet vergeblich auf coole Twists, aber bis auf ein einziges mal kommt da nichts. Vielleicht ist Loghain Biowares Verarbeitung des post-9/11-Amerikas, aber es ist unbefriedigend das der Kerl 'einfach so' durchdreht ohne das etwas dahinter steckt - man hätte viele coole Ideen rüber bringen können. In Awakening hat man eine komplexe Story, die man allerdings nicht wirklich erzählt. Sie ist weit komplexer als Origins und erfordert eigentlich viel mehr an Erzählung, als dem Spieler zugemutet wird. So trifft man den Architect im Spiel gerade mal zweimal, und in manchen Fällen ist nicht klar woher Charaktere bestimmtes Wissen über die Situation um sie herum haben (außer sie sehen die Cutscenes in denen sie selbst nicht teilnehmen). Gegen Ende legt Awakening seine Erzählung plötzlich im Sprint hin, man hat gerade alle Leute rekrutiert und schon geht es zum Endlevel (ähnlich wie in ME2) - es wäre nett gewesen noch einen Storyzwischenlevel einzubauen, der einem mehr Einblick in das, was unter den DS gerade vorgeht, bietet. So platzt kurz vor Schluss plötzlich der Architect in das Geschehen um als Captain Exposition den Spielern drei Minuten vor dem Endboss vollumpfänglich zu erzählen was eigentlich los ist. Das ist ziemlich Schade, die Story von Awakening hätte deutlich mehr bzw. andere Erzählung benötigt statt nach der Scream-Methode vorzugehen.
Dann ist das nächte kleine Problem dass Awakening ziemlich einfach wird wenn man einen Char importiert. Man kann sich vor lauter Gold kaum retten, und wenn man seinen Originscharakter nimmt ist man leveltechnisch ziemlich uber und macht viele Gegner von Anfang an im Handstrich platt wo man sich in DA:O teilweise ziemlichh die Zähne ausgebissen hat.