@Artikel
Der Verfasser zeigt auf jeden Fall berechtigte Kritikpunkte an Skyrim auf.
Der Kampf ist in Skyrim m.E. tatsächlich nicht besonders fordernd, was auch durch die Echtzeitspielmechanik verursacht wird, in der naturgemäß den Fähigkeiten des Spielers eine größere Relevanz als denen der Spielfigur beigemessen wird.
In New Vegas ist der Kampf fordernder, aber trotzdem noch nicht wirklich anpruchsvoll, was auch mit der völlig kaputten und unbalancierten Spielmechanik zusammenhängt. Man wird einfach zu schnell zu stark. Mit ein paar Begleitern ist dann nichts mehr wirklich ein Problem (so habe ich z.B. mal ein ganzes Todeskrallen-Rudel zusammen mit Veronica und ED-E kleingekriegt). Trotzdem hat der Autor hier recht, wenn er Todeskrallen zugegebenermaßen in hyperboler Form („[...] the most deadly of all videogame enemies [...]“, was sicherlich eine Hyperbel ist) als gefährliche Gegner bezeichnet.
Bzgl. VATS kann ich ihm nicht zustimmen. Das System ist genauso wenig passend wie in Fallout 3.
In Sachen Erkundung ist Fallout New Vegas genauso klar im Vorteil. Zumal New Vegas tatsächlich einen Anreiz zur Erkundung bietet, da man hoffen kann, interessante Inhalte in Form von Quests und Charakteren zu entdecken.
In Sachen Story, Fraktionen, Setting etc. ist New Vegas dem neuesten TES-Teil ebenso definitiv überlegen, da NV z.B. bei den Fraktionen ein weit differenzierteres Bild zeichnet. Dazu hatte ich schon mal was geschrieben:
Auch einer der Gründe, warum mir New Vegas so gut gefällt. Weil es ein differenzierteres Szenario bietet. Es gibt kein Gut und Böse, sondern nur einzelne Fraktionen, die alle ihre Schwächen und Fehler aufweisen (Die NCR ist korrupt und scheinbar auch nur eine Scheindemokratie, Die Legion barbarisch und viel zu sehr auf einzelne Personen fixiert, Mr. House ein rücksichtsloser Oligarch etc.) und um die Macht streiten. Im Prinzip muss man entscheiden, was man persönlich für das kleinere Übel hält.
Es gibt keine einfachen Antworten. Und genau das macht das Niveau von New Vegas aus und das dahinter stehende differenzierte und reife Denken von Chris Avellone und Co. deutlich.
Auch das non-lineare Story-Telling (u.a. ermöglicht durch das auch in dem Artikel thematisierte Reputationssystem) von NV ist aus CRPG-Sicht weit besser als der lineare Ansatz eines Skyrim.
Zu der Charakterzeichnung muss nichts weiter gesagt werden. Der Autor hat es im Prinzip schon gut beschrieben. Die Charaktere (speziell Begleiter) sind weitaus lebendiger und mit einer glaubwürdigeren Persönlichkeit ausgestattet.
Der Abschnitt über die Waffen ist hingegen vollkommen überflüssig und deplatziert.
Der Aussage über die unterschiedlichen Endmöglichkeiten eines New Vegas kann ich durchaus zustimmen, der Verherrlichung des Kampfes gegen Lanius hingegen nicht.
Zudem ist mir zu Beginn des Artikels etwas ins Auge gesprungen:
Bethesda own the Sandbox RPG genre.
Die Fallout-Serie sind Sandbox-RPGs?
TES ist dem CRPG-Genre zuzurechnen?
Ist das dem nicht peinlich?
Fallout 3 is a masterpiece - back in 2008 it delivered a rich, innovative and engrossing experience and brought something we had never seen before to the current generation of gaming.
Dann hätte die „current generation of gaming“ sich mal mit Fallout auseinandersetzen sollen.
Darüber hinaus vergleicht der Artikel zwar ganz nett die einzelnen Features, aber er geht nicht auf einen Vergleich derselben unter den Gesichtspunkten der (angeblichen(TES)) Genrezugehörigkeit (CRPG) ein.
Die Polemik halte ich nicht für deplatziert, die Tragik besteht vielmehr darin, dass der Verfasser selber in gewisser Weise auf den Hype hereinfällt, obwohl er mit dieser Aussage
And now that the dust has settled, the hysteria has calmed and the enchantment spell has worn off, it's time to lay the facts bare- Fallout: New Vegas is better than Skyrim (man, this article has the potential to piss a lot of people off!).
den Anspruch vertritt, denselben entlarven und Aufklärung betreiben zu wollen.
Ich fand beide Spiele gut und beide zu leicht auf dem normalen Schwierigkeitsgrad.
So? Was fandest du an Skyrim (unter CRPG-Gesichtspunkten) gut?
Mir ist so ein gequatsche wie in diesem Artikel zuwieder.
Sicher steckt in dem Artikel Wahrheit drinn aber Skyrim wird zu schlecht geredet mMn
Bemerkenswert, dass du den Artikel erst als reines „gequatsche“ bezeichnest, dann diese Aussage aber relativierst.
Zudem beschreibt der Autor größtenteils objektiv nachvollziehbare Schwächen. Skyrim wird also nicht nur schlecht geredet.
Meine Phantasie geht bei sowas immer bei mir durch und das bietet mir Skyrim alle Nase lang ggf. ohne es zu wollen.
Genau das ist das Problem. Bethesdas Sandbox-Spiele erwarten, dass du gewissermaßen selbst aktiv wirst und dir Dinge selbst ausdenkst, statt dir etwas zu liefern.
Zu Skyrim hat der Seniorgamer Harzzach einst einen interessanten
Artikel verfasst. Die Kommentare sind auch sehr lesenswert, weil da auch auf den Punkt mit der eigenen Fantasie eingegangen wird.
bei open-world-spielen ist das aber kaum zu vermeiden, denn wenn man ein engagierter Spieler ist wird man so viel nebenher machen, dass man einfach unbesiegbar wird. Levelscaling hat TES ja schon versucht, aber das macht mehr kaputt als das es hilft)
Interessanterweise war das bei Fallout m.E. nach relativ gut ausbalanciert. So habe ich z.B. immer Blut und Wasser geschwitzt, wenn ich auf eine Supermutantenpatrouille gestoßen bin.
Also für mich sind beide Spiel ungefähr gleich gut. Skyrim bietet mir jedenfalls bessere Dungeons und Erkundung wohingegen FNV einfach bessere Story und Dialoge bietet. Ich finde beide Spiele super.
Meines Wissens nach soll das Dungeoncrawling aber auch keine besondere Herausforderung gewesen sein.
Hab Skyrim zwar noch nicht gespielt, aber ich meine zumindest die Welt von FNV hätte von den Dimensionen her gesehen auch so groß sein müssen, wie die von Skyrim.
[...]
Ich finde man hätte ruhig ein größeres Gebiet wählen sollen [...] oder zumindest die Entfernungen im Spiel nicht zu allzu sehr schrumpfen.
Dann wäre aber wahrscheinlich kritisiert worden, dass die Laufwege viel zu lang seien und man gezwungen wäre, die Schnellreisefunktion zu nutzen.
Am besten wäre es gewesen, das alte Reisesystem zu nutzen. Dann hätte auch eine größere Karte ihren Sinn gehabt.