Autor Thema: SC2009: Vorrunde  (Gelesen 6377 mal)

Offline Mr.Wolna

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SC2009: Vorrunde
« am: 28. Mai 2009, 22:36:01 Uhr »
Hier findet die Vorrunde statt, das heißt aus den geposteten Geschichten, wird die Community 5 bis 7 User (je nach dem wie die Anteilnahme verläuft.) ,für die 5 Hauptrunden nominieren bzw. auswählen. Erst in diesen Runden (da ja die User gleich bleiben müssen) werden dann die Punkte verteilt. Ich als Veranstalter, nehme mir mal die Freiheit raus, das erste Schreibthema zu bestimmen. Solange das hier alles sich im Aufbau befindet hat JEDER User Zeit, sich eine kleine Kurzgeschichte auszudenken, zu den folgenden Thema. Am Ende wird per Vote entschieden welche User/Geschichten weiter kommen und somit die Ehre haben beim Schreibcontest dabei zu sein. Have Fun! Und merkt euch Präsentation ist alles. Bitte nur fertige Geschichten posten, Kommentare gehören in die Diskussionsecke.
SC 2009: DIE VORRUNDE
Thema: Kofpgeldjäger
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Mr.Wolna
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« Letzte Änderung: 27. Juni 2009, 09:57:51 Uhr von Mr.Wolna »
RPÜ/German Restoration Project Tanslation
Ich habe ein Gewehr, eine Schaufel und 5 Hektar Land hinter dem Haus. Man wird dich nie finden - leg dich also nicht mit mir an!  
P.s. Nein es ist nicht die Gewalt was mich an der Fallout Reihe gereizt hat,aber sie war immer die Kirsche auf der Sahnetorte ( Und ich will verdammt nochmal ne Kirsche oben drauf haben)

Offline Mr.Wolna

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Re: SC2009: Vorrunde
« Antwort #1 am: 29. Mai 2009, 10:05:29 Uhr »
by Mr.Wolna
Ben Richards saß an der Veranda und starrte in den Sonnenuntergang.
Es war die Veranda eines heruntergekommenen Saloons, eines Schuppens wie er zu Dutzenden in Redding vorzufinden war.
Die Sonne verschwand langsam hinter dem Horizont und die übrigen Strahlen färbten den Himmel in einem sanften Rotton.
Ein Rotton der über das ganze Tal reichte und die Stadt in eine warme Decke hüllte.

"Ein schöner Augenblick", gestand sich der Mann auf der Veranda, während er mit einer geschickten Bewegung eine Zigarette anzündete.
Ein seltener Augenblick. Ein Augenblick der Ruhe.
Richards atmete tief durch, lehnte sich zurück und nahm ein kräftigen Schluck Gecko Juice - eins der vielen Redding-Importe - eine Biermarke aus Klamath Falls. Das warme Bier schmeckte genauso wie es betitelt wurde. Eine Unannehmbarkeit die jedoch keinesfalls seine Ruhe störte. Er stellte das Bier zurück und schaute sich um.

Redding war eine Bergbaustadt. Eine einfache aber auch sehr reiche Stadt. Eine Stadt in der sich ein Kerl wohlfühlen konnte.
Am Tage glich Redding einer Geisterstadt. Die meisten Leute verrichteten ihr Tagewerk weit unter der Erde, in den Mienen, bei der Förderung von Erz. Reddings teuerstes Gut und wichtige Ressource. Über neunzig Prozent der Einwohner waren einfache Bergarbeiter. Den Rest sah man ebenfalls eher selten am Tage, was bei einer Temperatur über 40 Grad im Schatten nur allzu verständlich war.
Doch Nachts, Abends wenn die Sonne hinter den Bergen von Tiamat verschwunden war, offenbarte die Stadt ihr wahres Gesicht.
Ein Antlitz einer Göttin gleich, voller Pracht und makelloser Schönheit. Saloons wie diese Eine, schossen zu Hunderten wie mutierte Kakteen aus einem gut gedüngten Wüstenboden. Wohin das Auge sah, Casinos in dem das Volk sein hart verdientes Geld wieder verprasseln konnte. Und wenn man nach so einem Saufgelage noch was übrig hatte, konnte man es mit dem Besuch bei einem der zahlreichen Freudenmädchen schnell ändern. Jawohl! Redding war eine Stadt wo sich ein Kerl wohlfühlen konnte. Keine Frage.
Doch es stand nicht immer so vortrefflich, um die Bergbaustadt. Jeff Mardock, war der Name des Mannes, des Heldens der dies alles ermöglichte.

Korruption, Glücksspiel und Sklavenhandel waren einstig die Eigenschaften mit denen sich die Stadt brüstete. Die Bevölkerung ausgebeutet und ausgenutzt.
Arbeiter schufteten sich für einen Hungerlohn in den Mienen zu Tode, die damals im Privathand waren.
Das bisschen was ihnen übrig blieb wurde versteuert und landete wieder in den Taschen der skrupellosen Vampire, die sich Institution zum Allgemeinwohl schimpften.
Jeff Mardock war ein einfacher Mann. Ein Arbeiter wie viele. Ein Mann, der den Mut und die Courage hatte für seine Sache, für die Freiheit der Stadt und das Wohl seiner Kameraden zu kämpfen. Er stürzte die korrupte Regierung und half den Volk an die Macht.
Seit diesen Tag war er, der von allen geliebte und gefeierte Bürgermeister Mardock von Redding. Die Stadt entwickelte sich prächtig unter seinem Regime. Mehr als das, denn er war ein gütiger und fairer Mann. Er war ein Mann des Volkes.

Ban Richards seufzte tief, als er zwei Goldstücke auf den Tisch vor sich warf. "Es ist eine Schande das er heute Abend sterben wird."
Als der unbekannte Besucher die Stadt Richtung Rathaus verließ, erstrahlte diese in ihren vollen Glanz.
Ein aller letztes Mal.
« Letzte Änderung: 29. Mai 2009, 16:21:43 Uhr von Mr.Wolna »
RPÜ/German Restoration Project Tanslation
Ich habe ein Gewehr, eine Schaufel und 5 Hektar Land hinter dem Haus. Man wird dich nie finden - leg dich also nicht mit mir an!  
P.s. Nein es ist nicht die Gewalt was mich an der Fallout Reihe gereizt hat,aber sie war immer die Kirsche auf der Sahnetorte ( Und ich will verdammt nochmal ne Kirsche oben drauf haben)

Offline CoolD

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Re: SC2009: Vorrunde
« Antwort #2 am: 29. Mai 2009, 14:54:08 Uhr »




New Reno.
Ein Name, eine Stadt, ein Traum.
New Reno, ein Name der die Herzen aller Glücksritter des Ödlands höher schlagen lässt.
New Reno, eine Stadt der Lichter, eine Stadt in der Träume über Nacht wahr werden.
Doch das gilt auch für Alpträume.
Und das schillernde Licht der Straßen löscht nicht die Dunkelheit der Gassen aus, genauso wenig wie der Luxus der 'Familien' nicht die Armut der kleinen Gangs, Junkies und Gescheiterten auslöscht.
Nein, es verdrängt sie nur und die Probleme bleiben bestehen...und wachsen im Verborgenen.

Doch für IHN spielte das alles keine Rolle. Er war einer von Salvatores besten Leuten. Ein Kopfgeldjäger, ein Killer, ein Terminator , sein Gewerbe hatte viele Namen.
Doch egal wie man es nennt, es bleibt das Gleiche: Man tötet Menschen für Geld. Findet die, die nicht gefunden werden wollen, die sich verkriechen und zu Gott beten dass er sie retten möge.
Doch das tut er nicht.
Er rettet nur die, die auch Willens sind sich selbst zu retten.
Das hat Jonas nun auch gemerkt.
Letzte Nacht noch war er der König der Straße, ein einsamer Wolf, eine unnahbare Legende vor der selbst Mitglieder der anderen Familien respekterfüllt Platz vor ihm machten.
Doch nun war er zu dem geworden, was er selbst stets gejagt hatte und für das sein Handwerk nur einen Namen kennt: BEUTE.

Hastig und leicht nervös schaute sich der schwarzhaarige Hüne um, den Koffer in der Hand stellte er auf dem Boden nachdem er sich sicher war, nicht verfolgt zu werden. Seine andere Hand glitt nun unter das Jacket seines Anzuges und ertastete zuerst die Magnum, dann das Feuerzeug und die Schatulle mit Zigaretten. Es lagen noch drei Zigaretten darin, zwei dicht beieinander, die Letzte etwas abseits.
Wenige Sekunden später zündete er sich eine Fluppe an und versuchte sich zu beruhigen.
Er ging nochmal alles durch was in seinem Beruf über Beute gelernt hatte und versuchte aus den Fehlern derer die er selbst erledigt hatte, zu lernen.
Er wusste, dass seine Chancen lebend aus der Stadt rauszukommen und nicht in Golgotha zu landen schlecht aussahen.
Sein Blick glitt über den Koffer auf den Boden.
Sein gesamtes Vermögen.
Sein Ticket aus dieser Todesfalle.
Eine Überraschung falls es ihn doch erwischt.

Jonas spannte seine Muskeln an und atmete tief durch, während er sich innerlich auf die wohl härtesten 10 Minuten seines Lebens vorbereitete.
Nur 5 Straßen weiter wartete die Karawane deren Anführer ihm noch einen Gefallen schuldig und bereit war, ihn für 10.000 Deckel heil aus der Stadt rauszubringen.
Doch zuerst musste er dort lebend ankommen.

Dazwischen lagen noch ein Bordell, eine Pornobude und ein Casino von Salvatores Leuten.
Es war der kürzeste Weg.
Doch jeder dort drinne hatte Befehl auf ihn zu schießen.
Jonas schmunzelte.
Das waren immernoch weniger als in den Gassen drum herum.
Er hakte den Koffer an einer Befestigung an seinem Gürtel ein, während nun seine beiden Hände unter sein lose sitzendes Jacket glitten, über die Kugelsichere Weste darunter strichen und die Griffe der beiden Magnums erfühlten.
Es gab ihm Sicherheit, trügerische Sicherheit.

Sekunden später wurde die Tür von Lil' Ann's Schuppen eingetreten.
"WAS ZUM- " BOOM.
Die Wache hatte noch nichteinmal Zeit gehabt die Grease gun zu heben, als er schon blutüberströmt mit einem klaffendem Loch in der Brust gegen die Theke krachte.
Jonas stürmte einfach durch.
Die Huren kreischten.
Die Schüsse bellten.
Die Männer schrien.

Nichteinmal eine Minute später war es vorbei, knapp ein dutzend Patronenhülsen, wenige Einschusslöcher und knapp ein halbes dutzend Toter auf dem Boden waren die einzigen Beweise dafür, dass hier tatsächlich etwas geschehen ist. Kein Laut, keine Bewegung. Nur ein noch rauchender Zigarettenstummel war der Beweis, dass jemand in der letzten Minute hier war.

Das Klirren von Fensterscheiben war diesmal das Vorspiel auf die Sinfonie des Todes die Jonas nun aufspielte, als ein Cresendo der Verwüstung durch ihn durch den Pornodreh tobte und das Stakkato seiner Schüsse sowohl das Gestöhne der Darstellerinnen und Darsteller, als eben auch die Körper der Wachleute zeriss, als der Kopfgeldjäger sich ohne Rücksicht auf Verluste seinen Weg durch das Gebäude bahnte.

10 Minuten später.
Das Goldregen Kasino.
Bis vor kurzem noch eine ansehnliche Spielehölle.
Nun nurnoch ein Wrack.
Einarmige Banditen standen zerlöchert in Reih und Glied.
Aus einer Maschine rannen noch Deckel.
Spieler und Croupiers lagen gleichermaßen auf dem Boden.
Das Blut der Toten versickerte langsam im roten Teppich des Kasinos.

Jonas stand da, hinter dem Thresen, um ihn herum Scherben von Whiskey und Wodka Flaschen und von billigem Fusel gleichermaßen.
Die Hände hatte er erhoben.
Blut sickerte aus vielen verschiedenen Stellen.
Sein linkes Handgelenk war verstaucht, eines seiner Beine mit Kugeln durchsiebt.
Seine Waffen lagen leergeschossen auf dem Boden.
Etliche Tote waren das Zeugnis der Vernichtung die hier stattgefunden hat.
Und dennoch war Jonas nicht allein.
Auf der anderen Seite des Thresen standen Mason, die rechte Hand von Don Salvatore und ungefähr 3 seiner Handlanger... auch wenn einer von ihnen gerade den Löffel abgab.
"Noch einen letzten Wunsch Jonas ehe ich eine Kugel durch deinen verfickten Schädel jage?", fragte er geradezu emotionslos, während seine Augen hinter den Gläsern seiner Sonnenbrille verborgen lagen.
"Nur einen: Ich will noch eine Zigarette...", erwiederte der Angesprochene und griff unter sein Jacket.
Fast sofort zuckte die Tommygun von einem der Handlanger hoch, doch Mason gebot ihm mit einer Geste die Waffe wegzustecken.
"Keine Sorge, der macht keinen Ärger mehr.", kommentierte er das.
"Weißt du was Mason? Ich danke dir. Und weil ich so dankbar bin werde ich in deine Zukunft schauen...", bot Jonas ihm an, während er einen tiefen Zug von seiner Zigarette nahm.
"Willst du wissen was ich sehe?"
"Was?", fragte Mason zugleich erstaunt und ungläubig.
Jonas schloss für einen kurzen Moment die Augen, nahm die Zigarette aus dem Mund und öffnete sie wieder.
"Ich sehe... eine Dunkelheit!!!", mit diesen Worten griff der Kopfgeldjäger nach dem Koffer und schleuderte sie Mason entgegen, während um ihn herum in den Thresen lauter Kugeln einschlugen.
Dann drückte er den roten Knopf des Auslösers der in seiner letzten Zigarette versteckt war.
Die Welt schien für Jonas auseinander zu brechen, während das Gebäude unter der Gewalt der Explosion in sich zusammenstürzte und Mason und seine Schergen auseinanderriss und das gesamte Kasino in Schutt und Asche legte.
Ein Feuerball durchriss die Nacht von New Reno und erhellte gleichermaßen die Zimmer und Säale der Familen, wie auch die Bruchbuden des Skags.
Deckel regneten vom Himmel und brennde Schuld- und Geldscheine schwebten durch die kühle Nachluft von New Reno, während die Menschenmassen auf der Straße tobten.
Jonas ist tot...doch seine Legende währt ewig.
« Letzte Änderung: 29. Mai 2009, 15:18:36 Uhr von CoolD »
"Shit happens, get used to it!" -Ich-
http://www.falloutnow.de/fn/index.php?topic=3925.0
<----- Der Link zu meinen post-apokalyptischen Kurzgeschichten. ^^

Offline Jessica

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Re: SC2009: Vorrunde
« Antwort #3 am: 29. Mai 2009, 17:02:14 Uhr »
Brother Judas


Gehetzt sieht er sich nach allen Seiten um. Schweißperlen haben sich auf der Stirn des kahlköpfigen
und frisch rasierten Mannes gebildet, der sich fühlt, als würden alle Augenpaare auf ihn gerichtet sein.
Die der heruntergekommenen Nutte, die gelangweilt an einer Kippe zieht, die des jungen Schwarzen, der an der Hausmauer lehnt
und sich die Kapuze seines Pullovers über den Kopf gezogen hat, die des Junkies, der ihn inmitten der trostlosen Straße
mit verwirrtem Blick ansieht...

Langsam und bedächtig bewegt sich der Mann auf das Gotteshaus zu. Die schweißnasse Hand drückt die kühle Türklinke
herunter und schwer atmend tritt er ein.

Er schließt eilig die Tür und sieht sich dann um. Ganz allmählich beruhigen sich seine überstrapazierten Nerven.
Mit einem Ärmel wischt er sich über die Stirn, lüftet dann sein feuchtes Hemd und wartet unbehaglich,
bis sich hinter dem Vorhang etwas tut, der den Eingang zu einem anderen Raum verdeckt.

Der Anblick des heraustretenden Seelensorgers genügt und sein schmerzhaft stechender Herzschlag beruhigt sich.
„Guten Abend, mein Sohn. “ Spricht der ältere Herr in der schwarzen Kutte mit einem freundlichen Lächeln und
hält ein dickes in Leder gebundenes Buch in der Hand, während er gemächlich auf den vom
Nieselregen und Angstschweiß durchnässten Mann zukommt.
„Was führt dich zu mir?“ „Mein…ach, Gott sei Dank, Vater…“ Beginnt dieser aufatmend, im Schoß der Kirche endlich
einen sicheren Zufluchtsort gefunden zu haben. Dunkle Augenringe umwölben das Blickfeld des Mannes, der betreten
zu dem kleineren Priester herabblickt. „Ich will beichten…und suche Schutz vor den Männern, die…“
Sachte schüttelt er den Kopf und setzt sich auf die Holzbank, die ihm der alte Mann mit einer wortlosen,
doch herzlichen Handgeste anbietet. Dankbar nickt er und nimmt vorsichtig Platz, wobei er die Arme um
sich schlingt und den Blick zu Boden richtet. Tief atmet er durch, ehe er zu erzählen beginnt.

„Es war alles ein schreckliches Missverständnis. Ich habe im Casino wieder mit dem Spielen angefangen,
als mich meine Frau vor ein paar Tagen verlassen hat und zu ihrem neuen Lover gezogen ist…“
Schuldbewusst hält er inne, als er den tadelnden Blick des Geistlichen auf sich spürt.
„Glücksspiel ist ein unheilvolles Laster, das so viele arme Menschen in den Ruin getrieben hat.
Das solltest du doch am Besten wissen, mein Sohn.“  „Ich weiß, Vater. “
Kommt es kleinlaut von ihm zurück, ehe er zögerlich fortfährt.

„Jedenfalls hatte ich an diesem Abend Glück und habe beim Roulette abgeräumt…alle haben mir gratuliert,
 ich habe eine Runde ausgegeben und dann noch eine…und es wurde spät. Ich habe getrunken…“
Seine Hände verkrallen sich krampfhaft an der schmutzigen beschfarbenen Hose. 
„Zu viel getrunken. Aus Versehen…habe ich Camorras Tochter angesprochen und meine Hand auf ihren…“
Hilflos bricht er ab.  „Dem Alkohol und dem Glücksspiel hast du dich ergeben, die deinen Geist schwach gemacht haben.
So schwach, dass du nicht mehr Herr deines Verstandes warst und ausgerechnet die Tochter
eines bekannten Mannes des Syndikats belästigt hast. “

Fasst der alte Priester für ihn zusammen und der Mann nickt daraufhin nur beklommen.
 „Sie schrie sofort los und dieser Schlägertrupp stürmte schon die Treppe herunter,
bevor ich mich auch nur entschuldigen konnte. Also bin ich abgehauen.
Und jetzt…werde ich gesucht. “  Beendet er mit zittriger Stimme und kaut nervös an seiner Unterlippe.
„Überall hängen plötzlich Bilder von mir an den Wänden und all diese Blicke auf mir…das macht mich vollkommen fertig.
Ich weiß einfach nicht weiter…“

„Mein Sohn, du hast Fehler begangen. Der Herr vergibt dir deine Sünden,
wenn du zu ihm sprichst und aufrichtige Reue zeigst.
Du musst…“

 Forschend mustert er den immer noch verängstigten Mann und seine Stimme verliert an Strenge. 
"Doch zunächst ruhe dich aus und beruhige dich. Es war gut, dass du mich aufgesucht hast.“
Der Mann nickt abermals erschöpft und will aufstehen,
 ehe der Priester mit einem versonnenen Lächeln die Bibel aufschlägt.

„Zweihundert Mäuse sind für einen kleinen Fisch wie dich ausgesetzt worden, nicht wahr?“ 
Erkundigt er sich höflich und blickt mit einiger Befriedigung in das erstarrte Gesicht des Feiglings,
ehe der Schuss der Kleinkaliberpistole ihm den Boden unter den Füßen wegreißt.
Schreiend hält er sich das verletzte Bein, während der Alte schmunzelnd
hinter dem Vorhang verschwindet und ein altes Paar schwerer Handschellen von einem Regel nimmt.

„Du machst es mir zu einfach, Junge…“ Meint er fröhlich und lacht herzlich dabei.

Es ist das Lachen eines freundlichen, verständnisvollen Großvaters, der Geschichten erzählt, belehrt und Trost spendet.
« Letzte Änderung: 29. Mai 2009, 17:09:47 Uhr von Jessica »
Zitat
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  /l、
゙(゚、 。 7
 l、゙ ~ヽ
 じしf_, )ノ

Ashley (SF)

Offline Zenturio

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Re: SC2009: Vorrunde
« Antwort #4 am: 29. Mai 2009, 20:16:34 Uhr »
26 Tropfen bis zum Tod

Zehn... Elf... Zwölf... "Eigentlich wollte ich schon Lange damit aufhören. Doch was soll man hier schon machen. Sie halten einen fest. Manchmal werde ich fixiert und habe nichts, was mich noch in der Wirklichkeit hält."
Sechzehn... "Manchmal würde ich gern wieder hinaus, doch sie lassen mich nicht.
Seit Jahren nicht. So habe ich begonnen Tropfen am Fenster zu zählen. Weit komme ich sowieso nie. Entweder wird es Langweilig, ein Pfleger kommt herein oder ich driftet wieder weg ohne es zu merken. Schlaf habe ich im Grunde viel zu viel. Das macht schwach.
Aber das ist erst mal alles egal.
Es ist ja nicht so, als sei ich hier gefangen. Im Grunde führe ich alle an der Nase herum, die glauben ich wäre verrückt.
Sie denken nur ich kann nicht raus oder bin sediert.
Heute ist es aber wieder soweit. In einigen Stunden muss ich los. Es ist noch so einiges zu erledigen, bevor es los geht. Ich muss vor allem die Hand und Fußfesseln los werden. Manchmal dauert das schon Stunden. Je nach Pfleger sind die Gurte fest oder eher locker gehalten. Heute war es Hu, der mich für die Nacht fest gemacht hat.
Hu ist eigentlich nett. Ein eher schmächtiger Mann mit kurzen schwarzem Haar und knubbeligen Fingern. Doch Hu ist Kampfsportler. Sonst könnte er schlecht diesen Beruf ergreifen. Er zerrt auch nicht so fest wie der Grobian, der immer Hu vertritt wenn der Frei hat. Karstens heißt der. Ein übler Zeitgenosse ohne Sinn für Anstand und Würde. Ein richtiger Klotz wenn man ihn sieht.
Die nächste Runde ist in zwei Stunden, solange kann ich noch warten und zählen.
Wo war ich?"
26...
"Der Regen ist so heftig, dass ich aufpassen muss keine Spuren zu machen. Nichts ist schlimmer wenn man rechtzeitig eine Job erledigt hat, zurück kommt und dann tapst man wie ein dummer Esel mit nassen Füßen in den Korridoren rum. Das kann die ganze Tarnung versauen.
Aber ich gehe hier schon so lange ein und aus. Im Grunde weiß ich worauf ich mich konzentrieren muss.
Mir kam die Idee mich im Irrenhaus zu verstecken schon vor Jahren, bevor ich es durchzog und mich hab einliefern lassen. Wer würde einen Killer schon im Irrenhaus vermuten. Ich habe Geschäftlich nur Vorteile davon. Keine Identität nach Außen, kaum Kosten und eigentlich ist der Fraß hier auch Mittlerweile genießbar. Einzig der Kontakt mit meiner Kundschaft war Anfangs eher schwer zu halten.
Mir einen Namen gemacht hatte ich ja, aber Nachricht bekommen dass einer meine Dienste wünscht, wie sollte das gehen?
Ganz einfach. Inserate... Wer mich braucht gibt in der Zeitung ein Inserat auf. Natürlich verschlüsselt. Meine Kundschaft kennt die Codes. Je nach Auftrag und Anzahl gibt es Schlagworte. –Jesus hing für unsere Sünden nur am Kreuz – bedeutet: Ein wichtiger Mann, einige Anwesende, alle töten und das Geld gibt es zur Hälfte im Voraus. Über Geld spricht man in meiner Branche wenig, deshalb kann ich zu der Summe nicht viel sagen. Ich sage nur soviel: Sünden stehen nicht für einige wenige Hunderttausend. Da muss mehr drin sein.
Der Auftrag war nicht sehr einfach. Der Tote hieß Marc Jehoschuar. Erst mal war er gar nicht auffindbar. Und da ich nur Nachts agiere hat es mich drei Wochen gekostet überhaupt sein Lebensweg nachzugehen. Der Typ hat steil Karriere gemacht. Drogen, Frauen oder Glücksspiel. Die ganze Palette. Er hing überall drin. Er hatte schon zwei Attentate überlebt und so gut wie überall Feinde.  Hätte ich das eher gewusst, wäre ich schneller gewesen. Auf ihn waren 3 Männer angesetzt und ich war einer davon. Im Grunde ist Töten keine große Sache. Du suchst den gewünschten Typen, verfolgst ihn eine Weile, studierst seine Gewohnheiten und nimmst ihn dir vor, wenn er sich am sichersten fühlt.
So hab ich es auch bei Jehoschuar gemacht. Der hing immer in einer Bar rum. Jeden Abend in der selben. Mittlerweile hatte er auch Leibwächter, daher auch –einige Anwesende-.
In der Bar war es recht unbelebt. Ideal für mich, denn mein Zielobjekt war im privatem Hinterzimmer und wenn ich fliehen musste sollte das so gut es geht ohne Zwischenfall ablaufen. Meinen Einstieg fand ich bei einem unbewachten Fenster. Ich musste echt aufpassen nicht los zu lachen. Solch Dilettantismus begegnet man selten bei meiner Arbeit. Ich musste nur noch einen Weg in das Zimmer finden. Unentdeckt, versteht sich von selbst.
Einer seiner Leibwächter stand vor der Schiebetür zum Zimmer, die anderen Beiden mussten also drin sein. Wie ich den Typen von der Tür weg bekommen sollte viel mir nach einer Weile warten im Korridor schließlich ein. Man muss wissen, dass die Tür für fast jeden in der Bar sichtbar war. Ich war in einem Korridor, der zwar als - hinter der Bar - bezeichnet werden kann, aber er führte an einem Torbogen der zur Bar gehörte und dem Hinterzimmer vorbei. Ich schlich mich wieder Raus. Für meinen Plan brauchte ich Hilfe.
Wenn es etwas gibt, was Männer mit Sonnenbrillen und dicken Oberarmen von einer Tür weg lockt dann waren das Alkohol und Frauenbeine. Und in der Bar fand ich davon reichlich. Nachdem ich zum zweiten Mal um das Gebäude gerannt bin um wieder Vorn rein zu gehen fand ich schnell eine nette Dame die den Typen hinten an der Tür auch recht ansehnlich fand. Sie war sicher vom Fach und daher gewohnt seltsame Dinge zu tun. Ich tischte ihr eine ordentlich solide Geschichte auf, von wegen schüchterner Gehemmter, der ordentlich Abwechslung braucht. Mit dem nötigen Geld hat sie schließlich eingewilligt. Ich musste ihr natürlich klar machen, dass sie unter keinen Umständen locker lassen sollte und es mit ihm noch heute Nacht ordentlich krachen lassen muss.
Zum dritten Mal ging ich wieder raus und nochmals musste ich durch das unbewachte Fenster. Als ich mich wieder in Position gebracht hatte dauerte es eine Weile, bis die junge Dame ihren Job erledigte. Ich muss sagen sie gefiel mir auch. Lange dunkle Haare, große braune Augen ein kleiner süßer Mund den man nur zu gern küssen möchte. Ihr Ausschnitt allein würde dem Typen schon den Kopf verdrehen. Und erst ihre Beine...
Aber ich war ja nicht hier um sie zu bewundern. Sie machte das wirklich so wie erhofft. Erst beachtete sie ihn gar nicht und tat so als wolle sie nur vom Trubel weg. Später flirtete sie schon mit den Augen und gerade mal  zehn Minuten später waren die zwei in ein Gespräch vertieft. Brenzlig wurde es nur, weil er erst nicht mit gehen wollte, aber die Kleine war echt gut. Sie hatte ihn so weit um den Finger gewickelt, dass er wirklich scharf auf sie wurde. Sie erzählte ihm sogar, dass sein Boss ja noch die zwei Gorillas hat die auf ihn aufpassen. Was soll ich sagen, es war wie in einer Geschichte. Er ging mit. Nicht weit, es war ein Nebenzimmer aber immerhin die Tür war geschafft.
Der Rest war dann einfach. Ich hatte für so was immer eine Pistole mit Schalldämpfer bei mir. Lautlos und meist ihren Aufgaben gewachsen. Jeder gute Assassine hat außerdem ein Messer bei sich. Klein genug um es Überall zu verstauen und gut genug um tödliche Verletzungen zu verursachen.
Ich klopfte an. Erst war nur Schweigen zu hören, aber dann frage eine Stimme – Wer ist da? Wo ist Bruce,versammt!? –
Das war mein Stichwort. Ich atmete noch mal durch und stieß die Tür auf, sodass jeder in der Bar hätte hinein sehen können.
Mein Kalkül ging auf. Sie erschossen mich nicht.
- Sie schulden mir genug Geld mein Freund, dass ihnen ihr Gorilla reichlich egal sein kann -  sagte ich zielsicher und schloss die Tür.
Marc Jehoschuar saß halb auf einem Tisch und hielt ein Glas Whisky mit Eis in der Hand. Seine beiden Leibwächter standen daneben. 
Sofort kam der Typ der mir am nächsten war entgegen und wollte mich wohl durchsuchen. Dazu kam er gar nicht erst. Er hatte mein Messer schneller im Hals als er -Umdrehen!- sagen konnte. Jehoschuar bekam einen Schuss in die Brust und kippte sofort vom Tisch. Er stöhnte nicht mal, so schnell ging es. Sein zweiter Leibwächter fummelte noch nach seiner Waffe. Glück muss man halt bei dem Job auch haben. Ein blutiger Anfänger war das. Ich hatte genug Zeit auf seinen Kopf zu zielen und drückte ab. In dem Moment hatte er seine Waffe gezogen und wollte feuern. Wie gesagt, Glück muss man auch haben.
Ich ging wie ich gekommen war..."
In seinem Zimmer flammte das Licht auf und riss ihn aus seinem Monolog. Im Türrahmen stand Karstens. Breitschultrig mit finstern Blick starrte er seinen Schützling an. "Hab ich dich!" Murrte er mehr als finster. Er hob seine Hand und in ihr blitzte die Spitze einer Spritze auf. Die Tür schloss sich und nur noch leise hallten Flüche und Schreie durch die kalten dunklen Gänge des alten Hauses. Die restlichen Insassen stimmten in den Kanon der Verzweiflung ein. So gingen auch seine Rufe nach Hilfe im Getöse der Masse unter. Tod war sein Begleiter. Noch bis zu seinem Schluss.
Zitat
"Die Philosophie ist geschrieben in jenem grossen Buche, das immer vor unseren Augen liegt; aber wir können es nicht verstehen, wenn wir nicht zuerst die Sprache und die Zeichen lernen, in denen es geschrieben ist. Diese Sprache ist Mathematik, und die Zeichen sind Dreiecke, Kreise und andere geometrische Figuren, ohne die es dem Menschen unmöglich ist, ein einziges Wort davon zu verstehen; ohne diese irrt man in einem dunklen Labyrinth herum."
Galileo Galilei

Offline zombi1978

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Re: SC2009: Vorrunde
« Antwort #5 am: 29. Mai 2009, 20:47:38 Uhr »
There´s a man walking on the edge



Es ist war, dass ich immer meinen Auftraggebern die Zungen derer brachte, die sie tot sehen wollten.
Aber dieses Mal sollte es etwas anders werden…

Der Regen brach in einer der wärmsten Nächte ein. Die mit roten Lampen verzierten Hochhäuser der Stadt glichen mehr gläsernen Särgen.
Und ich bewegte mich zwischen ihnen umher um denjenigen zu finden, der mir das Wichtigste in meinem Leben nahm…

Nahe einem Live-Action Club für Goths wurde ich auf eine Kellerkneipe aufmerksam, die oberhalb von drei Stiernacken bewacht wurde.
Nachdem ich mir meinen Einlass erschafft hatte, wurde ich in der Herrentoilette auf einen zittrigen Mann mit Lederjacke und langen, nassen Haaren aufmerksam der am Pissoir etwas Anderweitiges tat.
„Ein weiterer Junkie?“ fragte ich mich im Kopf. Er kam mir aber so bekannt vor… und dann wurde mir alles klar.
Ich tritt auf ihn ein und er landete gegen die Wand. Seine Blicke wurden unkontrollierter und vergeblich suchte er eine Fluchtmöglichkeit aus dem Raum.

„Ihr verfickten Mörder! Scheiß Aasgeier! Wofür hält Ihr euch eigentlich, verdammte Scheiße nochmal!?“ fluchte er lauthals auf mich ein.

Ich richtete meine Pistole gegen seine Stirn und lächelte. „Komm ja nicht auf die Idee, mich mit deinen drei toten Freunden dort oben zu vergleichen, Franky.“

„Was!? Wovon redest Du!?“ Er wurde hektisch und glitt mit seinen schweißnassen Händen die Metallwand hinter ihm runter. „Aargh, denkt ja nicht, dass Du damit Erfolg haben wirst!“

„Dein Leben oder der Aufenthaltsort von McGavell. Komm schon, was ist dir wichtiger: mal knapp dem Tod entkommen und ein neues Leben beginnen können oder etwa dein jetziges als unterbezahlter Sklave eines stinkreichen Drogenbarons?“

„Woher weiß ich überhaupt, ob die Knarre geladen ist!? Du könntest mich ja verscheißern!“

„Nun, find es doch heraus!“ antwortete ich drohend und lies den Abzug hörbar spannen.

„OK! OK! ICH SAG´S JA, LASS MICH BLOSS LEBEN, JA!?“

Eine Stunde später befand ich mich vor einem feinen Restaurant für Spezialitäten aus der ganzen Welt. Ich ging rein und bestellte mir einen Wodka.
Der Barkeeper schaute oft verdutzt in meine Richtung, wenn er andere Kunden bediente. Als ich bereit war zu gehen kam er schnell zu mir und fing an: „Hey, sind Sie es? Der berühmte Kopfgeldjäger Lee?“

„Sie müssen mich mit jemand verwechseln. Wie viel muss ich zahlen?“

„Nein, Sie müssen nichts bezahlen, Lee.“

„Und wenn ich Lee wäre, dann würde ich es nicht mehr sein. Adios.“

Ich hasste es an meine Vergangenheit erinnert zu werden. Ab jetzt gab es sie für mich nicht mehr. Ebenso niemanden. Das bezahlte Morden oder Wiederbeschaffen von entflohenen Verbrechern hatte sich im Laufe der Jahre stark gewandelt. Der ehrenhafte Beruf des Kopfgeldjägers, der für Gerechtigkeit und Ordnung sorgte, war längst tot. Zusammen mit all seinen Helden. Heute zählt es nur, dass meiste Geld zu verdienen und möglichst einen festen Arbeitgeber zu finden, der dir nicht plötzlich das Messer in den Rücken schiebt, wenn er dir zu teuer wird.
Aber dieses Mal… dieses Mal war ich mein eigener Auftragsgeber.

Ich fuhr mit meinem Mietwagen in das wohlhabende Viertel der Stadt, welches eingekesselt von hohen Betonmauern eher wie eine staatliche Anstalt zur Sicherheitsverwahrung ähnelte.
Ich war noch im Besitz meiner alten Kopfgeldjäger ID-Karte und hatte Glück, dass sich eines der automatischen Tore noch damit öffnen lies. Man gab wohl einen Dreck darauf, wer noch Kopfgeldjäger war oder ob man den Beruf an die Wand genagelt hatte.
Die Gärten waren prächtig und die Häuser sahen aus, als hätten sie ein unermessliches Vermögen gekostet. Ich hielt neben einer Auffahrt an und stieg aus. Es regnete noch wie wild in Strömen.
Am Kofferraum stehend öffnete ich diesen und zog ich meinen Mantel aus. Ich bückte mich und blickte noch schnell die Ausrüstung durch. Meine schallgedämpfte MAC-10 und ein SPASS-12 Gewehr für den Notfall sollten ausreichen. Rauch- und Tränengranaten zu besorgen war ebenfalls kein Problem für mich gewesen.

Mit versteckter Bleiweste und am Hals herabhängender Gasmaske schlich ich mich durch einen der Gärten zu einem Haus. Ein hoher Sprung über eine weiße Backsteinmauer verschaffte mir Zugang zu einem noch größeren Haus, in welchem fast alle Räume beleuchtet waren. Es standen zwei Männer an einer Hintertür, beide mit MPs bewaffnet. Als ich diese durch unregelmäßiges Rascheln eines der teuren Büsche anlockte, antwortete meine MAC in kurzen Salven auf ihre Frage, was das war. Das sich durch sein plötzliches Donnern angekündigte Gewitter dämpfte ihr Aufprallen.
Ich bewegte mich in gebückter Haltung schnell und leise weiter zum Haus. Nun gab es kein Zurück mehr.
Am Rande eines Fenster konnte ich kurz in einen Raum dreinblicken: es war das Wohnzimmer mitsamt McGavell auf einem Sofa sitzend.

Ich versuchte regelmäßig zu atmen um meine leichte Angespanntheit zu lockern. Die Bilder aus dem Gedächtnis riefen mich wieder. Lydia… liebste Lydia, meine Lydia… warum musstest Du nur sterben?
Er hätte mich lieber statt deiner nehmen sollen... Aber dafür war es jetzt zu spät.
Ich zog meine Gasmaske über mein Gesicht, nahm eine Tränengasgranate vom Gurt, zog den Stifthahn ab und war bereit zu werfen.

Ihr könntet mich altmodisch nennen, aber ich glaube noch immer an den sechsten Sinn… den Todessinn…
« Letzte Änderung: 29. Mai 2009, 22:06:51 Uhr von zombi1978 »

Offline randy

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Re: SC2009: Vorrunde
« Antwort #6 am: 29. Mai 2009, 21:49:23 Uhr »
Mittagsruhe



Fliegen – gottverdammte Fliegen. Es gab kaum Lebewesen in dieser Einöde, aber Fliegen, die waren immer da um Einen zu nerven. Johnny fuchtelte mit dem Luftgewehr, das er von seinem Großvater geschenkt bekommen hatte, in der Luft herum um die lästigen Viecher zu verscheuchen. „Großvater“ dachte Johnny.
Sein Großvater hatte ihm das Schießen beigebracht. Er war der Letzte aus dem kleinen Dorf gewesen, der den „Großen Knall“, wie die Kleineren immer sagten, noch selbst miterlebt hatte. Gewesen, bei dem letzten Überfall der Räuber war er verwundet worden, sicher es war keine sehr schlimme Verletzung, aber in seinem Alter, und unter den Bedingungen hier draußen auf dem Land, war es nicht verwunderlich, dass sich die Wunde entzündet hatte.
Johnny visierte einen Gecko an, der sich unweit an einem Kaktus labte. „Zu dumm, dass ich ein Pack Munition an Ed verloren habe“ ärgerte er sich. So musste er seine spärlichen Patronen aufheben. Es sah ganz so aus, als würde es nur Dörrfleisch zum Mittag geben, da sich auch keine Ratte in seine Schlinge verirrt hatte. Flüchtig spähte er hinüber zu den Brahmin, der eigentliche Grund für seinen unangenehmen Ausflug hier herauf in die Berge. Die wenigen Tiere die sein Dorf besaß standen am Quellsee, des Flusses Modori, der die größte Bereicherung für Lonetown war und tranken genüsslich das Wasser. Das nächste Mal würde er sich nicht aufs Streichholzziehen verlassen, schwor er sich und biss in ein Stück Trockenfleisch.
„Hast du vielleicht auch eins für mich?“ kam es hinter dem Baum an dem er lehnte hervor. Sofort sprang Johnny auf, das Gewehr im Anschlag. „Wer ist da? Zeig dich! Denkst du ich bin so leicht zu kriegen?“ Mit zugekniffenen Augen versuchte Johnny etwas zu erkennen, er hatte überhaupt nichts gehört. „Haha keine Angst ich werde dir nichts tun, also steck dein Spielzeug weg.“ Aus dem Schatten des Baumes trat eine Gestalt hervor, ein junger Mann, vielleicht Mitte 30, mit Vollbart und einem harten Gesicht kam mit erhobenen Handflächen auf Johnny zu. Auf seinem Kopf hatte er einen zerfledderten alten Hut, wie ihn Johnny mal in einem der Bücher seines Großvaters gesehen hatte. Der Mann hatte eine 9mm Pistole am Gürtel, griffbereit neben einer Machete. Auf seinem Rücken konnte Johnny den Griff eines Gewehres erkennen, um was es sich handelte konnte er allerdings nicht sagen. Außerdem war ein großes Jagdmesser am Oberschenkel des Mannes befestigt. Sein restliches Gepäck trug er in einer geräumigen Tasche die er sich über die Schulter gehängt hatte.
“Deine Reaktion ist gut, wie ist dein Name?" „Johnny.“ „Johnny?“ lachte der Mann, „deine Mutter war ja kreativ.“ Johnny zog eine Grimasse, „Ach ja wie heißt ihr denn?“ „Mein Name? Namen sind nicht wichtig in dieser Welt, mir wurden schon viele Namen gegeben und nicht alle haben mir gefallen“ gluckste der Fremde. „Meine Mutter gab mir den Namen Killian und Der hat mir bisher immer noch am meisten gepasst.“
Johnny merkte, dass er seine Waffe gar nicht mehr schussbereit hielt, ihm gefiel der Fremde. Ohne Zweifel hatte er Einiges erlebt.

“Meine Mutter hat mich nach meinem Vater benannt, wenn ihrs wissen wollt. Ich kannte ihn aber nicht, er ist fortgegangen, bevor ich geboren wurde.“

“Dein Vater hm?“

“Was?“

„Nichts, es ist Nichts“

Johnny war verwirrt, was sollte diese Reaktion, bei der Erwähnung seines Vaters?
“Und was ist nun damit?“ Killian zeigte auf ein großes Stück Fleisch, das auf einem Stück Leinen lag. „Sagt mir was ihr hier wollt, dann gebe ich euch was.“ sagte Johnny kauend.

„Ich? Ich bin auf der Suche nach einem Mann.“

„Ein Mann?“

„Ja, ein Mann.“

Langsam griff Killian in die Tasche seiner Jacke und holte einen Fetzen Papier heraus. Das blasse Bild eines Gesichts war darauf zu erkennen. „Du kennst ihn doch sicher oder?“ Johnny fiel beinahe der Bissen aus dem Mund, ja er kannte diesen Mann…

€: Hab mal versucht die Sache ein wenig übersichtlicher zu machen, und auch gleich Candos Idee mit der fettgedruckten Sprache übernommen.
« Letzte Änderung: 30. Mai 2009, 10:56:17 Uhr von randy Mc rupp »
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Zitat von: /b/ - randy
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Offline Cando Garon

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Re: SC2009: Vorrunde
« Antwort #7 am: 30. Mai 2009, 01:13:37 Uhr »
Black Bananas

Der Wecker rasselt. Er versucht es zumindest und gibt dabei doch nur ein blechern schepperndes, nervtötendes Geräusch von sich. Seine Anstrengungen werden mit einem immer lauter werdenden, seufzenden Gähnen honoriert. Letztendlich quält sich ein von irgendeiner harten Arbeit zerschundener Leib von einer dreckigen, stinkenden Matratze herauf und schleppt sich zu einem gesprungenen Waschbecken in einer Ecke eines kleinen schäbigen Zimmers. Nur spärliches Licht dringt durch die schmutzigen Fenster, welche schon seit Dutzenden von Jahren keinem Putzlappen mehr begegnet zu sein scheinen.

Am Waschbecken angekommen, dreht die Gestalt an einem der verrosteten Wasserhähne, dem blauen, es tröpfelt jedoch nur ein Rinnsal einer braunen, brackigen Brühe heraus. Murrend schlurft er zurück zu seiner Schlafstätte und nimmt einen daneben stehenden halbvollen Wasserkanister. Er nimmt nur eine Handvoll davon und benutzt sich kurz sein Gesicht, einige Tropfen rinnen auch in seinen Mund. Dann stellt er das wertvolle Gut wieder zurück an seinen Platz. Er nimmt von einem kleinen Eimer neben der Matratze, welcher ihm als Nachtschrank dient, ein rasiermesserscharfes Bowie-Messer und geht dann wieder rüber zum Waschbecken.

Im darüber hängenden gesplitterten Spiegel betrachtet er sich schließlich eingehend. Ein ledernes, zerfurchtes Narbengesicht mit unzähligen grauschwarzen Bartstoppeln über einem sehnigen Oberkörper. „Du hast auch schon mal bessere Zeiten gesehen, Zoyd…“ murmelt er zu sich selbst und reckt dann das Kinn hoch. Mit der Linken die Gesichtshaut straff ziehend, führt er mit der Rechten das Bowie-Messer gekonnt über die Bartstoppeln hinweg und rasiert den Großteil davon ab. Nur wenig Blut klebt an der Klinge des Messers. Er greift mit einer routinierten Bewegung unter das Waschbecken und holt eine Plastikflasche hervor. Einige Spritzer davon trägt er auf die blutigen Stellen am Hals auf, bevor er selbst einen kleinen Schluck von dem Selbstgebrannten nimmt.

Nachdem er die Morgenhygiene abgeschlossen hat, sucht er die im Raum liegenden Kleidungsstücke zusammen und kleidet sich an. „Davina ist schon weg? Na, das soll mir auch recht sein. Hab ich wenigstens am Morgen weniger Stress als für den Rest des Tages.“ denkt Zoyd. Nachdem er seine Klamotten angezogen hat, nimmt er sein Holster mit der Desert Eagle von dem kaputten Stuhl, der neben Matratze und Waschbacken das einzige Möbelstück im Raum ist, und legt es sich an. Danach zieht er seine Jacke darüber. Fertig gemacht für sein Tagewerk, geht er schließlich zur Tür, nimmt seine Feldmütze von der Klinke „Wie kommt denn die dahin?“ und verlässt sein winziges Miet-Appartement durch die marode Tür.

Unten beim Hausverwalter angekommen, fährt er diesen erst einmal an. „Hey Guzman, wieso kommt aus meinem scheiß Wasserhahn in meiner gottverdammten Siffbude nur braune Pisse und kein Wasser? Wofür löhn ich für dein Rattenloch jede Woche hundert Kröten? Ich will bis ich heute Nachmittag wieder da bin fließend Wasser haben, sonst setzt es was, verstanden?“ Der kleine, dickliche schmierige Mann zuckt zusammen und starrt Zoyd erschrocken an. „Ja, Mister Abrahams, ich werde mich sofort daran machen und sehen was ich tun kann, in Ordnung, Mister Abrahams, Sir?“ Zoyd Abrahams knurrt den kleinen Mann nur drohend an und verlässt dann die Mietsbaracke im ‚Wohnbezirk’ von New Reno, der schillernd-stinkenden, abstoßenden und zugleich anziehenden Schlangengrube des Ödlands durch die große Vordertür.

Der Türwächter nickt ihm grinsend ein „Guten Morgen!“ zu, nachdem er es nicht für nötig hielt seinem Boss zur Seite zu stehen, als dieser von Zoyd Abrahams behelligt wurde. Die Hitze in der Stadt ist drückend, überall stehen Nutten und Junkies rum, dazu ein Haufen Ganger. Keine Gefahr also für einen professionellen Kopfgeldjäger. Gleich in der Nähe seines Appartements befindet sich ‚“Bullseye’s“ Bounty-Hounter-Bureau’, der einzige Arbeitgeber sowohl in der Branche als auch in New Reno, der vernünftige Preise zahlt, auch wenn er sonst völlig bescheuert ist. Auch wenn von einem ‚Bullseye’ wahrlich keine Rede sein kann – der fette Sack trifft nicht mal die Schüssel beim Pissen. Sagt zumindest Davina, sein und Zoyd’s Mädchen. Auf jeden Fall aber zahlt er gut, und darauf kommt es Zoyd einzig und allein an.

Beim Betreten der Hütte kommt Zoyd die Galle hoch. ‚Bullseye’, das fette Schwein, hat seine schmierigen Klauen an Davinas Hals und macht sich gerade daran, eine schwere Gliederkette daran zu befestigen. Ebony und Ivory, seine zwei riesigen Leibwächter, stehen bewaffnet und boshaft grinsend neben ihrem Boss und schauen ihm bei seinem Werk zu, während ihn Davina mit schmerzverzerrten Augen anschaut. „Na was gibt es, Zoyd? Hier um was zu verdienen? Ich habe einen Haufen neuer Steckbriefe reinbekommen… Hä, hä, hä…“. Zoyd Abraham macht vorerst gute Miene zum bösen Spiel, und versucht Davina mit einem kurzen Zwinkern zu beruhigen. ‚Bullseyes’ schweineartiges Gesicht betrachtet Zoyd mit einem sadistischen Gesichtsausdruck, in der rechten Hand die Halskette von Davina haltend, und mit der linken nach einigen Dörrfleischstreifen greifend, die schließlich mit schmatzenden Geräuschen in seinem Ekel erregenden Schlund verschwinden. „Was hast du denn an Aufträgen?“ fragt Zoyd schließlich den Widerling.

„Hm, die Witwe Mary schuldet Santino noch 500 Deckel Mieteinnahmen. 200 würdest du bekommen, wenn du die Alte hier herschleifst. Ansonsten hätte ich noch einen Räumjob für dich. Eine junge Familie mit 3 Blagen hat sich in einem Haus breitgemacht, welches Armando eigentlich als Drogenlabor umfunktionieren wollte. Auf jeden Fall würdest du für den Kram 350 Deckel bekommen. Natürlich in beiden Fällen abzüglich meiner zwanzig Prozent Provision. Nun, was hältst du davon, Zoyd?“ Zoyd Abraham gibt nach außen hin vor, über das Angebot nachzudenken, in seinem Inneren jedoch rumort es. „Keine Frauen, keine Kinder – für kein Geld. Und jetzt hab ich doch schon am frühen Morgen wegen Davina Stress. Das geht so nicht. Zum Glück kann das fette Schwein nicht mit Waffen umgehen. Das heißt die Leibwachen sind zuerst dran. Es muss einfach funktionieren.“ Über das alles denkt Zoyd Abraham nach, als er blitzschnell seine Desert Eagle zieht und einen Schuss auf Ivory abgibt…

« Letzte Änderung: 30. Mai 2009, 01:15:15 Uhr von Cando Garon »
„Wer die Vergangenheit kontrolliert, hat Macht über die Zukunft.
Wer Macht über die Zukunft hat, erobert die Vergangenheit.”

Zitat von: Tschätt
<Jazz> kenn nur den Dildo in den Duschen
:s000:

Typisch für die Bayernhater ist eine unerklärbare Antipathie und ein Hass auf "die da oben" der bei einigen sicher schon an latenten Antisemitismus grenzt.
::)

Ich rede verrücktes Zeig

Offline The Real Ninja

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Re: SC2009: Vorrunde
« Antwort #8 am: 30. Mai 2009, 14:23:50 Uhr »
Nicht jeder Mysteriöse Fremde hilft

“Was???Wo bin ich?Wer bin ich?“ das fragte sich die einsame Gestalt halblaut, die in einer schmutzigen Gasse an eine Wand gelehnt lag.
“Mann oh Mann,Nicki wird mich umbringen“ sagte die ziemlich abgewrackte Person als sie an sich herunter blickte.

“....Wer ist Nicki? Scheiße ich weiß noch nichtmal wer ich bin “ rief die Person nicht gerade leise in die Nacht hinein.“
 O.k. ganz ruhig beruhig dich erst einmal.

 “Wo bin ich eigentlich. “ die zerlumpte Person sah sich um das einzigste was sie sah war Dreck eine Mülltonne und ein Plakat auf der gegenüberliegenden Wand mit der Aufschrift
 “Vault Tec to build a better Tomorrow.“ “ Nutzt mir nur nicht viel wenn die Gegenwart so Scheiße ist.“ bemerkte er trocken “ich sollte erst mal herausfinden wo ich bin“ mit diesen Worten lief die Person Richtung Licht, das augenscheinlich von ein paar Häusern am ende der Gasse ausging.
 
“Wuff  Wuff“ begrüßte ihn ein Hund der auf ihn zu rannte. “Hey ganz ruhig mein kleiner“ erwiderte der Mann der ein bischen Angst vor dem Hund hatte.“Der tut ihnen nichts  du bist ein ganz braver Junge  nicht Butch“ sagte der plötzlich aus der Dunkelheit auftauchende ältere Mann, der mindestens genauso  heruntergekommen war wie er. “Wuff“ antwortete der Hund nur.
“Wer  bist du eigentlich?“
 fragte der Mann denn Unbekannten aus der Gasse.

“ich hoffte du könntest mir das sagen“
 
“Hää Nö  keine Ahnung weist du nich wer du bist?“

 “Nein ich hab echt keine Ahnung.“
sagte er ziemlich niedergeschlagen.

“Na komm schon ich bin Marv und der  Hund heißt Butch, Ich bring dich erst mal zu Tammy in ihr Café  und lad dich auf nen kleinen Drink ein o.k. .“
 er nickte nur zu Bestätigung. Marv legte ihm den Arm um die Schulter und drückte ihn Kameradschaftlich.

Dann  gingen sie langsam auf ein Gebäude auf dem in großen Letern  Tammy´s Café stand.

“Mhhm , um die Zeit brenn eigentlich noch Licht im Café “ kommentierte Marv die Dunklen Fenster.

“Hallo Tammy“ rief er laut als er die unverschlossene Tür Aufstieß“  ich hab hier einen Ker ahhhh“  konnte er noch sagen bevor er in der Dunkelheit über etwas stolperte.

“Verdammt, hey kleiner mach mal das Licht an, müsst neben der Tür sein“ den Worten von Marv gehorchend fand er einen Schalter und kurze Zeit später ging das Licht flackernd an.

“dank, Ach du heilige “ blieb es Marv ihm Hals stecken als er sah das Überall im Café Leichen lagen und er über eine gestolpert war. Aber das Beunruhigste war wohl der Mann der in mitten dieses Blutbades Stand. Er sah aus wie ein Monster in der einen Hand hielt er ein Messer in der anderen den Kopf einer älteren Frau seine Kleidung da wo man sie unter dem Blut sehen konnte bestand aus einer älteren zerrissenen Jeans und einem schwarzen T-Shirt seine längeren ungepflegten schwarze haare verdeckten seine rechte Gesichtshälfte auf der linken sah man nur ein wölfisches Grinsen das von einem Dreitagebart  umrandet ist. “Fang“ sagte die bedrohliche Gestalt zum am Boden liegenden Marv und warf den Kopf. Bevor der Kopf angekommen war zog der Mysteriöse Fremde Killer eine Kanone und schoss Marv in den Kopf. Blut und Gehirn Masse spritzten herum,als der Mann aus der Gasse vor Schreck die Augen schloss und auf seinen eigenen Tot wartete passierte nichts als er sie wieder öffnete war die dunkle Gestalt weg.

würd mich über Verbeserungs Vorschläge freuen

Offline Cerebro

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Re: SC2009: Vorrunde
« Antwort #9 am: 30. Mai 2009, 15:22:51 Uhr »
Wenn die Würfel schlecht fallen...

Gabriel Benjamin Macnaghton. 37 Jahre, weiß, schottischer Abstammung. Ein Mann ohne Gewissen, ein Mann ohne Reue. Ein Kopfgeldjäger. Ein Profi. Ein Mann, den man niemals über's Ohr hauen sollte...

Jetzt ist er hier, umbegeben von Rattenscheiße und beinahe handtellergroßen Schaben. Drecksviecher... Dieser Scheißplanet könnte hunderte Male untergehen und sie würden immer noch herumkriechen und rascheln und stinken wie die Pest - denkt er still zu sich selbst, als er den schweren Stiefel etwas anhebt und ihm zähflüssiger, grün-gelber Schleim signalisiert, dass er das Vieh nach dem dritten Tritt endlich geknackt hat. Der widerliche Geruch wird jetzt nur noch intensiver, doch das stört ihn in Anbetracht der Genugtuung  wenig. Gabriel sieht aus dem winzigen Fenster und erblickt eine fortgeschrittene Nacht, die ausserhalb der rauhen Steinwände die Stadt mit Schatten überzieht. Es ist Vollmond, doch eine dicke Wolkendecke verdunkelt immer wieder den sonst so silbrig-hellen Schein, welcher ihm auch zu dieser späten Stunde noch ausreichend gute Sicht gewährt. Draußen ist alles ruhig. Keine Bewegung, kein Laut, gar nichts. "Die Ruhe vor dem Sturm...", murmelt er und erinnert sich...

Da er einen Schwäche für Gewalt hatte und es ihm Freude bereitete, sie an anderen auszuüben, zelebrierte Gabriel seinen Beruf wie eine Passion. Für diese Art von Handwerk war er geboren worden und er war gut in dem, was er tat. Bei den Kunden stand sein Name als ein Garant für Qualität und Zuverlässigkeit, denn er war nicht nur ein verrückter Tötungsmeister, sondern auch ein klug agierender Taktiker, kaltschnäuzig und skrupellos. Sein gegenwärtiger Job hatte ihn in das kleine Städtchen Dunnfield geführt. Es war ein Auftrag wie alle andere: Schlüpf rein, niete die Zielperson um, schlüpf wieder raus. Hinterlasse keine Zeugen, kassiere die Deckel und geh sie dann versaufen oder einer Dirnen zwischen die Beine schieben...

Gegen Mittag hatte er sich mit seinem langjährigen Freund Jakob getroffen, ganz unschuldig in einer kleinen Bar am Stadtrand. Jakob war so ziemlich der einzige, dem Gabriel vertrauen konnte. Er war ebenfalls ein hervorragender Kopfgeldjäger - zumindest gewesen, denn mittlerweile war er zu alt für diese Art von Arbeit. Nun spielte er den jungen Hüpfern Aufträge zu, versorgte sie mit Hintergrundinformationen und kassierte bei Erfolg kräftig mit. Es war ein teurer Spaß, doch Gabriel konnte sich seine Dienste leisten und er wusste, dass sie es wert waren und ihm viel Zeit und Mühe ersparen würden - denn das taten sie immer. Bei einem gemütlichen Bier berichtete Jakob ihm alles Wichtige über das aktuelle Ziel. Als sich die beiden dann am späten Nachmittag trennten, wusste der Jäger schließlich alles, was er wissen musste...


Als sich die Wolken vor den Mond schieben und die Welt erneut in Schwärze tunken, entkommt Gabriel seinen Erinnerungen und wendet den Blick vom Fenster ab. Die müden Augen fallen ihm langsam zu und er gähnt. Es ist spät. Draußen rührt sich noch immer nichts und mit großer Sicherheit wird diese Nacht wohl auch nichts mehr passieren. "Zeit für ein letztes Nickerchen, bevor die große Party steigt..." Er rutscht mit dem Rücken die dreckige Wand hinunter und lässt sich auf einer versiffte Matratze nieder, welche für diese Nacht sein Schlaflager sein wird. Der Gedanke an den Tag morgen weckt keine Aufregung oder Angst in ihm. Viel zu abgebrüht ist er, mit allen Wassern gewaschen und auf alles vorbereitet. Den Blick in die Dunkelheit gerichtet schläft er schließlich ein. Kleine Knopfaugen funkeln ihn an, doch die Ratten haben hier öfter Gäste und wundern sich nicht über ihren derzeitigen Besucher, der nach kurzer Zeit die angebrochenen Gedanken in seinen Träumen weiterführt...

Nachdem er sich mit Jakob getroffen hatte, war er am späten Abend im Dice gewesen, einem gut besuchten Casino im Herzen dieser dreckigen Kleinstadt voller Hillbillies und Rednecks. Das Dice war Rupert Finks Refugium. Sein zweifelhafter Palast, in dessen Hinterzimmern giftige Süppchen gebraut und krumme Dinger gedreht wurden. Der Casinobesitzer war in diesem abgelegenen Fleckchen Wüste eine große Nummer, doch für Gabriel kein müdes Lächeln wert. Sein Kopf sollte ihn um 2000 Deckel reicher machen und an ihn heranzukommen hatte sich wirklich als Kindergeburtstag herausgestellt. Ein paar Schleicheinlagen, ein paar aufgeschlitze Kehlen - es war so einfach gewesen. Gabriel konnte sich noch genau an Finks Gesichtsausdruck erinnern, als er die Tür zu seinem Büro aufgetreten und mit gewissenloser Kälte auf ihn angelegt hatte...

Der Traum bricht ab. Eine rostige Stahltür wird quietschend aufgestoßen und Gabriel erwacht aus seinem matten Schlaf. Draußen ist es mittlerweile hell und ein seichtes Rot zeugt noch von der Jungfreulichkeit des Tages. Drei Männer treten in die enge Kammer, packen den rauhbeinigen Kopfgeldjäger unsanft am Kragen und zerren ihn auf die Füße. Er wird abgeführt. Unterwegs fällt sein gleichgültiger Blick auf seine Hände, die Tags zuvor so lange mit dem Hammer malträtiert wurden, bis in violetten Farbtönen sämtliches Leben aus ihnen weichen musste. Zerschmettert baumeln sie jetzt an ebenso toten Armen - nutzlos für ihn, jetzt und für immer. Mit einem krummen Lächeln auf den Lippen setzt er Fuß auf den Hof. Ein paar Leute haben sich versammelt, gaffen neugierig und bellen wüste Beschimpfungen. Gabriel besteigt unaufgefordert das Schafott und sieht hoch zu dem hölzernen Galgen. Nach ein paar letzten Schritten steht er schließlich an seinem Platz. Man legt ihm den Strick um... Finks Gesicht... seine Augen kommen ihm erneut in den Sinn.

Es waren ehrliche Augen. Unschuldige Augen. Die unschuldigen Augen eines unschuldigen Mannes. Nie hatte es ein offizielles Kopfgeld auf ihn gegeben...

Ein letzter Blick in die Menge. Gabriel sieht Jakob unter all den Menschen stehen, die Hände in den Hosentaschen und das Gesicht unter einem weiten Hut in Schatten gehüllt. Er fragt sich, wie viel sein Kopf ihm wohl eingebracht hat. Nach all den Jahren der Freundschaft dürfte der Preis wohl angemessen hoch gewesen sein... Dann verliert Gabriel den Boden unter den Füßen. Sein langer Sturz wird letztendlich durch den Strick gebremst. Das Genick reißt entzwei und die Welt wird sofort schwarz und verliert ihre Bedeutung.

Gabriel Benjamin Macnaghton. 37 Jahre, weiß, schottischer Abstammung. Ein Mann ohne Gewissen, ein Mann ohne Reue. Ein Kopfgeldjäger. Ein Profi. Ein Mann, den man übers Ohr gehauen hat.
« Letzte Änderung: 08. Juni 2009, 22:35:48 Uhr von Cerebro »

Offline Molot

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Re: SC2009: Vorrunde
« Antwort #10 am: 11. Juni 2009, 06:00:23 Uhr »
Gebrochene Regeln
by Molot

Jerome rennt die Straße entlang, gehetzt dreht er sich immer wieder um, stolpert, fällt hin, rappelt sich wieder auf und rennt weiter… Er hat schon lange die Orientierung verloren in dieser, ihm fremden, Stadt. Wenn man es Stadt nennen kann, diese Anhäufung von Baracken, eine Mischung aus schlechten Steinbauten und mittelmäßigen Holzverschlägen. Sein Puls jagt, die Atmung steht dem in kaum etwas nach. Hektisch blickt er auf seine Armbanduhr. <Verdammt, gleich ist es soweit… Schon kurz vor 11… Ich hätte schon längst da sein sollen, bestimmt sind sie schon unterwegs… Wo lang jetzt?! Da entlang…>

„Aaahhh…“ hört man durch den späten Abend hallen, gefolgt von einem lauten Poltern und Rumpeln, so als würden Stiefel unkontrolliert auf Asphalt schlagen. Ein Mann ächzt im Dunkeln und vorsichtig nähert sich Lili dem sich am Fuße der alten Steintreppe krümmenden Schatten. Neugier treibt sie an, Neugier darüber, was sie zu dieser Stunde weckt aber die Angst lässt sie zögern…<’Geh nicht raus wenn es dunkel ist Kind’ hat Mama immer gesagt… ’Da sind die Menschenfänger unterwegs…’> Aber dennoch überwiegt die Neugier der 17-jährigen. Der Schein der Öllampe gibt nur spärliches Licht indem sich aber nur wenige 10 Zentimeter entfernt ein schmerzverzerrtes Gesicht zeigt.

In der Dunkelheit hallt ein dumpfes, arhytmisches Poltern wider, zuerst leise, dann langsam aber stetig lauter werdend, bis man deutlich die schweren Stiefelschritte heraushören kann, inzwischen kann man auch das unangenehme Rascheln der sich aneinander reibenden Kevlarplatten erkennen. „Versteck mich… Bitte…“ ächzt der Mann gequält, sie wollen mich holen… Das Mädchen zögert, sieht sich panisch um und ihr Blick schnellt zurück, als der Mann erneut fleht: „Bitte…“ Ihr Herz wird weich, schnell hilft sie dem Mann auf, was sich durchaus als schwierig erweist, da er weitaus größer und schwerer ist als sie. Die ersten Lichtstrahlen der Taschenlampen scheinen von der Wand gegenüber der kleinen Gasse wider. Lili mobilisiert ihre letzten Kräfte und bugsiert den Fremden durch ihre Haustür, die sie schnell wieder verschließt… Mehrere Minuten wagt keiner der beiden einen Laut von sich zu geben. Sie atmen gepresst und hoffen, dass die Schritte wieder verhallen.
„Danke, “ presst der Mann nach gefühlten Stunden heraus, „wie heißt du?“ – „Lili, „ erwidert sie, „und du?“. Im Halbdunkel blitzen unsichtbar kurz seine Augen auf und er zögert eine Sekunden. <Lili? Lili M.? Kann das wirklich sein?> Ihm fällt das Gespräch wieder ein, dass er neulich auf der Toilette des ‚grünen Dachses’ mitbekommen hat. <’Aller Wahrscheinlichkeit hat Walter Barton eine Geliebte... Sie heißt Lili... Lili… Irgendwas mit M…’ haben sie gesagt; Barton, der  härteste Widersacher von Amir Rebster, dem Kasinobetreiber. Barton ist der einzige, der noch für die alten Werte einsteht… Wenn der eine Geliebte hat, würde das ihn, den Saubermann, erpressbar machen…> schießt es ihm durch den Kopf. Direkt nach dem belauschten Dialog hatte er die Details wieder vergessen, umso mehr trifft ihn jetzt der Schlag, als er die vermeintlichen Puzzlestücke zusammensetzt. „Ich ähm, ich bin Jerome…“ stellt er sich dann endlich vor, traut sich aber nicht weiter zu fragen oder etwas zu sagen.

Die Nacht vergeht und die beiden, die der Zufall zusammengeführt hat, wechseln nur wenige Worte bis Jerome im Morgengrauen aus einem Alptraum schreckt. <Oh mein Gott, was für ein Traum, ich dachte schon Amir hätte seine Häscher nach mir ausgeschickt… Und wer weiß wie viele Kopfgeldjäger noch auf der Jagd sind... Dieser Wichser mit seinen ganzen Schuldscheinen… Und der betrügt doch… Niemand gewinnt 34mal in Folge beim Poker… Ein Glück war es nur ein Traum, wenn ich wirklich diese Treppe heruntergestürzt wäre…> Wie auf Kommando durchzuckt ein stechender Schmerz Jeromes Bein, der ihn veranlasst sich genauer an seiner Schlafstätte umzusehen. Siedendheiß fällt es ihm wieder ein… Amir wollte gestern sein Geld, und er wollte sich aus dem Staub machen. Niemand will gerne als Sklave enden und wer bei Amir nicht bezahlt, der landet im Moloch und kratzt Edelmetalle aus den eisharten Wänden, nicht für lange, denn die durchschnittliche Lebenserwartung eines Sklaven in den Mienen liegt bei acht bis zehn Monaten. Leise greift er seine Sachen, lässt das junge, hübsche Mädchen mit den braunen Augen und ihrem feuerroten Haar schlafen, er schleicht sich aus dem Haus, immer noch sticht der Schmerz in seinem rechten Bein und so humpelt er unkonzentriert die Straße entlang, gedankenverloren und ohne Elan.

*Klaklick* Das charakterische Geräusch eines gespannten Revolverhahns zerrt Jerome zurück in die Wirklichkeit bevor kräftige Arme dasselbe mit ihm tun; Ziel ist die nächste Seitengasse. Bevor Jerome richtig weiß was mit ihm geschieht, tänzelt auch schon der selbstgebaute Revolver vor seinem Gesicht herum… „Wenn das nicht unser lieber Freund Jerome ist…“ kratzt ihm eine ihm unbekannte Stimme heiser entgegen, „Du hast 40.000 Krempien Schulden mein Lieber… Das wird Mr. Rebster aber freuen und erst meinen Geldbeutel… Komm schon, steh auf… Wir machen einen kleinen Spaziergang… Und keine Sperenzchen…“ Jerome tut wie geheißen und steht auf… <Krempien, wie konnte ich nur 40.000 von diesen kleinen quadratischen Metallchips verlieren…> Mit der Waffe im Rücken führt der Kopfgeldjäger seinen Gefangenen die Straße entlang. Gelegentlich schauen ein paar Leute ihn teilnahmslos an nur um schnell wieder wegzuschauen, er gehört einfach nicht zu ihnen und es ist keine Seltenheit, dass Leute, vor allem die, die zu Neugierig sind, auf helllichter Straße erschossen werden. Vieles hat sich geändert seit der so genannten großen Revolution vor 10 Jahren. Anfangs waren die meisten froh, der Überwachungsstaat, den die damalige gewählte Regierung nach und nach etabliert hatte war aufgelöst, die Schikanen waren vorbei und die Gedanken wieder frei… Doch ohne die mehrere Jahre andauernden Repressalien wurde das Klima in der Stadt langsam rauer, Anarchie breitete sich nach und nach aus und das einzige Recht was noch zählte war das Recht des Stärkeren. Nur Barton konnte auf unerklärliche Weise einige Leute zusammenhalten, die versuchten den alten Werten treu zu bleiben. Sie versuchten mit Ehrlichkeit durch das Leben zu gehen und so wurde die Gruppe um Barton schnell zur neuen Polizei und Justiz in der Stadt… „Warte, “ wimmert Jerome den Fremden an und dreht langsam den Kopf um ihm ins Gesicht zu sehen, was sogleich mit einem Schlag an denselbigen quittiert wird. Er bricht den Versuch ab und redet weiter: „Bitte, bring mich nicht zu Rebster…“ Stille, dann schallendes Gelächter… „Warum sollte ich das tun und meinen guten Ruf riskieren? Ich bekomme 12.000 Krempien für dich… Und das ist genug um mich neu auszurüsten und ein paar Monate ausruhen zu können.“ Jeromes Gedanken rasen umher, die Synapsen feuern Impulse was das Zeug hält auf der Suche nach einer Möglichkeit dieser Situation zu entkommen, Panik breitet sich auf seinem Gesicht aus, verdrängt die Farbe und sein Körper beginnt zu beben. <Verdammt, verdammt, VERDAMMT… Was soll ich nur machen… Sobald wir in Sichtweite des Kasinos kommen, bin ich geliefert… Überall Amirs Leute… Verdammt… Moment, die kleine, ein hübsches Ding, der wird bestimmt nichts passieren…> „Ich habe Informationen, die du für mehr Geld an Amir verkaufen kannst… Ich… Ich habe glaube ich die Geliebte von Barton gefunden…“ Der Kopfgeldjäger bleibt stehen und schaut auf: „Erzähl weiter…“ – „Dahinten, da wohnt sie… Sie hat mich die Nacht versteckt…“ Einen Augenblick herrscht Stille, eine Stille, die sich endlos zieht und Jerome langsam versucht zu zerdrücken wie eine Fliege an der Wand. „Führ mich hin, jetzt…“ befiehlt der Kopfgeldjäger harsch. Jerome nickt hastig und dreht um, er hat das Gefühl, dass die Luft besser riecht und sich ein Silberstreif am Horizont seines Dilemmas abzeichnet, der aber direkt wieder einen Dämpfer erhält, wieder ein leichter Schlag an den Kopf: „Mach bloß keine Faxen, ist das klar…“ wieder nickt Jerome und geht den Weg schweigend voran…

„Da... Wir sind da…“ schüchtern und mit gesenktem Kopf deutet er auf die Tür, wohlwissend, dass er nie wieder heile einen Fuß in dieses Gebiet würde setzen können. Diese Viertel, über die Dekaden gewachsene soziale Strukturen, jede mit ihren eigenen Regeln, fremdenfeindlich und fast immer isoliert. Umso verwunderlicher, dass sie ihn aufgenommen hat, Lili, die Frau, die er jetzt verrät. <Nein, so darf es nicht enden!> Blitzartig dreht er sich um, setzt einen linken Haken an und trifft kritisch die Luft vor dem Kinn des Mannes. Der Kopfgeldjäger hat genug Abstand zu Jerome gehalten und gibt ihm einen gezielten Schlag mit dem Revolverknauf auf die Nasenwurzel. Stöhnend und wimmernd sinkt der Schuldner zu Boden hält sich mit beiden Händen die blutende Nase nur um unsanft direkt wieder von kräftigen Armen heraufgewuchtet zu werden. Durch von Tränen verschwommene Sicht fühlt er, wie er neben der Tür, auf die er gerade noch gedeutet hat, einschlägt. Es folgt ein lautes Krachen von berstendem Holz, die Tür ist offen. Nur wenige Sekunden, die Jerome wimmernd am Türrahmen lehnt, dauert es bis der bewaffnete Mann wieder in der Tür erscheint, einen roten Haarschopf in der Hand, die schockierte Lili hängt daran und kreischt was das Zeug hält. „Sei still!“ faucht er sie an und wirft sie schwungvoll auf den Boden. „Du wirst mich jetzt begleiten, dann wird dir nichts passieren und du bist heut Abend wieder zu Hause, wir müssen nur ein paar Dinge mit dir klären.“ Lügt er sie an, denn er hat keine Ahnung was mit ihr passieren wird. „Nein, “ keift sie zurück und tritt die Flucht über die Steintreppe an, zumindest versucht sie es, da sie von einem wuchtigen Nierentritt gegen die nächste Holzwand geschleudert wird. Lili krümmt sich kurz auf dem Boden, startet aber umgehend den nächsten Fluchtversuch, der abrupt durch einen wuchtigen Schlag auf die Schläfe und den nachfolgenden Blackout beendet wird. Jerome hat sich zwischenzeitlich aufgerichtet und protestiert zaghaft, doch ein böser Blick des hünenhaften Söldners lässt ihn sofort wieder verstummen… „Los jetzt, sonst verliere ich langsam die Geduld.“ – „Aber du hast doch was du willst, lass mich gehen…“ – „Du kannst mir viel erzählen du Freak, du kommst mit…“ – „Aber…“ – „SCHNAUZE JETZT! Verdammt… Vorwärts und kein Mucks mehr…“ Widerwillig folgt Jerome der Anweisung und das Trio bestehend aus einem Hünen mit einer Waffe in der rechten Hand und einer bewusstlosen jungen Frau auf der linken Schulter sowie einem Mann, auf den die Waffe zeigt, setzt sich wieder in Bewegung.

Zwei Stunden später dirigiert der Söldner Jerome auf den Eingang des Kasinos zu. Innerlich gebrochen hat er inzwischen resigniert und sich seinem Schicksal ergeben… Der Türsteher nimmt die Waffe vom Söldner entgegen und stellt ihm noch zwei Wachen bei. Es ist später Vormittag, an einigen der einarmigen Banditen ist bereits Kundschaft in dieser schmucken Halle, die noch fast so aussieht wie vor der Revolution, systematisch ausgerichtet und ohne Fenster, damit die Spieler das Zeitgefühl verlieren. Von denen, die jetzt schon wieder ihr Glück versuchen, ihre Nerven strapazieren und sich über jeden kleinen Gewinn, jede einzelne Krempie die sie teuer bezahlt haben freuen, nimmt keiner von dem Gespann Notiz… Es kommt häufiger vor, dass Amirs Kundschaft hier unfreiwillig wieder auftaucht, aber keiner der Süchtigen nimmt das als Warnung für sich selbst. Nachdem sie die Halle durchquert haben folgt ein langer Gang an dem etliche Türen Spalier stehen. Die Tür des Chefs erkennt man sofort, unaufhaltsam rückt sie näher mit ihren schwerbewaffneten Wachen an den Seiten. Eine der Begleitwachen geht vor und meldet den Kopfgeldjäger an. Einige Minuten lang schweigen sich die Leute in dem Gang an, das Mädchen hängt immer noch wie ein schlaffer Sack auf der Schulter des Mannes. Die Tür geht auf und das Trio und die Geleitwachen betreten das große Büro. Es ist spartanisch eingerichtet und glänzt nur durch einige ausgewählte antike Waffen an den Wänden. Amir, ein kahlköpfiger Mann Anfang 50 sitzt an seinem Schreibtisch und brütet über einem Haufen Dokumenten mit ewiglangen Zahlenkolonnen darauf. Die Wachen postieren sich an der Tür und der Kopfgeldjäger bleibt wenige Meter vor dem Schreibtisch stehen und wartet respektvoll darauf angesprochen zu werden. Noch ein paar wenige Minuten macht Amir Notizen auf den Unterlagen, liest konzentriert und rechnet hin und wieder auf einem separaten Blatt etwas nach. Am Ende der Seite angekommen legt er diese weg, erhebt sich und geht um den Tisch herum. „Ahh… Vladimir… Ich sehe, du bist wie immer schnell und bringst mir meinen Freund Jerome her…“ begrüßt er den Mann ohne große Floskeln. „Aber wer ist das?“ setzt er nach und deutet auf die bewusstlose Frau. „Ach, unser kleiner Jerome hat behauptet, dass sei die Schlampe von Barton… Er hofft sich damit von den Schulden freikaufen zu können…“ schallend lacht er auf und wirft die Frau unsanft auf den Boden. Diese stöhnt auf und krümmt sich schmerzverzerrt ohne jedoch wieder komplett zu Bewusstsein zu kommen… Amir betrachtet sich die Frau kurz aber eingehend und fängt an dezent lachend durch den Raum zu gehen… Bei einem alten Morgenstern hält er inne und nimmt diesen von der Wand… „Tja, was soll ich jetzt nur mit dir machen?“ fragt er in den Raum hinein, streichelt beinahe zärtlich über den stabilen Holzgriff… „Du erwartest  jetzt bestimmt eine Belohnung dafür… Naja, ich hab da was für dich…“ Vor Jerome bleibt er stehen und holt ansatzlos aus, grinsend schaut Vladimir zu. Der Kopf des Morgensterns trifft den peripheren Brustbereich in der Nähe der Schulter, die Spitzen bohren sich tief ins Fleisch und schreiend geht der Mann zu Boden. Jerome zuckt kurz und sieht entsetzt zu, wie der Kopfgeldjäger auf den Boden sackt. „Was fällt dir ein? Entscheidest hier eigenmächtig und willst hier den großen Helden spielen. Du vergisst natürlich großzügig dabei zu recherchieren und bringst mir eine Frau über die du nichts weißt…“ schreit Amir den Kopfgeldjäger an… „Pech für dich, dass du meine Tochter nicht kanntest, was?“ Amir holt erneut aus und zertrümmert dem am Boden liegenden Mann den Brustkorb, ein widerliches Knirschen und Krachen ist zu hören, dem ein ekeleregendes Röcheln folgt, ein sicheres Zeichen dafür, dass der Kopfgeldjäger innerlich ertrinkt… Entsetzen spricht aus seinen Augen und es dauert einige Minuten, bis dieses der mortalen Leere weicht. „Bringt ihn weg!“ befiehlt Amir: „Und ihn auch… In die Miene mit ihm…“
Jerome steht wie eine Salzsäule da und lässt sich wortlos wegbringen… <Alles ist aus… Ich bin verloren…>

« Letzte Änderung: 11. Juni 2009, 19:14:29 Uhr von Molot »
Wer ist dieser Molot eigentlich?!

Heute singt für Sie...


Das Niveau!!!

Offline Mr.Wolna

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Re: SC2009: Vorrunde
« Antwort #11 am: 13. Juni 2009, 18:25:22 Uhr »
Damit wäre die Vorrunde beendet, nun folgt die Auswertung. Ich bedanke mich bei den Autoren und allen die Interesse gezeigt haben.  #thumbsup



« Letzte Änderung: 13. Juni 2009, 18:31:05 Uhr von Mr.Wolna »
RPÜ/German Restoration Project Tanslation
Ich habe ein Gewehr, eine Schaufel und 5 Hektar Land hinter dem Haus. Man wird dich nie finden - leg dich also nicht mit mir an!  
P.s. Nein es ist nicht die Gewalt was mich an der Fallout Reihe gereizt hat,aber sie war immer die Kirsche auf der Sahnetorte ( Und ich will verdammt nochmal ne Kirsche oben drauf haben)