Hier findet die Vorrunde statt, das heißt aus den geposteten Geschichten, wird die Community 5 bis 7 User (je nach dem wie die Anteilnahme verläuft.) ,für die 5 Hauptrunden nominieren bzw. auswählen. Erst in diesen Runden (da ja die User gleich bleiben müssen) werden dann die Punkte verteilt. Ich als Veranstalter, nehme mir mal die Freiheit raus, das erste Schreibthema zu bestimmen. Solange das hier alles sich im Aufbau befindet hat JEDER User Zeit, sich eine kleine Kurzgeschichte auszudenken, zu den folgenden Thema. Am Ende wird per Vote entschieden welche User/Geschichten weiter kommen und somit die Ehre haben beim Schreibcontest dabei zu sein. Have Fun! Und merkt euch Präsentation ist alles. Bitte nur fertige Geschichten posten, Kommentare gehören in die Diskussionsecke (http://www.falloutnow.de/forum/index.php?topic=4570.0).
(http://img219.imageshack.us/img219/3941/sc2009title.png)
SC 2009: DIE VORRUNDE
Thema: Kofpgeldjäger
Status:(Beendet)
Qualifizierte Teilnehmer:
Cerebro
Cando Garon
Jessica
Mr.Wolna
Molot
(http://img507.imageshack.us/img507/8163/thebountyhunter.png)
by Mr.Wolna
Ben Richards saß an der Veranda und starrte in den Sonnenuntergang.
Es war die Veranda eines heruntergekommenen Saloons, eines Schuppens wie er zu Dutzenden in Redding vorzufinden war.
Die Sonne verschwand langsam hinter dem Horizont und die übrigen Strahlen färbten den Himmel in einem sanften Rotton.
Ein Rotton der über das ganze Tal reichte und die Stadt in eine warme Decke hüllte.
"Ein schöner Augenblick", gestand sich der Mann auf der Veranda, während er mit einer geschickten Bewegung eine Zigarette anzündete.
Ein seltener Augenblick. Ein Augenblick der Ruhe.
Richards atmete tief durch, lehnte sich zurück und nahm ein kräftigen Schluck Gecko Juice - eins der vielen Redding-Importe - eine Biermarke aus Klamath Falls. Das warme Bier schmeckte genauso wie es betitelt wurde. Eine Unannehmbarkeit die jedoch keinesfalls seine Ruhe störte. Er stellte das Bier zurück und schaute sich um.
Redding war eine Bergbaustadt. Eine einfache aber auch sehr reiche Stadt. Eine Stadt in der sich ein Kerl wohlfühlen konnte.
Am Tage glich Redding einer Geisterstadt. Die meisten Leute verrichteten ihr Tagewerk weit unter der Erde, in den Mienen, bei der Förderung von Erz. Reddings teuerstes Gut und wichtige Ressource. Über neunzig Prozent der Einwohner waren einfache Bergarbeiter. Den Rest sah man ebenfalls eher selten am Tage, was bei einer Temperatur über 40 Grad im Schatten nur allzu verständlich war.
Doch Nachts, Abends wenn die Sonne hinter den Bergen von Tiamat verschwunden war, offenbarte die Stadt ihr wahres Gesicht.
Ein Antlitz einer Göttin gleich, voller Pracht und makelloser Schönheit. Saloons wie diese Eine, schossen zu Hunderten wie mutierte Kakteen aus einem gut gedüngten Wüstenboden. Wohin das Auge sah, Casinos in dem das Volk sein hart verdientes Geld wieder verprasseln konnte. Und wenn man nach so einem Saufgelage noch was übrig hatte, konnte man es mit dem Besuch bei einem der zahlreichen Freudenmädchen schnell ändern. Jawohl! Redding war eine Stadt wo sich ein Kerl wohlfühlen konnte. Keine Frage.
Doch es stand nicht immer so vortrefflich, um die Bergbaustadt. Jeff Mardock, war der Name des Mannes, des Heldens der dies alles ermöglichte.
Korruption, Glücksspiel und Sklavenhandel waren einstig die Eigenschaften mit denen sich die Stadt brüstete. Die Bevölkerung ausgebeutet und ausgenutzt.
Arbeiter schufteten sich für einen Hungerlohn in den Mienen zu Tode, die damals im Privathand waren.
Das bisschen was ihnen übrig blieb wurde versteuert und landete wieder in den Taschen der skrupellosen Vampire, die sich Institution zum Allgemeinwohl schimpften.
Jeff Mardock war ein einfacher Mann. Ein Arbeiter wie viele. Ein Mann, der den Mut und die Courage hatte für seine Sache, für die Freiheit der Stadt und das Wohl seiner Kameraden zu kämpfen. Er stürzte die korrupte Regierung und half den Volk an die Macht.
Seit diesen Tag war er, der von allen geliebte und gefeierte Bürgermeister Mardock von Redding. Die Stadt entwickelte sich prächtig unter seinem Regime. Mehr als das, denn er war ein gütiger und fairer Mann. Er war ein Mann des Volkes.
Ban Richards seufzte tief, als er zwei Goldstücke auf den Tisch vor sich warf. "Es ist eine Schande das er heute Abend sterben wird."
Als der unbekannte Besucher die Stadt Richtung Rathaus verließ, erstrahlte diese in ihren vollen Glanz.
Ein aller letztes Mal.
Gebrochene Regeln
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by Molot
Jerome rennt die Straße entlang, gehetzt dreht er sich immer wieder um, stolpert, fällt hin, rappelt sich wieder auf und rennt weiter… Er hat schon lange die Orientierung verloren in dieser, ihm fremden, Stadt. Wenn man es Stadt nennen kann, diese Anhäufung von Baracken, eine Mischung aus schlechten Steinbauten und mittelmäßigen Holzverschlägen. Sein Puls jagt, die Atmung steht dem in kaum etwas nach. Hektisch blickt er auf seine Armbanduhr. <Verdammt, gleich ist es soweit… Schon kurz vor 11… Ich hätte schon längst da sein sollen, bestimmt sind sie schon unterwegs… Wo lang jetzt?! Da entlang…>
„Aaahhh…“ hört man durch den späten Abend hallen, gefolgt von einem lauten Poltern und Rumpeln, so als würden Stiefel unkontrolliert auf Asphalt schlagen. Ein Mann ächzt im Dunkeln und vorsichtig nähert sich Lili dem sich am Fuße der alten Steintreppe krümmenden Schatten. Neugier treibt sie an, Neugier darüber, was sie zu dieser Stunde weckt aber die Angst lässt sie zögern…<’Geh nicht raus wenn es dunkel ist Kind’ hat Mama immer gesagt… ’Da sind die Menschenfänger unterwegs…’> Aber dennoch überwiegt die Neugier der 17-jährigen. Der Schein der Öllampe gibt nur spärliches Licht indem sich aber nur wenige 10 Zentimeter entfernt ein schmerzverzerrtes Gesicht zeigt.
In der Dunkelheit hallt ein dumpfes, arhytmisches Poltern wider, zuerst leise, dann langsam aber stetig lauter werdend, bis man deutlich die schweren Stiefelschritte heraushören kann, inzwischen kann man auch das unangenehme Rascheln der sich aneinander reibenden Kevlarplatten erkennen. „Versteck mich… Bitte…“ ächzt der Mann gequält, sie wollen mich holen… Das Mädchen zögert, sieht sich panisch um und ihr Blick schnellt zurück, als der Mann erneut fleht: „Bitte…“ Ihr Herz wird weich, schnell hilft sie dem Mann auf, was sich durchaus als schwierig erweist, da er weitaus größer und schwerer ist als sie. Die ersten Lichtstrahlen der Taschenlampen scheinen von der Wand gegenüber der kleinen Gasse wider. Lili mobilisiert ihre letzten Kräfte und bugsiert den Fremden durch ihre Haustür, die sie schnell wieder verschließt… Mehrere Minuten wagt keiner der beiden einen Laut von sich zu geben. Sie atmen gepresst und hoffen, dass die Schritte wieder verhallen.
„Danke, “ presst der Mann nach gefühlten Stunden heraus, „wie heißt du?“ – „Lili, „ erwidert sie, „und du?“. Im Halbdunkel blitzen unsichtbar kurz seine Augen auf und er zögert eine Sekunden. <Lili? Lili M.? Kann das wirklich sein?> Ihm fällt das Gespräch wieder ein, dass er neulich auf der Toilette des ‚grünen Dachses’ mitbekommen hat. <’Aller Wahrscheinlichkeit hat Walter Barton eine Geliebte... Sie heißt Lili... Lili… Irgendwas mit M…’ haben sie gesagt; Barton, der härteste Widersacher von Amir Rebster, dem Kasinobetreiber. Barton ist der einzige, der noch für die alten Werte einsteht… Wenn der eine Geliebte hat, würde das ihn, den Saubermann, erpressbar machen…> schießt es ihm durch den Kopf. Direkt nach dem belauschten Dialog hatte er die Details wieder vergessen, umso mehr trifft ihn jetzt der Schlag, als er die vermeintlichen Puzzlestücke zusammensetzt. „Ich ähm, ich bin Jerome…“ stellt er sich dann endlich vor, traut sich aber nicht weiter zu fragen oder etwas zu sagen.
Die Nacht vergeht und die beiden, die der Zufall zusammengeführt hat, wechseln nur wenige Worte bis Jerome im Morgengrauen aus einem Alptraum schreckt. <Oh mein Gott, was für ein Traum, ich dachte schon Amir hätte seine Häscher nach mir ausgeschickt… Und wer weiß wie viele Kopfgeldjäger noch auf der Jagd sind... Dieser Wichser mit seinen ganzen Schuldscheinen… Und der betrügt doch… Niemand gewinnt 34mal in Folge beim Poker… Ein Glück war es nur ein Traum, wenn ich wirklich diese Treppe heruntergestürzt wäre…> Wie auf Kommando durchzuckt ein stechender Schmerz Jeromes Bein, der ihn veranlasst sich genauer an seiner Schlafstätte umzusehen. Siedendheiß fällt es ihm wieder ein… Amir wollte gestern sein Geld, und er wollte sich aus dem Staub machen. Niemand will gerne als Sklave enden und wer bei Amir nicht bezahlt, der landet im Moloch und kratzt Edelmetalle aus den eisharten Wänden, nicht für lange, denn die durchschnittliche Lebenserwartung eines Sklaven in den Mienen liegt bei acht bis zehn Monaten. Leise greift er seine Sachen, lässt das junge, hübsche Mädchen mit den braunen Augen und ihrem feuerroten Haar schlafen, er schleicht sich aus dem Haus, immer noch sticht der Schmerz in seinem rechten Bein und so humpelt er unkonzentriert die Straße entlang, gedankenverloren und ohne Elan.
*Klaklick* Das charakterische Geräusch eines gespannten Revolverhahns zerrt Jerome zurück in die Wirklichkeit bevor kräftige Arme dasselbe mit ihm tun; Ziel ist die nächste Seitengasse. Bevor Jerome richtig weiß was mit ihm geschieht, tänzelt auch schon der selbstgebaute Revolver vor seinem Gesicht herum… „Wenn das nicht unser lieber Freund Jerome ist…“ kratzt ihm eine ihm unbekannte Stimme heiser entgegen, „Du hast 40.000 Krempien Schulden mein Lieber… Das wird Mr. Rebster aber freuen und erst meinen Geldbeutel… Komm schon, steh auf… Wir machen einen kleinen Spaziergang… Und keine Sperenzchen…“ Jerome tut wie geheißen und steht auf… <Krempien, wie konnte ich nur 40.000 von diesen kleinen quadratischen Metallchips verlieren…> Mit der Waffe im Rücken führt der Kopfgeldjäger seinen Gefangenen die Straße entlang. Gelegentlich schauen ein paar Leute ihn teilnahmslos an nur um schnell wieder wegzuschauen, er gehört einfach nicht zu ihnen und es ist keine Seltenheit, dass Leute, vor allem die, die zu Neugierig sind, auf helllichter Straße erschossen werden. Vieles hat sich geändert seit der so genannten großen Revolution vor 10 Jahren. Anfangs waren die meisten froh, der Überwachungsstaat, den die damalige gewählte Regierung nach und nach etabliert hatte war aufgelöst, die Schikanen waren vorbei und die Gedanken wieder frei… Doch ohne die mehrere Jahre andauernden Repressalien wurde das Klima in der Stadt langsam rauer, Anarchie breitete sich nach und nach aus und das einzige Recht was noch zählte war das Recht des Stärkeren. Nur Barton konnte auf unerklärliche Weise einige Leute zusammenhalten, die versuchten den alten Werten treu zu bleiben. Sie versuchten mit Ehrlichkeit durch das Leben zu gehen und so wurde die Gruppe um Barton schnell zur neuen Polizei und Justiz in der Stadt… „Warte, “ wimmert Jerome den Fremden an und dreht langsam den Kopf um ihm ins Gesicht zu sehen, was sogleich mit einem Schlag an denselbigen quittiert wird. Er bricht den Versuch ab und redet weiter: „Bitte, bring mich nicht zu Rebster…“ Stille, dann schallendes Gelächter… „Warum sollte ich das tun und meinen guten Ruf riskieren? Ich bekomme 12.000 Krempien für dich… Und das ist genug um mich neu auszurüsten und ein paar Monate ausruhen zu können.“ Jeromes Gedanken rasen umher, die Synapsen feuern Impulse was das Zeug hält auf der Suche nach einer Möglichkeit dieser Situation zu entkommen, Panik breitet sich auf seinem Gesicht aus, verdrängt die Farbe und sein Körper beginnt zu beben. <Verdammt, verdammt, VERDAMMT… Was soll ich nur machen… Sobald wir in Sichtweite des Kasinos kommen, bin ich geliefert… Überall Amirs Leute… Verdammt… Moment, die kleine, ein hübsches Ding, der wird bestimmt nichts passieren…> „Ich habe Informationen, die du für mehr Geld an Amir verkaufen kannst… Ich… Ich habe glaube ich die Geliebte von Barton gefunden…“ Der Kopfgeldjäger bleibt stehen und schaut auf: „Erzähl weiter…“ – „Dahinten, da wohnt sie… Sie hat mich die Nacht versteckt…“ Einen Augenblick herrscht Stille, eine Stille, die sich endlos zieht und Jerome langsam versucht zu zerdrücken wie eine Fliege an der Wand. „Führ mich hin, jetzt…“ befiehlt der Kopfgeldjäger harsch. Jerome nickt hastig und dreht um, er hat das Gefühl, dass die Luft besser riecht und sich ein Silberstreif am Horizont seines Dilemmas abzeichnet, der aber direkt wieder einen Dämpfer erhält, wieder ein leichter Schlag an den Kopf: „Mach bloß keine Faxen, ist das klar…“ wieder nickt Jerome und geht den Weg schweigend voran…
„Da... Wir sind da…“ schüchtern und mit gesenktem Kopf deutet er auf die Tür, wohlwissend, dass er nie wieder heile einen Fuß in dieses Gebiet würde setzen können. Diese Viertel, über die Dekaden gewachsene soziale Strukturen, jede mit ihren eigenen Regeln, fremdenfeindlich und fast immer isoliert. Umso verwunderlicher, dass sie ihn aufgenommen hat, Lili, die Frau, die er jetzt verrät. <Nein, so darf es nicht enden!> Blitzartig dreht er sich um, setzt einen linken Haken an und trifft kritisch die Luft vor dem Kinn des Mannes. Der Kopfgeldjäger hat genug Abstand zu Jerome gehalten und gibt ihm einen gezielten Schlag mit dem Revolverknauf auf die Nasenwurzel. Stöhnend und wimmernd sinkt der Schuldner zu Boden hält sich mit beiden Händen die blutende Nase nur um unsanft direkt wieder von kräftigen Armen heraufgewuchtet zu werden. Durch von Tränen verschwommene Sicht fühlt er, wie er neben der Tür, auf die er gerade noch gedeutet hat, einschlägt. Es folgt ein lautes Krachen von berstendem Holz, die Tür ist offen. Nur wenige Sekunden, die Jerome wimmernd am Türrahmen lehnt, dauert es bis der bewaffnete Mann wieder in der Tür erscheint, einen roten Haarschopf in der Hand, die schockierte Lili hängt daran und kreischt was das Zeug hält. „Sei still!“ faucht er sie an und wirft sie schwungvoll auf den Boden. „Du wirst mich jetzt begleiten, dann wird dir nichts passieren und du bist heut Abend wieder zu Hause, wir müssen nur ein paar Dinge mit dir klären.“ Lügt er sie an, denn er hat keine Ahnung was mit ihr passieren wird. „Nein, “ keift sie zurück und tritt die Flucht über die Steintreppe an, zumindest versucht sie es, da sie von einem wuchtigen Nierentritt gegen die nächste Holzwand geschleudert wird. Lili krümmt sich kurz auf dem Boden, startet aber umgehend den nächsten Fluchtversuch, der abrupt durch einen wuchtigen Schlag auf die Schläfe und den nachfolgenden Blackout beendet wird. Jerome hat sich zwischenzeitlich aufgerichtet und protestiert zaghaft, doch ein böser Blick des hünenhaften Söldners lässt ihn sofort wieder verstummen… „Los jetzt, sonst verliere ich langsam die Geduld.“ – „Aber du hast doch was du willst, lass mich gehen…“ – „Du kannst mir viel erzählen du Freak, du kommst mit…“ – „Aber…“ – „SCHNAUZE JETZT! Verdammt… Vorwärts und kein Mucks mehr…“ Widerwillig folgt Jerome der Anweisung und das Trio bestehend aus einem Hünen mit einer Waffe in der rechten Hand und einer bewusstlosen jungen Frau auf der linken Schulter sowie einem Mann, auf den die Waffe zeigt, setzt sich wieder in Bewegung.
Zwei Stunden später dirigiert der Söldner Jerome auf den Eingang des Kasinos zu. Innerlich gebrochen hat er inzwischen resigniert und sich seinem Schicksal ergeben… Der Türsteher nimmt die Waffe vom Söldner entgegen und stellt ihm noch zwei Wachen bei. Es ist später Vormittag, an einigen der einarmigen Banditen ist bereits Kundschaft in dieser schmucken Halle, die noch fast so aussieht wie vor der Revolution, systematisch ausgerichtet und ohne Fenster, damit die Spieler das Zeitgefühl verlieren. Von denen, die jetzt schon wieder ihr Glück versuchen, ihre Nerven strapazieren und sich über jeden kleinen Gewinn, jede einzelne Krempie die sie teuer bezahlt haben freuen, nimmt keiner von dem Gespann Notiz… Es kommt häufiger vor, dass Amirs Kundschaft hier unfreiwillig wieder auftaucht, aber keiner der Süchtigen nimmt das als Warnung für sich selbst. Nachdem sie die Halle durchquert haben folgt ein langer Gang an dem etliche Türen Spalier stehen. Die Tür des Chefs erkennt man sofort, unaufhaltsam rückt sie näher mit ihren schwerbewaffneten Wachen an den Seiten. Eine der Begleitwachen geht vor und meldet den Kopfgeldjäger an. Einige Minuten lang schweigen sich die Leute in dem Gang an, das Mädchen hängt immer noch wie ein schlaffer Sack auf der Schulter des Mannes. Die Tür geht auf und das Trio und die Geleitwachen betreten das große Büro. Es ist spartanisch eingerichtet und glänzt nur durch einige ausgewählte antike Waffen an den Wänden. Amir, ein kahlköpfiger Mann Anfang 50 sitzt an seinem Schreibtisch und brütet über einem Haufen Dokumenten mit ewiglangen Zahlenkolonnen darauf. Die Wachen postieren sich an der Tür und der Kopfgeldjäger bleibt wenige Meter vor dem Schreibtisch stehen und wartet respektvoll darauf angesprochen zu werden. Noch ein paar wenige Minuten macht Amir Notizen auf den Unterlagen, liest konzentriert und rechnet hin und wieder auf einem separaten Blatt etwas nach. Am Ende der Seite angekommen legt er diese weg, erhebt sich und geht um den Tisch herum. „Ahh… Vladimir… Ich sehe, du bist wie immer schnell und bringst mir meinen Freund Jerome her…“ begrüßt er den Mann ohne große Floskeln. „Aber wer ist das?“ setzt er nach und deutet auf die bewusstlose Frau. „Ach, unser kleiner Jerome hat behauptet, dass sei die Schlampe von Barton… Er hofft sich damit von den Schulden freikaufen zu können…“ schallend lacht er auf und wirft die Frau unsanft auf den Boden. Diese stöhnt auf und krümmt sich schmerzverzerrt ohne jedoch wieder komplett zu Bewusstsein zu kommen… Amir betrachtet sich die Frau kurz aber eingehend und fängt an dezent lachend durch den Raum zu gehen… Bei einem alten Morgenstern hält er inne und nimmt diesen von der Wand… „Tja, was soll ich jetzt nur mit dir machen?“ fragt er in den Raum hinein, streichelt beinahe zärtlich über den stabilen Holzgriff… „Du erwartest jetzt bestimmt eine Belohnung dafür… Naja, ich hab da was für dich…“ Vor Jerome bleibt er stehen und holt ansatzlos aus, grinsend schaut Vladimir zu. Der Kopf des Morgensterns trifft den peripheren Brustbereich in der Nähe der Schulter, die Spitzen bohren sich tief ins Fleisch und schreiend geht der Mann zu Boden. Jerome zuckt kurz und sieht entsetzt zu, wie der Kopfgeldjäger auf den Boden sackt. „Was fällt dir ein? Entscheidest hier eigenmächtig und willst hier den großen Helden spielen. Du vergisst natürlich großzügig dabei zu recherchieren und bringst mir eine Frau über die du nichts weißt…“ schreit Amir den Kopfgeldjäger an… „Pech für dich, dass du meine Tochter nicht kanntest, was?“ Amir holt erneut aus und zertrümmert dem am Boden liegenden Mann den Brustkorb, ein widerliches Knirschen und Krachen ist zu hören, dem ein ekeleregendes Röcheln folgt, ein sicheres Zeichen dafür, dass der Kopfgeldjäger innerlich ertrinkt… Entsetzen spricht aus seinen Augen und es dauert einige Minuten, bis dieses der mortalen Leere weicht. „Bringt ihn weg!“ befiehlt Amir: „Und ihn auch… In die Miene mit ihm…“
Jerome steht wie eine Salzsäule da und lässt sich wortlos wegbringen… <Alles ist aus… Ich bin verloren…>