wie sin das jetzt? ist das game genau so schlimm wie ich denke ,das es sit oder machst es doch spaß, bzw kommt wenigstens bisschen Fo feeling auf?
Also, ich habe eindeutig ein Oblivion-Feeling. Und man muß leider sagen, daß all die Leucht- und Überstrahleffekte ein postnukleares Gemälde zaubern, das mich so garnicht deprimiert und einschüchtert, was ich aber für postnukleare Welten für unabdingbar halte. Schon als ich das erste Mal vorm 101er-Vault stand und auf die vernichteten Landschaften blickte, war mein erster Gedanke: Hübsch. Ich HASSE hübsch. Zumindest, wenn ich aus einem Fallout-Bunker komme.
Viecher und Charaktäre haben auch den Behtesda-typischen Plastiklook. Soll heissen: Garnicht übel. Aber doch recht leblos. Wenn man sich dann auch noch gesagt hat, ach, ich brauche keine übertriebene Gewalt und sich die deutsche Version gekauft hat, verdoppelt sich dieser Effekt, weil nur Leichen bluten, wenn man draufschlägt (ein interessanter Effekt). Das gibt auch den großen V.A.T.S.-Zeitlupen den Rest, es wirkt schlichtweg amputiert. Ich brauche keine Gewalt, ja, aber Realismus. Der ist gleich mit zensiert worden. In einer Kaufversion ohne Jugendfreigabe. Ich danke meinem Staat dafür, daß er mich beschützt. Den gleichen Service erwarte ich demnächst für die Tagesschau, die ist mir auch zu blutig.
Die Sprecher sind auch absolut Cyrodil. Ist ein bißchen blöd, wenn Du auf einen Supermutanten triffst und er (ausgerechnet) mit der Stimme der dortigen Argoniern und Katzenmenschen spricht. Der paßt einfach überhaupt nicht- hätte man ja wenigstens ein bißchen verzerren können. Auch stilistisch ist es nicht Fallout- ich habe bisher noch nicht einen Kraftausdruck gehört, selbst die Huren drucksen herum wie verschüchterte Teenager, das Bildungsniveau, wenn man's mal so nennen will, ist unpassend hoch, egal, mit wem man spricht. Außer ein paar künstlichen Akzenten und übetriebenem Lallen haben die Sprecher auch nicht viel dazu beigetragen, daß sich die Einwohner des Ödlands an dieser Stelle unterscheiden. Val Kilmers Synchronstimme ist dazu gestossen, wie ich festgestellt habe. Der ist gut. Aber eben leider auch allein in Megaton fünfmal anzutreffen.
Das ist jetzt eine Menge Gemecker, das davon ablenkt, daß ich gleich hier rausgehe und trotzdem weiterspiele. Da ist es eben auch typisch Oblivion. Die Welt ist trotz allem immer noch authentisch genug, um darin zu versacken. Man sucht weiter nach dem Spiel, das man eigentlich haben wollte, sozusagen. Ich erwische mich auch dabei, wieder allen möglichen Unsinn zu sammeln und in meinem Haus zu horten, ich spare auf neue Einrichtungsgegenstände und will wenigstens einmal einen dieser "Einrichtungsstile" gesehen haben, die so teuer sind, das ich echt dafür "arbeiten" muß- aber eben auch will. Genau wie für die Baupläne für eigene Waffen. Ich stelle fest, daß ich es garnicht so eilig habe, "meinen" Vater zu suchen, weil es soviel anderes zu tun gibt, und zumindest muß man mal sagen: Mich verkrüppeln und verstrahlen zu lassen für Geld und Erfahrungspunkte, ist in meiner langen Computerspielerfahrung etwas Neues;) An diesen Stellen ist es eben dann auch nicht Oblivion. Auch nicht wirklich Fallout. Aber kein schlechtes Spiel. Sogar eins, das ich ebenfalls mit über 80 Prozent bewerten würde.