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Ohne Namen

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Cerebro:
Hatte in der Mittagspause heute etwas Langeweile und habe meine momentan etwas düstere Stimmung in einen Text gefasst, der mir einfach so in den Sinn kam. Ist ohne groß nachzudenken einfach so innerhalb von vlt. 10 bis 15 Minuten aus mir herausgesprudelt, also erwartet kein Meisterwerk. Hat auch keine Handlung und ist einfach etwas Atmo-Depri-Geschreibsel.

(Habe auch nicht mehr Korrektur gelesen, also entschuldigt etwaige Rechtschreibfehler.)
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Das Neonlicht der Reklametafeln reflektiert sich in den nassen Pfützen vor meinen Füßen. Dampf wabert, begleitet von ranzigem Gestank, aus den Abflussschächten am Straßenrand heraus. Es ist kalt und mein keuchender Atem bildet kleine Wölkchen in schneller Frequenz. Ich halte mir die linke Seite. Blut nässt sich durch den Stoff meines hellen Shirts, doch die Jacke, die ich trage, verdeckt die meiste Sauerei. Mein Herz pumpt als gäbe es kein Morgen. Vielleicht hat es Recht…

Ich spüre, wie Blut zwischen meinen steifen Finger hindurch rinnt und auf die Gasse tropft. Selbst meine Schuhe sind schon besudelt, doch niemand bemerkt es. Leicht vornübergebeugt schlurfe ich vorwärts, immer geradeaus, ohne wirkliches Ziel. Die Leute scheuen meinen Blick und wechseln unauffällig die Straßenseite, wenn ich mich ihnen nähere. Alle gehen mir aus dem Weg. Niemand beachtet mich. Keiner hilft.

Konturen verschwimmen vor meinen Augen. Bunte Lichter tanzen umher. Die Musik der Clubs vermischt sich mit dem Fiepen in meinem Kopf und dann hämmert monoton ein Bass, der mir fast die Sinne raubt. Ich sterbe. Hier und jetzt. In einer belebten Nacht auf den belebten Straßen einer belebten Stadt, inmitten von Menschen, die sich zwanghaft einreden, mich nicht zu bemerken.

Schmerzhaft schlagen meine Knie auf den Asphalt. Abgestandenes Dreckwasser durchnässt meine Jeans und vermischt sich langsam mit Blut. Ich kippe vornüber, doch kann den Aufprall mit einer Hand abfangen. Die andere hält noch immer das Loch in meiner linken Seite. Ich spüre, wie sich kleine Steine und Scherben in die Handfläche meiner Linken bohren und sehe nur das Dunkel der Straße hinter einem Dunst aus wabernden, flackernden Farben. Dann meldet sich mein Magen und ich erbreche meine letzte Mahlzeit vor mich auf den Boden. Dann, zuletzt, ein Paar schwarze Stiefel. Es dauert eine Weile, bis ich sie bemerke und als solche erkenne. Jemand steht vor mir. Ich will aufsehen und ihn betrachten, doch ich schaffe es nicht. Ich will ihn ansprechen und um Hilfe betteln, doch ich schaffe es nicht.

Dann das Klicken. Hinter all dem Fiepen, Dröhnen und Brummen in meinem Kopf kann ich es doch ohne Probleme heraushören. Oder bilde ich es mir etwa ein? Egal. Mit einem letzten lauten Knall verwischen die Farben und weichen sofort einer letzten, tiefen Schwärze.

Surf Solar:
Sehr gut Cere, gefaellt mir richtig gut! Wuerde sogar mehr ueber die Geschichte dieser traurigen Figur erfahren. :)
Hat mich auch inspiriert mal meine unvollstaendigen Kurzgeschichten mal zu beenden...

Abram:
Starker Text über ein bitteres Ende. Hätte auch gerne gewusst wieso, weshalb, warum. Gerne mehr davon. 

Partybeule:
Sehr schöner Text, gefällt mir gut  #thumbsup

Molot:
Sehr melancholisch der Text, hat mir gut gefallen...

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