Autor Thema: Lonetown Stories - Geschichten über den Kopfgeldjäger Killian  (Gelesen 3547 mal)

Offline randy

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Mittagsruhe


Fliegen – gottverdammte Fliegen. Es gab kaum Lebewesen in dieser Einöde, aber Fliegen, die waren immer da um Einen zu nerven. Johnny fuchtelte mit dem Luftgewehr, das er von seinem Großvater geschenkt bekommen hatte, in der Luft herum um die lästigen Viecher zu verscheuchen. „Großvater“ dachte Johnny.
Sein Großvater hatte ihm das Schießen beigebracht. Er war der Letzte aus dem kleinen Dorf gewesen, der den „Großen Knall“, wie die Kleineren immer sagten, noch selbst miterlebt hatte. Gewesen, bei dem letzten Überfall der Räuber war er verwundet worden, sicher es war keine sehr schlimme Verletzung, aber in seinem Alter, und unter den Bedingungen hier draußen auf dem Land, war es nicht verwunderlich, dass sich die Wunde entzündet hatte.
Johnny visierte einen Gecko an, der sich unweit an einem Kaktus labte. „Zu dumm, dass ich ein Pack Munition an Ed verloren habe“ ärgerte er sich. So musste er seine spärlichen Patronen aufheben. Es sah ganz so aus, als würde es nur Dörrfleisch zum Mittag geben, da sich auch keine Ratte in seine Schlinge verirrt hatte. Flüchtig spähte er hinüber zu den Brahmin, der eigentliche Grund für seinen unangenehmen Ausflug hier herauf in die Berge. Die wenigen Tiere die sein Dorf besaß standen am Quellsee, des Flusses Modori, der die größte Bereicherung für Lonetown war und tranken genüsslich das Wasser. Das nächste Mal würde er sich nicht aufs Streichholzziehen verlassen, schwor er sich und biss in ein Stück Trockenfleisch.
„Hast du vielleicht auch eins für mich?“ kam es hinter dem Baum an dem er lehnte hervor. Sofort sprang Johnny auf, das Gewehr im Anschlag. „Wer ist da? Zeig dich! Denkst du ich bin so leicht zu kriegen?“ Mit zugekniffenen Augen versuchte Johnny etwas zu erkennen, er hatte überhaupt nichts gehört. „Haha keine Angst ich werde dir nichts tun, also steck dein Spielzeug weg.“ Aus dem Schatten des Baumes trat eine Gestalt hervor, ein junger Mann, vielleicht Mitte 30, mit Vollbart und einem harten Gesicht kam mit erhobenen Handflächen auf Johnny zu. Auf seinem Kopf hatte er einen zerfledderten alten Hut, wie ihn Johnny mal in einem der Bücher seines Großvaters gesehen hatte. Der Mann hatte eine 9mm Pistole am Gürtel, griffbereit neben einer Machete. Auf seinem Rücken konnte Johnny den Griff eines Gewehres erkennen, um was es sich handelte konnte er allerdings nicht sagen. Außerdem war ein großes Jagdmesser am Oberschenkel des Mannes befestigt. Sein restliches Gepäck trug er in einer geräumigen Tasche die er sich über die Schulter gehängt hatte.
“Deine Reaktion ist gut, wie ist dein Name?" „Johnny.“ „Johnny?“ lachte der Mann, „deine Mutter war ja kreativ.“Johnny zog eine Grimasse, „Ach ja wie heißt ihr denn?“ „Mein Name? Namen sind nicht wichtig in dieser Welt, mir wurden schon viele Namen gegeben und nicht alle haben mir gefallen“ gluckste der Fremde. „Meine Mutter gab mir den Namen Killian und Der hat mir bisher immer noch am meisten gepasst.“
Johnny merkte, dass er seine Waffe gar nicht mehr schussbereit hielt, ihm gefiel der Fremde. Ohne Zweifel hatte er Einiges erlebt.

“Meine Mutter hat mich nach meinem Vater benannt, wenn ihrs wissen wollt. Ich kannte ihn aber nicht, er ist fortgegangen, bevor ich geboren wurde.“


“Dein Vater hm?“


“Was?“


„Nichts, es ist Nichts“


Johnny war verwirrt, was sollte diese Reaktion, bei der Erwähnung seines Vaters?
“Und was ist nun damit?“ Killian zeigte auf ein großes Stück Fleisch, das auf einem Stück Leinen lag. „Sagt mir was ihr hier wollt, dann gebe ich euch was.“ sagte Johnny kauend.

„Ich? Ich bin auf der Suche nach einem Mann.“

„Ein Mann?“


„Ja, ein Mann.“


Langsam griff Killian in die Tasche seiner Jacke und holte einen Fetzen Papier heraus. Das blasse Bild eines Gesichts war darauf zu erkennen. „Du kennst ihn doch sicher oder?“Johnny fiel beinahe der Bissen aus dem Mund, ja er kannte diesen Mann…

€: Hab mal versucht die Sache ein wenig übersichtlicher zu machen, und auch gleich Candos Idee mit der fettgedruckten Sprache übernommen.
« Letzte Änderung: 11. August 2009, 20:15:52 Uhr von randy Mc rupp »
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Zitat von: /b/ - randy
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Re: Lonetown Stories - Geschichten über den Kopfgeldjäger Killian
« Antwort #1 am: 11. August 2009, 20:14:50 Uhr »

So hier mal die Fortsetzung, meiner Geschichte im Contestthread, da ich ja nicht weiß, über was das nächste Thema gehen wird, ich aber gerne die Story weiterschreiben würde.

Heimweg

Johnny schluckte den Bissen herunter. „Was wollt ihr von ihm?“ fragte er, als er immer noch wie gebannt auf das Bild starrte.
„Ich habe gewisse Angelegenheiten zu regeln“, wich Killian aus „es gibt Leute, die seine Lebensweise nicht gutheißen.“
Johnny wusste nicht so Recht, was er damit anfangen sollte, der Mann auf dem Papier war niemand geringeres als Drei-Finger-Joe,
der Anführer der hiesigen Räuberbande. Ein Mann groß wie ein Bär und zäh wie ein Goldener Gecko.
Seit Langem terrorisierte er Johnnys Dorf und erpresste immer wieder die Bewohner. Aber niemand traute sich etwas dagegen zu unternehmen, seit der Sache mit dem alten Foster.
Der Mann war ein Freund seines Großvaters gewesen und hatte mit ihm zusammen gegen die Chinesen gekämpft.
Ein alter Veteran der zu viel durchgemacht hatte, um sich an seinem Lebensabend von einem Emporkömmling wie Joe schikanieren zu lassen.
Eines Tages hatte er, bei einem Besuch Joes Bande, seine Flinte genommen und angefangen die Banditen zu erschießen.
Drei seiner Leute hatte Joe verloren, bis es Einem von ihnen gelang Foster hinterrücks niederzuschlagen. Die darauffolgende Folter würde Johnny nie vergessen.
Sie hatten ihm Jet injiziert, damit er länger leiden würde, und angefangen ihn auf dem Dorfplatz zusammenzuschlagen.
Am Ende hatte Joe, Pelz seinen Köter losgelassen und der hatte den noch lebenden Foster ohne zögern verspeist.
Der Blick des sterbenden Mannes hatte sich in seinen Kopf eingebrannt. Seit jenem Tag hasste und fürchtete er die Banditen gleichermaßen.
„Hier“, Johnny warf Killian ein Stück Fleisch zu. „Danke, ich glaube ich werde mich eine Weile ausruhen, es war ein langer Weg hierher“ befand Killian
und schlenderte zu einem nahen Erdhügel, auf dem er es sich so bequem wie möglich machte.
Johnny schaute immer noch etwas verdutzt aber dann machte er sich wieder an seine Arbeit.

„Musst du nicht langsam wieder zurück?“ fragte Killian, „ich bin mir sicher deine Mutter wird sich Sorgen machen, wenn du zu spät kommst.“
Der Junge schreckte hoch, er war eingenickt und die Sonne war an einer völlig anderen Stelle als die, an die er sich erinnerte.„Mist“ dachte Johnny „er hat Recht.“
Seine Mutter war in letzter Zeit auffällig nervös, was ihre Familienmitglieder anbelangte. Aber nach dem Tod seines Großvaters war das auch nur verständlich.
Er sprang auf und rannte hinüber zu den Brahmin: „Los ihr faulen Viecher, genug getrunken, jetzt geht’s  zurück nach Hause!“
Die Tiere muhten ihre Ablehnung aber letztendlich fügten sie sich doch seinem Stock. Langsam trabten sie den kleinen Weg in Richtung Lonetown entlang.
„Ich werde dich begleiten, denkst du deine Mutter wird einem Reisenden für eine Nacht Unterschlupf gewähren?“
„Hmm ich weiß nicht“ Johnny musterte den Mann verstohlen, „ich könnte sie ja fragen:“
„Tu das, vielleicht erbarmt sie sich ja“ Zusammen verließen sie den Fluss und schritten den Brahmin hinterher.
Die Sonne senkte sich langsam hinter den Bergen und der Wind blies allmählich kälter.
„Es ist einige Zeit her, dass ich in deiner Stadt war, alter Freund,“ sinnierte Killian „mal sehen ob sich in der Zwischenzeit etwas getan hat.
Der Kleine wirkt vielsprechend, noch etwas vertrauensselig, aber er ist nicht auf den Kopf gefallen.“

Versonnen betrachtete er den Rücken des Jungen, der wenige Meter vor ihm lief, „dieser Besuch könnte durchaus interessant werden“ freute er sich
und warf einen letzten Blick auf den Zettel, den er in seiner Hand hielt, bevor er ihn wieder in seiner Jacke verschwinden ließ.

Ja, dieser Besuch würde in der Tat interessant werden…
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