Das ist meine erste Endzeitgeschichte, angereiht an der Fallout-Serie, überhaupt. Weitere Fortsetzungen können nur eine Frage von Zeit sein, da dieser Stoff hier zu wenig für eine richtige Kurzgeschichte ist.
Ich versuche, den charakteristischen Humor einzubauen, was aber bei mir nicht leicht ist bzw. noch dauern wird. (Eigentlich schreibe ich Splatter- und Cyberpunk Geschichten. #lachen#)
Über entsprechendes Feedback oder gar Verbesserungen würde ich mich natürlich sehr freuen! ;)
Aber nun zur Story! ;)
---PROLOG---
Einst ging ich raus, um nach den Brahmin zu schauen. Es war bereits Nacht und stockdunkel.
Von weitem konnte ich die Lichtsilhouette des leerstehenden Nachbarhauses sehen. Die mutierten Kühe schliefen bereits,
doch nahm ich das Mundtuch nach dem Rausgehen aus der Scheune nicht ab. Der Gestank von Brahminmist war gewaltig und brannte in der Nase.
Auf einmal hörte ich komisches Schmatzen und eine grellleuchtende Lichtquelle mit schwankender Gestalt hinkte in meine Richtung.
Sowas Merkwürdiges traf ich noch nie in meinem Leben – es war kein Vergleich zum Vorfall mit den zwei Goldgeckos letztens in der Bar.
Unser Gemeindentrottel Rocky Johnny hatte sie zwar beide alleine kalt gemacht, doch wird ihm das nicht seinen linken Fuß zurückbringen.
Ich ging in den Stall zurück und durchstöberte die heruntergekommene Werkzeugkammer nach einer guten Waffe. Meine alte Mistgabel war sofort ideal.
Mit etwas Vorsicht und Neugierde trat ich raus und stand plötzlich vor drei hageren Gestalten mit krummen Gang und verbrannter Haut.
Ihre Augen, oder zumindest das was von ihnen übrig war, blickten mich starr an. Einen Moment dachte ich, dass ein Kampf locker möglich gegen diese komischen Krüppel sei.
„Hey Mann, weißt Du, ob es noch diesen Zeitschriftenladen mit den übergeilen Heftchen in dem Nachbarort gibt? Vielleicht saugen wir dir dafür auch nicht das Blut aus oder essen dein Hirn.“
Ich wollte schon wegrennen, da packt mich eine der Gestalten am Kragen und leckt mir einmal über das Gesicht.
„Werde einer von uns, Bruder!“ zischte eine Frauenstimme.
Dann Ohnmacht.
Kapitel 1. Sexuelle Annäherung oder einfach nur geschäftsgeil?
Als ich wieder zur Besinnung kam, lag ich in meinem Bett. Sonnenlicht drang durch eines der Fenster auf den lehmigen Boden. Zwei der Gestalten von letzer Nacht saßen mir gegenüber und beobachteten mich.
„Entschuldigen Sie bitte die Störung von letzter Nacht, aber Mary wollte unbedingt ein wenig Spaß haben.“
„Wer zur Hölle ist Mary?!“ wollte ich wissen.
„Das Mädchen gleich neben Ihnen.“
„Musst Du dich im Schlaf immer so wälzen? Fand dich erschreckend süß für eine Glatthaut.“ drang die gleiche Frauenstimme von letzter Nacht in mein Ohr.
Ich wusste einen langen Moment nicht, was ich tun sollte. Einfach alle umbringen, zerfetzen und an die Brahmin verfüttern? Nein – ganz schlecht für das Karma, bei diesen netten Crackheads.
„Sie wollten uns doch nicht etwa mit dieser Scheißgabel angreifen, oder Freundchen? Sie können mich übrigens Victor nennen. Mary kennen Sie ja jetzt am besten und das da sind die lebendigen Überreste meines Bruders Bob.“
„Wessen Idee war es denn, möglichst schnell aus diesem metallenen Sarg rauszukommen, na?“ antwortete die in Lumpen gekleidete Gestallt namens Bob.
„Egal jetzt. Gütiger Fremder, wir müssen wissen, ob es diesen Laden noch gibt. Wir suchen nämlich nach einer seltenen Ausgabe von Cat´s Pow – diese ist es wert, glauben Sie mir.“
„Was für komische Leute das sind…“ dachte ich. Ihren Blicken ausgeliefert, stand ich aus dem Bett auf und zog mir ein anderes Hemd aus dem Kleidersack an. Von plötzlicher Neugierde gepackt, begann ich Sie auszufragen.
„Wie lange seit Ihr denn schon auf Trapp? Was esst Ihr? Wie habt Ihr bisher überlebt? Für viele Leute, wäre euch abzuknallen ja eine schnelle und leichte Lösung…“
Mary leckte sich mit Ihrer rosa Zunge über die noch vorhandenen Lippen. „Wir haben Leute wie dich zum Fressen gern. Von denen ernähren wir uns.“ Ein kleines Lächeln folgte. Ihr Gesicht wies im Gegensatz zu den beiden anderen fast keine Makel auf. Eines ihrer Augen hatte eine andere Farbe und ihren Hals entlang wucherten viele Blutkanäle. Dass sie ein Mädchen war konnte man ihr aber vom Weiten nicht ansehen – eigentlich auch gut für sie, in solchen Zeiten.
„Man kann im Wasteland schon überleben, “ begann Victor, „wenn man weiß wie. Den Müll nach Essbarem zu durchwühlen kann schon in der Not helfen und die Tatsache, dass unsere Geschmacksnerven seit Jahrzenten tot sind, ist auch ganz nützlich.“
Ich runzelte die Stirn. „Jahrzehnte? Ich glaube, ich brauche erst einmal etwas Wasser.“
Dass diese Freaks so friedlich waren, kam mir ziemlich komisch vor. Eigentlich ist der Kampf, Jeder-gegen-Jeden praktisch überall an der Tagesordnung. Nur nicht in den Gegenden, wo der unsichtbare Tod dich deine Eingeweide auskotzen lässt und Totenschädel die Landschaft zieren.
„Ich habe noch nie solche komischen Freaks wie euch getroffen. Ehrlich. Vorher waren es immer irgendwelche Vagabunden, dir mir Mist verkaufen wollten oder mysteriöse Ärzte in violetten Kutten.“
Bob kratzte sich wortwörtlich an der Schädelvorderseite und zischte: „Oh bitte, nenn uns nicht Freaks. Schlammratten, untote Fleischbrocken oder Hautfresser klingt schon viel sympathischer – oder ganz einfach Guhle.“
„Scheiße, Sie sind wohl sicher neugierig darauf zu erfahren, woher wir kommen und wie hässlich unsere Mütter waren oder es noch sind, richtig?“ sagte Victor und konnte sich das Lachen nicht verkneifen. „Darüber kann mich mit Ihnen gerne unterhalten, aber ich will Ihnen ein Geschäft vorschlagen.“
„Ein Geschäft?“
„Ja, ein Geschäft. Wir haben zwar keine Waren anzubieten, dafür aber Wissen. Informationen aus alten Tagen, die heute ein Vermögen wert sind! Wussten Sie, dass lange vor dem Krieg unterirdische Depots und Anlagen gebaut wurden? Depots, welche unzählige Waffen und Munition beherbergen… wir wollen dafür nur Ihre Hilfe.“
„Warum sollte ich so einen Scheiß glauben? Und überhaupt - warum ausgerechnet ich?“
Bob stand auf und schob seinen Poncho hoch. An seinem dürren Brustkorb war eine intakte Haftmine befestigt und eine kleine Tasche aus Leder. Aus ihr zog er eine gelbe Chipkarte.
„Weißt Du, was das ist, Fremder?“ zischte Bob mit seiner schnellen und leisen Stimme. „Dort, wo wir das herhaben, gibt es noch Unzähliges mehr… und außerdem, einer wie Du, der uns nicht längst umgebracht hat, ist in unseren Augen in Ordnung. Ein Glatthaut wie Du wird uns nicht hängen lassen.“
„Haben wir nun endlich ein verdammtes Geschäft oder nicht? Ich möchte noch etwas schlafen.“ murmelte Mary.
„Gut, ok. Aber vorher… vorher muss ich noch etwas anderes erledigen.“
„Was soll diese Story, verdammt nochmal?“ dachte ich. „Stecke ich in einer verfluchten, selbstgeschriebenen Geschichte irgendeines Falloutfans!? Egal jetzt. Ich habe noch was zu tun.“ Ich hatte nebenbei noch einige Probleme mit den lokalen Crackheads und wollte diese endgültig lösen. Falls nötig, für immer...