Autor Thema: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit  (Gelesen 9138 mal)

Offline Abram

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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit
« am: 18. Juni 2012, 00:15:30 Uhr »
Mal wieder Postapokalypse aus Russland.

Es geht um einen Söldner der durch ein Experiment in eine postapokalyptisch Version der Welt versetzt wird und sich dort zurechtfinden muss. Seine Ziele: Überleben, Rausfinden was mit der Welt passiert ist, wieder zurückfinden. Also etwas Half-Life-Mäßig.

Fand das vom Einband her interessant und auch das Cover macht echt was her. Also gekauft, aufgeschlagen um dann festzustellen, dass der Schreibstil ziemlich mies ist. 1st person mit ausladenden Beschreibungen und unlogischen Hintergrundinfos = nicht sehr glaubwürdig. Zu Beginn hat das Ganze das format des typischen Computerspiel-Buchs. Lesen lässt sich das ganze aber relativ fix, bin nach einem Nachmittag auf Seite 100 und so langsam nimmt die Geschichte fahrt auf und wird einigermaßen spannend. Der Protagonist ist noch in der Eingewöhungsphase in der "schönen neuen Welt" und da kommt die 1st person narration auch wesentlich besser rüber.
Die Welt ist auf alle Fälle schön postapokalyptisch mit verfeindeten Fraktionen, mutiertem Viehzeug, Raidern und jeder ist bereit den anderen zu verraten um einen Vorteil für sich rauszuschlagen. Neu ist ein komischer Schimmelpilz der Lebenwesen zu Zombies werden lässt.

Für ne klare Meinung habe ich noch nicht weit genug gelesen, aber so schlecht wie ich zu Beginn befürchtet hatte ists wohl nicht.

Fortsetzung folgt. (Falls es irgendwen interessiert)
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Offline Tyler

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Re: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit
« Antwort #1 am: 18. Juni 2012, 07:38:52 Uhr »
Yo, interessiert mich. :>
Wobei ichs wohl nicht lesen werde. Schlechte Schreibe, die an Bücher zu Spielen erinnert, stößt mich immer eher ab.
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Offline Abram

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Re: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit
« Antwort #2 am: 18. Juni 2012, 08:40:39 Uhr »
Jo, also der Anfang ist echt ätzend. Bin mittlerweile bei Seite 150 und es gab mittlerweile einen Grundkurs in Ödlandpolitik, und jetzt verspricht das Ganze doch ziemlich interessant zu werden. Die Fraktionen sind untereinander durch Interdependenz verflochten, kämpfen aber gleichzeitg um die Vorherrschaft. Auch der Schreibstil ist jetzt besser, weil es keine seltsamen Hintergrundinfos mehr gibt, bei denen man sich fragt, woher der Protagonist das wohl weiß, statt dessen versucht er Leute auszuhorchen und zu inferieren. Komplettes Fazit gibts dann wenn ich durch bin, man soll ja keinen Roman/Film/Serie/Spiel vor dem Ende loben. ;)
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Offline Tyler

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Re: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit
« Antwort #3 am: 18. Juni 2012, 08:50:34 Uhr »
...und den Tag nicht vor dem Abend. :3

[...] weil es keine seltsamen Hintergrundinfos mehr gibt, bei denen man sich fragt, woher der Protagonist das wohl weiß, [...]
Lul, echt? Das ist ja peinlich.
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Offline Abram

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Re: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit
« Antwort #4 am: 18. Juni 2012, 09:05:34 Uhr »
Jaja, war am Anfang, im Intro sozusagen, echt nervig.
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Offline Abram

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Re: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit
« Antwort #5 am: 19. Juni 2012, 15:35:10 Uhr »
So, bin durch mit dem Buch.

Muss sagen, die Story war dann doch ganz nett und das Ganze dann ein recht unterhaltsames Ödlandabenteuer. Vor allem die "Spielwelt" ist sehr toll gestaltet mit den Clans und Fraktionen usw. da könnten noch ein paar interessante Fortsetzungen kommen.

Andererseits, nen Preis wird das Buch wohl nicht gewinnen. Das Ganze wirkt schon zeitweilen wie ein Single-Player RPG, was wohl auch daran liegt, dass die Autoren auch für die Romane zur S.T.A.L.K.E.R. Reihe verantwortlich waren. Scheinbar schien ihnen das sogar selbst bewusst zu sein, denn sie kokettieren ständig damit, indem sich der Protagonist und Erzähler ständig fragt, ob er nicht in ein Spiel oder eine virtuelle Realität geraten sei... Das kommt leider nicht besonders gut rüber. Gibt dann noch ein paar Schönheitsfehler, wie einen recht schwach gestalteten Sidekick-Nebencharakter und ein paar Sachen wo man denkt "aha, da muss wohl Geburtstag, Weihnachten und Ostern für unseren Helden auf einen Tag gefallen sein", aber was solls. Am Besten lässt sich das Ganze mit einem Film mit Bruce Willis vergleichen: Der Held bekommt ständig auf die Fresse, aber selbst schwerste Verletzungen halten ihn nicht auf, und irgendwie fällt ihm immer was cleveres ein - und gehen doch mal die Lichter aus, haut ihn schon jemand raus. Ob das Ganze jetzt eher wie 'Stirb Langsam' oder doch eher wie '12 Monkeys' endet, verrate ich natürlich nicht. Nur soviel: Die Story ist in sich abgeschlossen, aber es wird eine übergeordnete Metahandlung angedeutet und die Fortsetzung steht schon in den Startlöchern.

Wie schon oben gesagt, lässt sich das Ganze sehr flüssig und fix lesen und bietet leichte Unterhaltung, ohne anstrengende moralische Dilemmata, Brutalität, Sex, Romantik, Tragik, Hoffnungslosigkeit oder zu krasse Spannung, die den Leser gefühlsmäßig aufwühlen könnte(n). Besser als 40k Romane, aber weit weg von King's Schwarz. Vielleicht kaufe ich mir irgendwann auch noch die Fortsetzung, aber vermutlich nicht für 15 Tacken.
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Offline Tyler

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Re: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit
« Antwort #6 am: 19. Juni 2012, 16:54:06 Uhr »
[...] Das Ganze wirkt schon zeitweilen wie ein Single-Player RPG, was wohl auch daran liegt, dass die Autoren auch für die Romane zur S.T.A.L.K.E.R. Reihe verantwortlich waren. Scheinbar schien ihnen das sogar selbst bewusst zu sein, denn sie kokettieren ständig damit, indem sich der Protagonist und Erzähler ständig fragt, ob er nicht in ein Spiel oder eine virtuelle Realität geraten sei... Das kommt leider nicht besonders gut rüber. [...]
Ist damit dann auch unten durch bei mir. Danke für deine Rezension - die bewahrt mich vor einem Fehlkauf - und mein Beileid.^^

Die Stalker-Bücher sind ja schon übel. Teil 1 ausgenommen...
Ich find das auch immer wieder schlimm, dass ich positive Bewertungen auf Amazon sehe, die aber augenscheinlich von Leuten vergeben werden, die nur lesen weil es sich um ein Buch zum Spiel handelt. Manchmal wird das dann aber auch durch den Text zu den 5 Sternen deutlich.^^

Zitat
ch hab mit Begeisterung das 1. Buch und das Spiel (leider bin ich nicht sehr weit gekommen, bin einfach zu doof : ( ) gelesen/gespielt.
Lul...Dummi.^^

Zitat
ch persönlich finde Band 2 extrem gut gelungen. Es passieren soviel unerwartete Dinge und Ereignisse. Was ich vorallem mag sind die " Ruhe vor den Sturm Momente " die ganz plötzlich Eintretten und die Stille unweigerlich Zerbrechen.
Aha. Abgefahren.

 :s000:
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Re: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit
« Antwort #7 am: 19. Juni 2012, 17:18:55 Uhr »
Boa, wie krass... sowas schreiben die Leute wirklich? :D

Normalerweise sind doch die meisten 5 Sterne Bewertungen von irgendwelchen Werbetextern die das fragliche Buch/Film/CD schamlos über den grünen Klee loben...
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Offline Tyler

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Re: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit
« Antwort #8 am: 19. Juni 2012, 17:36:10 Uhr »
Boa, wie krass... sowas schreiben die Leute wirklich? :D
Ja. Das waren überraschenderweise aber schon die zwei Schlimmsten, die sich auf die Schnelle finden ließen.
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